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Mehlmotten erkennen und bekämpfen: die besten Hausmittel

Mehlmotten bekämpfen

Schmetterlinge im Garten mag wohl jeder, in den eigenen Vorräten sind solche Tiere jedoch eher unbeliebt. Das liegt nicht nur daran, dass die Schmetterlinge in den Lebensmitteln recht unscheinbar aussehen und als Motten bezeichnet werden, sondern vor allem daran, dass diese Schädlinge befallene Lebensmittel ungenießbar machen. Daher ist es wichtig, einen Befall rechtzeitig zu erkennen und mit entsprechenden Hausmitteln richtig zu bekämpfen.

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Lebensmittelmotten

Es gibt nicht nur viele verschiedene Arten von Motten, sondern auch unterschiedliche Lebensmittelmotten, die Sie eventuell in ihrem Küchenschrank finden. Um diese effektiv bekämpfen zu können, müssen Sie erst einmal erkennen, um welche Motte es sich handelt, bevor Sie zu irgendwelchen Hausmitteln greifen.

Mehlmotte erkennen

Die Mehlmotte (Ephestia kuehniella) aus der Familie der Zünsler ist ein ziemlich weit verbreiteter Vorratsschädling. Mit einer Körperlänge von einem bis knapp anderthalb Millimetern ist diese Motte recht klein. Die Vorderflügel sind grau mit einer leichten Verfärbung ins bläuliche oder rötliche, sie haben helle und dunkle gezackte Linien. Die Hinterflügel sind dagegen schlicht hellgrau. Die Raupen oder Larven werden bis zu zwei Zentimeter lang und sind weiß. Sie können leichte grünliche oder rötliche Einfärbungen haben. Der Kopf der Larven ist braun.

Mehlmotte (Ephestia kuehniella)
Mehlmotte (Ephestia kuehniella)
Quelle: Andy Reago & Chrissy McClarren, – 6020 – Ephestia kuehniella – Mediterranean Flour Moth (21710969424), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 2.0

Entdecken Sie in Ihrer Küche eine Motte mit schwarzbraunen, gelb gefleckten Flügeln und einem dunkel abgesetzten Fransensaum, dann handelt es sich vermutlich um eine Kornmotte (Nemapogon granellus). Etwas kleiner ist die Dörrobstmotte (Plodia interpunktella). Sie hat rostbraune bis kupferfarbene Vorderflügel. Die Larven aller Lebensmittelmotten ähneln sich stark.

Bevorzugte Lebensmittel

Grundsätzlich befällt die Mehlmotte nur trockene Lebensmittel, daher sind sie zwar in Vorratsschränken und -räumen zu finden, nicht aber im Kühlschrank.

Häufig befallene Lebensmittel:

  • Mehl, Getreide und Getreideprodukte (z.B. Müsli)
  • Kerne, Mandeln und Nüsse
  • Samen, Kräuter und Gewürze
  • getrocknete Hülsenfrüchte
  • Trockenfutter für Tiere
Weizengras Samen
Weizengras Samen

Befall erkennen

Nicht immer sehen Sie bei einem Befall gleich die Motten aus Ihrer Mehl- oder Nudelpackung fliegen, wenn Sie eine Packung öffnen. Viel häufiger entdecken Sie kleine oder kleinste Löcher in der Tüte oder aber ein feines Gespinst im Inneren. Mit der Zeit verklebt das Mehl, das Müsli oder was auch immer von den Motten befallen ist. Bei einem fortgeschrittenen Befall sind dann die Raupen zu sehen. Das ist wahrlich kein angenehmer Anblick und löst bei vielen Menschen Ekel aus.

Woher kommen die Mehlmotten?

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, wie die Mehlmotten in Ihre Vorräte gelangt sind. Entweder haben Sie diese Motten beziehungsweise ihre Eier und/oder Larven „gekauft“, also mit Ihren Lebensmitteln eingeschleppt oder einige weibliche Motten haben den Weg von außen in Ihre Küche gefunden und dort ihre Eier abgelegt. In diesem Fall müssten die Motten jedoch leicht in Ihren Schrank beziehungsweise an Ihre Vorräte gelangen können und dort ideale Bedingungen (Dämmerung und Temperaturen von etwa 25 °C) vorfinden. Häufiger ist also der erste Fall, die mit gekauften Lebensmitteln eingeschleppten Mehlmotten.

Schädlinge können sich auch in Küchenschränken befinden
Schädlinge können sich auch in Küchenschränken befinden

Schadbild der Mehlmotten

Mehlmotten legen ihre Eier in trockene Vorräte. Die daraus schlüpfenden Larven fressen sich dann durch Ihre Vorräte. Dabei hinterlassen sie ein feines Gespinst und ihre Ausscheidungen, aber auch abgestreifte Häute. Die so entstehende Feuchtigkeit kann die Bildung von Schimmel begünstigen. Außerdem können dadurch Mehlmilben angezogen werden. Erkennen Sie einen Befall erst spät, dann sind diese Motten nicht mehr leicht zu bekämpfen, da sie sich in allen möglichen Ecken und Ritzen Ihres Schranks verstecken können, dort ihre Eier legen und dann immer wieder zum Vorschein kommen.

