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Minze bekommt braune Flecken: was tun bei Punkten an den Blättern

Minze braune Flecke

Minze ist ein ausdauerndes Gewächs. Normal lässt es sich recht leicht kultivieren. Die Pflanzen können im Freiland angebaut werden, aber auch in Töpfen auf dem Balkon oder Terrasse. Obwohl die Minze widerstandsfähig und robust ist, kann es jedoch mitunter vorkommen, dass sie von Schädlingen und Krankheiten befallen wird. Sehr oft sind dann die samtig grünen Blätter der Minze von braunen Flecken und Punkten übersät. Dafür sind in der Regel zwei Krankheiten verantwortlich.

Video-Tipp

Minze: Braune Flecken

Braune Flecke und Punkte können während der gesamten Vegetationsperiode Blätter und Blattstiele der Minze befallen. Wichtig ist dabei, diese auch rechtzeitig zu erkennen, um schnellsten die Pflanzen zu behandeln. Je länger nichts unternommen wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Gewächse dann über kurz oder lang eingehen. Sie können daneben auch andere Pflanzen anstecken. Ursächlich für diese Erkrankung können

  • Minzrost und
  • Blattfleckenkrankheit sein.

Minzrost & Blattfleckenkrankheit

Apfelminze mit rundlichen bis eiförmigen Blättern

Diese Krankheit wird von Rostpilzen, einer Ordnung der Ständerpilze, hervorgerufen. Die Sporen dieser Pilze, genauer von Puccinia menthae können die Pflanzen während der gesamten Vegetationsperiode befallen. Besonders ein feucht-warmes Klima erhöht die Infektionsgefahr drastisch.

Hinweis: Die Sporen der Pilze leben als Parasiten. Sie töten dabei das Pflanzengewebe nicht ab.

Während der Sommermonate ist es daher empfehlenswert, die Minzgewächse regelmäßig auf Veränderungen zu untersuchen. Nur so kann dann schnell gehandelt werden, wenn es zu einer Infektion mit Minzrost gekommen ist. Sollten bereits kleine braune Flecken rund um der Infektionsstelle auftreten, dann kann sich der Minzrost schnell über die gesamte Pflanze verteilen. Erste Symptome können bereits im April auftreten. Dazu zählen

  • anfangs chlorotische (hellgrün bis gelbe) Flecken und Punkte auf der Blattoberseite
  • werden von Blattadern begrenzt
  • im Sommer an Blattunterseite orangerote bis zimtbraune Fruchtkörper mit Sporen
  • nach dem Aufplatzen an Blattoberseite rötlich-gelbe Beulen rund um Infektionsstelle
  • im Herbst an Blattunterseite zusätzlich dunkelbraune bis schwarze polsterartige Pusteln
  • stark infizierte Blätter vertrocknen und fallen ab
  • ganze Triebe verdorren
  • daneben können auch Blattstiele und Stängel befallen werden
  • Befall der Pflanzen erfolgt von unten nach oben
  • zuerst werden ältere Blätter infiziert

Hinweis: Infizierte Pflanzen verlieren ihr typisches Minzaroma. Diese enthalten im Vergleich zu gesunden Gewächsen bis zu 60 Prozent weniger ätherische Öle.

Ähnliche Symptome treten bei der Blattfleckenkrankheit auf. Diese ist vom Minzrost nur sehr schwer zu unterscheiden. Schaden richten beide im gleichen Ausmaß an, auch ihre Bekämpfung unterscheidet sich daher nicht.

Maßnahmen

Wenn diese und auch die Blattfleckenkrankheit erst einmal ausgebrochen ist, helfen bei der Bekämpfung keine chemischen Mittel oder auch Hausmittel. Eine weitere Verbreitung kann lediglich durch einen radikalen Rückschnitt eingedämmt werden. es wird wie folgt vorgegangen:

  • alle Triebe bodennah zurückschneiden
  • lediglich ein schlafendes Auge stehenlassen
  • Minze treibt dort wieder gesund aus
  • Rückschnitt in den Hausmüll oder verbrennen
  • nicht auf den Komposthaufen, Verbreitungsgefahr
  • zusätzlich Beet mit Ackerschachtelhalmbrühe gießen
  • Vorgang wiederholen
  • dieser Sud stärkt neuen Austrieb und schützt vor Rostpilzbildung

Hinweis: Minzrost befällt nicht nur Pflanzen aus der Familie der Lippenblütler, sondern auch Gewächse aus anderen Pflanzenfamilien wie Kamille, Ringelblume und Monarden.

