Mehltau auf dem Kürbis: was tun gegen den weißen Belag?
Mehltau ist eine der am meisten gefürchteten Pilzkrankheiten bei den Hobbygärtnern. Und auch Kürbisse werden hiervon nicht verschont. Was ist daher zu tun, wenn der Belag auf den Blättern oder sogar auch schon auf den Früchten der Kürbispflanze entdeckt wird. Die Bekämpfung sollte umgehend erfolgen, damit die Ernte nicht gefährdet ist. Hierfür stehen jedoch einige Mittel zur Verfügung, die auch ökologisch unbedenklich sind.
Inhaltsverzeichnis
Mehltau
Mehltau hat ein besonders charakteristisches Schadbild, das in der Regel sofort ins Auge springt. Hierbei handelt es sich um einen Pilz, der auch kalte Temperaturen im Winter unbeschadet in der Erde oder an Pflanzen und Unkraut überleben kann. Wurde im eigenen Garten daher einmal Mehltau festgestellt, kann er immer wieder auftreten, auch wenn er an den seinerzeit betroffenen Pflanzen erfolgreich bekämpft wurde.
Schadbild
Werden die Temperaturen im Frühling wärmer, werden die Mehltauzellen von Wirtstieren und dem Wind auf die Pflanzen übertragen. Bereits bei einer Temperatur von 20 °C und hoher Feuchtigkeit beginnt die Ausbreitung im Garten explosionsartig. Hierbei wird unter zwei Mehltau Arten unterschieden. Zeigen sich daher die weißen Beläge auf den Kürbispflanzen unter oder bereits auf der Blattseite, dann kann es sich um den Echten oder auch um den Falschen Mehltau handeln. So zeigt sich der Befall wie folgendermaßen.
Echter Mehltau
- weiße, mehlige Flecken auf der Oberseite der Blätter
- auf Stängeln und Früchten ebenfalls
- Blätter färben sich braun, sterben ab
- Ursache ist meist längere Trockenheit
- Wärme hilft ihm bei der Ausbreitung
Falscher Mehltau
- weißliche oder bräunliche Belege
- sehen samtig aus
- befinden sich auf der Blattunterseite
- gelbe bis braune Flecke auf der Oberseite
- zeigt sich meist bei sehr feuchtem Wetter
Oftmals sind Züchtungen von Kürbissen, die im gut sortierten Gartenhandel erhältlich sind, bereits resistent gegen den echten Mehltau. Wer daher in seinem Garten immer wieder gegen den lästigen Pilzbefall vorgehen muss, sollte sich für die nächste Saison eine der resistenten Züchtungen anschaffen.
Vorbeugen
Falscher Mehltau entsteht immer dann, wenn es in der Umgebung der Pflanze langanhaltend feucht oder sogar sehr nass ist. Daher sollten die Kürbisse auch nicht zu oft und zu viel gegossen werden. Der Boden kann trockener gehalten werden, wenn ihm etwas Gesteinsmehl untergemischt wird. Fungizide sollten bei den verzehrbaren Kürbissen nicht eingesetzt werden, da diese bei Aufnahme auch der Gesundheit schaden könnten. Auch sollte eine Düngung mit Stickstoff unbedingt vermieden werden, denn dieser kann einen Befall mit Mehltau fördern. Weiterhin kann zur Vorbeugung noch das Folgende getan werden.
- kräftige Kürbispflanzen sind resistenter gegen Mehltau
- Pflanzen mit Lebermoosextrakt stärken
- dieses unterbindet gleichzeitig auch die Vermehrung der Sporen
- Pflanzen immer von unten gießen
- kein Wasser auf die Blätter gelangen lassen
- nur morgens oder am Nachmittag gießen
- gerade im Frühjahr sollte die Pflanze in der Nacht trocken sein
- Mulch auf dem Boden macht Kürbisse widerstandsfähiger
In der Kuhmilch enthaltende Bakterien sollen gegen einen Befall von Mehltau vorbeugen. Hierzu wird Milch mit Wasser in einem Verhältnis von eins zu acht gemischt und regelmäßig auf die Pflanzen gesprüht. Durch die Bakterien wird ein dichter Belag gebildet, der den Pflanzen nicht schadet, aber die Schaderreger des Mehltaus abwehrt.
Mehr Tipps zur Kürbis-Pflege
Biologisch bekämpfen
Der Mehltau kann biologisch bekämpft werden, ohne die Kürbispflanzen chemisch zu behandeln. Doch es gibt hier einige Mittel, die umwelt- und verzehrfreundlich sind und daher jederzeit gegen den Mehltau auf Kürbissen eingesetzt werden können.