Mehlmotten mit Hausmitteln bekämpfen

Es ist sehr wichtig, bei einem Befall mit Mehlmotten sofort zu reagieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Andernfalls können sich die Motten ungehindert ausbreiten und sogar für Krankheit sorgen. Der Einsatz von ungiftigen Hausmitteln sollte bei der Bekämpfung an erster Stelle stehen. Zum einen ist hier die gründliche Reinigung von betroffenen Schränken zu nennen. Werden dabei alle Motten, Eier und Larven vernichtet, sollten Sie einem erneuten Befall vorbeugen. Hitze, extreme Kälte und die austrocknende Wirkung des ungiftigen Kieselgurs sind dabei durchaus hilfreich.

Schritt für Schritt die Mehlmotte bekämpfen:

  • Schrank ausräumen und gründlich mit Essigwasser reinigen
  • schwer zugängliche Stellen und Ritzen heiß föhnen und/oder mit Kieselgur bestreuen
  • jedes einzelne Lebensmittelpaket kontrollieren
  • nicht befallene Lebensmittel eventuell umpacken
  • luftdicht verschließbare Aufbewahrungsgefäße benutzen
  • Lebensmittel ohne offensichtlichen Befall vorsorglich erhitzen (60 °C bis 80 °C) oder einfrieren
  • befallene Lebensmittel entsorgen
Essig zum Reinigen verwenden
Essig zum Reinigen verwenden

Wo befallene Lebensmitteln entsorgen?

Die Mehlmotten selbst sind manchmal von Parasiten befallen, zum Beispiel von Milben. Auch wenn Sie die Motten und ihre Larven recht gut aus Ihren Vorräten entfernen können, verbleiben ihre Ausscheidungen und die winzigen Milben in Ihren Lebensmitteln. Ein Verzehr kann dann Magen-Darm-Probleme oder auch Allergien auslösen. Aus diesem Grund sollten Sie befallene Lebensmittel nicht mehr verzehren sondern entsorgen.

Es ist sinnvoll, die befallenen Lebensmittel nicht einfach nur in den Mülleimer zu werfen. Eier und Larven, die sich darin befinden entwickeln sich nämlich dort zu Motten und breiten sich weiter aus. Packen Sie betroffene Lebensmittel mitsamt seiner Verpackung in einen ausreichend großen unbeschädigten Plastikbeutel. Verschließen Sie den Beutel sorgfältig mit einem festen Knoten. Werfen Sie den Beutel anschließend in die Mülltonne, dies unbedingt außerhalb Ihres Hauses stehen sollte.

Extremtemperaturen helfen

Möchten Sie alle Eier, Larven und Motten garantiert abtöten, dann geht dies am besten mit Hitze oder Frost. Entweder „backen“ Sie das Lebensmittel samt Verpackung einige Stunden bei etwa 60 °C in Ihrem Backofen oder Sie legen es für einige Tage (ca. eine Woche) in Ihre Gefriertruhe. Wegen der bestehenden Brandgefahr sollten Sie Ihren Backofen während der Backzeit jedoch auf keinen Fall unbeaufsichtigt lassen. Genießbar sind mit Hitze oder Kälte behandelte, mottenbefallene Lebensmittel aber nicht mehr, sie müssen trotzdem entsorgt werden.

Gefrierschrank
Dauerhaft niedrige Temperaturen bekommen den Vorratsschädlingen nicht.

Starker Befall

Erkennen Sie einen besonders starken Befall mit der Mehlmotte, dann kommen Sie eventuell mit den einfachen Hausmitteln nicht weit. Es gibt aber eine gute biologische Alternative, die Motten zu bekämpfen. Besorgen Sie sich Schlupfwespen. Diese legen ihre Eier in die Eier der Mehlmotten, das den Larven dann als Nahrungsquelle dient und so abgetötet wird. Dieser Mechanismus funktioniert so lange, bis keine Mehlmotteneier mehr vorhanden sind. Dann verschwinden die Schlupfwespen von ganz allein.

Tipp: Karten mit den Eiern von Schlupfwespen können sie im Internet bestellen.

Mottenbefall vorbeugen

Gegen das Eindringen der Mehlmotte von außen hilft ein Fliegengitter vor dem Fenster. Es hält gleichzeitig auch andere lästige Insekten wie Mücken und Fliegen fern. Ätherische Öle wirken abstoßend auf Mehlmotten und können diese zumindest bedingt fernhalten oder vertreiben. Ganz nach Ihren Vorlieben wählen Sie zwischen Pfefferminze, Eukalyptus, Lavendel, Orange, Zitrone, Anis oder Geranie.

Lavendelöl und getrockneter Lavendel auf Tisch
Lavendelöl

Tipp: Trauen Sie diesen Hausmitteln nicht so ganz, dann bleibt noch das Aufstellen von Pheromonfallen. Sie sind für Menschen unbedenklich, da sie geruchlos und frei von Insektiziden sind.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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