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7 natürliche Dünger für Tomaten und Gurken

Tomaten und Gurken natürlich düngen

Biologisches Gärtnern liegt voll im Trend und lässt sich besonders gut für den Gemüseanbau anwenden. Ein wichtiger Faktor hierbei ist die Verwendung ausschließlich organischer Düngemittel. Wir stellen natürliche Dünger für Tomaten und Gurken vor.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Naturdünger meist beste Wahl bei Tomaten und Gurken
  • enthalten alle wichtigen Nährstoffe
  • Material gut ausreifen lassen
  • Überdüngung kaum möglich

Kompost

Kompost ist der klassische Naturdünger für Tomaten und Gurken. Er enthält Stickstoff, Phosphat, Kalium und Kalk sowie sämtliche Spurenelemente. Dieser Vollwertdünger führt dem Boden Humus und Nährstoffe zu, erhält die Bodenstruktur und -fruchtbarkeit und fördert das Bodenleben. Das sollte man beim Düngen beachten:

Kompost sieben
Kompost sollte vor der Anwendung immer durchgesiebt werden.
  • nur reifen Kompost verwenden
  • etwa neun Monate reifen lassen
  • unreifer zu nährstoffreich und salzhaltig
  • ausgereift krümelige Struktur, Geruch nach Walderde
  • erste Düngung beim Auspflanzen
  • bis zur Blüte zwei Liter pro Quadratmeter und Woche
  • nach der Blüte drei bis fünf Liter Kompost einarbeiten
  • im Herbst Beet für nächste Saison mit Kompost aufwerten

Tipp: Je nach Ausgangsmaterial können die Anteile der einzelnen Nährstoffe schwanken. Teilweise kann es ratsam sein, bei der Pflanzung zusätzlich Hornspäne einzuarbeiten.

Hornspäne/Hornmehl

Hornspäne oder Hornmehl sind vor allem reich an Stickstoff. Der wird über einen längeren Zeitraum freigesetzt, was diesen Dünger sie zu einem sehr guten Langzeitdünger für Tomaten und Gurken macht. Die Anwendung ist unkompliziert:

  • an bedecktem Tag düngen
  • auf gleichmäßige Bodenfeuchte achten
  • Stickstofffreisetzung so optimal
  • erstmals im Frühjahr düngen
  • vor Aussaat oder Pflanzung
  • um die Pflanze herumstreuen und einarbeiten
  • ca. 100 g pro Quadratmeter oder je 100 Liter Substrat
  • eine Düngung versorgt Pflanzen etwa drei Monate
Hornspäne als organischer Dünger

Gurken und Tomaten gehören zu den Starkzehrern für die eine ausgewogene Nährstoffversorgung vor allem während der Wachstumsphase und der Fruchtbildung existenziell ist. Idealerweise kombiniert man Hornspäne mit frischem Kompost. Wie viel von welchem Dünger benötigt wird, hängt von der Beschaffenheit des Bodens ab.

Tipp: Für Exemplare im Kübel ist Hornspäne nicht geeignet, denn Mikroorganismen bzw. Bodenlebewesen, die für die Zersetzung benötigt werden, sind hier nur in sehr geringem Maße vorhanden.

Pflanzenjauchen

Sehr gute Ergebnisse erzielt man beim Düngen von Tomaten und Gurken auch mit Pflanzenjauchen aus Brennnesseln, Beinwell oder Ackerschachtelhalm. Neben vielen anderen Nährstoffen enthalten sie vor allem Kalium und Stickstoff. Eine entsprechende Jauche ist leicht herzustellen:

  • aus etwa einem Kilo frischen zerkleinertem Kraut
  • in geeignetes Gefäß geben
  • mit 10 Litern Wassern aufgießen
  • das Ganze abdecken, an schattigen, warmen Platz stellen
  • zwei bis drei Wochen gären lassen, täglich umrühren
  • gegen den intensiven Geruch etwas Gesteinsmehl dazugeben
  • Jauche fertig, wenn keine Blasen mehr aufsteigen

Jauche verabreichen

Frisch angesetzte Brennnesseljauche
Frisch angesetzte Brennnesseljauche

Haben Sie den natürlichen Dünger für Tomaten und Gurken aus den gewünschten Zutaten hergestellt, gestaltet sich die Anwendung sehr einfach:

  • vergorene Pflanzenreste durch Sieb filtern
  • Pflanzenmaterial auf dem Kompost entsorgen
  • Jauche 1:10 mit Wasser verdünnen
  • ein Teil Jauche und 10 Teile Wasser
  • in Gießkanne füllen
  • Gurken und Tomaten düngen
  • bis zur Blüte einmal alle zwei Wochen
  • mit Fruchtbildung einmal wöchentlich

Tipp: Zur Herstellung einer Pflanzenjauche sollten keine Metallgefäße verwendet werden, denn während der Gärung könnten sich für die Pflanzen schädliche Stoffe aus dem Metall lösen.

Pferdemist

Pferdemist hat eine ähnliche Wirkung wie Kompost. Auch er versorgt Starkzehrer wie Tomaten und Gurken mit Stickstoff, Phosphat, Kalium und Magnesium.

