NPK-Dünger: Zusammensetzung, Anwendung und Vorteile
Der NPK-Dünger, auch als Volldünger bekannt, gehört zu den Mehrnährstoffdüngern und verfügt über unterschiedliche Inhaltsstoffe, die sich in der Zusammensetzung von Pflanzenart zu Pflanzenart unterscheiden können. So wirkt er bei richtiger Anwendung effektiv für Garten- oder Zimmerpflanzen und im Gewächshaus.
Zusammensetzung
NPK-Dünger sind spezielle Düngemittel, deren Konzept im Jahr 1927 durch den deutschen Chemiekonzern BASF SE aus Ludwigshafen am Rhein mit dem Produkt Nitrophoska aufkam. Das Ziel dieser Düngemittel bestand darin, die notwendigen Kernnährstoffe für Pflanzen in einem Konzentrat bereitzustellen, das leicht zu verabreichen war. Die drei Hauptbestandteile der NPK-Dünger definieren nicht nur die Zusammensetzung, sondern gaben dem Dünger auch den Namen. Diese sind die folgend Aufgeführten.
Stickstoff (N)
Stickstoff ist einer der wichtigsten Stoffe überhaupt für Pflanzen aller Art, da er essentiell für den Stoffwechsel und das Wachstum der Pflanzen ist. Stickstoff ermöglicht grundlegende Vorgänge innerhalb der Pflanze, wie zum Beispiel die Bildung von Trieben, Blättern und Blüten und ist ebenso wichtig für die allgemeine Vitalität der Gewächse. Folgende Probleme tauchen auf, wenn nicht genügend Stickstoff vorhanden ist.
- keine ausreichende Chlorophyll-Bildung möglich
- blasse Pflanzenteile und Stoffwechselprobleme die Folge
- erschwerte Bildung lebenswichtiger Vitamine und Proteine
- Kümmerwuchs ist möglich
- nur noch spärliche Ausbildung von Seitensprossen und Trieben
- vegetative und generative Pflanzenteile werden meist kleiner ausgebildet
- gelbliche Verfärbung der Blätter
- ist der Mangel zu hoch, kommt es zum Vertrocknen und Verlust der Blätter
- geringe Fruchtbildung und schlechte Fruchtqualität führt zu Ernteeinbußen
- wird der Mangel nicht behoben, ist das Verenden der Pflanze möglich
Doch ist bei allen Düngemitteln zu beachten, dass die benötigte Menge für die jeweilige Pflanzenart nicht zu gering oder zu hoch ausfallen darf.
Bei zu viel Stickstoff kommt es zu den folgenden Komplikationen:
- zu schneller Wuchs
- dünne Blätter und Triebe
- kraftloser Wuchs
Phosphor (P)
Phosphor wird im Vergleich zu Stickstoff für die Bildung von kräftigen Wurzeln, Früchten und Blüten und kann durch zu viel Stickstoff dabei eingeschränkt werden. Zudem treibt Phosphor die Photosynthese an, die lebensnotwendig für alle Pflanzen ist. Ein weiterer Vorteil an dem Stoff ist die förderliche Wirkung auf die Winter- und Frosthärte. Pflanzen, die viel Phosphor benötigen, wie zum Beispiel Tannen, können den Winter problemlos dank des Stoffes überstehen. Phosphor wird zudem für die Keimung eingesetzt, da der Stoff hierfür die notwendige Energie liefert. Bei einem Phosphormangel kommt es zu den folgenden Symptomen.
- Reife von Früchten wird verlangsamt, teilweise völlig eingeschränkt
- Früchte werden nur noch spärlich ausgebildet
- Wurzeln wachsen schwach, brüchig oder nicht ausreichend tief genug
- das gesamte Wachstum wird verzögert
- wirkt sich ebenfalls negativ auf Qualität der Früchte aus
- Blattränder färben sich blau, grün, blau-grün, rot, rot-violett
- Verfärbungen breiten sich später auf das gesamte Blatt aus
Bei zu viel Phosphor in mineralischen Düngern kommt es zur Chlorose, einer Pflanzenkrankheit, die die Nutzung und Bildung von Chlorophyll einschränkt oder komplett unterbindet.
Kalium (K)
Kalium ist der dritte Stoff im Bunde und essentiell für die Wasseraufnahme und den Wasserhaushalt, sowie die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten, Pilze und Viren. Zudem fördert Kalium die Vitalität der Pflanzenteile und Resistenz gegen extreme Witterungen wie Dürren und Dauerfrost.
Ein Kalium-Mangel zeigt sich sofort durch die folgenden Symptome:
- Früchte, Knospen und Blüten werden schwächer ausgebildet
- Pflanzenteile wirken schlaff, da die Zellwände nicht kräftig genug sind
- weniger Wurzeln werden gebildet
- Blattränder färben sich bräunlich
- Blattränder- und Spitzen wirken verbrannt
- weniger Wasser wird aufgenommen
Doch kann es auch bei Kalium zu einer erhöhten Dosierung kommen, was zu folgenden Problemen führt.
- Substrat versalzt
- Mineralien wie Magnesium können nicht mehr aufgenommen werden
Zusammen ergeben diese drei Stoffe den sogenannten NPK-Wert, der auf der Verpackung des NPK-Düngers verzeichnet ist. Der NPK-Wert zeigt an, wie das Mischverhältnis der Inhaltsstoffe, also die Dünger-Zusammensetzung ist. Angegeben wird die Menge des enthaltenen Stoffes in drei Zahlen, die jeweils den prozentualen Anteil an Nährstoffen in der Gesamtmischung darstellen.
