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Miscanthus Mulch/Häcksel: Vorteile & Erfahrungen

Miscanthus Mulch/Häcksel: Vorteile & Erfahrungen - Titelbild
Quelle: Lamiot, Miscanthusmulch broyé pour paillage Lille 2018 Lamiot 01, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Miscanthus-Häcksel werden immer häufiger als interessante Mulchalternative angeboten. Welche Vorteile der Chinaschilf-Mulch im Vergleich zu Rindenmulch und Co. hat, erfahren Sie in diesem Artikel.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • pH-neutral
  • unterdrückt Unkrautwachstum
  • Schneckenschutz
  • speichert Feuchtigkeit
  • fault nicht

pH-neutrale Mulchalternative

Einer der größten Vorteile an Miscanthus-Häckseln, oder auch Elefantengras genannt, ist die pH-Neutralität. Die Mulchschicht entzieht der Erde dadurch keinen Sauerstoff, selbst wenn sie über Jahre auf dem Boden verbleibt. Rindenmulch aus Nadelbäumen stehen häufig in sauren Böden und können dadurch toxisches Cadmium einlagern. Das Cadmium kann anschließend in die Erde des Beets gelangen und sich in Ihren Nutzpflanzen anreichern. Das ist bei Chinaschilf als Mulchalternative nicht der Fall. Miscanthus-Häcksel schützen Böden neben der Cadmium-Anreichungen vor den folgenden Problemen, die durch eine Versauerung entstehen können:

  • schwache Humusentwicklung
  • schlechte Bodenstruktur
  • Böden trocknen schneller aus
  • ausgewaschene Nährstoffe
  • nützliche Mikroorganismen sterben schneller ab
  • geringere Ernteerträge
Chinaschilf (Miscanthus sinensis)
Aus Chinaschilf (Miscanthus sinensis) wird der Miscanthus Mulch hergestellt.

Wirksam gegen Schnecken

Miscanthus-Häcksel haben sich aufgrund ihrer Beschaffenheit als Schneckenschutz etabliert. Die scharfkantigen Blätter sind nicht angenehm für die Weichtiere und sorgen dafür, dass sie sich nicht auf die Schicht begeben. Dabei spielt es keine Rolle, wie dick die Mulchschicht ist. Selbst in Regionen mit hohem Schneckenaufkommen sind Gewächse durch den Mulch aus dem Chinaschilf geschützt.

Effektiv gegen Unkraut

Ebenso effektiv wie gegen Schnecken ist Chinaschilf zur Abwehr von Unkräutern. Der Mulch bildet eine dichte Schicht, die keine Samen aus der Luft durchlässt. Zur gleichen Zeit handelt es sich um einen homogenen Rohstoff, der komplett keim- und samenfrei ist. Dadurch werden keine unerwünschten Samen, Keimlinge, Pilze oder Krankheitserreger ins Beet eingeschleppt. Miscanthus-Häcksel können als Unkrautvlies-Alternative verwendet werden.

Feuchtigkeitsspeicher

Miscanthus-Häcksel verfügen über eine hohe Wasserspeicherfähigkeit. Die Blätter nehmen die Feuchtigkeit auf und speichern sie, bis sie benötigt wird. Die Wasserspeicherfähigkeit ermöglicht während längerer Trockenperioden einen Puffer, bis gewässert oder das Wetter wieder besser wird.

Geruchloser Mulch

Der Geruch klassischen Rindenmulchs ist nicht für jeden angenehm. Wenn Sie eine geruchsfreie Mulchalternative suchen, sind die Miscanthus-Häcksel empfehlenswert. Die zerkleinerten Blätter sind fast geruchsfrei, unabhängig vom Standort, Wetter oder Alter. Der Geruch erinnert an Stroh und ist meist nur beim Verteilen bemerkbar, wenn Sie direkt mit der Nase ans Material gehen.

