Wo und wie wachsen Melonen?
Melonen sind sehr beliebt, denn sie schmecken süß, saftig und haben sehr wenige Kalorien. Der Anbau im eigenen Garten kann gelingen, wenn Standort und Pflege stimmen. Lesen Sie hier, wo und wie Melonen wachsen.
Auf den Punkt gebracht
- es wird zwischen Wassermelonen und Zuckermelonen unterschieden
- viele verschiedene Unterarten
- beide Sorten benötigen gleichen warmen und sonnigen Standort
- Spätfröste unbedingt vermeiden
- unreif geerntete Früchte zum Nachreifen an warmem Ort lagern
Inhaltsverzeichnis
Verschiedene Melonensorten
Wenn der Begriff Melone fällt, dann denken die meisten automatisch an die großen, innen roten und sehr saftigen Wassermelonen, die für viele im Sommer ein Muss sind. Zudem sind auch Zuckermelonen, wie die schmackhafte Honigmelone ein Begriff. Von beiden gibt es zudem noch einige Unterarten. Doch auch wenn es beides Melonensorten sind, die zur selben Pflanzenfamilie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) gehören, gibt es dennoch Unterschiede:
Wassermelonen (Citrullus lanatus)
- gehören zu den kleinen Zitronengurken (Citrullus)
Bei den Wassermelonen gibt es etwa 150 unterschiedliche Sorten, die sowohl einen kleineren als auch einen sehr großen Wuchs haben. Für die hiesigen Breitengrade geeignete Sorten sind:
- ‚Crisby‘: bildet mittlere bis große Früchte, gestreifte Sorte
- ‚Mini-Love‘: kleine Früchte
- ‚Gatinho’/’Tigrinho‘: klein und kernlos
Zuckermelone (Cucumis melo)
- melo vom griechischen Wort milo für Apfel abgeleitet
- Kurzform von melopepon = Apfelmelone
- Zuckermelone eng mit den Gurken verwandt
Auch bei den Zuckermelonen gibt es viele bekannte Sorten, die auch im hiesigen Handel erhältlich sind:
- Honigmelone: glatte, gelbe Oberfläche
- Netzmelone: netzartige Korkleisten auf der Schale
- Galiamelone: Unterart der Netzmelone
- Cantaloupemelonen: kann an Längsrillen erkannt werden
Hinweis: Die beiden Sorten Zuckermelonen und Wassermelonen werden in der Botanik nicht der selben Verwandtschaftsgruppe zugeordnet, auch wenn sie beide der übergeordneten Familie der Kürbisgewächse angehören.
Wuchsform
Alle Pflanzen, ob Wasser- oder auch Zuckermelonen benötigen wie auch die anderen der Kürbisfamilie angehörenden Gewächse viel Platz:
- Melonenfrüchte wachsen meterlang rankend über Boden
- benötigen ausreichend Platz
- pro Pflanze zwischen einem und zwei Quadratmeter
- Beschattung durch benachbarte Pflanzen unbedingt vermeiden
- an jeder Pflanze vier bis acht Früchte
- je nach Sorte werden Früchte sehr groß
- liegen auf Boden auf
- Wärme von unten sehr wichtig
- alle Melonensorten einjährige Pflanzen
Standort und Bodenbeschaffenheit
Der Standort sowohl für die Zucker- als auch für die Wassermelonen sollte gleich gestaltet werden. Da die Früchte ursprünglich aus den warmen Gebieten rund um das Mittelmeer zu uns gelangt sind, benötigen die Melonen zum Wachsen viel Wärme:
- geschützter Standort
- sehr sonnig
- Weinanbaugebiete ideal
- warmer Boden bevorzugt
- etwa durch schwarze Folie nachhelfen
- nährstoff- und humusreiche Erde
- mit reifem Kompost vor Pflanzen vorbereiten
- starkzehrende Pflanzen
- gut durchlässig
- weder zu sandig noch zu lehmig
Tipp: Wohnen Sie in einem raueren Klimagebiet, sollten Sie den Anbau der Melonen im Gewächshaus bevorzugen, damit diese wachsen können.
