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Minze im Topf | Pflege der Pfefferminze im Kübel von A-Z

Minze im Topf

Die Minze (Mentha) stammt aus Vorderasien und den Regionen rund ums Mittelmeer. Dort wächst sie an Flussufern und auf feuchten Wiesen. Wer nur an Pfefferminztee denkt, erfasst nur einen geringen Teil der Einsatzmöglichkeiten der vielfältigen Pflanze. Sie ist Heilkraut und Würzkraut zugleich, bildet die Grundlage für kalte und warme Getränke und gibt Salaten, Desserts und Soßen den besonderen Geschmack. Die Pflanze gedeiht bei guter Pflege ausgezeichnet auf dem Balkon.

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Minze oder Pfefferminze?

Beide Bezeichnungen werden oft sinngleich genutzt. Dabei ist die Pfefferminze nur eine der etwa 30 bekannten europäischen Minzarten. Die Unterschiede liegen vor allem im Geschmack. Die Pfefferminze (Mentha x piperita) ist seit dem 17. Jahrhundert als Heilpflanze bekannt. Vermutlich zufällig entstand sie als Kreuzung aus Mentha aquatica und Mentha spicata. Sie ist reich an ätherischen Ölen und kommt als Heilpflanze zur Linderung von Erkältungskrankheiten aber auch bei Kopfschmerzen und Magenbeschwerden zum Einsatz. Die Pfefferminzblüten bilden keine Samen aus. Daher kann die Pflanze nur durch Teilung oder Stecklinge vermehrt werden.

Weitere Minzarten

Krause Minze, Ananasminze, Kümmelminze und auch die Ingwerminze enthalten kein Menthol. Sie eignen sich hervorragend zum Würzen von Speisen. Als Favoriten zum Verfeinern von Süßspeisen und Eis gelten die Schokominze und die Limonenminze.

Schokominze
Schokominze

Minze für Balkon oder Terrasse

Mentha eignet sich ausgezeichnet für die Bepflanzung von Kübeln und Töpfen. Mitte Mai, nach den Eisheiligen, beginnt die beste Zeit, um Minzpflänzchen in ein geeignetes Gefäß zu pflanzen.

Gefäß

Für die Haltung auf Balkon oder Terrasse eignen sich Gefäße aus Kunststoff, Steingut oder Keramik, die einen Ablauf im Boden haben. Der Durchmesser des Pflanzgefäßes sollte mindestens 30 Zentimeter betragen.

Substrat

Die beliebte Pflanze stellt nur geringe Ansprüche an die Beschaffenheit der Erde. Sie sollte

  • locker
  • feucht
  • humos
  • leicht sandig

sein. Die Pflanze bevorzugt nährstoffreiche Böden. Entscheidend für die Ausbildung der ätherischen Öle ist die Bodentemperatur. Optimal für die Ausbildung der ätherischen Öle sind warme Böden. Die Pflanze sollte jedoch nicht dauerhaft in der prallen Sonne stehen, denn eine zu hohe Temperatur des Substrates schadet der Pflanze.

Im Handel erhältliche Kräutererde eignet sich dabei sehr gut für den Kübel. Empfohlen wird eine Kombination mit Hornspänen, Sand und Kompost.

Minze im Topf Pflanzen

Bedecken Sie den Pflanzkübel im unteren Bereich mit Kies oder Blähton. Diese Drainage verhindert Staunässe. Füllen Sie den Pflanzkübel bis zur Hälfte mit der Kräutererde. Setzen Sie anschließend die Minzpflanze ein und füllen Sie mit Erde auf. Zum Schluss muss das Pflänzchen gut angegossen werden.

Minze frisch von der Topfpflanze ernten

Achtung: Frisch gepflanzte Minzpflänzchen dürfen nicht gedüngt werden.

Standort

Die Minze gehört zu den wenig anspruchsvollen Pflanzen. Sie gedeiht gut im Halbschatten und kann auch Sonne vertragen. Ein Standort in der prallen Sonne ist jedoch ungeeignet. Sie mag es luftig, aber nicht zu windig. Für die Kultivierung auf der Terrasse wählen Sie daher einen geschützten Standort.

Vermehren

Die Vermehrung erfolgt durch Teilung der Pflanze, durch Wurzelableger oder durch Kopfstecklinge. Kopfstecklinge werden aus nicht blühenden frischen Trieben gebildet.
Wenn in Ihrem Garten Minzarten wachsen, müssen Sie die Pflanzen immer wieder reduzieren. Fast alle Sorten neigen zum Wuchern. Pflanzen im Kübel bedürfen immer wieder einer Teilung, damit sich schöne, kräftige Pflanzen bilden können.

Vermehrung durch Samen

Verschiedene Minzsorten, z. B. die Grüne Minze, können Sie auch durch Samen vermehren. Dazu benötigen Sie eine flache, mit Aussaaterde gefüllte Schale. Die Minzsamen sind sehr klein. Es wird deshalb empfohlen, die Samen mit feinem Sand zu mischen und gleichmäßig zu säen. Nach der Aussaat muss das Saatgut dann gut befeuchtet werden. Decken Sie die Schale mit Plastikfolie oder einer Glasscheibe ab. Nach etwa 14 Tagen zeigen sich dann die kleinen Pflänzchen. Diese können Sie bei einer Größe von vier bis fünf Zentimetern in einzelne Töpfchen pflanzen.

