24 gute Nachbarn von Zucchini: was verträgt sich?
Zucchinis sind hierzulande als Gemüse sehr beliebt. Der Anbau im Garten ist recht einfach. Mit den richtigen Nachbarn neben der Zucchini ist eine gute Ernte und ein stabiles Wachstum garantiert.
Auf den Punkt gebracht
- Zucchini sind Starkzehrer
- gute Nachbarn beeinflussen das Wachstum positiv
- Wahl auf Schwachzehrer fallen
- Nachbarpflanzen ähnliche Ansprüche an Boden und Standort
- schlechte Nachbarn behindern das Wachstum und ziehen Schädlinge und Krankheiten an
Inhaltsverzeichnis
- Pflanzpartner richtig auswählen
- Gute Nachbarn
- Basilikum (Ocimum basilicum)
- Bohnen (Phaseolus vulgaris)
- Borretsch (Borago officinalis)
- Dill (Anethum graveolens)
- Endivie (Cichorium endivia)
- Erbsen (Pisum sativum)
- Gewürztagetes (Tagetes tenuifolia)
- Kapuzinerkresse (Tropaeolum-Hybriden)
- Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes)
- Lauch/Porree (Allium porrum)
- Mais (Zea mays)
- Mangold (Beta vulgaris)
- Möhre/Karotte (Daucus carota subsp. sativus)
- Petersilie (Petroselinum crispum)
- Petunie (Petunia)
- Radicchio (Cichorium intybus var. foliosum)
- Radieschen (Raphanus sativus var. sativus)
- Rettich (Raphanus sativus)
- Ringelblume (Calendula officinalis)
- Rote Bete/Rote Rübe (Beta vulgaris)
- Salat (Lactuca sativa)
- Sellerie (Apium graveolens)
- Spinat (Spinacia oleracea)
- Zwiebeln (Allium cepa)
- Schlechte Nachbarn
- Häufig gestellte Fragen
Pflanzpartner richtig auswählen
Zucchini (Cucurbita pepo var. giromontiina), auch als „kleiner Kürbis“ bekannt, ist ein Starkzehrer, mit anderen Worten er braucht während der Wachstumsphase viele Nährstoffe und daneben auch eine ausreichende Wasserversorgung. Unter guten Anbaubedingungen und mit guten Nachbarn können von einer Zucchini ab Juni bis in den Herbst hinein bis zu fünf Früchte pro Woche geerntet werden. Dazu müssen weitere Ansprüche der Pflanzen berücksichtigt werden wie
- Standort: sonnig bis halbschattig, warm und geschützt
- Boden: locker, humus- und nährstoffreich
Bei der Wahl der Pflanzpartner sollte hauptsächlich der Nährstoffbedarf der jeweiligen Pflanzen im Vordergrund stehen. Pflanzen mit ähnlichen Ansprüchen sind hier nicht immer gute Nachbarn, sondern sie können die Zucchini eher im Wachstum hemmen. Dabei handelt es sich dann eher um schlechte Nachbarn, dazu später mehr.
Mehr Tipps zum erfolgreichen Zucchinianbau
Hinweis: Zwischen dem Anbau von Zucchinipflanzen und anderen Kürbissorten sollte immer eine Pause von vier Jahren liegen.
Gute Nachbarn
Es klingt vielleicht etwas verrückt, aber auch bei den Pflanzen gibt es verschiedene Nachbarn die sich untereinander mögen und andere wiederum nicht. So können unterschiedliche Stoffwechselprodukte der Zucchini, ihre Nachbarn im Wachstum beeinflussen. Dabei sind besonders die Wurzelausscheidungen, sprich Saponine (Seifenstoffe) und ätherische Öle von Bedeutung, das gilt auch beim Anbau von Zucchini. Nachfolgend einige gute Nachbarn, diese sind alphabetisch geordnet.
