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Minzarten von A-Z mit Bildern | 17 Minze-Sorten

Minzarten von A-Z mit Bildern | 17 Minze-Sorten

Die Gattung der Minzen trägt die botanische Bezeichnung Mentha, zu ihr gehören viele verschiedene Arten. Die krautigen Pflanzen zählen zu den Lippenblütlergewächsen und sind sehr ausdauernd. Sie haben sich vor allem durch den aromatischen Geruch und würzigen Geschmack der Laubblätter weit verbreitet. Zu den populären Sorten gehören die Pfefferminze und Marokkanische Minze, allerdings lassen sich die meisten Minzarten optisch nur schwer voneinander unterscheiden. Manche sind komplett winterhart, dagegen benötigen andere einen Winterschutz.

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Pfefferminzen

Zu den wohl bekanntesten Arten gehören die Pfefferminzen, deren Anbau und Verwendung in vielen Ländern schon seit vielen Jahrhunderten Tradition ist. Dank der vielen wirksamen Inhaltsstoffe, haben die Kräuter einen heilenden und wohltuenden Effekt auf den menschlichen Körper. Dazu gehören das ätherische Öl Menthol, Flavonoide sowie Bitter- und Gerbstoffe, welche eine krampflösende und gallenfördernde Wirkungsweise innehaben. Außerdem wirken sie schmerzlösend bei Magenproblemen und fördern nachhaltig die Verdauung. Die ausdauernden Pflanzen lassen sich für die Herstellung von Tees, Speisen und Gewürzen verwenden, sie wachsen krautig und bilden unterirdische Ausläufer und Rhizome aus.

Bayerische Pfefferminze ‚Proserpina‘

Die deutsche Züchtung ‚Proserpina‘ stammt aus der bayerischen Gartenversuchsanstalt Weihenstephan, welche für die Züchtung von vielen auserlesenen Kräutersorten verantwortlich ist:

  • extrem robustes und winterhartes Kraut
  • liefert schon im ersten Pflanzjahr hohe Ernteerträge
  • sehr mentholreiche Blätter
  • besonders resistent gegen Krankheiten

Englische Pfefferminze ‚Mitcham‘

Englische Pfefferminze

Die Englische Pfefferminze trägt in der Botanik den Namen Mentha x piperita ‚Mitcham‘ und zählt zu den ältesten noch bekannten Minzarten. Sie ist aus einer Kreuzung der Ährenminze und der Wasserminze entstanden. Aufgrund der großen Wuchsfreude sollte sie im Garten ausreichend Platz haben, um sich ungehindert auszubreiten. Im Kübel ist ein regelmäßiges Umtopfen anzuraten, da das Gewächs ansonsten anfällig für Rostbefall wird:

  • stammt ursprünglich aus England
  • wächst bis zu 80 cm hoch
  • mehrjährige und enorm winterharte Zuchtform
  • bevorzugt leicht sonnigen bis halbschattigen Platz
  • sehr starkes Aroma nach Pfefferminze
  • bildet dunkle Blätter und Stängel aus, mit roten Rändern
  • braucht feuchte Standortbedingungen

Gekrauste Minze

Gekrauste Minze

Das aparte Minzkraut trägt den botanischen Namen Mentha crispa und fällt durch seine krausen und gewellten Blätter auf. Deshalb kommt das Gewächs besonders gut in einem schönen Pflanzgefäß auf dem Balkon oder der Terrasse zur Geltung:

  • winterhartes und robustes Kraut
  • erreicht Wuchshöhen zwischen 40 bis 80 cm
  • ideal sind leicht sonnige bis halbschattige Standorte

Grüne Minze

Grüne Minze
Vikramaadityasumbria, Mentha spicata Jammu India, Zuschnitt von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Diese Minzart heißt in der Botanik Mentha spicata und wird auch als Spearmint bezeichnet. Der Geschmack ist stark und würzig:

  • bildet zart rosafarbene Zylinderblüten aus
  • erreicht Wuchshöhen von bis 120 cm
  • aufsitzende Blätter sind gegenständig
  • leicht sonnige bis halbschattige Plätze optimal

Kentucky-Spearmint

Kentucky-Spearmint
Raffi Kojian, Gardenology.org-IMG 7830 qsbg11mar, Zuschnitt von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Kentucky-Spearmint trägt den botanischen Namen Mentha x cordifolia und punktet mit einem starken Geschmack nach Menthol-Kaugummi. Deshalb eignet sich dieses Minzkraut gut für die Verwendung von Erkältungsmitteln und Sirups:

  • mehrjähriges, aber nicht komplett winterhartes Kraut
  • nicht für das Gartenbeet in bergigen Lagen geeignet
  • braucht Winterschutz auf Balkon oder Terrasse
  • kann Wuchshöhen von bis zu 50 cm erreichen
  • leicht sonnige bis halbschattige Standorte ideal

Pfefferminze

Pfefferminze

Die Pfefferminze trägt den botanischen Namen Mentha x piperita und ist der Klassiker unter den diversen Minzarten. Das robuste Gewächs lässt sich problemlos in den hiesigen Breitengraden kultivieren, da es recht anspruchslos und robust ist:

