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Obst dörren im Backofen: So trocknen Sie Früchte wie Birnen und Äpfel

Gedörrtes Obst bietet sich für eine Vielzahl von Anwendungen an. Egal ob Sie den Genuss der süßen Früchte erleben oder diese über einen längeren Zeitraum aufbewahren wollen, Dörren bietet sich hierfür bestens an. Auf dem Markt für Küchengeräte werden zahlreiche Dörrgeräte angeboten, die den Dörrprozess erleichtern und innerhalb weniger Stunden süßes Dörrobst zaubern sollen. Jedoch ist es ebenso möglich, Obst effektiv und ohne weitere Kosten im Backofen zu dörren.

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Geeignete Früchte und Beeren

Beim Dörrprozess wird den Früchten ein Großteil der enthaltenen Feuchtigkeit entzogen. Danach verfügt das Obst nur noch über einen Feuchtigkeitsgehalt von 20 %, was eine ungekühlte Lagerung von bis zu einem Jahr ermöglicht. Mit dem Verlust der Feuchtigkeit steigt gleichzeitig der Zuckeranteil der Früchte. Das verleiht ihnen die unverkennbare Süße. Zudem intensivieren sich die Aromen durch den Dörrprozess, was Dörrobst bei vielen Menschen beliebt macht. Aufgrund der notwendigen Feuchtigkeit können nur bestimmte Arten Obst gedörrt werden:

  • Äpfel
  • Birnen
  • Pflaumen
  • Weintrauben
  • Erdbeeren
  • Kiwis
  • Kirschen
  • Pfirsiche
  • Aprikosen
  • Beeren wie Himbeeren, Brombeeren, Goji, Stachelbeeren und viele mehr
  • Datteln
  • Feigen
  • Bananen
  • Papayas
  • Mangos
  • Ananas

All diese verfügen über einen ausreichenden Wassergehalt und können daher problemlos im Backofen gedörrt werden. Besonders geeignet sind Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Bananen, Datteln, Feigen und Trauben.

Falls Sie Trauben dörren wollen, stehen Ihnen je nach Rebsorte und Trocknungsverfahren drei unterschiedliche Varianten zur Verfügung:

  • Sultaninen: Trauben der Rebsorte Sultana werden mit einer Lösung aus Olivenöl und Pottasche besprüht und getrocknet
  • Rosinen: unterschiedliche Rebsorten im Weinbau werden gewaschen und getrocknet
  • Korinthen: Trauben der Rebsorte Korinthiaki werden gewaschen und getrocknet

Dazu gäbe es noch die Zibeben. Bei diesen handelt es sich um Weintrauben, die direkt am Rebstock in der Sonne getrocknet werden. Es gibt eine große Auswahl an Früchten zum trocknen und genießen. Das Beste: gerade bei Äpfeln verstärken sich die Aromen der einzelnen Sorten durch den Dörrprozess.

Tipp: neben den oben genannten Obstsorten können Sie ebenfalls eine Reihe von Nüssen, Gemüse, Fruchtgemüse und anderen Lebensmitteln im Backofen dörren. Dazu gehören Paprika, Oliven, Tomaten, zahlreiche Pilze, verschiedene Kräuter, Auberginen, Hülsenfrüchte wie Weizen oder Gerste, Walnüsse, Haselnüsse, Kokosnüsse und Paranüssen.

Vorbereitung

Die Vorbereitung ist essentiell, bevor Sie die Äpfel, Bananen oder anderen Früchte zum Trocknen in den Backofen schieben. Hierbei ist der Ofen besonders wichtig. Denn nicht jedes Gerät ist dafür geeignet. Ihr Gerät sollte über eine Umluft Funktion verfügen. Diese verkürzt im Gegensatz zu Ober- oder Unterhitze den Dörrprozess deutlich. Die Umluft Funktion kommt einem Dörrgerät gleich, weshalb sich moderne Geräte gut für diese Aufgabe eignen. Zwar ist es ohne diese Funktion möglich Obst zu trocknen, nur dauert es viel länger. Die Vorbereitung des Obstes vor dem Dörren gelingt wie folgt:

1. reifes Obst verwenden

Verwenden Sie ausschließlich reifes Obst. Denn dieses hat die meisten Aromen und einen ausgezeichneten Zuckergehalt. Wohingegen Sie niemals eine überreife oder zu weiche, geschweige denn eine bereits faulige Frucht wählen sollten. Diese trocknen schlechter und können beim Dörren anfangen zu schimmeln. Ebenfalls sollte die Frucht nicht beschädigt sein, Druckstellen jedoch sind kein Problem.

2. Obst schälen

Äpfel und Birnen können Sie schälen, falls Sie wollen, jedoch enthält die Schale selbst nach dem Prozess noch ausreichend Vitamine. Andere Obstsorten wie Kiwis, Bananen, Mangos, Ananas und Papayas sollten Sie zuvor schälen, da die Schalen nicht verzehrbar sind und den Dörrprozess nur hinauszögern.

3. Obst entkernen

Entfernen Sie bei den Früchten die Kerngehäuse, Kerne, grünen Pflanzenteile und alles, was sonst nicht verzehrbar ist. Im Gegensatz dazu können Sie zum Beispiel Weintrauben, Datteln, Feigen und Beeren komplett am Stück lassen und müssen bei diesen nichts entfernen.