Basilikum (Ocimum basilicum)
- einjähriges Lippenblütengewächs
- beliebtes Küchenkraut
- Wuchshöhe bis 50 cm
- weiße Blüten von Juni bis September
- locken Insekten zur Bestäubung an
- sonnig, windgeschützter Standort
- lockere Böden
- keine Staunässe
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Bohnen (Phaseolus vulgaris)
- einjähriger Schmetterlingsblütler
- Schlingpflanze, Höhe 3 bis 4 m
- grüne oder blaue Fruchthülsen
- Vorkultur ab Ende April möglich
- Direktaussaat ab März bis Mitte Mai
- drei Zentimeter tief
- sonnig, warmer Standort
- humoser, tiefgründiger, lockerer Boden
- regelmäßige Bodenlockerung und Kompostgaben
Hinweis: Besonders Puffbohnen (Vicia faba), auch als „Dicke Bohnen“ bekannt, eignen sich als gute Vorkultur für Zucchini. Sie können Ende Februar gesät werden und bereiten den Boden für Zucchinipflanzen optimal auf. Sie reichern ihn mit Stickstoff an.
Borretsch (Borago officinalis)
- einjähriges „Gurkenkraut“
- Wuchshöhe bis 80 cm
- blaue Blüten locken Insekten an
- sonniger bis halbschattiger Standort
- keine besonderen Ansprüche an Boden
Dill (Anethum graveolens)
- einjährig
- beliebtes Würzkraut
- Wuchshöhe bis 125 cm
- ab Juli gelbliche Doldenblüten
- sonniger bis halbschattiger Standort
- gut durchlässiger Boden
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Endivie (Cichorium endivia)
- mit Wegwarte verwandt
- Aussaat/Pflanzung im Sommer
- Ernte im Winter
- sonnige, geschützte Plätze
- reichliche Wassergaben und gründliche Bodenlockerung
- nur im Wurzelbereich gießen
Erbsen (Pisum sativum)
- einjährige Schmetterlingsblütengewächse, rankend
- Wuchshöhe bis 1m
- Direktaussaat ab März bis Mitte Mai
- drei Zentmeter tief
- Vorkultur ab März möglich
- Auspflanzung dann im Mai
- sonnig und warm
- humoser, tiefgründiger, lockerer Boden
Gewürztagetes (Tagetes tenuifolia)
- Wuchshöhe 20 bis 40 cm
- Blätter duften nach Zitrone und Orange
- essbare, gold- bis zitronengelbe Blüten
- locken Insekten zur Bestäubung an
- sonniger bis halbschattiger Standort
- gedeihen auf allen Böden
- Wurzelausscheidungen vertreiben Nematoden (Fadenwürmer)
Hinweis: Für eine vierköpfige Familie reichen drei Zucchinipflanzen zur Versorgung vollkommen aus.
Kapuzinerkresse (Tropaeolum-Hybriden)
- Schlingpflanze
- Wuchshöhe bis 2 m
- gelbe, orangefarbene, rote Blüten
- schützt vor Weißen Fliege (Aleyrodidae), sowie Blut- und Blattläusen
- sonnige, windgeschützte Standorte
- reichlich wässern
Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes)
- kurze Kulturzeit
- von Pflanzung bis Ernte 4 bis 6 Wochen
- dadurch Anbau von Frühjahr bis Sommer möglich
- Fruchtwechsel beachten
- ausreichend Wasser notwendig
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Lauch/Porree (Allium porrum)
- zweijähriges Lauchgewächs
- Wuchshöhe 50 bis 60 cm
- sonnig bis halbschattig
- humoser, nahrhafter, feuchter Boden
- keine Staunässe
- Direktaussaat ab März/April
- Boden feucht halten
- regelmäßig lockern
Mais (Zea mays)
- zur Familie der Süßgräser (Poaceae) gehörend
- Direktaussaat ab Ende April bis Mitte Mai
- Ernte Juli bis Mitte August
- sonniger, warmer, windgeschützter Platz
- Boden: tiefgründig, locker, feucht, nährstoffreich
- schützt vor Bodenerosion
Mangold (Beta vulgaris)
- Gänsefußgewächs
- Pflanzung/Aussaat Ende Mai bis Anfang Juni
- gesäter Mangold wurzelt tiefer
- daher weniger Wassergaben nötig
- sonnig bis halbschattig
- humoser, nährstoffreicher gut durchlässiger Boden