Miscanthus Mulch
Quelle: Lamiot, Miscanthusmulch broyé pour paillage Lille 2018 Lamiot 05, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Langlebig und ergiebig

Sie wollen die Mulchschicht nicht jährlich erneuern? Micanthusmulch ist im direkten Vergleich zu anderen Mulcharten deutlich langlebiger, da es nur langsam verrottet und während der Nutzung robust bleibt. Das in den Blättern enthaltene Silizium hat eine feuchtigkeitsabweisende Funktion, wodurch das Grün nicht anfängt zu faulen oder zu schimmeln. Selbst starke Regenfälle und anhaltende Bodenfeuchte über einen längeren Zeitraum stellen kein Problem dar. Die Langlebigkeit sorgt dafür, dass die Häcksel deutlich ergiebiger sind, da die Mulchschicht nur selten erneuert werden muss. Ein kurzer Überblick:

  • alle 2 bis 3 Jahre erneuern
  • außerhalb der Vegetationsperiode wechseln
  • Frühling oder Herbst ideal
  • bei Bedarf über das Jahr einzelne Stellen nachfüllen

Luftige Alternative

Aufgrund der Struktur der Häcksel lockern sie über einen längeren Zeitraum den Boden auf. Da die Blätter recht hart sind und nicht durch Feuchtigkeit ihre Form verlieren, gelangt dauerhaft Luft durch die Mulchschicht an den Boden. Das wirkt sich positiv auf die Bodenbeschaffenheit aus, da die Erde atmen und die Wurzeln mit ausreichend Sauerstoff versorgen kann. Pflanzen, die auf ein sauerstoffreiches und luftiges Substrat angewiesen sind, erhalten durch die Miscanthus-Häcksel eine passende Grundlage für die Kultivierung.

Tipp: Arbeiten Sie einen Teil des Mulches im Herbst in die Erde ein, um die Bildung von Humus zu fördern. Das Grün wirkt sich somit noch besser auf die Bodenstruktur und Belüftung aus.

Neutraler Farbton

Klassischer Rindenmulch ist häufig dunkel und lässt sich aus diesem Grund nicht so einfach in den Garten integrieren. Miscanthus-Häcksel sind in einem hellgrünen Farbton gehalten, der für zahlreiche Ecken und Beete unauffällig verwendet werden kann. Wenn Sie neutrale Farbtöne für Ihre Beete bevorzugen, ist Chinaschilf daher deutlich besser geeignet. Selbst große Flächen fallen weniger durch den natürlichen Grünton der Häcksel ins Auge.

Miscanthus Häcksel
Quelle: Lamiot, Miscanthusmulch broyé pour paillage Lille 2018 Lamiot 02, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Hinweis: Die Farbe der Häcksel reduziert die durch Sonnenstrahlen entstehende Hitzeentwicklung am Boden. Hitzeempfindliche Gewächse können daher durch den Gräsermulch besser vor der Sonne geschützt werden.

Erfahrungen mit Miscanthus Mulch/Häcksel

Sowohl Rindenmulch als auch Miscanthus-Häcksel haben entscheidende Vorteile. Doch welches Mulch Sie für Ihren Garten verwenden, hängt von vielen Faktoren ab. Viele Gärtner schwören noch auf das traditionelle Rindenmulch. Profitieren Sie von den Erfahrungen, die andere Hobby-Gärtner bereits mit dem Miscanthusmulch gemacht haben. Wir haben für Sie recherchiert.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurden kleine Rechtschreibfehler (Leerzeichen, Buchstabendreher, etc.) in den Zitaten korrigiert. Die genauen Quellen sind dabei unter der Angabe des jeweiligen Forums verlinkt.

„Als gelernter, aber nicht ausführender Landschaftsgärtner habe ich den Mulch ganz absichtlich gekauft. Das Elefantengras ist eine ganz effektive C-4 Pflanze und toller Biomasse-Lieferant. Ich wollte weg vom feucht-muffigen und auf der Kleidung schmutzenden Rindenmulch im Garten. Wir haben einen kleinen 40 Quadratmeter Garten in Wien. Schattig und feucht, oder pralle Hitze in der Sonne. Aufgrund der Lage zum Wienerwald haben wir immer wieder hohe Niederschläge. Der bisher verwendete Rindermulch „säuft“ sich an und wird matschig. Auf Kinderkleidung hinterlässt das unauswaschbare Flecken. Der Jumbogras-Mulch ist sauber, hell und hat einen angenehm grasig-holzigen Geruch. Außerdem ist er frei von Splittern bzw. Schiefern. Die Kinder lieben den neuen Mulch.“

Quelle: www.amazon.de; Nutzer: nuray karakurt; Datum: 19.03.2019

„Das mit den Schnecken basiert wohl auf der Annahme, dass sie nicht gerne über scharfkantige Blätter kriechen. In der Praxis muss man das den Schnecken allerdings erst sagen, wenn man sie aus dem Mulch sammelt.

