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Mimose richtig überwintern: so geht es

Mimose überwintern Titel

Mimosen, unter Gärtnern auch unter dem Begriff „Rühr-mich-nicht-an-Pflanze“ bekannt, sind empfindliche Schönheiten. Im Handel werden die tropischen Gewächse meist nur als einjährige Stauden verkauft. Mit der richtigen Vorbereitung und Technik ist es jedoch möglich, die Mimose zu überwintern.

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Exotische Schönheit

Die zur Familie der Hülsenfrüchtler gehörenden Pflanzen stammen ursprünglich aus den tropischen Regenwäldern Brasiliens und den Savannen Südamerikas. Mimosen (Mimosa pudica) besitzen eine auffallende Besonderheit: Bei Berührung klappen die Blätter der Halbsträucher blitzschnell zusammen. Dieser Reflex wird bereits durch herabfallende Regentropfen oder starke Windböen ausgelöst und brachte der Mimose den Beinamen „Schamhafte Sinnpflanze“ ein.

Mimose auch Rühr mich nicht an Pflanze genannt

Überwintern

Mimosen zu Überwintern ist schwierig aber nicht unmöglich. Vorausgesetzt, die Pflanzen sind gesund und widerstandsfähig. Aus diesem Grund sollten Sie die wichtigsten Kriterien in Bezug auf die Pflege der tropischen Stauden berücksichtigen. Die optimale Temperatur für Mimosen liegt zwischen 20 und 25 °C. Selbst ein kurzzeitiger bzw. leichter Abfall des Thermometers kann bei den Schmetterlingsblütlern zu herben Blattverlust führen.

Folgende Faktoren können den Mimosen erheblich zusetzen:

  • kalte Winde
  • Laubabwurf größerer Pflanzen
  • Temperaturen unter 15 °C
  • lang anhaltender Regen

Das Hoffen auf besseres Wetter kann den Tod der Exoten zur Folge haben. Ebenso ist es ein aussichtsloses Unterfangen, die Pflanzen mit einem schützenden Vlies vor Kälte zu schützen. Der Aufwand ist groß, jedoch erfolglos.

Winterquartier

Aufgrund der Tatsache, dass die Halbsträucher empfindlich auf niedrige Temperaturen reagieren, sollten sie ausschließlich in Kübeln gehalten werden. Das Ausgraben aus dem Beet ist langwierig und setzt den Pflanzen unnötig zu. Der ideale Zeitpunkt für den Umzug in einen sicheren Raum ist abhängig von der Witterung. In den vergangenen Jahren war es keinesfalls ungewöhnlich, dass das Wetter Ende August bzw. Anfang September herbstliche Züge angenommen hat.

Mimose ist schwierig zu überwintern

Die Staude mit den empfindlichen Blättern hat spezielle Anforderungen an ihr Winterquartier. Eine ausreichende Menge an Licht gehört mit zu den grundlegenden Voraussetzungen, damit es die Schmetterlingsblütler durch die kalte Jahreszeit schaffen:

  • nach Süden gerichtete Fenster meiden
  • Pflanzen vor Zugluft und Erschütterung schützen
  • die Umgebungstemperatur sollte zwischen 13 bis 16 °C liegen

Hinweis: Mimosen, die ganzjährig im Wintergarten kultiviert werden, haben eine größere Chance zum Überwintern. Die Pflanzen müssen sich nicht auf den Wechsel zwischen Freiland und geschlossene Räume einstellen.

Lichtverhältnis

Das Licht ist bei Mimosen ein wichtiges Thema und kann zum Wohlbefinden der Gewächse beitragen. Experimente mit speziellen LEDs bzw. Pflanzenlampen sind bei den südamerikanischen Pflanzen gescheitert. Wählen Sie für die Überwinterung einen Raum mit einem oder mehreren großen Fenstern aus. Abhängig von der Größe der Mimose können Sie den Halbstrauch auch direkt auf die geräumige Fensterbank stellen.