Denken Sie aber daran: Erdbeeren dürfen nicht mit den grünen Pflanzenteilen getrocknet werden. Zudem sollten Sie Weintrauben auswählen, die kernlos sind. Die klassischen Trauben zum Dörren sind kernlos, jedoch nicht in jedem Markt zu finden.

4. Obst schneiden

Nun schneiden Sie die Äpfel, Birnen und anderen Obstsorten. Sie sollten dabei unbedingt darauf achten, nicht zu dicke Scheiben zu schneiden, da diese länger zum Trocknen brauchen. Die unterschiedlichen Schnitte wie folgt:

  • Äpfel, Kiwis, Birnen, Bananen, Ananas, Papayas, Mangos und Erdbeeren in dünne Scheiben schneiden
  • Steinobst wie Pfirsiche, Aprikosen, Pflaumen und Kirschen halbieren und vom Stein befreien
  • Weintrauben mit Kern vorher halbieren und entkernen
  • Weintrauben zudem mit einer Lösung aus 5 ml Zitronensaft und 500 ml Wasser besprühen

Vor allem sollten die Scheiben und Hälften eine gleichmäßige Größe aufweisen. Dadurch verhindern Sie, dass ein Blech länger trocknen muss als das andere. Hinzu kommt die Vermeidung einer möglichen Schimmelbildung, die bei zu langer Lagerung entsteht.

Zum Dörren die Erdbeeren in dünne Scheiben schneiden

Achten Sie darauf, dass Sie das Obst nach dem Schneiden nicht zu lange an der frischen Luft lagern, damit es nicht verdirbt. Bereiten Sie zudem die folgenden Utensilien vor:

  • Backpapier, wenn Sie Gitterroste benutzen
    ausreichend Küchenkrepp, wenn Sie Backbleche benutzen

Während das Backpapier eine gute Luftzirkulation auf den Rosten ermöglicht, ohne dass das Obst in den Backofen fällt, saugt das Küchenkrepp die austretende Feuchtigkeit der Dörrfrüchte auf. Dadurch kleben Sie nicht am Backblech und können problemlos abgelöst werden.

Tipp: ein weiterer Vorteil an Öfen mit einer Heiß- oder Umluft Funktion ist die Möglichkeit, mehrere Bleche auf einmal trocknen zu können. Da die Luft innerhalb des Ofens zirkuliert, werden alle Früchte auf die gleiche Weise getrocknet. Dies verkürzt die Dörrzeit und bewahrt die Früchte davor anzubrennen.

Obst im Backofen dörren

Sobald Sie das Obst und die Utensilien vorbereitet haben, können Sie dieses nun dörren. Beachten Sie bitte, dass der Dörrprozess im Backofen vergleichsweise zum Dörrgerät deutlich länger braucht. Dennoch sind die Ergebnisse ebenso effektiv und die Trockenfrüchte begeistern am Ende mit ihrem süßen Aroma. Die Dauer ist stark abhängig von der Obstart, Dicke und der Temperatur, die Sie eingestellt haben. Im Durchschnitt müssen Sie mit 4 Stunden rechnen, dennoch kann sich der Prozess über einen Zeitraum von zwei Tagen ausdehnen, vor allem wenn es sich um festes Fruchtfleisch handelt.

Anleitung

Gehen Sie beim Dörren wie folgt vor:

  • Backofen auf eine Temperatur von 40 °C vorheizen
  • der Rahmen für die Temperatur bewegt sich zwischen 20 °C und 60 °C
  • bei zu niedrigen Temperaturen steigt die Gefahr auf Schimmelbildung
  • bei zu hohen Temperaturen tritt Fruchtsäure aus und das Obst kann nicht trocknen
  • Apfel- und Birnenscheiben bei 60 °C dörren, da sie sehr festes Fruchtfleisch haben
  • Obst auf den Blechen oder Rosten verteilen
  • mehrere Bleche auf einmal im Backofen möglich
  • bei Backöfen mit Umluft Funktion: Backofentür schließen
  • bei Backöfen ohne diese Funktion: die Tür einen Spaltbreit offen stehen lassen
  • dadurch wird feuchte Luft aus dem Ofen transportiert
  • während des Dörrprozess Bleche und Gitter in ihrer Höhe variieren
  • Fruchtscheiben und Stücke in regelmäßigen Abständen wenden
  • dadurch gelangt an die Unterseite ausreichend warme Luft

Auf diese Weise gehen Sie so lange vor, bis das Obst getrocknet ist. So erkennen Sie, ob die Früchte fertig sind:

  • weich
  • elastisch
  • nicht matschig
  • nicht feucht

Nach dem Dörren lassen Sie das Obst noch eine Weile auskühlen. Dafür können Sie das Blech oder Gitter problemlos aus dem Ofen nehmen. Anschließend füllen Sie das Obst in verschließbare Gläser oder andere luftdichte Behälter.

Autor
Wenn Katharina nicht in der Küche steht, findet man sie meist in ihrem Garten. Dort tummeln sich neben zahlreichen Kürbissen viele weitere Gemüsesorten und Blümchen. Ihr Motto dabei: Hauptsache bunt und lecker!

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