Minze ernten – so pflücken und konservieren Sie Pfefferminze richtig
Inhaltsverzeichnis
Minze
Minze ernten, pflücken und konservieren
Minze gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Heilkräutern, allen voran die Pfefferminze (lat. Mentha x piperita), die sich durch einen hohen Metholgehalt auszeichnet. Wer hat nicht schon Pfefferminztee bei Magen-Darm-Beschwerden getrunken. Teilweise wird die Pfefferminze auch als Gewürzkraut verwendet, zum Beispiel in der englischen Minzsoße. Andere Minzarten sind durch ihren milderen Geschmack jedoch weit besser zum Abschmecken der verschiedensten Speisen geeignet. Der Anbau aller Minz-Sorten ist sehr unkompliziert, wie auch die Ernte und das Konservieren des Krautes.
Ernte-Zeitpunkt
Der ideale Zeitpunkt für die Ernte der Minze
Der ideale Erntezeitpunkt hängt von der jeweiligen Verwendung der verschiedenen Minzarten ab. Sollen die ätherischen Öle daraus gewonnen werden, dann ist der beste Zeitpunkt für die Ernte kurz vor der Blüte, weil dann die Konzentration der Öle besonders hoch ist. Ähnliches gilt, wenn das Kraut getrocknet und als Heiltee verwendet werden soll. Dies betrifft jedoch vorwiegend den industriellen Anbau von Minze. Im privaten Bereich ist die Ernte praktisch jederzeit möglich, vom Mai, wenn die Pflanze kräftig austreibt, bis in den Herbst oder milden Winter, solange das Kraut noch grüne Blätter hat.
Möchten Sie Ihre Minze frisch verwenden, dann pflücken Sie einfach, wenn Sie das Kraut benötigen. Dabei ist es egal, ob Sie einen Tee kochen, Likör ansetzen oder ein Gericht damit würzen wollen. Ernten Sie am späten Vormittag, dann ist das Kraut besonders frisch und schmackhaft. Der Tau ist inzwischen getrocknet und die Pflanze noch nicht schlapp von der Mittagshitze.
Pflanzenteile
Welche Teile der Pflanze darf ich pflücken?
Von allen Minz-Sorten dürfen Sie das ganze Kraut ernten und in der Küche verwenden. Die jungen Blätter sind sehr zart und fein im Geschmack, die älteren Blätter enthalten dafür mehr ätherische Öle und schmecken intensiver. Auch die Knospen und Blüten können Sie bedenkenlos verspeisen und als essbare Deko verwenden. Der Geschmack der Blüten ist zart und durch den enthaltenen Nektar leicht süßlich, während die Knospen eher kräftig und würzig schmecken. Je mehr Sonne Sie Ihren Pflanzen gönnen, desto mehr Geschmack und gesunde Inhaltsstoffe werden die Kräuter übrigens entwickeln.
Minze Ernten
Wie ernte ich größere Mengen?
Möchten Sie eine Minzart in größeren Mengen ernten, zum Beispiel um sie für den Winter haltbar zu machen, dann empfiehlt sich eine Ernte im Mai, kurz vor der Blüte. Dann können Sie Herbst ein zweites Mal ernten. Wählen Sie einen trockenen Tag. Am besten hat es schon ein oder zwei Tage nicht geregnet, so ist der Wassergehalt der Pflanzen nicht allzu hoch und sie trocknen etwas schneller.
Warten Sie, bis der Tau abgetrocknet ist und schneiden Sie mit einem scharfen Messer oder besser einer scharfen sauberen Schere die Triebe Ihrer Minze etwa fünf bis zehn Zentimeter über dem Boden ab. Kontrollieren Sie die Pflanze vorher und schneiden Sie nur gesunde Blätter beziehungsweise Triebe. Es dürfen ruhig einige Knospen oder vereinzelte Blüten dabei sein. Legen Sie das Schnittgut am besten in einen Korb. Bedingt eignet sich auch ein Stoffbeutel, allerdings werden hier die Kräuter eventuell etwas gedrückt und die Blätter verletzt. Ein Plastikbeutel ist absolut ungeeignet, denn darin bildet sich leicht Schwitzwasser. Das könnte schnell zum Schimmeln des Krautes führen.
Vor der Verwendung in der Küche oder dem Haltbarmachen müssen Kräuter gereinigt werden. Durch Waschen werden jedoch die wasserlöslichen Stoffe ausgeschwemmt, das ist sicher nicht in Ihrem Sinn. Schneiden Sie deshalb nur relativ saubere Kräuter nicht zu dicht über dem Boden und achten Sie darauf, dass diese unbedingt frei von Schädlingen sind. Bürsten Sie grobe Schmutzteile mit einer weichen Bürste ab und zupfen Sie vereinzelte beschädigte Blätter aus.
Konservieren
Wie mache ich Minze haltbar?
