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Natron gegen Ameisen: hilft das Hausmittel?

Natron gegen Ameisen

Ameisen sind zweifelsohne nützlich, aber immer wieder auch ungebetene Gäste. Um die Umwelt zu schonen, kommen verschiedenste Hausmittel zur Bekämpfung zum Einsatz. Wir haben uns angeschaut, was Natron gegen Ameisen zu leisten vermag.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Ameisen können mit Hausmitteln bekämpft werden
  • Natron tötet Ameisen wirkungsvoll ab
  • Wirkung beruht auf einer Störung des Säure-Basen-Haushalts und der Entwicklung von Kohlenstoffdioxid
  • Fressköder notwendig, da Ameisen das Gift erkennen und meiden

Was ist Natron?

Aus Sicht des Chemikers handelt es sich bei diesem Stoff um Natriumhydrogencarbonat mit der chemischen Formel NaHCO3. Der Trivialname ist vor allem aus dem Haushalt bekannt, wo die Substanz in unterschiedlichster Form zum Einsatz kommt. Bekannt dürfte es vor allem als Hauptbestandteil von klassischem Backpulver sein, wo seine gasbildende Wirkung von Bedeutung ist. Unter Einfluss von Wasser reagiert Natriumhydrogencarbonat unter anderem zu Kohlenstoffdioxid, besser bekannt als CO2.

So wirkt Natron gegen Ameisen

Verlassen Sie die Verwendung als Backtriebmittel und betrachten Sie die Art und Weise, wie NaHCO3 helfen kann, Ameisenvölker zu bekämpfen, treten zwei Wirkweisen des Stoffes in den Blickpunkt:

  1. CO2-Bildung: Wie auch in der Küche reagiert die Substanz nach dem Verzehr mit der Feuchtigkeit im inneren der Ameise und erzeugt CO2. Der Magen der Tiere wird dabei extrem beansprucht. Die Schädigung der inneren Organe ist einer der möglichen Todesursachen.
  2. Säure-Basen-Haushalt: Für eine korrekte Funktion ist der Ameisenmagen auf ein sehr fragiles chemisches Gleichgewicht in einem sehr engen pH-Wert-Bereich angewiesen.
Ameisen an Natron
Ameisen an Natron

Natriumhydrogencarbonat verändert den pH-Wert so rasch und extrem, dass die Körperfunktionen der Tiere gestört werden. Auch hier folgt in den meisten Fällen der Tod.

Hinweis: Immer wieder liest man von der nach dem Verzehr von Natron „explodierenden Ameise“. Zwar platzen die Tiere nicht wahrnehmbar, die eintretende Zerstörung des Verdauungstrakts entspricht aber durchaus dem beschriebenen Effekt.

Natron richtig anwenden

Damit das Hausmittel auch tatsächlich den gewünschten Effekt gegen Ameisen erzielt, sollten Sie wissen, wie es richtig anzuwenden ist:

  • NaHCO3 mit Zucker, Puderzucker oder anderem Futterlockstoff mischen
  • Köder an beobachteten Ameisenstraßen und am Nest selbst (sofern bekannt) auslegen
  • jeweils nur kleine Mengen, um Gefahr für Haustiere durch relevante Verzehrmengen zu vermeiden
  • Köder nach Regen, Tau und sonstiger Feuchtigkeit erneuern
  • Veränderungen der Population beobachten und gegebenenfalls Köderplätze ergänzen bzw. verlegen

Tipp: Nutzen Sie als Lockstoff nur trockene Substanzen. Feuchte Lockmittel, wie etwa Honig, führen bereits vor dem Verzehr zur CO2-Bildung. Ein großer Teil der Wirksamkeit verpufft damit ungenutzt.

Häufig gestellte Fragen

Warum zeigt das eingesetzte Backpulver keine Wirkung?

Es ist problemlos möglich, an Stelle reinen Natrons Backpulver gegen Ameisen zu verwenden. Die enthaltene Maisstärke stellt keinen Nachteil für die Wirksamkeit dar. Wirkt das Pulver nicht, haben Sie vermutlich das falsche Backpulver ohne Natriumhydrogencarbonat als Treibmittel gewählt. Andere Treibmittel erzeugen zwar ebenfalls die zum Backen erforderlichen Gase, sie sind jedoch gegen Ameisenvölker wirkungslos.

Warum versiegt die Ameisenstraße trotz nicht?

Wenn Sie nur die Laufwege der Ameisen erreichen, dauert es gegebenenfalls sehr lange, bis der Köder nicht nur vor Ort verzehrt, sondern auch ins heimische Nest transportiert wird. Erst wenn Sie unmittelbar am Nest Natron auslegen, können Sie von einem ausreichend hohen Eintrag in die Brutstätte ausgehen, dass das Volk insgesamt dezimiert oder vollständig beseitigt wird.

Gibt es Alternativen zu Natriumhydrogencarbonat gegen Ameisenvölker?

Wenn Sie Backpulver oder reines Natron gegen Ameisen anwenden, müssen sie sich auf einen langen Todeskampf der Tiere einstellen. Mitunter erzielen chemische Köder durch die enthaltenen Giftstoffe raschere Ergebnisse und ein kürzeres Leiden. Allerdings tragen Sie damit Gift in Haus oder Garten ein, das auch auf andere Lebensformen wirksam sein kann.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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