Maulbeerbaum pflanzen: Standort & Pflege
Maulbeerbäume sieht man nicht allzu häufig. Vielen ist die Maulbeere als Frucht nicht einmal geläufig. Sie schmeckt jedoch sehr gut und ein eigener Baum kann sich durchaus lohnen.
Auf den Punkt gebracht
- bekannteste und verbreiteste Arten: Rote, Weiße und Schwarze Maulbeeren
- großer Baum, der spät austreibt und sehr alt werden kann
- gut geeignet als Hausbaum
- Früchte sind sehr süß, aber nicht lange lagerfähig
Inhaltsverzeichnis
Maulbeerbaum
Die drei verschiedenen Maulbeerbaumarten, die hauptsächlich genutzt werden, stammen aus Asien und Nordamerika. Die Pflanzen entwickeln sich auch in unseren Breiten zu bis zu 15 m großen Bäumen. Die Bäume gelten als sehr trockenheitsverträglich und damit als sinnvolle Ergänzung für klimaresistente Gärten.
Standort
Maulbeerbäume bevorzugen einen sonnigen Standort. Dieser sollte jedoch etwas windgeschützt sein. Halbschatten wird ebenfalls vertragen. Wichtig ist der Schutz vor gar zu starkem Frost. Maulbeerbäume gedeihen am besten in Weinbauklima, es ist jedoch keine zwingende Voraussetzung.
Hinweis: Es ist wichtig, darauf zu achten, den Maulbeerbaum am richtigen Ort zu pflanzen. Die Früchte fallen reif vom Baum und können dann dunkle Flecken hinterlassen.
Bodenansprüche
Da sie sehr tief wurzeln können, muss der Boden entsprechend tiefgründig und locker sein. Dann gelingt es den Bäumen auch, sich selbständig mit Wasser zu versorgen. Nährstoffarme Böden lassen sich mit Kompost verbessern, zu lehmiges Substrat wird mit Sand verbessert, damit keine Staunässe entsteht.
Hinweis: Maulbeerbäume mögen Kalk sehr gern, deshalb kann es sich lohnen, beim vorbereiten des Bodens diesen etwas zu kalken.
Unterschiede zwischen den Arten
Der Schwarze Maulbeerbaum ist am beliebtesten, die Früchte schmecken am besten. Dafür ist er nicht ganz so winterhart wie der Weiße. Dieser wiederum benötigt mehr Feuchtigkeit. Der Rote Maulbeerbaum ist am wenigsten trockenheitstolerant und wird am seltensten genutzt.
Maulbeerbaum pflanzen
- Der richtige Zeitpunkt ist im Frühjahr. Dadurch wächst der Baum bis zum Herbst gut ein.
- Pflanzloch tiefgründig ausheben. Dabei Steine und Wurzeln entfernen.
- Aushub mit Kompost vermischen. Bei sehr verdichtetem Boden eine Drainageschicht aus Kies oder Sand verwenden.
- Eine Stütze in das Loch schlagen. Es ist besser, danach erst den Maulbeerbaum zu pflanzen, damit dessen Wurzeln nicht verletzt werden.
- Jetzt am besten zu zweit arbeiten. Einer stellt den Baum in das Loch und hält ihn fest. Der anderen füllt das Loch mit Erde auf.
- Ist das Loch zu, die Erde gut antreten und dabei einen Gießrand bilden. Gründlich angießen.
- Abschließend die Baumscheibe mulchen und in der ersten Zeit frei von Bewuchs halten.
Düngen
Eine Kompostgabe im Frühjahr versorgt den Baum mit ausreichend Nährstoffen. Der Dünger wird auf der Baumscheibe verteilt und oberflächlich eingeharkt.
Gießen
Das Wässern ist nur anfangs bei jungen Pflanzen sinnvoll und dann hauptsächlich bei ausgeprägter Trockenheit. Später versorgen sich die Bäume selbst.
Blüte & Ernte
- Blühzeit ist von Mai bis Juni
- Blütenstände in Kätzchenform ähnlich den Weiden
- selbstfruchtbar
- Reifezeit Juli bis September
- Früchte reifen unterschiedlich, je nach Art weiß, rötlich oder schwarz
- mehrfaches Durchpflücken der Bäume
- reife Früchte fallen leicht von selbst vom Baum
Krankheiten & Schädlinge
Allgemein ist die Maulbeere sehr robust und wird kaum von Schädlingen oder Krankheiten belästigt. Bei jungen Pflanzen können Schnecken Blätter und Triebe abfressen, dann hilft es, sie abzusammeln oder entsprechende Barrieren um den Baum zu errichten.
Kübelpflanzen sind etwas anfälliger, dann könnten Läuse, Spinnmilben oder Mehltau zum Problem werden.
Überwintern
Maulbeerbäume gelten als frosthart, aber etwas empfindlich. Es kommt auf den Standort an und wie gut sie eingewachsen sind. Im Alter vertragen sie Fröste sehr gut. Allenfalls erfrieren einzelne Triebe.
Der Maulbeerbaum treibt sehr spät aus, so dass es den Anschein haben kann, dass er erfroren ist. Geduld lohnt sich jedoch, spätestens im Juni wird er wieder grün.
Junge Bäume vor Frost schützen:
- Mulchdecke aus Laub oder Reisig ausbringen
- jungen Stamm kalken oder mit Jute umwickeln
- schützt vor Frostrissen
Schneiden
Der Maulbeerbaum muss nicht zwingend geschnitten werden, ist aber schnittverträglich. Folgende Hinweise können hilfreich sein:
- Am meisten Arbeit machen Spalierbäume oder Hecken, sie müssen regelmäßig geschnitten und erzogen werden.
- Bei älteren Bäumen die Krone auslichten. Im Alter bleibt viel totes Holz am Baum.
- Der beste Schnittzeitpunkt liegt im Frühjahr, vor dem neuen Austrieb.
- Der Milchsaft des Baumes verschließt die Wunden, es ist keine gesonderte Behandlung notwendig.
Arten & Sorten
Weiße Maulbeere (Morus alba):
- ‚Pendula‘, wächst hängend, einer Trauerweide ähnlich
- ‚Pyramidalis‘, bildet eher eine Säule, die sehr hoch werden kann
- ‚Geraldi Dwarf‘, geeignet für Kübelhaltung
Schwarzen Maulbeere (Morus nigra)
- ‚Mathildes Traum‘, starkwüchsig, wohlschmeckend, sehr alte Sorte
- ‚Chelsea‘, ebenfalls sehr alt, stammt aus Großbritannien
Rote Maulbeere (Morus rubra)
- ‚Illinois Everbearing‘, Kreuzung mit der Schwarzen Maulbeere, gut winterhart
Häufig gestellte Fragen
Tatsächlich werden ihnen einige gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt, so sollen sie unter anderem entzündungshemmend wirken und das Immunsystem stärken. Es kann sich also durchaus lohnen einen Maulbeerbaum zu pflanzen.
Das ist möglich, sofern eine schwachwüchsige Sorte gewählt wird. Allerdings sind Kübelpflanzen sehr viel pflegeintensiver. Sie müssen regelmäßig gegossen, gedüngt und geschnitten werden. Außerdem ist die Maulbeere im Kübel nicht ausreichend winterhart.
Maulbeeren lassen sich frisch nicht lange aufheben. Sie zerfallen und verderben sehr schnell. Besser ist es, sie sofort einzufrieren oder zu verarbeiten. Sie können auch getrocknet werden.