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Mittel gegen Blattläuse

10 Mittel gegen Blattläuse: der ultimative Guide

Blattläuse gehören zu den charakteristischen Quälgeistern an Pflanzen, unabhängig ob diese ins Freiland gepflanzt oder im Kübel kultiviert werden. Je nach Intensität lässt sich ein Befall schnell bekämpfen. Manchmal ist die Anwendung verschiedener Hausmittel notwendig, wenn mehrere Pflanzen befallen sind. Mit den passenden Mitteln können Sie die Läuse loswerden, ohne auf chemische Pflanzenschutzmittel zurückgreifen zu müssen. In diesem Guide werden Ihnen alle Mittel gegen Blattläuse ausführlich vorgestellt.

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Blattläuse-Guide: 10 Mittel gegen die Schädlinge

Es spielt keine Rolle, ob die Gewächse im Topf oder Beet kultiviert werden, die Insekten der Familie Aphidoidea finden immer einen Weg auf das satte Grün. Besonders stark betroffen sind zum Beispiel Rosen (bot. Rosa), Johannisbeeren (bot. Ribes) und Holunder (bot. Sambucus), die gerne in großen Scharen von den Pflanzenläusen befallen werden. Über die Jahrhunderte haben sich effektive Hausmittel entwickelt, die Sie bei Nutz- und Zierpflanzen anwenden können. Diese wirken unterschiedlich auf die Insekten:

  • erstickend
  • immobilisierend
  • rutschen oder fallen von der Oberfläche
  • abschreckend
  • vergiftend
  • Läuse werden zur Futterquelle

Blattläuse

Für all diese Effekte werden andere Mittel verwendet, was abhängig von der Schwere des Befalls oder der Pflanze ausgesucht werden kann. Der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel ist nicht notwendig, wenn Sie gründlich vorgehen und manche Prozeduren wiederholen. Ebenso ist es notwendig, eine angesiedelte Ameisenkolonie zu entfernen. Ameisen kümmern sich intensiv um ihre Blattläuse und können dabei die Pflanzen unterhöhlen. Mit den folgenden 10 Mitteln in diesem Guide gehen Sie gegen die Blattläuse vor.

Tipp: Das Bekämpfen der Läuse gestaltet sich je nach Intensität des Befalls schwierig und aus diesem Grund ist es empfehlenswert, den Insekten von vorn herein vorzubeugen.

Absammeln

Eine der besten Methoden ist das klassische Absammeln. Je weniger Aphidoidea auf der Pflanze zu finden sind, desto gesünder ist sie. Das ist aber nur möglich, wenn sich noch keine Blattlauskolonie gebildet hat und die einzelnen Exemplare alleine nach einem guten Platz zum Saugen suchen. Das Absammeln gelingt ganz einfach:

Blattläuse absammeln

  • Blattläuse lokalisieren
  • mit den Fingern abstreifen
  • anschließend zerdrücken

Natürlich können Sie Handschuhe dabei tragen, wenn Sie die Läuse nicht mit der bloßen Hand zerdrücken wollen. Jedoch kommen Sie nicht herum, die Methode regelmäßig durchzuführen, da einzelne Insekten immer wieder zur Pflanze zurückkehren können. Sobald sich eine Kolonie gebildet hat, werden die Schädlinge träge, wofür sich andere Hausmittel besser eignen. Wenn Sie jedes Jahr mit vielen Blattläusen zu kämpfen haben, sollten Sie dem Absammeln eine Chance geben.

Tipp: Wenn Ihre Gewächse es vertragen, können Sie befallene Triebspitzen und Blätter einfach abschneiden. Werden die Teile entfernt und auf dem Kompost entsorgt, breiten sich die Blattläuse nicht mehr aus und vergehen zusammen mit dem Pflanzenmaterial.

