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Mikroklee: Klee statt Rasen – eine Alternative?

Mikroklee als Rasen-Alternative

Mikroklee ist als mögliche Alternative zu klassischem Rasen in aller Munde. Ob die Mischungen sich für Ihren Garten eignen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Mikroklee ist kurzer, kleinblättriger Weißklee
  • pflegeleicht und belastbar
  • versorgt sich selbst mit Stickstoff
  • als Saatgut oder Rollware erhältlich
  • muss kaum gewässert werden

Mikroklee als Rasenersatz

Unter Mikro- oder Zwergklee werden moderne Züchtungen des Weißklees (Trifolium repens) verstanden, die aufgrund ihrer Eigenschaften als mögliche Rasenalternative zum Einsatz kommen. Sie unterscheiden sich von ihrer Ursprungsform in den folgenden Aspekten:

  • halb so hoch
  • deutlich kleinere Blätter
  • äußerst dichter Wuchs
Mikroklee

Der ebenfalls unter der Markenbezeichnung „Microclover“ angebotene Klee wird aus diesem Grund immer häufiger anstelle von Rasen gepflanzt. Durch ihre Eigenschaften haben die kleinen Pflanzen bestimmte Vorteile, die sie so attraktiv machen:

  • geringerer Pflegeaufwand
  • hohe Belastbarkeit (vergleichbar mit Spielrasen)
  • hohe Trockenresistenz
  • gut schnittverträglich
  • unterdrückt Unkräuter
  • regeneriert schnell
  • schließt Lücke in der Rasenfläche

Zudem versorgt er sich über Knöllchenbakterien selbst mit Stickstoff aus der Luft. Falls Sie klassischen, pflegeintensiven Rasen nicht mehr sehen können, ist Zwergklee demnach ein hervorragender Ersatz. Ausschließlich der Look ist etwas anders, was nicht jedem gefällt. Falls Sie mit den folgenden Punkten kein Problem haben, wird Sie der Microclover überzeugen:

  • krautiger Look
  • nicht komplett eben
  • jedes unterschiedlich Blatt groß
  • nicht als Sportrasen verwendbar

Hinweis: Ein weiterer Vorteil des Dänischen Klees ist der Nebeneffekt als Bienenweide. Wenn Sie die Fläche blühen lassen, finden sich Bienen und Hummeln in Ihrem Garten ein, was bei einem normalen Rasen ausschließlich durch sprießendes Unkraut möglich ist.

Verfügbare Varianten

Wenn Sie sich für den Einsatz von Zwergrasen interessieren, stehen Ihnen verschiedene Varianten zur Verfügung. Sie alle erfüllen die Anforderungen an eine dichte „Rasenfläche“, die sie als Ersatz verwenden können. Die klassische Variante ist natürlich die Aussaat, für die Sie passendes Saatgut benötigen. Damit Microclover als dichte Fläche wächst, wird er in speziellen Saatmischungen angeboten, die wie folgt zusammengesetzt sind:

  • 10 Prozent Zwergklee
  • 20 Prozent Rotschwingel (Festuca rubra)
  • 50 Prozent Ausdauernder Lolch (Lolium perenne)
  • 20 Prozent Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
Zusammensetzung Mikroklee

Sie können die Kleesaat entweder als Neu- oder Nachsaat anwenden. Pro Quadratmeter benötigen Sie ein bis zwei Gramm Saatgut, was je nach Anbieter einem Preis von 20 bis 50 Cent entspricht. Wird er als Nachsaat angewandt, müssen Sie sich keine Sorgen um Lücken im Rasen machen. Der Klee breitet sich über den Frühling und Sommer so schnell und intensiv aus, dass der alte Rasen mit der Zeit verschwindet und die Fläche komplett geschlossen wird. Das macht den Zwergklee als Nachsaat so effektiv. Neben Saatgut ist Mikroklee als Rollrasen erhältlich. Die Preise variieren zwischen drei und fünf Euro pro Quadratmeter.

Kleerasen anlegen

Das Anlegen des Rasens gestaltet sich äußerst einfach. Haben Sie sich für die Variante als Rollware entschieden, verlegen Sie die Elemente wie einen klassischen Rollrasen. Soll es dagegen Saatgut sein, beachten Sie die folgenden Schritte, um den Klee effektiv auszusäen:

  • Zeitpunkt: März bis Mai
  • Mai-Aussaat verkürzt Keimdauer
  • Fläche gründlich vertikutieren
  • bei mageren Böden Aussaaterde untermischen
  • danach aussäen
  • Keimdauer: 7 bis 10 Tage
  • täglich wässern
  • danach entsprechend pflegen

Pflege von Kleerasen

Die Pflege des Mikrorasens gestaltet sich äußerst einfach. Da Sie nicht düngen müssen, reduziert sich der Pflegeaufwand erheblich. Zudem müssen Sie nichts gegen Unkräuter unternehmen, da der Zwergklee deren Wachstum verhindert. Gewässert werden muss er nur einmal pro Woche, wenn es nicht geregnet hat. Die Bodenbeschaffenheit spielt dabei keine Rolle.

Rasenmäher auf Wiese
Kleerasen muss regelmäßig gemäht werden.

Der wichtigste Pflegeschritt ist der Schnitt. Wenn Sie den Microclover nicht jedes Jahr selbst nachsäen wollen, sollten Sie eine Höhe von acht Zentimetern nicht unterschreiten. Dadurch kommt es zur Blütenbildung und Selbstaussaat. Falls Sie kein Problem mit einer Nachsaat haben, kürzen Sie die Pflänzchen ruhig auf 2,5 bis 3 Zentimeter. Die angestrebte Höhe bestimmt den Schnittrhythmus:

  • 2,5 bis 3 cm: wöchentlich
  • min. 8 cm: nach Bedarf

Tipp: Aufgrund der Beschattung des Bodens trocknet er nicht so schnell aus. Aus diesem Grund isst der Klee gut für Standorte geeignet, die mit intensiver Sonnenbestrahlung zu kämpfen haben.

Häufig gestellte Fragen

Welche Sorten sind als Mikroklee geeignet?

Mikroklee wird in verschiedenen Sorten angeboten, die Teil der Saatmischungen sind. Nach dem Bundesamt für Ernährungssicherheit sind vor allem drei Sorten zu nennen, die sich für Ihren Garten eignen: ‚Euromic‘, ‚Pirouette‘ und ‚Pipolina‘. Bei ihnen handelt es sich um Zwergklee, der die idealen Voraussetzungen für eine dichte Kleefläche bietet.

Wie lässt sich die Keimung optimieren?

Damit Sie sich am Ende über eine gleichmäßige Kleefläche freuen können, sollten Sie Kleesamen niemals per Hand aussäen. Aufgrund der Größe des Saatguts ist es ebenfalls schwierig, einen Streuwagen zu verwenden. Damit eine gleichmäßige „Rasenfläche“ entsteht, sollten Sie die Samen mit Quarzsand mischen und verteilen. Sie benötigen pro Quadratmeter etwa fünf Liter feuchten Quarzsand, der mit der Saat gemischt und verteilt wird.

Was sollte nach der Aussaat beachtet werden?

Wenn Sie sich für Zwergklee ausgesät haben, dürfen Sie diesen ebenfalls nicht über einen bestimmten Zeitraum betreten, damit die Samen entspannt keimen können. Geeignet sind dafür etwa zwei Wochen, in denen die Klee-Gräser-Mischung ruhen muss.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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