- Mischkultur anpflanzen
- hierzu zwischen den Kürbispflanzen Knoblauch setzen
- auch Basilikum und Tagetes halten den Mehltau fern
- Knoblauch als Aufguss gemeinsam mit Zwiebelsud
- immer einen luftigen Standort wählen
- Pflanzen in einem ausreichenden Abstand setzen
- eventuell befallene Teile sofort entfernen
- nicht auf den Kompost geben
- regelmäßig mit Milch-Kernseife-Spiritus-Lösung einsprühen
- Schlupfwespen und Marienkäfer einsetzen
Schlupfwespen sind im gut sortierten Gartenhandel erhältlich und können direkt an den befallenen Pflanzen eingesetzt werden. Auch wenn die Insekten den Namen Wespe tragen, so sind Sie für Mensch und Tier in keiner Weise gefährlich. Dennoch sollte das Beet mit den Kürbissen so abzäunt werden, dass es weder von kleinen Kindern noch von freilaufenden Haustieren betreten werden kann, damit diese nicht mit eventuell hierauf befindlichen Sporen in Verbindung kommen können,
Soda nutzen
Soda ist als Allzweckmittel aus der Küche bereits bekannt, doch es kann auch gegen Mehltau an Kürbispflanzen helfen. Hat sich daher bereits Mehltau auf den Pflanzen gebildet, dann kann Soda als natürliches Fungizid genutzt werden, nachdem die betroffenen Pflanzenteile bereits entfernt wurden. Die Mischung wird demnach wie folgt angerührt.
- ein gehäufter Esslöffel Soda
- alternativ kann Natron in gleicher Menge genutzt werden
- in vier Litern Wasser auflösen
- je 15 Milliliter Kernseife und Pflanzenöl zugeben
Die Mischung wird in eine Sprühflasche gegeben und die befallenen Pflanzen hiermit mehrmals einsprüht. Auch die Erde rund um die Kürbisse und benachbarte Pflanzen gegebenenfalls mit behandeln.
Kräuterbrühen gegen Mehltau
Selbst gemischte Kräuterbrühen helfen in der Regel ebenfalls gut gegen Mehltau, denn sie aktivieren das Bodenleben und stärken gleichzeitig die Abwehrkräfte der Kürbispflanzen. Hierzu wird Ackerschachtelhalm genutzt, der im gut sortierten Handel oder in einem Hoflädchen eines Bauernhofs in frischer oder getrockneter Form erhältlich ist. Bei der Vorbereitung wird daher wie folgt vorgegangen.
- 150 Gramm getrockneten Ackerschachtelhalm
- oder ein Kilo frische Kräuter
- in zehn Liter Wasser geben
- 24 Stunden einweichen lassen
- danach eine halbe Stunde kochen lassen
- abseihen
- zum Gießen mit fünffacher Menge Wasser verdünnen
Hinweis: Mit diesem Sud das Beet mit den Kürbispflanzen regelmäßig gießen, ein zusätzliches Gießen nur mit Wasser ist nicht erforderlich.
Giftigkeit
Sind die Kürbispflanzen und hierbei vielleicht sogar auch die Früchte von Mehltau befallen, stellt sich auch die Frage, ob dies gesundheitsschädlich ist. So ist erwiesen, dass Mehltau giftig sein kann, dies hängt jedoch vor allem auch von den Personen ab, die eine befallene Frucht anfassen. Denn Mehltau kann allergische Reaktionen auslösen, wenn der Gärtner unter einer Pilzallergie leidet. Auch eine Penicillinallergie, wie sie häufiger vorkommt, kann bei einem Kontakt mit Mehltau schon sehr gefährlich werden. Daher sollten bei den mit Mehltau befallenen Kürbissen die folgenden Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden.
- befallene Pflanzen nicht essen
- vor allem Kinder und ältere Menschen sollten hierauf verzichten
- Folgen sind Magen- oder Verdauungsbeschwerden
- Atemprobleme beim Einatmen der Pilzsporen
- Hautreizungen nach Kontakt
- besser Handschuhe und Atemschutzmaske tragen
Entsorgung
Wurden die Kürbispflanzen von Mehltau befallen und bereits Rettungsmaßnahmen durchgeführt, aber der Mehltau hält sich hartnäckig, dann können diese Pflanzen leider nur noch entsorgt werden. Hierzu sollten die gesamten Pflanzen mit den Früchten aus dem befallenen Beet entfernt werden. Diese bitte nicht auf den Kompost geben, denn von hier können sich die Pilzsporen sich in den ganzen Garten ausbreiten. Besser ist es, die Pflanzen direkt beim Entnehmen in Plastiktüten zu geben, diese gut zu verschließen und anschließend im Hausmüll zu entsorgen. Auch das Beet muss behandelt werden, indem die obere Erdschicht abgetragen und ebenfalls im Hausmüll entsorgt wird. Ansonsten können die Sporen in der Erde überleben und die nächsten Pflanzen in der neuen Saison ebenfalls wieder befallen.