Melonenbeet vorbereiten
Damit der Anbau im eigenen Garten überhaupt gelingt und die kleinen Pflanzen gut wachsen, müssen auf dem ausgesuchten Beet einige Vorbereitungen getroffen werden. Diese Schritte sollten Sie dabei unbedingt beachten:
- bereits drei Wochen vor Pflanzen beginnen
- dunkle oder schwarze Foliestreifen über Beet legen
- Ränder an beiden Seiten gut eingraben
- Erde kann sich darunter bereits aufwärmen
- längere Wärmespeicherung
- Unterdrückung von Unkrautwachstum
- reduziert Wasserverdunstung
Tipp: Alle Melonensorten sollten aufgrund des in den hiesigen Breitengraden herrschenden Klimas in kleinen Töpfen ausgesät und vorgezogen werden, so dass erst die kleinen Pflanzen ins Beet gesetzt werden, wenn mit keinen Nachtfrösten mehr zu rechnen ist.
Melonenpflanzen vorziehen
Im März können die Melonenpflanzen aus Samen vorgezogen werden. Dies gelingt sehr gut in einem beheizten Wintergarten. Steht ein solcher nicht zur Verfügung, kann unter Umständen auch ein heller Raum genutzt werden. Damit die Melonen richtig wachsen, sollten außerdem folgende Voraussetzungen gegeben sein:
- ideale Raumtemperatur zwischen 22° und 25° Grad
- hohe Luftfeuchtigkeit
- Wohnung für Anzucht oft zu trocken
- oftmals nur verkümmerter Wuchs der Keimlinge
- Alternative: Erwerb junger Pflanzen im Handel
- oft kräftiger und vitaler
Erntezeit
Bei der Erntezeit für die schmackhaften Melonen kommt es auch auf die herrschende Witterung an. In einem sehr heißen, sonnigen Sommer und mit guter Bewässerung sind die ersten Früchte beispielweise im August so weit. Des Weiteren gilt:
- Ernte zwischen August und September
- bei Wassermelonen gelbe Färbung der Liegefläche
- erstes Blatt vor Frucht verwelkt
- Reife bei Zuckermelonen nicht an Schale erkennbar
- reife Früchte schwerer als unreife
- vollreife Zuckermelonen verströmen süßlichen Duft
- erinnert an süßes Parfüm
- dunkler Stielansatz bei überreifen Früchten
Hinweis: Zu früh geerntete, unreife Melonen, die dann auch zu früh, also noch unreif verzehrt werden, können immer leicht abführend wirken.
Häufig gestellte Fragen
Zucker- sowie Wassermelonen dürfen auf keinen Fall austrocknen. Gerade, wenn viel Sonne scheint und der Boden unter der Folie sehr warm wird, müssen Sie auf eine ausreichende Bewässerung achten, gerade auch dann, wenn sich erste Früchte zeigen. Das Wasser muss hierbei bis in eine Tiefe von 20 Zentimetern durchdringen können. Regelmäßig gegebener Flüssigdünger unterstützt das Wachstum der Früchte.
Um herauszufinden, ob die Melonen im eigenen Anbau reif zum Ernten sind, gibt es eine ganz einfache Technik. So klingen die Wassermelonen beim Klopfen auf die Frucht hohl. Im Gegensatz dazu gibt die Zuckermelone einen dumpfen Klang von sich. Sind beide Melonensorten noch unreif, gibt es kein Geräusch.
Wurden die Melonen, unerheblich ob die Sorten der Zucker- oder aber der Wassermelonen zu früh geerntet und sind diese noch nicht ausgereift, dann können diese an einem warmen Ort gelagert werden, an dem sie dann noch nachreifen. Allerdings geht eine zu frühe Ernte zu Lasten des süßen Aromas.