Gießen

Zum Gießen eignet sich weiches Wasser, idealerweise Regenwasser. Die Pflanze muss regelmäßig gegossen werden, die Erde darf aber ab und zu auch etwas antrocknen. Achten Sie darauf, dass sich keine Staunässe bildet, daher sollte im Untersetzer nicht dauerhaft Wasser stehen.

Düngen

Die Topfpflanze bedarf aufgrund der geringen Menge an Substrat einer regelmäßigen Düngung. Wer Minzblätter ernten und zu Tee verarbeiten oder zum Würzen verwenden möchte, sollte dabei auf chemische Dünger vollständig verzichten. Geeignet sind organische Dünger wie:

  • Komposterde
  • Guanogranulat oder Guanostäbchen
  • Hornspäne
  • Holzasche

Bevor der Dünger von der Pflanze aufgenommen werden kann, müssen die Mikroorganismen im Boden aktiv werden. Dosieren Sie den Dünger entsprechend der Anleitung, eher etwas weniger als zu viel. Wöchentliches Düngen versorgt die Minze mit allen wichtigen Nährstoffen.

Organische Dünger werden von Minzepflanzen nicht unmittelbar aufgenommen. Vielmehr müssen emsige Mikroorganismen die Zutaten zunächst so verarbeiten, dass sie von den Wurzeln aufgenommen werden. Das Resultat ist eine permanente Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen und Spurenelementen, ohne die Gefahr einer Überdüngung. Diese organischen Dünger haben sich dabei im Kräutergarten bewährt:

Minze mit ihrem unverwechselbaren Geschmack

Tipp: Wer lange Freude an einer gesunden Pflanze haben möchte, sollte sie kurz vor der Blüte bis auf 10 Zentimeter zurückschneiden.

Umtopfen

Spätestens nach zwei Jahren ist ein Pflanzkübel so stark durchwurzelt, dass die Minzpflanze umgetopft werden sollte. Stellen Sie die Minzpflanze mit dem Wurzelballen in einen Behälter mit Wasser, so dass sie sich gut vollsaugen kann. Wählen Sie den neuen Kübel mindestens 10 Zentimeter größer als den bisher genutzten. Befüllen Sie anschließend das neue Pflanzgefäß mit einer Drainage aus Kies. Geben Sie eine Mischung aus Kräutererde, Sand und Kompost hinzu und setzen Sie die Pflanze ein. Gießen Sie die Minze nach dem Umtopfen gut an.

Schädlinge und Krankheiten

Mehltau

Leider ist auch die Minze auf der Terrasse selbst bei bester Pflege nicht vor Schädlingen und Krankheiten gefeit. Denn häufig wird sie von Mehltau, einer Pilzinfektion, befallen. Mehltau erscheint zunächst als weißer Belag auf den Minzblättern. Später verfärben sich die Blätter braun und schließlich vertrocknen sie.
Wenn Sie Mehltau entdecken, entfernen Sie alle befallenen Blätter. Mischen Sie Milch und Wasser im Verhältnis 1 zu 9. Damit besprühen Sie die Pflanze und auch alle benachbarten Pflanzen.

Blattläuse

Auch Blattläuse machen den Minzarten im Topf zu schaffen. Wenn Sie Blattläuse bemerken, duschen Sie sie mit einem kräftigen Wasserstrahl erst von oben und dann kopfüber ab. Mischen Sie dann einen Esslöffel Schmierseife mit einem Esslöffel Spiritus und einem Liter Wasser. Sprühen Sie diese Seifenlösung alle zwei Tage auf die Minze, bis auch die letzte Laus verschwunden ist.

Überwintern

Die Minze überwintert im Topf. Dafür sollte sie nach dem ersten Frost gründlich zurückgeschnitten werden. Decken Sie die Pflanze nach dem Rückschnitt mit Tannenzweigen und Reisig ab und hüllen Sie den Topf dann mit Luftpolsterfolie oder Vlies ein. Im Keller, in der Gartenlaube oder auf der Terrasse kann ihre Minzpflanze nun überwintern. An frostfreien Tagen benötigt die Kübelpflanze dennoch etwas Wasser.

Auch im Winter immer frische Minzblätter

Wer im Winter nicht auf den frischen Minzgeschmack verzichten möchte, sollte Sorten wählen, die im Winter auch auf dem Fensterbrett in der Wohnung gedeihen können. Geeignet ist beispielsweise die Sorte Kentucky Spearmint.

Setzen Sie im Spätherbst einige Ableger in einen Blumentopf mit nährstoffreicher Erde. Stellen Sie die Pflanze anschließend an einen hellen Platz im Fenster. Den ganzen Winter können Sie Minzblätter ernten und den erfrischenden wohltuenden Tee genießen.

Minze, Mentha

Tipp: Der Pfefferminztopf im Fenster erfüllt Ihre Wohnung mit einem wunderbar frischen Duft.

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