  • mehrjährige und winterharte Pflanze
  • bevorzugt halbschattige bis leicht sonnige Standorte
  • bildet hell-lila Ährenblüten aus
  • Wuchshöhe liegt bei 50 bis 90 cm
  • gestielte Blätter werden 3 bis 7 cm lang

Polei-Minze

Polei-Minze
neckbone, Mentha pulegium romana, Zuschnitt von Plantopedia, CC0 1.0

Diese Sorte heißt in der Botanik Mentha pulegium und ist ein kriechend wachsendes Kraut mit kleinen Blättern. Auf den ersten Blick ist sie für viele nicht als Minzart zu erkennen. Aufgrund der Wuchsform und den starken Duftnoten eignet sie sich gut für das Anlegen eines Duftrasens im Garten. Darüber hinaus lässt sie sich auch als leicht überhängend wachsende Topfpflanze oder in einer Blumenampel kultivieren. Dagegen findet das Gewächs in der Küche keine Verwendung, da es den Stoff Pulegon enthält, welcher leicht giftig sein kann:

  • nicht ganz winterfeste Minze
  • braucht mildes Klima am Standort
  • ist auf zusätzlichen Winterschutz angewiesen
  • bildet behaarte und hellrosa Blüten in den Blattachseln aus
  • ovale, extrem würzig riechende Blätter
  • geringe Wuchshöhe von 10-50 cm

Wasserminze

Wasserminze
Joël van der Loo, Mentha aquatica Meinerswijk, Zuschnitt von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Die Wasserminze trägt die botanische Bezeichnung Mentha aquatica und wird üblicherweise als Teichpflanze kultiviert. Sie gedeiht sowohl am Teichrand als auch in der Flachwasserzone, wichtig ist der Kontakt mit dem Teichboden. Darüber hinaus lässt sich diese spezielle Minzart ebenfalls im Kübel anpflanzen, jedoch stellt dafür ein dauerfeuchtes Pflanzsubstrat die grundlegende Voraussetzung dar. Aufgrund ihrer hohen Wuchskraft ist die Wasserminze nicht für einen Mini-Teich auf dem Balkon oder der Terrasse geeignet. Sie bildet viele Rhizome aus und beansprucht schon innerhalb kurzer Zeit das gesamte Gefäß für sich:

  • mehrjährige und zudem winterharte Minze
  • erreicht Wuchshöhen von bis zu 90 cm
  • bevorzugt halbschattige bis leicht sonnige Standorte
  • bildet rosafarbene Kugelblüten aus
  • eiförmige Blätter mit behaartem Stängel

Hinweis: Winterharte Minzarten lassen sich problemlos im Gartenbeet und Kräutergarten kultivieren. Für begrenzt winterharte Sorten ist das Anpflanzen in Kübeln und Pflanzgefäßen auf dem Balkon oder der Terrasse zu empfehlen.

Fruchtminzen

Im Gegensatz zu den Pfefferminzen haben die Fruchtminzen einen deutlich geringeren Gehalt an Menthol, sodass diese nicht ganz so würzig sind. Jedoch verführen die verschiedenen fruchtigen Aromen den Gaumen und riechen dazu noch sehr gut. Abhängig vom Anteil und der Zusammensetzung der ätherischen Öle, sind in den letzten Jahrzehnten dank neuer Züchtungen überraschende Geschmacks- und Duftvarianten entstanden.

Apfelminze

Apfelminze

Die Apfelminze heißt in der Botanik Mentha suaveolens und verfügt über ein erfrischendes Aroma, welches nach Apfel schmeckt. Deshalb ist das Kraut nicht nur für die Zubereitung von Tees, sondern auch für die Verwendung in Smoothies und Salaten gut geeignet:

  • mehrjährige und winterharte Minze
  • kann erstaunliche Wuchshöhen von bis zu 80-100 cm erreichen
  • fühlt sich an sonnigen bis halbschattigen Standorten wohl
  • bildet rosafarbene und aparte Blüten aus
  • strahlend grüne, elliptische Stimme

Bananenminze

Bananenminze

Die Bananenminze trägt die botanische Bezeichnung Mentha arvensis ‚Banana‘ und verströmt wirklich einen intensiven Bananenduft. Deshalb bietet sich diese zart-blättrige Sorte speziell für süße Speisen an:

  • mehrjährige, aber nicht ganz winterharte Minze
  • braucht zusätzlichen Winterschutz
  • wächst kriechend und nicht besonders hoch
  • Wuchshöhe beträgt nur bis zu 50 cm
  • halbschattige bis sonnige Standortbedingungen ideal

Erdbeerminze

Erdbeerminze

Die Erdbeerminze heißt in der Botanik Mentha species ‚Erdbeere‘ und schmeckt fast gar nicht nach Minze. Dafür punktet diese Sorte mit einem außergewöhnlichen Erdbeeraroma. Beim Zerreiben der Blätter steigt ein herber und sehr intensiver Duft auf:

  • verfügt über kompakten Wuchs
  • erreicht Wuchshöhen von bis zu 50 cm
  • ideal für geringes Platzangebot
  • bevorzugt hellen, aber nicht vollsonnigen Platz

Tipp: Alle Minzsorten freuen sich über ein regelmäßiges und ausgiebiges Wässern. Dazu sollten Sie noch während der Wachstumsperiode alle sechs Wochen etwas Bio-Dünger einsetzen. Im Frühling steht dann ein kräftiger Rückschnitt an, so bleibt die Ernte gleichmäßig hoch.