Weitere Infos über Mangold
Möhre/Karotte (Daucus carota subsp. sativus)
- einjähriger Doldenblütler
- orange- bis rotgelbe Wurzelknollen
- dadurch Auflockerung des Bodens
- sonnig bis halbschattig
- humoser, lockerer, tiefgründiger Boden
- Direktaussaat ab März bis Ende Juni
- Boden gleichmäßig feuchthalten und lockern
Wissenswertes über Möhren
Petersilie (Petroselinum crispum)
- Wuchshöhe bis 60 cm
- zweijähriger Doldenblütler
- Blüte von Juni bis Juli
- sonniger bis halbschattiger Platz
- keine besonderen Ansprüche an Boden
- regelmäßige Wasser- und Düngergaben
Mehr über die Petersilie
Petunie (Petunia)
- auch diese Sommerblumen sind gute Nachbarn
- einjährig, krautig, trichterförmige Blüten
- Wuchshöhe 15 bis 30 cm
- viel Licht, keine pralle Sonne
- windgeschützter Platz
- Pflanzung nach Eisheiligen ab Mitte Mai
- regelmäßig ausputzen
- reichlich gießen
Radicchio (Cichorium intybus var. foliosum)
- Form der Zichorie
- Anbau von Mai bis Juni
- nährstoffreiche Böden
- ausreichende Wassergaben
- sehr frosthart
- Ernte im Herbst
- in Erde verbleibende Strünke mit Stroh oder Vlies abdecken
- erneuter Austrieb im Spätwinter
Radieschen (Raphanus sativus var. sativus)
- einjähriges Kreuzblütengewächs
- bestens als Frühgemüse geeignet
- Kultur möglich ab Mitte März bis September
- Aussaat alle zwei bis drei Wochen
- sonnig bis halbschattig
- lockerer, humoser Boden
Wissenswertes über Radieschen
Rettich (Raphanus sativus)
- zweijährig
- längliche Rübe, überwiegend im Boden
- dadurch gute Bodenauflockerung
- sonnig bis halbschattig
- lockerer, frischer, humoser Boden
- keine Staunässe
- Direktaussaat ab Mitte März bis Juli
- gelegentlich hacken
- feucht halten
Ringelblume (Calendula officinalis)
- Wuchshöhe bis 70 cm
- von Juni bis Oktober gelbe bis orangefarbene Blüten
- lockt Insekten zur Bestäubung an
- Wurzelausscheidungen bekämpfen Nematoden (Fadenwürmer)
- sonnige Standorte
- ausreichend feuchter Boden
Rote Bete/Rote Rübe (Beta vulgaris)
- einjähriges Knollengemüse mit runder, dunkelroter, fleischiger Rübe
- Wuchshöhe 20 bis 30 cm
- sonnig bis halbschattig
- nährstoffreicher, lockerer Boden
- Direktaussaat ab Mitte April bis Juli
- gleichmäßig feucht halten
- vorsichtig hacken
Salat (Lactuca sativa)
- Kulturbeginn ab April
- Kopfsalat ist guter Lückenfüller
- kurze Kulturdauer von vier bis sechs Wochen
- sonniger Standort
Hinweise zum Salat-Anbau
Sellerie (Apium graveolens)
- zweijährig
- Wuchshöhe 50 bis 100 cm
- kleine weiße bis gelblich-weiße Doldenblüten im Juli und September
- verschiedene Sorten
- sonniger Standort
- nährstoffreicher Boden mit hohem Humusanteil
- Vorkultur ab März
- Pflanzung ab Mitte Mai ins Freiland
- ausreichende Wasserversorgung
- regelmäßige Bodenlockerung
Spinat (Spinacia oleracea)
- einjähriges Gänsefußgewächs
- Wuchshöhe 10 bis 30 cm
- sonnig bis halbschattig
- humoser, frischer Boden
- je nach Sorte Kultur von März bis November
- Direktsaat ins Beet
- gleichmäßig feucht halten
- regelmäßige Bodenlockerung
Mehr über Spinat
Zwiebeln (Allium cepa)
- ebenfalls gute Nachbarn für Zucchini
- Lauchgewächs
- Vorkultur ab Februar
- ab März ins Freiland
- sonniger bis halbschattiger Standort
- lockerer, humoser, durchlässiger Boden
- regelmäßige Bodenlockerung
- schützt vor Bodenerosion
Mehr Infos über Zwiebeln
Hinweis: Wenn alle Zucchinipflanzen abgeerntet sind, werden die Beete geräumt und es kann, als Gründüngung, ein „Bienenfreund“ (Phacelia) gesät werden.
