Minze ernten: Pfefferminze pflücken und konservieren
Minze gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Heilkräutern, allen voran die Pfefferminze (lat. Mentha x piperita), die sich durch einen hohen Metholgehalt auszeichnet. Der Anbau aller Sorten der Minze ist sehr unkompliziert, wie auch die Ernte und das Konservieren des Krautes.
Inhaltsverzeichnis
Ernte-Zeitpunkt
Der ideale Erntezeitpunkt hängt von der jeweiligen Verwendung der verschiedenen Minzarten ab. Sollen die ätherischen Öle daraus gewonnen werden, dann ist der beste Zeitpunkt für die Ernte kurz vor der Blüte, weil dann die Konzentration der Öle besonders hoch ist. Ähnliches gilt, wenn das Kraut getrocknet und als Heiltee verwendet werden soll. Dies betrifft jedoch vorwiegend den industriellen Anbau von Minze. Im privaten Bereich ist die Ernte praktisch jederzeit möglich, vom Mai, wenn die Pflanze kräftig austreibt, bis in den Herbst oder milden Winter, solange das Kraut noch grüne Blätter hat.
Möchten Sie Ihre Minze frisch verwenden, dann pflücken Sie einfach, wenn Sie das Kraut benötigen. Dabei ist es egal, ob Sie einen Tee kochen, Likör ansetzen oder ein Gericht damit würzen wollen. Ernten Sie am späten Vormittag, dann ist das Kraut besonders frisch und schmackhaft. Der Tau ist inzwischen getrocknet und die Pflanze noch nicht schlapp von der Mittagshitze.
Pflanzenteile
Von allen Minz-Sorten dürfen Sie das ganze Kraut ernten und in der Küche verwenden. Die jungen Blätter sind sehr zart und fein im Geschmack, die älteren Blätter enthalten dafür mehr ätherische Öle und schmecken intensiver. Auch die Knospen und Blüten können Sie bedenkenlos verspeisen und als essbare Deko verwenden. Der Geschmack der Blüten ist zart und durch den enthaltenen Nektar leicht süßlich, während die Knospen eher kräftig und würzig schmecken.
Tipp: Je mehr Sonne Sie Ihren Pflanzen gönnen, desto mehr Geschmack und gesunde Inhaltsstoffe werden die Kräuter übrigens entwickeln.
Minze Ernten
Möchten Sie Ihre Minze in größeren Mengen ernten, zum Beispiel um sie für den Winter haltbar zu machen, dann empfiehlt sich eine Ernte im Mai, kurz vor der Blüte. Dann können Sie Herbst ein zweites Mal ernten. Wählen Sie einen trockenen Tag. Am besten hat es schon ein oder zwei Tage nicht geregnet, so ist der Wassergehalt der Pflanzen nicht allzu hoch und sie trocknen etwas schneller.
Warten Sie, bis der Tau abgetrocknet ist und schneiden Sie mit einem scharfen Messer oder besser einer scharfen sauberen Schere die Triebe Ihrer Minze etwa fünf bis zehn Zentimeter über dem Boden ab. Kontrollieren Sie die Pflanze vorher und schneiden Sie nur gesunde Blätter beziehungsweise Triebe. Es dürfen ruhig einige Knospen oder vereinzelte Blüten dabei sein.
Vor der Verwendung in der Küche oder dem Haltbarmachen müssen Kräuter gereinigt werden. Durch Waschen werden jedoch die wasserlöslichen Stoffe ausgeschwemmt, das ist sicher nicht in Ihrem Sinn. Schneiden Sie deshalb nur relativ saubere Kräuter nicht zu dicht über dem Boden und achten Sie darauf, dass diese unbedingt frei von Schädlingen sind. Bürsten Sie grobe Schmutzteile mit einer weichen Bürste ab und zupfen Sie vereinzelte beschädigte Blätter aus.
Konservieren
Ideal ist es zwar, wenn Sie Ihre Kräuter frisch verwenden, so sind alle gesunden Inhaltsstoffe enthalten, aber es ist durchaus sinnvoll, einen Teil der Ernte haltbar zu machen. Durch die Konservierung stehen sie rund um das Jahr zur Verfügung und Sie können immer mit Ihren eigenen Kräutern kochen.
Verschiedene Methoden der Haltbarmachung:
- Trocknen
- Einfrieren
- (Pfeffer-) Minzlikör
- in Öl einlegen
- Kräutersalz
- Pfefferminz-Zucker
- Minz-Essig
Trocknen
Möchten Sie Ihre Minze an der Luft trocknen, dann planen Sie dafür etwa zwei bis drei Wochen ein. Je mehr Wasser die Kräuter enthalten, desto länger dauert die Trocknung. Deshalb beginnen Sie damit möglichst bald nach der Ernte.
So gehen Sie vor:
- längere Triebe zu kleinen Sträußen zusammenbinden
- Sträuße in einen luftigen und warmen Raum hängen
- ideale Temperaturen zwischen 20 °C und 25 °C
- Kurze Triebe oder einzelne Blätter auf Rosten, Mulltüchern oder Zeitungen trocknen
- Kräuter großzügig verteilen und aller zwei Tage wenden
- Kontrolle auf Schimmel, befallene Pflanzenteile entfernen
Trocknung im Backofen
Die Trocknung im Backofen dauert nur etwa sechs Stunden. Die Triebe beziehungsweise Blätter sollten dabei alle etwa die gleiche Größe haben, damit sie gleichmäßig trocknen und zur gleichen Zeit fertig sind. Verteilen Sie Ihre Kräuter großzügig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech. Heizen Sie den Ofen auf 60 °C vor, bevor Sie das Blech hineinschieben. Die Backofentür darf während der Trocknung nicht geschlossen sein, sonst kann die feuchte Luft nicht entweichen. Am besten klemmen Sie einen stabilen Kochlöffel in die geöffnete Tür. Nach dem Abkühlen bewahren Sie die Minze, wie andere Kräuter auch luftdicht verschlossen, trocken und dunkel auf.
Einfrieren
Die einfachste und schnellste Konservierungsmethode ist das Einfrieren der Kräuter. Sie eignet sich für alle Minzsorten. Um die Kräuter bei Bedarf auftauen zu können, empfiehlt es sich, sie portionsweise einzufrieren. Füllen Sie dazu die Kräuter in kleine Gefrierdosen oder Eiswürfelformen. Nach dem vollständigen Einfrieren können die einzelnen Portionen in größere Gefäße umgefüllt werden.
Pfefferminze als Hausmittel
Als Heilmittel wird meistens die Pfefferminze verwendet. Pfefferminztee ist ein klassisches Hausmittel für Magen-Darm-Beschwerden. Er löst Blähungen, beruhigt den Magen und hemmt Entzündungen. Das enthaltene Menthol wirkt auch lindernd bei Erkältungen, denn es beruhigt die Atemwege. Ein Minz- oder Kräuterbad ist sehr entspannend. Bei Gliederschmerzen oder Muskelverspannungen wirkt eine Einreibung mit einigen Tropfen Minzöl in Öl oder Wasser gemischt krampflösend und entspannend.