Orangenminze

Orangenminze

Die Orangenminze trägt den botanischen Namen Mentha piperita var. Citrata. Sie verleiht Tees eine fruchtige und exotische Note, allerdings fehlt dem Kraut der typische Geschmack nach Menthol. Aufgrund des sanften Aromas eignet sich diese Sorte gut für Kompositionen mit anderen Teekräutern und für fruchtige Süßspeisen:

  • erreicht Wuchshöhen von bis zu 80 cm
  • runde Blätter mit dunkelroten bis bronzefarbenen Tönen
  • möglichst heller und sonniger Standort
  • braucht Wärme, um volles Aroma auszubilden
  • etwas empfindlich und nicht in allen Lagen frosthart
  • bildet hellviolette Blüten aus

Zitronenminze

Zitronenminze

Die Zitronenminze heißt in der Botanik Mentha x gentilis var. Citrata und bildet ein herb-säuerliches Geschmacksaroma aus, welches an Zitronenschalen erinnert. Deshalb eignet sich das Würzkraut gut in Kombination mit Früchten und Obstsalaten:

  • mehrjährige und zudem winterharte Sorte
  • wächst im Garten etwa 40 bis 60 cm hoch
  • optimal sind sonnige bis halbschattige Plätze

Tipp: Bei der Kultivierung im Freiland ist eine Wurzelsperre zu empfehlen, da sich die meisten Sorten sehr schnell und üppig ausbreiten, wenn ihnen keine Grenzen gesetzt werden.

Arten für Tee

Teeminzen verfügen generell über einen geringeren Gehalt an Menthol und sind deutlich weniger scharf im Geschmack als die Pfefferminzen. Deshalb sind diese Arten weitaus bekömmlicher und magenfreundlicher, sodass sie sich besser als Teekraut für den regelmäßigen Konsum eignen. Teeminzen kommen nicht nur pur zum Einsatz, ihre Verwendung ist ebenfalls mit anderen Kräutern sowie mit Grünen und Schwarzen Tee möglich. Vor allem in der arabischen Welt sind diese Sorten weit verbreitet.

Marokkanische Minze

Marokkanische Minze

Die Marokkanische Minze heißt in der Botanik Mentha spicata var. crispa ‚Nane‘ und zählt neben der Pfefferminze zu den bekanntesten Minzarten. Aufgrund der geringen Ansprüche an die Pflege, ist diese sehr aromatische Sorte auch für Anfänger gut geeignet:

  • mehrjähriges und winterhartes Kraut
  • kompakter Wuchs, wird nur 50 bis 60 cm hoch wird
  • bevorzugt sonnige bis halbschattige Standortbedingungen

Samt-Minze

Die Samt-Minze trägt den botanischen Namen Mentha x dumetorum und bildet samtige Blätter mit einem milden Minzaroma aus:

  • mehrjährige, aber nicht komplett winterharte Minze
  • braucht während der Wintermonate wärmenden Winterschutz
  • wird zwischen 40 bis 60 cm hoch
  • Sorte wächst extrem in die Breite
  • sonnige bis halbschattige Plätze ideal

Schokominze

Schokominze

Die Schokominze trägt die botanische Bezeichnung Mentha x piperita var. piperita „Chocolate“ und erinnert geschmacklich an die Schokolade ‚After Eight‘. Das ungewöhnliche Kraut eignet sich hervorragend für die Zubereitung von Tees und Süßspeisen:

  • gehört zu mehrjährigen und winterharten Arten
  • erreicht Wuchshöhe von 60 bis zu 70 cm
  • eiförmige bis elliptische Blätter
  • rötliche Blattfarbe mit dunkelbraunen Stängeln
  • hellviolette bis intensiv violette Blüten
  • sonnige bis halbschattige Standorte

Türkische Minze

Türkische Minze
H. Zell, Mentha spicata var. crispa 001, Zuschnitt von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Die Türkische Minze trägt die botanische Bezeichnung Mentha spicata var. Crispa und bildet stark gekräuselte Blätter aus. Sie gehört zu den Minzarten, die nur sehr selten blühen:

  • mehrjährige und winterharte Minze
  • erreicht Wuchshöhen von bis zu 90 cm
  • sonniger bis halbschattiger Standort

Tipp: Am besten gießen Sie Ihre Minzpflanze in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend, wenn die Sonnenstrahlen nicht so stark sind. Um Schäden an den Blättern zu vermeiden, die Pflanzen nicht von oben beregnen.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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