Möhren säen: so gelingt es
Möhren, gern auch Karotten genannt, sind ein schmackhaftes Wurzelgemüse, das Sie sehr gut im eigenen Garten aussäen können. Die Pflanzen haben ein paar besondere Ansprüche, die sich jedoch erfüllen lassen.
Auf den Punkt gebracht
- ab Mitte/Ende April bis August möglich; im Frühbeet ab Anfang März; alle vier Wochen
- vollsonnig bis halbschattig; lockere, unkrautfreie Erde, mit etwas Kompost angereichert
- Samen mit Quarzsand mischen oder pilliertes Saatgut oder Saatbänder nutzen
- Saattiefe 2 cm, Reihenabstand 30 cm, leicht andrücken und angießen
- bis zur Keimung feuchthalten; nach Keimung auf 5 cm Abstand ausdünnen
Aussaatzeitpunkt
Möhren werden nicht im Haus vorgezogen, da ihre langen Pfahlwurzeln das Umpflanzen erschweren. Ohnehin wachsen Möhren schnell heran, sodass eine späte Direktaussaat kaum Nachteile hat. Wenn Sie früh Möhren ernten möchten, so können Sie die Samen schon ab Anfang März in ein Frühbeet säen. Ab Mitte/Ende April können Karotten in ein normales Gartenbeet ausgesät werden. Frühe Sorten werden zuerst gesät, während Lagersorten später in die Erde kommen, etwa bis Mitte Juli. Wenn Sie über den Sommer regelmäßig frische Möhren ernten möchten, sollten Sie alle vier Wochen neue Samen aussäen.
Standort
Karotten lieben Wärme und Sonnenlicht und stehen auch gern im Hochbeet. Beim Aussäen der Möhren an einem sehr sonnigen Standort sollten Sie jedoch bedenken, dass sie häufig und regelmäßige gießen müssen. Bei der Auswahl der Aussaatstelle muss die Fruchtfolge beachtet werden. Nur wenn Möhren einen Standort mit einem Abstand von etwa drei Jahren erneut bewurzeln, bleiben die Knollen gesund.
Boden
Möhren brauchen vor allem einen lockeren Boden, damit die orangenen Wurzeln ungehindert und tief wachsen können. Ist der Boden verdichtet, bleiben die Wurzeln kurz und wachsen oftmals stark verformt. Ein verdichteter Boden kann jedoch mit Sand aufgelockert werden, wodurch zusätzlich schädliche Staunässe vorgebeugt wird. Da Möhren sogenannte Mittelzehrer sind, muss der Boden einige Nährstoffe enthalten oder vor der Aussaat damit angereichert werden.
Saatgut
Das Saatgut gibt es im Handel zu kaufen oder kann von eigenen Pflanzen gewonnen werden. Es ist sehr fein und dadurch schwer gleichmäßig auszusäen. Auch neigt es dazu, an der feuchten Hand kleben zu bleiben. Mischen Sie es mit Quarzsand, um dieses Problem zu lösen. Im Handel wird außerdem pilliertes Saatgut angeboten sowie ganze Saatbänder aus Zellulose, in denen die Karottensamen in gleichmäßigen Abständen integriert sind. Sie sind einfach in der Handhabung, dafür teurer als loses Saatgut.
Möhren säen: Anleitung
- Bereiten Sie das Beet gut vor. Harken Sie die Erde so gründlich, bis Sie ein feinkrümeliges Saatbeet bekommen.
- Entfernen Sie größere Steine und alle Unkräuter.
- Ist der Boden mager, verteilen Sie pro Quadratmeter Fläche 2-3 Liter reifen Kompost, den Sie anschließend mit einer Harke gründlich und flach in den Boden einarbeiten.
- Spannen Sie eine Pflanzenschnur, um gerade Reihen zu bekommen. Diese sollten etwa 30 cm Abstand haben.
- Ziehen Sie entlang der Pflanzenschnur eine ca. 2 cm tiefe Saatrille. Wenn Sie ein Saatband verwenden, sollte die Rille ausreichend breit sein, damit das Band ohne Knicke hineinpasst.
- Rollen Sie das Saatband glatt aus. Falls notwendig, fixieren Sie es zwischendurch mit ein paar Erdklumpen. Legen Sie Saatpillen einzeln hinein, jeweils mit 5 cm Abstand. Versuchen Sie loses Saatgut gleichmäßig auszusäen.
- Feuchten Sie ausgelegte Saatbänder stets an, damit sie einen guten Erdkontakt bekommen. Verwenden Sie dafür die Gießkanne oder einen Zerstäuber.
- Bedecken Sie das Saatgut etwa 2 cm hoch mit Erde.
- Verdichten Sie die Erde, indem Sie sie mit der Hand oder mit dem Rücken einer Harke fest andrücken.
- Wässern Sie zum Schluss gründlich mit der Gießkanne, um so letzte Hohlräume zu schließen.
Häufig gestellte Fragen
Möhren sollen eine dicke, lange und schöngeformte Wurzel ausbilden. Auf schweren Böden ist das kaum möglich. Deswegen werden lockere Dämme aus sandiger Erde aufgeschichtet und darauf die Samen ausgesät. Diese Art des Anbaus ist allerdings pflegeintensiver, weil die Erde schneller zur Austrocknung neigt. Da Möhren durchgehend gleichmäßige Feuchtigkeit benötigen, muss im Sommer oft gegossen werden.
Nachdem Sie die Erde tiefgründig aufgelockert haben, sollten Sie das Beet nur mithilfe eines Holzbretts betreten. Das Körpergewicht lastet dann nicht nur auf die kleine Fläche unter den Füssen, sondern wird über das Brett verteilt.
Möhrensamen haben eine lange Keimdauer. Je nach Witterung können bis zu drei Wochen vergehen, bis die Saat aufgeht. Säen Sie zusammen mit Möhrensamen auch ein paar Radieschen als Markierungssaat aus. Sie keimen bereits nach ein paar Tagen und machen sichtbar, wo die Möhren ausgesät sind. Wenn die Möhren mehr Platz benötigen, sind sie längst abgeerntet.
Zwischen zwei Möhrenpflanzen sollte idealerweise etwa 5 cm Abstand sein. Sobald sich die Jungpflanzen zeigen, dünnen Sie sie einfach aus.