Ackerschachtelhalmbrühe

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)
Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)

Regelmäßige Gaben dieses Suds können die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegenüber Pilzerkrankungen erhöhen. Der hohe Anteil an Kieselsäure, aber auch Kalium und Saponinen stärkt das Gewebe der Pflanzen. Die Blattoberfläche wird widerstandsfähiger und Pilzkrankheiten können sich dann nicht so leicht ausbreiten.

Ackerschachtelhalm, auch als „Zinnkraut“ bekannt, wächst wild an feuchten Stellen wie Böschungen, Gräben und Wiesenrändern. Alternativ können auch andere Arten wie Sumpfschachtelhalm, Teich- oder Wiesenschachtelhalm Verwendung finden.

Die Herstellung eines Suds aus Ackerschachtelhalm ist verhältnismäßig einfach:

  • 1 bis 1,5 kg frischen Ackerschachtelhalm mit einer scharfen Gartenschere zerkleinern
  • alternativ können 150 bis 200 g getrocknetes Zinnkraut verwendet werden
  • Schnittgut in 10 l Wasser in einem großen Topf einweichen
  • Einweichzeit mindestens 24 Stunden
  • vorzugsweise Verwendung von Regenwasser
  • anschließend alles kurz aufkochen
  • 30 Minuten bei niedriger Temperatur köcheln lassen
  • Brühe mit engmaschigem Sieb abseihen
  • abkühlen lassen
  • Ausbringung mit Gießkanne oder Drucksprühgerät möglich
  • bei Verwendung einer Spritze Sud nochmals durch Baumwollwindel oder leichtes Baumwolltuch filtern
  • denn Pflanzenrückstände können Düse verstopfen
  • Verdünnung Brühe im Verhältnis 1:5 mit Wasser
Minze bevorzugt einen halbschattigen Standort

Nach der ersten Ausbringung der Ackerschachtelhalmbrühe sollte der Vorgang alle zwei bis drei Wochen wiederholt werden. Dazu sollten nicht nur die Pflanzen, sondern auch der Boden rund um den Gewächsen behandelt werden. So wird die Widerstandsfähigkeit gefördert und gleichzeitig werden die Pflanzen mit wertvollen Nährstoffen versorgt.

Tipp: Die Ausbringung des Suds sollte dabei stets vormittags bei sonnigem Wetter erfolgen. Denn durch die wärmenden Sonnenstrahlen wird die Wirkung der Brühe noch verstärkt.

Brauner Minze vorbeugen

Minze ist in vielerei Hinsicht in der Küche zu verwenden

Bevor nun braune Flecke und Punkte auf den Blättern der Minze bekämpft werden müssen, sollten im Vorfeld einige Maßnahmen zur Vorbeugung dieser Krankheiten erfolgen. Dazu ist nicht einmal so sehr viel Aufwand erforderlich.

  • Verwendung von gesunden oder resistenten Sorten oder Arten mit behaarten Blättern
  • empfehlenswert ist dabei „Multimentha“
  • Boden rund um den Pflanzen ständig auflockern
  • regelmäßig Unkraut jäten
  • Pflanzen von unten gießen
  • immer morgens gießen
  • regelmäßig gießen, besonders bei länger anhaltenden Trockenperioden und im Sommer
  • Staunässe vermeiden
  • bei Kübelpflanzung, Drainage einbringen
  • weiter Pflanzabstand
  • zu anderen Pflanzen mindestens 30 cm
  • Fruchtfolge beachten, jährlicher Fruchtwechsel im Beet ratsam
  • liebt leichtsonnigen bis halbschattigen Platz im Freiland oder auf Balkon und Terrasse
  • schattige Plätze und zu geringer Abstand zu anderen Pflanzen fördern Bildung von Rostpilzen
  • luftigen Platz suchen
  • pralle Sonne und Hitze, besonders zur Mittagszeit vermeiden
  • ausgewogene Düngung in Sommermonaten
  • Verwendung organischer Dünger wie Brennnesseljauche oder Hornspäne
  • regelmäßig im Herbst stark zurückschneiden
  • gegebenenfalls umpflanzen oder umtopfen
  • rechtzeitige Ernte verhindert Bildung von Rostpilzen

Tipp: Sollten braune bis schwarze Flecken zusammen mit Blattläusen und Ameisen auftreten, dann kann es schnell zur Bildung von Rußtaupilzen kommen. Läuse und auch Ameisen übertragen diese Krankheit. Es muss dann schnell gehandelt werden. Ein sofortiger radikaler Rückschnitt muss erfolgen.

Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen ist eine regelmäßige Kontrolle der Minze auf braune Flecken und Punkte erforderlich. schon bei den ersten Anzeichen muss ein Rückschnitt der kranken Pflanzen erfolgen.

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