Abduschen

Wenn Sie die Insekten schnell loswerden wollen, sollten Sie Wasser anwenden. Wasser sorgt dafür, dass die Läuse auf den Boden fallen und nach der Koloniebildung nicht mehr auf die Pflanze klettern können. Die Behandlung mit Wasser kann bei kleinen oder großen Kolonien erfolgen. Geeignet ist die Methode sogar für Topfpflanzen, wobei sie auf andere Weise zum Einsatz kommt. Bei Pflanzen im Garten duschen Sie Blattläuse folgendermaßen ab:

Pflanze abduschen

  • Gartenschlauch anschließen
  • direkt auf die Kolonie richten
  • scharfen Wasserstrahl verwenden
  • abduschen
  • je nach Notwendigkeit regelmäßig wiederholen

Verwenden Sie ausschließlich einen Gartenschlauch, keinen Hochdruckreiniger zum Abspülen. Hochdruckreiniger können die Pflanze beschädigen. Topf- und Zimmerpflanzen können ebenfalls abgeduscht werden, wenn Sie zuvor den Topf und vor allem das Substrat mit einer Plastikfolie abdecken. Kippen Sie den Topf und waschen Sie die Blätter und Triebe vorsichtig mit einem schwächeren Wasserstrahl ab. Anschließend wird die Pflanze zusammen mit der Folie zum Trocknen aufgestellt. Wiederholen Sie diese Methode, wenn die Blattläuse wiederkommen. Ein weiterer Vorteil am Abduschen ist das Erhöhen der Luftfeuchtigkeit. Trockenheit verstärkt den Befall, eine höhere Luftfeuchtigkeit wirkt wahre Wunder.

Seifenlösung

Zu den klassischen Mitteln gegen Blattläuse an allen Pflanzen ist eine Seifenlösung. Verwendet wird sie als Spritzmittel, welches Sie in großen Quantitäten herstellen können. Für das Hausmittel folgen Sie diesem Guide:

Kernseife

  • Schmier-, Kali- oder Kernseife nutzen
  • Dosierung: 10 g – 30 g Seife pro 1 l Wasser
  • warmes Wasser verwenden
  • in Sprühflasche geben
  • gut mischen
  • abkühlen lassen

Anschließend kann die Seifenlösung direkt auf die befallenen Pflanzenteile aufgesprüht werden. Bei dieser Methode ist es wichtig, das Mittel so häufig aufzutragen wie notwendig. Wenn sich weitere Läuse auf der Pflanze einfinden, müssen Sie noch einmal sprühen. Nutzen Sie die Lauge nicht bei Pflanzen, die ein empfindliches Laub haben. Das kann zu Verletzungen führen.

Tipp: Als Alternative zu Schmier- und Kaliseife können Sie ein Spritzmittel aus fünf Millilitern biologischem Spülmittel und einem halben Liter Wasser herstellen. Das Spülmittel sorgt dafür, dass die Oberfläche der besprühten Pflanzenteile zu rutschig für die Läuse ist und diese auf den Boden fallen.

Pflanzensud

Ein Sud aus verschiedenen Kräutern und Pflanzen kann Wunder gegen die Insekten wirken. Viele verschiedene Kräuter und Pflanzen sind hierfür geeignet, die für einen Zeitraum von maximal 24 Stunden entweder einweichen oder für 30 bis 60 Minuten gekocht werden. Zu diesen gehören:

Brennnesseljauche herstellen
Brennesseljauche
  • Oregano: 10 g auf 1 l Wasser kochen
  • Zwiebeln: 1 Zwiebel auf 1 l Wasser kochen
  • Brennnesseln: 100 g in 1 l Wasser (kalt) ziehen lassen
  • Rhabarberblätter: 200 g in 1 l Wasser kochen
  • Rainfarn: 100 g (getrocknet) oder 250 g (frisch) in 1 l Wasser kochen

Die Mischung wird am Ende durch ein feines Sieb abgeseiht, abgekühlt und kann danach verwendet werden. Je nach Bedarf kann man den Sud mit etwas Wasser verdünnen.

