Mauswiesel/Hermelin im Garten: was tun?
Mauswiesel und Hermelin gehören eigentlich zu den Nützlingen, da Wühlmäuse und Maulwürfe auf ihrem Speiseplan stehen. Suchen sie jedoch den Schuppen oder ein Tiergehege auf, werden sie zu ungebetenen Gästen.
Auf den Punkt gebracht
- Mauswiesel und Hermelin sind kleine Raubtiere
- neben Mäusen aller Art und Maulwürfen können sie aber auch Jungtiere aus Gehegen rauben
- Gartenbesuche der menschenscheuen Tiere ab der Dämmerung
- lassen sich nur mit langfristigen Maßnahmen vertreiben
Inhaltsverzeichnis
Wiesel
Hermelin (Mustela erminea) und Mauswiesel (Mustela nivalis) sind zwei verschiedenen Tierarten, die zur Familie der Marder gehören. Die flinken, schlanken und geschickten Räuber ernähren sich von Ratten, Spitzmäusen, Wühlmäusen oder Maulwürfen. Sie machen aber auch vor Jungtieren von Hühnern, Vögeln oder Kaninchen nicht Halt. Deswegen ist ein Tiergehege aus der Sicht der beiden Marder eine ideale Nahrungsquelle.
Mehr über Marder
Mauswiesel erkennen
Die typischen Merkmale von Mustela nivalis, so der wissenschaftliche Name des Mauswiesels, sind:
- Kopfrumpflänge 11 bis 26 Zentimeter, lang gestreckter Körper
- kurzer Schwanz
- flacher Kopf mit eng anliegenden Ohren
- brauner Fleck im Mundwinkel
- gezackte Linie zwischen der braunen Körperober- und der weißen Körperunterseite
Hermelin erkennen
Die typischen Merkmale des Hermelins, wissenschaftlich Mustela erminea, sind:
- Kopfrumpflänge 17 bis 33 Zentimeter, lang gestreckter Körper
- kurzer Schwanz mit schwarzem Fell am Ende
- braunes Fell an der Körperoberseite
- weißes Winterfell
Wiesel vertreiben
Die kleinen Räuber sind zwar auch am Tag aktiv, betreten den Garten jedoch erst ab der Dämmerung, da sie sehr menschenscheu sind. Die eingesetzten Abwehrmaßnahmen helfen gegen beide Tiere, obwohl sie unterschiedlichen Tierarten angehören.
Düfte
Da die Raubtiere sehr gut riechen, machen sie um Düfte, die sie nicht mögen, einen großen Bogen. Damit sie von Ihrem Garten fern bleiben, sollten Sie die Duftquellen möglichst auf den Wegstrecken der Tiere auslegen. Gegen Mauswiesel und Hermelin helfen
- ein in ein ätherisches Öl getränktes Tuch
- zerkleinerte WC-Steine
Damit die Marder erkennen, dass sie im Garten unerwünscht sind, sollten Sie den Duft alle zwei bis drei Tage erneuern und über einen längeren Zeitraum immer wieder auslegen.
Eine langfristige Maßnahme zum Vertreiben von Mauswiesel und Hermelin sind folgende Kräuter, die auch vorbeugend wirken:
- Citronella
- Lavendel
- Minze
- Wacholder
Hinweis: Abwehrsprays aus dem Handel sind für den Garten nicht so gut geeignet, da der Geruch, den sie verbreiten, sehr schnell verfliegt.
Haare
Besuchen die kleinen Raubtiere den Gartenschuppen, die Garage oder kommen gar ins Haus, helfen Haare gegen die ungebetenen Gäste. Gehen Sie wie folgt vor:
- Menschen-, Hunde- oder Katzenhaare der jeweiligen Bürste entnehmen
- in ein dünnes Baumwollsäckchen geben
- an den Durchgängen oder Eintrittsstellen der kleinen Raubtiere platzieren
- Haare alle drei Tage austauschen
Marderunfreundlicher Boden
Da die Unterseite der Marderpfoten sehr empfindlich ist, meiden sie Laufwege, die ihnen Schmerzen bereiten oder für sie unbequem sind. Dies können Sie ausnutzen, indem Sie beispielsweise
- spitze Steine,
- drahtige Geflechte oder
- stacheliges Geäst
auf den Wegen oder vor Eintrittsstellen auslegen.
Hinweis: Auf Materialien, die die Marder verletzen können, sollten Sie verzichten. Zum einen ist es gar nicht notwendig, die Tiere zu töten, zum anderen sind sie in den meisten Bundesländern geschützt.
Lärm und Licht
Lärm und/oder Licht stören die kleinen Räuber dermaßen, dass sie diese Orte meiden. Allerdings sind die Tiere auch sehr schlau und merken schnell, wie sie diese Belästigung umgehen können. Deshalb sollten Sie bei diesen abwehrenden Maßnahmen für Abwechslung sorgen.
Bewährte Licht- und Lärmquellen beim Einsatz gegen Störenfriede wie Mauswiesel und Hermelin sind:
- menschliche Kommunikation (keine monotone Radiostimme)
- blitzende, blinkende oder reflektierende Gegenstände (z.B. CDs)
- Musik
- hochfrequente Töne
- Bewegungsmelder
- Scheinwerferlicht (große Helligkeit)
Hinweis: Da die Tiere schnell erkennen, dass es sich um künstlich erzeugten Lärm (z. B. aus dem Radio) handelt, sollten Sie diese Maßnahmen mit Gerüchen kombinieren.
Wasser
Eine unerwartete nächtliche Dusche mögen Mauswiesel und Hermelin nicht. Daher ist ein Rasensprenger mit Bewegungsmelder ideal zum Vertreiben der Tiere. Sie können aber auch einen normalen Sprenger mit Zeitschaltuhr verwenden.
Obwohl sich der Erfolg bei dieser Maßnahme bereits nach einigen Nächten einstellt, sollten Sie sie über einen längeren Zeitraum beibehalten. Denn die Marder sind äußerst standorttreue Tiere und kommen, wenn sich die Lage wieder beruhigt hat, gerne zurück.
Wiesel vom Gehege fernhalten
Haben es die beiden Marder auf Tiere abgesehen, die in einem Gehege gehalten werden, sollten Sie die Maßnahmen zum Schutz der Nutztiere verschärfen. Da die Wiesel durch unterirdische Gänge mit einem Durchmesser von zwei Zentimetern passen und sich durch kleinste Ritzen und Spalten zwängen können, sollten Sie das Gehege
- hermetisch abriegeln
- alle möglichen Zugänge schließen
- Marderbarriere („unbequemer Boden“) anlegen
Häufig gestellte Fragen
Das Große Wiesel hält keinen Winterschlaf. Da es auch im Winter einen hohen Energiebedarf hat, muss es mindestens zwei Mäuse pro Tag fressen.
Der typische Marder, der unter der Motorhaube große Schäden anrichten kann, ist der Steinmarder. Gegen diese Marderart wie gegen Mauswiesel und Hermelin helfen Ultraschallgeräte.
Wenn Sie die Familie nicht in Ihrem Garten haben möchten, können Sie sich beim Naturschutzbund oder Tierschutz über eine Umsiedelung informieren.