Mimose mit gefiederten Blättern

Eine Styroporplatte unter dem Blumentopf bewahrt die empfindlichen Wurzeln zusätzlich vor Kälte. Wie in der Hauptvegetationszeit im Garten sollten Sie die Pflanze vor der direkten Mittagssonne schützen. Der Abwurf der Blätter kann zunehmen, gleichzeitig besteht die Gefahr, dass das Substrat zu schnell vertrocknet.

Richtig gießen

In der kalten Jahreszeit legen Mimosen eine Ruhepause ein, neue Blätter und Triebe werden kaum gebildet. Überlassen Sie die Gewächse trotzdem nicht komplett sich selbst. Gewisse Maßnahmen sind wichtig, damit die Exoten unbeschadet durch den Winter kommen. Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen gehört das Gießen. Der Wurzelballen darf nicht austrocknen. Selbst kurzzeitige Trockenphasen können den Pflanzen zusetzen. Ein guter Indikator für den Feuchtigkeitsgehalt des Erdreichs ist die oberste Substratschicht. Fühlen sich die ersten zwei bis drei Zentimeter trocken und krümelig unter den Fingern an, sollte nachgegossen werden.

Mit einer Drainageschicht aus porösem Material im Blumentopf können die Wurzeln der Mimose nicht im Wasser stehen. Verlassen Sie sich aber nicht allein darauf. Sondern gießen Sie in kleineren Mengen. Überschüssiges Gießwasser im Übertopf und Untersetzer sollten Sie unverzüglich entfernen.

Unser Tipp: Die tropische Mimose eignen sich zur Kultivierung in Hydrokultur. In diesem System können die Halbsträucher selbstständig die benötigten Feuchtigkeitsmengen aufnehmen, die Gefahr des Austrocknens verringert sich. Und die Hydrokultur erhöht die Chance, dass die Mimose den Winter unbeschadet übersteht.

Luftfeuchtigkeit

Neben dem richtigen Gießen sollte eine hohe Luftfeuchtigkeit im Winterquartier vorhanden sein. Das regelmäßige Besprühen der Blätter reicht nicht aus, um die Bedürfnisse der tropischen Exoten zu erfüllen. Stellen Sie Wasserschüsseln in der Nähe der Pflanzen auf oder greifen Sie auf einen Zimmerbrunnen zurück. Dieser reichert die Luft mit Feuchtigkeit an und sieht dekorativ aus. Mit einer hohen Luftfeuchtigkeit senken Sie gleichzeitig das Risiko eines Schädlingsbefalls. Besonders Spinnmilben treten im Winter bei Zimmerpflanzen auf. Diese lästigen Plagegeister kann man mit einfachen Maßnahmen wirkungsvoll zu Leibe rücken.

Mimose mit filigranen Blüten

Tipps für das Überwintern

Auf extreme Situationen reagieren Mimosen empfindlich. Dies gilt für Trockenheit ebenso wie für Lichtmangel bzw. direktes Sonnenlicht. Aus diesem Grund ist es nicht gerade einfach, die sensiblen Stauden sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen.

Folgende Tipps haben sich zusätzlich bewährt:

  • gönnen Sie den Mimosen einen ruhigen Rückzugsort
  • Durchgangsräume sind ungeeignet
  • die Pflanzen vertragen keinen Rückschnitt
  • die Nähe zu aktiven Heizquellen meiden
  • regelmäßig auf Schädlingsbefall kontrollieren und bei Bedarf sofort reagieren

Auf die Zufuhr von Dünger können Sie in den Wintermonaten verzichten. Die Pflanzen sind nicht in der Lage, die Nährstoffe richtig zu verarbeiten. Gedüngt wird ausschließlich von März bis August. Auf diese Weise verhindern Sie, dass die Wurzeln der Stauden „verbrennen“.

Hinweis: Verzichten Sie auch bei diesen Stauden auf einen Rückschnitt. Lediglich störende Triebe können minimal gekürzt werden. Mimosen vertragen keinen Form- und Auslichtungsschnitt. Dementsprechend leidet das äußere Erscheinungsbild älterer Pflanzen.

Der Umzug in den Garten steht erst wieder an, sobald die Temperaturen im Garten dauerhaft über 15 °C liegen.

Mimose ist ein tropisches Gewächs
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