Säuert den Boden nicht an? Nur weil der Mulch an sich pH-neutral ist, hat das noch nichts damit zu tun, wie er auf den Boden reagiert. Beim Verrotten entstehen immer Säuren, zudem bindet der sich bildende Humus u.a. auch Kalk im Boden, sauer wirds also immer, wenn man mulcht.

Wie sieht es mit der Stickstoffbilanz vom Miscanthus-Mulch aus? Riechen, ausbringen, wegfliegen, Mindestschichtdicke: wo ist der Vorteil im Vergleich zu Stroh oder Hobelspänen? Die kann man doch eher billig in größeren Mengen bekommen. Bei 2000qm und 5cm Mulchdicke wären es rechnerisch bis zu 10 Kubikmeter Mulch die gebraucht werden würden.“

Quelle: www.forum.mein-schoener-garten.de; Nutzer: Yersenia; Datum: 01.12.2010 [offline]

„Eine super Sache dieses Elefantengras! Die Pflanzen (Tomaten, Paprika, Ingwer,…), die ich damit bedeckt habe, gedeihen prächtig. Ich denke, es liegt daran, weil die Erde, vor allem die Oberfläche, damit nicht austrocknet. Es schimmelt auch nicht trotz Gießen. Allerdings wächst daraus etwas grasähnliches Getreide? Oder sieht das Elefantengras im rohen Zustand so aus? Aber das ist kein Punktabzug, da es kein Problem ist. Ich habe es in Plastikkübel umgefüllt, um es mit Deckel trocken aufbewahren zu können. Ich werde es auf jeden Fall weiterverwenden und kann es ganz klar weiterempfehlen.“

Quelle: www.amazon.de; Nutzer: ADC; Datum: 24.07.2019

„Für Manche ist diese Art von Mulch in Deutschland schwer zu finden. Ja, es ist ein bisschen teuer. Aber es funktioniert sehr gut und sieht gut aus.

Es hält den Boden darunter feucht und fügt dem oberen Boden diese Schutzschicht hinzu. Ich denke, es wird auch sehr lange halten.“

Quelle: www.amazon.de; Nutzer: Maddy Ross; Datum: 25.03.2021

Häufig gestellte Fragen

Welche Schichtdicke kommt zum Einsatz?

Miscanthus-Mulch wird für die optimale Wirkung in einer Schichtdicke von fünf bis sechs Zentimetern aufgetragen. Mit dieser Schichtdicke spielt das gehäckselte Chinaschilf seine Vorteile während der Anwendung aus. Dicker muss die Mulchschicht nicht sein.

Was muss beim Verteilen von Chinaschilf-Mulch beachtet werden?

Tragen Sie vorsichtshalber Handschuhe, da Miscanthusarten scharfkantige Blätter haben. Nach dem Zerkleinern können diese immer noch zu Schnitten führen, wenn sie verteilt werden. Weiterhin sollten Sie die Mulchschicht nach dem Auftragen gut anfeuchten. Dadurch verhindern Sie, dass die Häcksel aufgrund ihres geringen Gewichts weggeweht werden.

Sind Miscanthus-Häcksel als Winterschutz geeignet?

Ja, die Häcksel können problemlos als Bodenbedeckung über die kalte Jahreszeit verwendet werden. Für diesen Zweck kommt die bereits erwähnte Schichtdicke zum Einsatz, über die der Boden und die Pflanzen vor Frost geschützt sind. Selbst an feuchten Wintertagen sorgt das Chinaschilf für einen guten Schutz der Gewächse.

Autor
Michelle ist mit vielen Haus- und Hoftieren auf dem Bauerngut ihrer Eltern aufgewachsen. Nebenbei kümmert sich die Vegetarierin hingebungsvoll um ihre Kräuter- und Gemüsebeete. Sie notiert ihr erworbenes Wissen und teilt es gerne mit den Plantopedia-Lesern und Leserinnen.
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