Nistkästen aufhängen: ideale Höhe und Himmelsrichtung für 17 Vogelarten
Nistkästen sind für viele Vogelarten ein perfekter Platz zum Brüten und für die Aufzucht der Jungen. Damit sich die Vögel wohlfühlen, sind neben der Größe auch Aufhänghöhe und Himmelsrichtung, nach welcher der Kasten ausgerichtet wird, wichtig. Denn nicht jede Vogelart bevorzugt eine Wohnung in Südlage. Genau so ist auch die Größe des Einfluglochs ein wichtiger Punkt.
Inhaltsverzeichnis
- Bachstelze – Motacilla alba
- Dohle – Corvus monedula
- Gartenbaumläufer – Certhia brachydactyla
- Grauschnäpper – Muscicapa striata
- Kleiber – Sitta europaea
- Mauersegler – Apus apus
- Meisen – Paridae
- Rotkehlchen – Erithacus rubecula
- Rotschwänze – Phoenicurus
- Specht – Picidae
- Sperlinge – Passeridae
- Star – Sturnus vulgaris
- Steinkauz – Athene noctua
- Trauerschnäpper – Ficedula hypoleuca
- Turmfalke – Falco tinnunculus
- Waldkauz – Strix aluco
- Zaunkönig – Troglodytes troglodytes
Bachstelze – Motacilla alba
Die Bachstelze kehrt im März kehrt aus dem Mittelmeerraum zurück, daher sollten Sie die Nistkästen bereits im zeitigen Frühjahr aufhängen. Die Halbhöhlenkästen sollten wie folgt beschaffen sein.
- vor Regen, Wind und praller Sonne geschützt sein
- in mindestens zwei Metern Höhe hängen
- und die Nischenöffnung in südliche bis östliche Himmelsrichtung haben
Tipp:
Um die Bachstelze vor Fressfeinden zu schützen, sollte der Nistkasten möglichst frei an der Wand aufgehängt werden.
Dohle – Corvus monedula
Dohlen brüten gerne in Gesellschaft. Deshalb sollten Sie immer mehrere Nistkästen anbieten. Für gebäudebrütende Dohlen sollte die Nisthilfe hinter Öffnungen zu Dachböden oder an der Außenfassade angebracht werden. Achten Sie dabei darauf, dass kein Scheinwerferlicht auf die Nistkästen fällt. Nisthilfen für baumbrütende Dohlen sollten am Waldrand aufgehängt werden. Dabei ist ein freier Anflug wichtig.
Tipp:
Der Abstand zwischen den Nistkästen sollte etwa einen halben Meter betragen.
Gartenbaumläufer – Certhia brachydactyla
Der Nistkasten für Gartenbaumläufer wird am besten an einem Baum mit grober Rinde angebracht. Denn diese wird von den Vögeln zur Nahrungssuche genutzt. Der ideale Ort für den Nistkasten ist wie folgt beschrieben.
- ruhig und geschützt
- in zwei bis drei Metern Höhe
- nach Osten oder Südosten ausgerichtet
Grauschnäpper – Muscicapa striata
Der Grauschnäpper brütet in Halbhöhlenkästen, die zum Schutz vor Katzen oder Mardern frei an einer Hauswand aufgehängt werden sollten. Idealer Zeitpunkt für das Aufhängen ist das zeitige Frühjahr. Der Kasten sollte wie folgt aussehen.
- wind- und regengeschützt sowie ohne pralle Sonneneinstrahlung hängen
- das Einflugloch in Richtung Süden bis Osten haben
- mindestens 2 Meter über dem Boden hängen
Kleiber – Sitta europaea
Ob ein Kleiber den Nistkasten verwendet hat, erkennen Sie daran, dass das Einflugloch mit Lehm und Erde verklebt wurde. Optimal für den Kleiber ist eine Nisthilfe, die folgende Eigenschaften besitzt.
- vor Regen, Wind und praller Sonne geschützt ist
- mindestens 2 Meter über dem Boden hängt
- eine Einflugöffnung in Richtung Süden bis Osten hat
Mauersegler – Apus apus
Da Mauersegler zu den Koloniebrütern gehören, sollten Sie mindestens 3 bis 4 Nistkästen aufhängen. Zudem sind Mauersegler äußerst brutstandorttreu, weshalb Sie die Nisthilfe auch über Jahre anbieten sollten. Die Kästen werden in großen Höhen mit freien An- und Abflugmöglichkeit aufgehängt und sollten vor Regen, Wind und praller Sonne geschützt sein.
Meisen – Paridae
Die Meisen nehmen Nisthilfen sehr gerne an. Idealerweise besitzt der Nistkasten folgende Eigenschaften.
- vor Regen, Wind und praller Sonne geschützt
- in einer Höhe von mindestens 2 Metern über Boden angebracht
- das Einflugloch sollte in südliche bis östliche Richtung zeigen
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Rotkehlchen – Erithacus rubecula
Die Rotkehlchen bevorzugen als Nisthilfe Halbhöhlenkästen. Die Nischenöffnung sollte in südlicher bis östlicher Himmelsrichtung ausrichtet sein. Zudem sollte der Kasten diese Eigenschaften haben.