Hinweis: Ein weiterer Begriff für diese Form von Spritzlösung ist Tee, der ebenfalls aus den genannten Pflanzenarten hergestellt werden kann. Gären Kräuter wie Brennnesseln dagegen über einen Zeitraum von bis zu zwei Wochen in Wasser, entsteht eine starke Jauche, die nur unverdünnt aufgetragen werden darf.

Knoblauchbarriere

Gerade für Zimmerpflanzen ist es häufig schwierig, Spritzmittel zu verwenden. Aus diesem Grund müssen Barrieren gegen die Blattläuse geschaffen werden, die über die Erde und Wurzeln in die Pflanzensäfte gelangen. Schälen Sie hierfür eine oder mehrere Knoblauchzehen (abhängig von der Topfgröße) und stecken Sie diese in das Substrat. Die halbe Knoblauchzehe sollte aus der Erde schauen. Gesteckt werden sie in die Nähe des Stiels, damit die Inhaltsstoffe wirksam gegen die Insekten sind.

Gartenknoblauch, Allium sativum

Milch

Milchsäure ist ein Graus für Blattläuse. Die Läuse sterben durch den Einsatz der Säure, was das Nahrungsmittel zu einer guten Lösung gegen einen starken Befall ist. Sie können hierfür entweder Mager- oder fettarme Milch nutzen und mit Wasser mischen. Die Dosierungen im Überblick:

  • Magermilch: 1 Teil mit 2 Teilen Wasser
  • fettarme Milch: 1 Teil mit 5 Teilen Wasser

Direkt auf die Läuse sprühen und mögliche Pflanzenteile entfernen, die zu stark beschädigt sind.

Kartoffeln

Wussten Sie, dass die Stärke im Kartoffelwasser ein Gift für die Läuse darstellt? Geeignet ist Kartoffelwasser zum Einsatz im Gewächshaus besonders gut gegen einen frühen Befall. Wie bei den anderen Spritzmitteln müssen Sie das Kartoffelwasser erst abkühlen lassen und danach wird es in regelmäßigen Abständen direkt auf die Pflanze gesprüht. Verwenden Sie ruhig mehr von dem Mittel gegen die Blattläuse.

Kartoffelwasser

Schwarzer Tee

Sie können Blattläuse mit schwarzem Tee loswerden. Speziell für sensible Gewächse wird der Tee verwendet, da die Gerbstoffe diesen nichts anhaben können. Ebenso kann der Tee mit einem Tuch auf Zimmerpflanzen aufgetragen werden. Das Hausmittel gelingt wie folgt:

  • Dosierung: 2 Beutel Schwarzer Tee (5 g) für 500 ml Wasser
  • Tee aufkochen
  • abkühlen lassen
  • anwenden

Rapsöl

Mit Rapsöl können Sie effektiv gegen Blattläuse schon im Frühjahr vorgehen. Die Beschaffenheit des Öls sorgt dafür, dass die Insekten ersticken, nachdem sie schlüpfen oder noch in kleinen Kolonien auf der Pflanze unterwegs sind. Da Rapsöl nicht pur angewandt werden sollte, müssen Sie dieses verdünnen, um die Plagegeister zu bekämpfen. Für einen Liter mischen Sie 300 ml Rapsöl und 700 ml Wasser und tragen es direkt auf.

Nützlinge einsetzen

Florfliegen gegen Spinnmilben
Florfliege

Zur Vorbeugung und gegen Kolonien können zusätzlich Nützlinge angesiedelt werden. Bei diesen handelt es sich um verschiedene Insekten, die einen richtigen Heißhunger auf die Läuse haben. Geeignet für diesen Zweck sind vor allem Florfliegenlarven (Chrysoperla carnea) und die Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata), die Sie in ausreichenden Mengen erwerben können. Ebenso ist es möglich durch Insektenhotels Ohrwürmer (Dermaptera) und andere Insekten wie Spinnen anzusiedeln, die die Läuse von ganz alleine bekämpfen. Schlupfwespen (Ichneumonidae) und Schwebfliegen (Syrphidae) sowie verschiedene Käfer sind hier ebenfalls zu nennen.

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