Schlechte Nachbarn
Es gibt nicht nur gute Nachbarn für die Zucchini, sondern auch schlechte Nachbarn. Solche Pflanznachbarn können beim Anbau in Mischkultur mit Zucchinipflanzen, diesen eher schaden als nützen. Wie bereits bemerkt, ist die Zucchini ein Starkzehrer. Sie entzieht dem Boden entsprechend hohe Mengen Nährstoffe. Daneben sind hohe Wassergaben notwendig. Kurz gesagt mit Pflanzen, die ähnlich hohe Nährstoffmengen und Wassergaben benötigen verträgt sich die Zucchini nicht wirklich gut. Zu solchen Pflanzen gehören:
Verschiedene Nachschattengewächse (Solanaceae), wie
- Tomaten (Solanum lycopersicum)
- Kartoffeln (Solanum tuberosum)
- Auberginen (Solanum melongena)
- Paprika (Capsicum annuum)
Starkzehrende Kohlarten (Brassica) wie
- Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera)
- Wirsingkohl (Brassica oleracea convar. capitata var. sabauda)
- Brokkoli (Brassica oleracea var. italica)
Einige Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) wie
- Kürbis (Cucurbita)
- Gurken (Cumis sativus)
- Zuckermelonen (Cucumis melo)
- Wassermelonen (Citrullus lanatus)
Hinweis: Gerade bei Mischkultur mit Gurken, Melonen und Kürbis kann auch die Zucchini mit Kürbiskrankheiten infiziert werden. Daneben benötigen Kürbisse viel Platz.
Häufig gestellte Fragen
In Mischkultur können verschiedene Gemüsepflanzen, Kräuter und Blumen gepflanzt werden. Solch eine Kombination führt zu einem besseren Wachstum, die Konkurrenz um Nährstoffe wird eingeschränkt und somit die Auslaugung des Bodens verhindert. Daneben wird ein Schädlings- und Krankheitsbefall der Pflanzen gemindert. Aufgrund der unterschiedlichen Wuchsformen der einzelnen Gemüsearten ist auch eine bessere Nutzung der vorhandenen Fläche möglich.
Eine Pflanzung ins Freiland sollte erst nach den Eisheiligen ab Mitte Mai erfolgen, da diese Pflanzen frostempfindlich sind. Aufgrund der Größe ist ein Pflanzabstand von 80x80x100 cm ratsam. Für eine gute Befruchtung sollten immer mindestens zwei Pflanzen nebeneinanderstehen. Eine Vorkultur kann ab April im Haus erfolgen. Daneben ist auch eine Direktsaat ab Ende Mai / Anfang Juni ins Freiland möglich.
An erster Stelle steht natürlich eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen. Daher sollte bereits vor der Pflanzung drei bis fünf Liter Kompost auf ein Quadratmeter Fläche in die oberste Erdschicht leicht eingeharkt werden. Während der Wachstumsphase kann dann eine wöchentliche Gabe von Brennnesseljauche im Mischverhältnis 1:10 mit Wasser wichtige Nährstoffe zu führen. Weiterhin muss morgens ausgiebig gewässert werden. Sinnvoll ist auch eine regelmäßige Lockerung des Bodens und Aufbringung einer Mulchschicht aus Rasenschnitt.