- vor Wind, Regen und praller Sonne geschützt sein
- in mindestens 2 Metern Höhe hängen
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Tipp:
Sie können den Nistkasten bereits im Herbst aufhängen.
Rotschwänze – Phoenicurus
Der Nistkasten für den Haus- und Gartenrotschwanz sollte in der Baumkrone aufgehängt werden. Ist dies nicht möglich, sollte der Mindestabstand zum Boden 2 Meter betragen. Der Kasten selbst sollte vor Wind, Regen und praller Sonne geschützt sein. Der Eingang sollte in südliche bis östliche Richtung zeigen.
Tipp:
Als Zugvogel freut sich der Gartenrotschwanz von April bis Anfang Mai über einen leeren Nistkasten.
Specht – Picidae
Nistkästen für Spechte werden am Baum angebracht. Das Einflugloch muss sich an der windabgewandten Seite befinden. Die Mindesthöhe für die Anbringung ist 2 Meter, ideal sind 3 Meter.
Tipp:
Schützen Sie die Nisthilfe vor Katzen und anderen Nesträubern.
Sperlinge – Passeridae
Haus- und Feldsperling sind gesellige Vögel und brüten in lockeren Kolonien. Da der Sperling ab Mitte April bis zu viermal brütet, sollten Sie den Nistkasten erst im Herbst reinigen. Die ideale Lage für die Nisthilfen ist wie folgt.
- geschützt vor Wind, Regen und praller Sonne
- mindestens 2 Meter über dem Boden
- Himmelsrichtung des Einfluglochs: südlich bis östlich
Tipp:
Bieten Sie den Vögel ein „Sperling-Reihenhaus“ als Nisthilfe an.
Star – Sturnus vulgaris
Die Mindesthöhe für das Aufhängen eines Starenkastens beträgt 4 Meter. Da Stare eine gesellige Vogelart sind, sollten Sie immer mehrere Nistkästen anbringen. Das Einflugloch zeigt nach Süden bis Osten. Schützen Sie die Nisthilfe vor praller Sonne, Wind und Regen.
Tipp:
Obwohl Stare gerne auf einer Stange vor dem Nest sitzen, sollten Sie auf diese verzichten, da durch sie der Zugang für Nesträuber erleichtert wird.
Steinkauz – Athene noctua
Da der Steinkauzkasten eine Länge von bis zu 90 Zentimetern hat, wird er leicht nach hinten geneigt an einem waagrechten Ast eines Baumes angebracht. Die Aufhänghöhe beträgt 3 bis 5 Meter. Zudem sollte für den Kasten einen störungsfreien, schattigen Platz gewählt werden. Die Ausrichtung des Kastens erfolgt nach Süden bzw. Südosten.
Tipp:
Bringen Sie den Steinkauzkasten so an, dass die Jungvögel aus dem Kasten heraus- und schnell wieder hineintreten können.
Trauerschnäpper – Ficedula hypoleuca
Der Trauerschnäpper bevorzugt als Nisthilfe einen Höhlenbrüterkasten. Dieser wir in einer Höhe von mindestens 2 Metern angebracht. Er sollte vor Regen, Wind und praller Sonne geschützt sein. Das Einflugloch zeigt dabei in südliche bis östliche Richtung.
Tipp:
Da der Trauerschnäpper erst Mitte April zum Brüten in unsere Region kommt, kann seine Vermehrung durch gezieltes Aufhängen von Nistkästen gefördert werden.
Turmfalke – Falco tinnunculus
Turmfalkennistkästen können gar nicht hoch genug hängen, weil diese Falkenart gerne einen guten Überblick über die Umgebung hat. Turmfalken sind äußerst brutplatztreue Vögel, deshalb sollten Sie ihnen die Nisthilfe über mehrere Jahre anbieten.
Tipp:
Umgeben Sie den Kasten mit einem etwa 15 Zentimeter breiten Brett, damit die Jungvögel etwas Bewegungsspielraum haben.
Waldkauz – Strix aluco
Der Waldkauz ist ein Höhlenbrüter und nimmt Nisthilfen gerne an. Optimaler Standort für den Nistkasten ist wie folgt.
- in 5 bis 6 Metern Höhe
- ruhig und ungestört
Zudem sollte der An- und Abflug frei sein. Das Einflugloch sollte in östliche Himmelsrichtung zeigen.
Zaunkönig – Troglodytes troglodytes
Nistkästen für den Zaunkönig können an Bäumen, Haus- oder Schuppenwänden angebracht werden. Die Aufhänghöhe sollte mindestens 2 Meter betragen. Das Einflugloch sollte in östliche Himmelsrichtung zeigen. Zudem sollte der Kasten nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein.
Tipp:
Hängen Sie den Kasten nicht in eine Astgabel, denn sonst werden die Vögel nicht zur leichten Beute von Fressfeinden.