Ideal ist es zwar, wenn Sie Ihre Kräuter frisch verwenden, so sind alle gesunden Inhaltsstoffe enthalten, aber es ist durchaus sinnvoll, einen Teil der Ernte haltbar zu machen. Durch die Konservierung stehen sie rund um das Jahr zur Verfügung und Sie können immer mit Ihren eigenen Kräutern kochen. Alle der zahlreichen Minzarten eignen sich zum Einfrieren oder trocknen. Sie lassen sich in Öl einlegen oder zu Essig verarbeiten. Je nach Geschmack können Sie einen Likör oder Pfefferminz-Zucker zubereiten oder eine milde Minz-Sorte zusammen mit anderen Kräutern zu einem Kräutersalz verarbeiten.
Verschiedene Methoden der Haltbarmachung:
- Trocknen
- Einfrieren
- (Pfeffer-) Minzlikör
- in Öl einlegen
- Kräutersalz
- Pfefferminz-Zucker
- Minz-Essig
Trocknen
Pfefferminze richtig trocknen
Möchten Sie Ihre Minze an der Luft trocknen, dann planen Sie dafür etwa zwei bis drei Wochen ein. Je mehr Wasser die Kräuter enthalten, desto länger dauert die Trocknung. Deshalb beginnen Sie damit möglichst bald nach der Ernte. Längere Triebe binden Sie zu kleinen Sträußen zusammen, sie sollten jedoch nicht dick werden. Hängen Sie die Sträuße in einen luftigen und warmen Raum, zum Beispiel auf den Dachboden oder in eine Scheune. Die Luft sollte dort jedoch wirklich trocken sein, bei hoher Luftfeuchtigkeit schimmeln Kräuter leicht. Ideal sind Temperaturen zwischen 20 °C und 25 °C.
Kurze Triebe oder einzelne Blätter lassen sich gut auf Rosten, Mulltüchern oder sogar auf Zeitungen trocknen. Verteilen Sie die Kräuter großzügig, so dass sich die Teile nicht berühren. Wenden Sie die Blätter alle zwei bis drei Tage und kontrollieren Sie dabei, ob Schimmel oder Fäulnis auftreten. Befallene Pflanzenteile entfernen Sie sofort. Sind die Kräuter ausreichend getrocknet, dann lassen sie leicht zwischen den Fingern zerreiben.
Die Trocknung im Backofen dauert nur etwa sechs Stunden. Die Triebe beziehungsweise Blätter sollten dabei alle etwa die gleiche Größe haben, damit sie gleichmäßig trocknen und zur gleichen Zeit fertig sind. Verteilen Sie Ihre Kräuter großzügig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech. Heizen Sie den Ofen auf 60 °C vor, bevor Sie das Blech hineinschieben. Die Backofentür darf während der Trocknung nicht geschlossen sein, sonst kann die feuchte Luft nicht entweichen. Am besten klemmen Sie einen stabilen Kochlöffel in die geöffnete Tür. Nach dem Abkühlen bewahren Sie die Minze, wie andere Kräuter auch luftdicht verschlossen, trocken und dunkel auf.
Einfrieren
Die einfachste und schnellste Methode der Konservierung ist das Einfrieren Ihrer Kräuter. Sie ist für alle Minz-Sorten geeignet. Damit Sie die Kräuter ganz nach Bedarf auftauen können, empfiehlt sich das portionsweise Einfrieren. Füllen Sie dafür die Kräuter in kleine Gefrierbehälter oder auch in Eiswürfelformen. Nach dem kompletten Durchfrieren können Sie die einzelnen Portionen in größere Gefäße umfüllen, das erleichtert das Wiederfinden. Geben Sie beim Kochen die gefrorenen Kräuter direkt aus dem Gefriergerät in das Gericht, so bleibt das Aroma optimal erhalten.
Hausmittel
Pfefferminze als Hausmittel
Als Heilmittel wird meistens die Pfefferminze verwendet. Pfefferminztee ist ein klassisches Hausmittel für Magen-Darm-Beschwerden. Er löst Blähungen, beruhigt den Magen und hemmt Entzündungen. Das enthaltene Menthol wirkt auch lindernd bei Erkältungen, denn es beruhigt die Atemwege. Ein Minz- oder Kräuterbad ist sehr entspannend. Bei Gliederschmerzen oder Muskelverspannungen wirkt eine Einreibung mit einigen Tropfen Minzöl in Öl oder Wasser gemischt krampflösend und entspannend.
Allerdings sind bei der Anwendung von Pfefferminzprodukten einige Dinge zu beachten. Sie sollten auf keinen Fall dauerhaft oder während einer Schwangerschaft verwendet werden. Pfeffeminzöl darf nicht pur eingenommen oder angewendet werden sondern nur in verdünnter Form und es gehört keinesfalls auf offene Wunden.
Gewürz
Die klassische Minzsoße ist nur eine Möglichkeit, die Pflanze als Gewürz zu nutzen. Marokkanische Minze oder andere mild schmeckende Arten eignen sich hervorragend, um Salate damit zu verfeinern. Sie gibt vielen Gerichten einen leicht orientalischen Touch. So kann sie zum Würzen von Fleisch und Soßen verwendet werden. Zaubern Sie einen orientalischen Burger damit, würzig-frische Bratkartoffeln oder verschiedenste Gerichte mit Couscous und Gemüse.