Frischer Pferdemist auf Koppel mit Tieren
Verwenden Sie nur gut abgelagerten Pferdemist als Dünger!
  • mindestens ein Jahr liegen lassen
  • nur alle drei Jahre damit düngen
  • getrockneten Mist auf dem Boden verteilen
  • etwa ein Kilogramm pro Quadratmeter
  • anschließend mit Erde bedecken

Pferdemist gibt seine Nährstoffe über einen Zeitraum von drei Jahren ab, den größten Teil mit 60 Prozent im ersten Jahr. Im zweiten Jahr sind es ca. 25 Prozent und im dritten immerhin noch 15 Prozent.

Hinweis: Frischer Pferdemist ist als natürlicher Dünger für Gurken und Tomaten ungeeignet, da er bis zu 80 °C heiß werden kann und die Pflanzen so verbrennen würde.

Hühnermist

Der Mist freilaufender Hühner enthält vor allem viel Phosphor. Auch er sollte gut abgelagert sein, denn bei frischem Hühnermist sieht es so aus, dass hier die Gefahr besteht, dass sich Krankheitserreger ausbreiten können. Erst bei einer längeren Lagerung werden diese größtenteils abgebaut.

Hühnermist-Pellets

Tipp: Wer in Bezug auf Krankheitserreger sichergehen möchte, kann als Alternative auf entsprechende Dünge-Pellets zurückgreifen.

  • Hühnermist besonders schnell wirksam
  • idealerweise mit anderen organischen Materialien kompostieren
  • wie Laub, Grasschnitt und Stroh 
  • nur alle drei Jahre verabreichen
  • drei Kilogramm pro Quadratmeter
  • Wirksamkeit im ersten Jahr bei 75 Prozent
  • im zweiten Jahr bei 15 und im dritten bei 10 Prozent

Wer mit Mist düngen möchte, unabhängig davon ob Pferde-, Hühner- oder Kuhmist, sollte alle zwei bis drei Jahre eine Bodenanalyse durchführen, um einer Überdüngung insbesondere mit Phosphat vorzubeugen.

Kaffeesatz

Kaffeesatz ist ein ausgezeichneter natürlicher Dünger für Tomaten und Gurken. Auch er enthält Kalium, Stickstoff und Phosphor. Das größte Problem hier ist es, eine ausreichend große Menge zusammen zu bekommen. Grundsätzlich sollte der Satz getrocknet werden, bevor man ihn zum Düngen verwendet, feuchter Satz schimmelt sehr schnell. Aber worauf sollte man sonst noch achten?

  • einmal monatlich verabreichen
  • in trockener Form oder über das Gießwasser
  • trockenen Satz um die Pflanze verteilen, oberflächlich einarbeiten
  • Jungpflanzen frühestens vier Wochen nach dem Auspflanzen düngen
  • danach alle vier Wochen
  • etwa 50 g pro Pflanze
  • nach dem Düngen gießen
Kaffeesatz in Gießwasser geben

Wer Kaffeesatz über das Gießwasser verabreichen möchte, sollte ihn zuvor 6 bis 12 Stunden im Gießwasser ziehen lassen. Um eine Übersäuerung des Bodens durch zu viel Kaffeesatz zu vermeiden, kann man ihn mit zerkleinerten Eierschalen mischen.

Tipp: Kaffeesatz sollte nicht einfach neben den Pflanzen aufgeschüttet werden, die dabei entstehende Schicht aus Kaffeesatz, würde nach und nach verklumpen und so die Zufuhr von Sauerstoff und Wasser erschweren.

Mehr über Kaffeesatz als Düngemittel

Hefe und Zucker

Hefe ergibt einen sehr guten indirekten natürlichen Dünger für Tomaten und Gurken und schützt zudem vor Krankheiten. Man kann ihn mit oder ohne Zucker ansetzten. Allerdings verbessert Zucker die Hefe-Fermentation im Dünger und dient den Hefepilzen und anderen Bodenorganismen als Nahrungsquelle. Ein einfacher Hefe-Zucker-Dünger ist schnell herstellt:

Hefe zerbröseln
  • 100 g Hefe in einem Eimer zerbröseln
  • eine Tasse Zucker dazugeben, ein bis zwei Stunden ruhen lassen
  • dann mit 10 Litern warmem Wasser übergießen
  • alles gut verrühren und eine Woche gären lassen
  • vor Gebrauch 1:10 mit Wasser verdünnen
  • etwa einen halben Liter Flüssigkeit unter jede Pflanze

Tipp: Da Hefe nur bei Wärme arbeiten kann, sollte dieser Dünger nur bei warmen Temperaturen im Frühling und Spätsommer angewandt werden.

Häufig gestellte Fragen

Ab wann kann man natürliche Dünger ausbringen?

Natürliche Dünger benötigen oft Wärme, um wirken zu können, im Frühjahr ist es meist noch zu kalt. Besser, man wartet bis nach den Eisheiligen.

Woran erkennt man einen Nährstoffmangel?

Gelbe Blätter können auf einen Stickstoff- oder Magnesiummangel hindeuten, dunkle bis rötliche Blattverfärbungen und geringes Wachstum auf einen Mangel an Phosphor und ein Kaliummangel zeigt sich an welken Blättern und Trieben.

Kann man Gurken und Tomaten durch bloßes Mulchen düngen?

Mulchen reicht keinesfalls aus, um Gurken oder Tomaten ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen, zumal sie einen hohen Nährstoffbedarf haben.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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