Natron gegen Unkraut: hilft es wirklich?
Das Backtriebmittel Natron kann mehr, als Kuchenteig aufgehen zu lassen. Als Reinigungsmittel bringt es die Wohnung zum Strahlen, als Naturheilmittel lindert es Magenbeschwerden. Hilft das Hausmittel Natron aber auch gegen Unkraut?
Auf den Punkt gebracht
- Natron ist die gebräuchliche Bezeichnung für Natriumhydrogencarbonat
- seit Generationen als Hausmittel bekannt
- alkalische Wirkung des Natrons wird in Reinigungsmitteln, Heilmitteln und Kosmetikprodukten genutzt
- hilft beim Vernichten des Unkrauts
Inhaltsverzeichnis
Natron als chemische Verbindung
Natron ist der gebräuchliche Name für Natriumhydrogencarbonat mit der chemischen Formel NaHCO3. Alternative Bezeichnungen für den weißen, geruchlosen, kristallinen Stoff sind
- Backnatron
- Speisenatron
- Backsoda
Natron ist ein echter Tausendsassa in Haus und Garten, und wird als solcher nicht nur zur Unkrautbekämpfung eingesetzt:
Hinweis: Natürliche Fundstellen des Natrons befinden sich hauptsächlich in den USA, wo es in Form des Minerals Nahcolith vorkommt. In geringen Mengen entsteht es als Abfallprodukt bei der Ölförderung.
Natron zur Unkrautbekämpfung
Wenn Natriumhydrogencarbonat mit Wasser vermischt wird, spaltet es sich in Natrium und Hydrogencarbonat auf. Hydrogencarbonat ist eine Base. Ihre neutralisierende Wirkung auf Säuren wird in der Naturheilkunde genutzt.
Unkraut reagiert auf das basische Pulver empfindlich. Der kristalline Stoff setzt sich in die Poren der Pflanzen und verstopft diese.
So wenden Sie Natron gegen Unkraut richtig an
- Bringen Sie einen Liter Wasser zum Kochen.
- Geben Sie einen Esslöffel Natronpulver hinein.
- Lassen Sie die Mischung abkühlen.
- Füllen Sie die erkaltete Flüssigkeit in eine Sprühflasche.
- Besprühen Sie die unerwünschten Beikräuter damit.
- Wiederholen Sie die Prozedur nach einer Woche.
Die beschriebene Anwendung eignet sich zur Bekämpfung von Unkraut in Pflasterfugen. Auch größeren Unkrautansammlungen wird so der Garaus gemacht. Wenn Sie nur einzelne Pflanzen beseitigen wollen, können Sie Natron in Pulverform direkt anwenden.
Anleitung für direkte Anwendung von Natron gegen Unkraut
- Benetzen Sie die unerwünschten Pflanzen mit Wasser.
- Streuen Sie Natronpulver darüber. Etwa ein Teelöffel pro Pflanze ist ausreichend.
- Wiederholen Sie die Anwendung nach einem Monat.
- Entfernen Sie die abgestorbenen Pflanzenteile.
Tipp: Natronwasser erhöht den pH-Wert des Bodens und kann Pilzerkrankungen sowie Schädlingsbefall verhindern.
Unkrautbildung vorbeugen
Noch besser, langfristiger und umweltverträglicher als das Vernichten von Unkraut mit Hausmitteln wie Natron wirkt die gezielte Vorbeugung. Dabei sollten Sie folgende Tipps immer im Hinterkopf haben:
- Gegen Unkrautansammlungen in den Fugen zwischen den Pflastersteinen hilft Fugensand.
- Auf Beeten verhindern Bodendecker das unerwünschte Unkrautwachstum. Die Bepflanzung schützt den Boden zudem vor Austrocknung.
- Warten Sie nicht, bis das Unkraut die Nutz- und Zierpflanzen verdrängt. Wer auf Beeten und Wegen regelmäßig jätet, kann das Unkrautwachstum nachhaltig eindämmen.
Häufig gestellte Fragen
Als Natron oder Backnatron wird Natriumhydrogencarbonat bezeichnet. Soda dagegen ist der umgangssprachliche Name für Natriumcarbonat. Beide Stoffe sind in ihrer Wirkung verschieden. Bei der Unkrautbekämpfung kommt Natron zum Einsatz.
Natronpulver wird im Handel in kleinen Mengen als Backtriebmittel angeboten. In Drogerien und Apotheken können Sie es als Badezusatz oder zur Linderung des Sodbrennens erwerben. Wer Unkrautwuchs eindämmen möchte, sollte auf die preisgünstigeren Großpackungen zurückgreifen.
Nein, im Backpulver sind Backnatron sowie Stärke und Säure enthalten. Die Mischung ermöglicht, dass der Teig beim Backen aufgeht. Wer Natriumhydrogencarbonat zum Backen nutzen will, muss Joghurt, saure Sahne oder einen anderen Säure enthaltenden Stoff hinzufügen.
Wenn Sie nach unserer Anleitung einen Esslöffel Natriumhydrogencarbonat mit Wasser mischen, ist die Anwendung für den Anwender und für die Umwelt völlig ungefährlich. Sie können in Natronwasser sogar baden. Fügen Sie Ihrem Badewasser hin und wieder etwas Natronpulver hinzu. Ihre Haut wird dadurch spürbar weicher.
Hausmittel sind nicht in jedem Fall umweltfreundlich. Beim Backnatron brauchen Sie keine Bedenken haben. Das Mittel stellt keine Gefahr für die Umwelt dar. Vermeiden Sie jedoch die Anwendung in der Nähe von Nutz- und Zierpflanzen.