Zwei Beispiele:
- NPK-Dünger für Grünpflanzen: 14-8-20 (Zusammensetzung aus 14 % N, 8 % P, 20 % K)
- NPK-Dünger für Blühpflanzen: 7-8-6 (Zusammensetzung aus 7 % N, 8 % P, 6 % K)
Wie Sie sehen, benötigen die Grünpflanzen im Allgemeinen mehr Kalium und Stickstoff, während Blühpflanzen ausreichend Phosphor benötigen. Neben diesen Stoffen sind noch weitere Nährstoffen enthalten, die die Pflanze für zahlreiche Prozesse benötigt.
- Kalzium
- Magnesium
- Schwefel
- Spurenelemente, darunter Zink, Eisen, Kupfer und zahlreiche weitere Nährstoffe
Je spezialisierter der Dünger auf eine Pflanzenart ist, desto unterschiedlich können die Zusammensetzungen sein. Jedoch werden die zusätzlichen Nährstoffe nur selten in ihrer direkten Menge verzeichnet.
Sie werden in den folgenden Formen hergestellt:
- flüssig: meist für den Heimbereich, allen voran Zimmer- und Kübelpflanzen
- fest (Granulat in verschiedenen Größen): meist für Gärten und größere Flächen genutzt, verfügt über Langzeitwirkung
Natürlich können die Düngemittel unter sich für jede Form der Haltung verwendet werden, nur sollte bei festen Düngemittel die richtige Granulatgröße gewählt werden.
Zudem werden die NPK-Dünger in drei Varianten angeboten:
- mineralisch
- mineralisch-organisch
- organisch
Je nach Pflanzenart sollte dementsprechend auf diesen Punkt ebenfalls geachtet werden, da nicht jede Pflanze organische oder mineralische Dünger verträgt.
Bitte beachten: Je nach Hersteller können die einzelnen Zahlen vertauscht sein. Zwar ist ein NKP-Dünger das Gleiche wie ein NPK-Dünger, doch sollten Sie darauf achten, in welcher Reihenfolge die jeweiligen Stoffe aufgeführt sind, damit Sie nicht aus Versehen den Kalium- mit dem Phosphor-Anteil verwechseln.
Anwendung
In der Anwendung erweisen sich die NPK-Dünger als äußerst unkompliziert, da sie in fertiger Form vorliegen und nicht selbst angemischt werden müssen. Bei der Anwendung sind nur einige Punkte zu achten, um die optimale Düngeleistung zu erzielen.
Dafür gehen Sie wie folgt vor:
- Zeitpunkt: Frühjahr einmalig düngen zur Vorbereitung auf die Vegetationsphase
- bei NPK-Langzeitdüngern wird meist im Hochsommer einmal nachgedüngt
- bei herkömmlichen Varianten je nach Bedürfnissen der Pflanze oder den Angaben des Herstellers nachdüngen
- letzte Düngung Anfang Juli, damit die neuen Triebe austreiben können und nicht über den Winter erfrieren
- befolgen Sie beim Düngen die Anweisungen der Herstellers in Bezug auf die Menge
- alternativ lesen Sie Düngeanleitungen für die jeweiligen Pflanzenarten durch
- Flüssigdünger wird über das Gießwasser verabreicht
- NPK-Rasendünger mit einem Streuwagen verteilen, da die Verteilung somit gleichmäßiger wird
- Granulat vor der Verteilung abwiegen
- dadurch verhindern Sie eine Über- oder Unterdüngung
- das Granulat wird in der Erde um die Pflanze verteilt
- dabei können Sie problemlos am Stielansatz beginnen
- dabei jedoch nicht die oberflächennahen Wurzeln beschädigen
- falls der Boden trocken ist, muss nach der Vergabe des Düngers sofort gegossen werden
- an regnerischen Tagen ist dieser Schritt nicht notwendig
Tipp: Falls Sie über Rosen, Hibiskus, Hortensien oder Sommerflieder verfügen, können Sie diese mit einem Dünger auf Kalziumbasis (Kalidünger) noch später als Juli düngen. Dieser stärkt die Winterhärte der Gewächse und ist besonders effektiv bei diesen Gewächsen.
Bei der Anwendung sollten Sie folgende Fehler vermeiden:
- niemals den Dünger auf die Blätter, Blüten oder das Wurzelwerk verabreichen
- dies führt zum Übersäuern und potentiellem Absterben der betroffenen Stellen
- vermeiden Sie Tage, an denen die Sonne besonders stark scheint
- hier könnte es aufgrund der Sonnenstrahlen ebenfalls zu einer Übersäuerung kommen
- ebenfalls sollte der Boden niemals knochentrocken sein
- nicht überdüngen; besonders wichtig bei Düngern auf mineralischer Basis
Vorteile
Der NPK-Dünger ist dank der Inhaltsstoffe und Verfügbarkeit eine der einfachsten und effektivsten Düngevarianten.
Folgende Vorteile sind dabei zu nennen:
- Grundversorgung wird abgedeckt
- Fruchterträge erhöhen sich sichtlich
- mehr und gesündere Blüten werden ausgebildet
- Pflanzen können das Düngemittel sofort verwenden
- dieses muss nicht durch Mikroorganismen oder anderweitig umgewandelt werden
- einfach anzuwenden
- Nährstoffe sind optimal auf die Bedürfnisse der Gewächse abgestimmt
- wirkt auch als Langzeitdünger
Nachteile
Die Vorteile überwiegen, doch präsentieren sich eindeutige Nachteile, die bei der Verwendung von NPK-Düngern auffallen.
- meist teurer in der Anschaffung
- es wird deutlich mehr Energie zur Herstellung benötigt, was sich negativ auf die Umwelt auswirken kann
- Chance auf Überdüngung recht hoch