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Oleander bekommt braune und trockene Blätter: so retten Sie ihn

Oleander bekommt braune und trockene Blätter
Oleander bekommt braune und trockene Blätter

Oleander gehört mit seinen wunderschönen Blüten zu den beliebtesten Kübelpflanzen. Die Pflanze, die auch Rosenlorbeer genannt wird, ist immergrün und beeindruckt auch außerhalb der Blütezeit mit ledrigen, dunkelgrünen Blättern. Diese können je nach Sorte eine Größe von bis zu 24 Zentimetern erreichen. Wenn die Blätter jedoch plötzlich braun werden, muss nach der Ursache geforscht werden. Krankheiten oder Pflegefehler können sich durch Verfärbungen oder trockene Blätter zeigen.

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Blätter und Blüten

Oleander (Nerium oleander)
Oleander (Nerium oleander)

Die Blätter eines gesunden Oleanders (Nerium oleander) erscheinen in einem dunklen, satten Grün. Die aus dem Mittelmeerraum stammende Pflanze ist das ganze Jahr über belaubt. Erst bei starken Minustemperaturen sterben die Blätter ab. Daher wird für eine Überwinterung ein kühler dunkler Raum mit einer Temperatur von 5 bis 10 °C empfohlen.

Die Blüten des Oleanders erscheinen je nach Sorte in weiß, gelb, rosa oder violett. Wilde Exemplare tragen violette Blüten.

Achtung:

Oleander gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse. Alle Pflanzenteile sind stark giftig!

Ursachen für Blattverfärbungen

Wenn sich das Laub des Oleanders verfärbt oder fleckig wird, liegen meist Pflegefehler, zu starke Sonneneinstrahlung oder Krankheiten zu Grunde. Die häufigsten Ursachen für braune Blätter an Oleander:

  • fehlende Feuchtigkeit
  • Überdüngung
  • zu starke Sonneneinstrahlung
  • Befall mit Oleanderkrebs
  • Trockenfäule/ Ascochyta

Fehlende Feuchtigkeit

Vertrocknete Blätter sind ein Zeichen für fehlende Feuchtigkeit. Denn der Oleander muss für eine schöne Blüte und ein gesundes Blattwerk ausreichend gegossen werden. Vermeiden Sie Trockenstress, dieser ist schädlich für die Entwicklung der Pflanze. Wenn Sie trockene Blätter bemerken, können Sie die Pflanze durch geeignete Maßnahmen retten. Tauchen Sie den Oleander in Wasser, bis sich der Wurzelballen vollgesogen hat und keine Luftblasen mehr aufsteigen. Achten Sie darauf, dass das Substrat immer feucht genug ist.

Tipp:

Gießen Sie den Rosenlorbeer niemals bei voller Sonne!

Überdüngung

Eine übermäßige Düngung kann zu braunen Blattverfärbungen führen. Wenn Sie braune Stellen erkennen und einen Düngefehler vermuten, können Sie bei einer Kübelpflanze mit starkem Ausspülen Abhilfe schaffen. Wässern Sie die Kübelpflanze und achten Sie darauf, dass das Wasser gut abfließen kann. Entfernen Sie am besten den Untersetzer oder den Übertopf.

Verzichten Sie in den folgenden Wochen auf eine Düngung. Düngen Sie erst wieder, wenn sich die Pflanze gut erholt hat.

Tipp:

„Viel hilft viel“ gilt auf keinen Fall beim Düngen! Ganz besonders bei Kübelpflanzen ist auf die richtige Dosierung zu achten. Auf Grund der begrenzten Substratmenge kann eine Überdüngung nicht ausgeglichen werden und führt schnell zu Schäden an der Pflanze.

Zu viel Sonne nach der Winterruhe

Oleander überwintert gut im kalten Keller. Wenn Sie ihn im Frühling aus dem Winterquartier befreien, sollten Sie die Pflanze sorgfältig untersuchen, denn einige Krankheiten entwickeln sich bevorzugt im Winter. Wenn Sie die Pflanze ins Freie stellen, sollte auch nachts kein Frost zu befürchten sein, denn davon verträgt der Oleander leider kaum etwas.

Außerdem sollten Sie die Pflanze nicht in die pralle Sonne stellen. Starke Sonneneinstrahlung kann zu Verfärbungen der Blätter führen. Wählen Sie einen schattigen Ort, an dem sich die Kübelpflanze langsam an den neuen Standort gewöhnen kann.

Weitere Pflege-Tipps für Ihren Oleander

Oleanderkrebs

Eine von Bakterien ausgelöste Krankheit, der Oleanderkrebs, gilt als eine häufige Ursache für braune Flecken auf den Oleanderblättern. Auslöser dafür  ist das Bakterium Pseudomonas syringae pv. savastanoi. Die Krankheit muss nicht zum Absterben der Pflanze führen, wenn Sie rechtzeitig handeln. Symptome für den Oleanderkrebs können Verfärbungen sowie Verkrüppelungen und Verformungen an Blütenständen, Knospen und Trieben sein. Die Erscheinungsformen sind verschieden. Zunächst zeigen sich Veränderungen an den empfindlichsten Teilen der Pflanze, an den Knospen und Blüten. Diese können sich dunkel färben, blühen nicht auf und fallen ab. Danach zeigen sich braune Flecken auf den Blättern. Diese Stellen werden trocken und platzen auf.

Maßnahmen bei Oleanderkrebs

Bislang stehen keine Medikamente gegen den Oleanderkrebs zur Verfügung. Zur Bekämpfung der Krankheit hilft daher nur ein radikaler Rückschnitt. Schneiden Sie alle deutlich sichtbar befallenen Triebe bis auf das gesunde Holz zurück. Triebe, die nur geringe Anzeichen von Oleanderkrebs zeigen, können Sie stehen lassen, sie erholen sich meist wieder gut. Achten Sie unbedingt darauf, steriles Schnittwerkzeug zu verwenden.

Achtung, auch Blattläuse transportieren die Pseudomonas-Bakterien. Beseitigen Sie diese durch eine Lösung aus 1 Liter Wasser, 2 Esslöffeln Schmierseife und etwas Spiritus. Sprühen Sie die Lösung im Abstand von zwei bis drei Tagen auf die Pflanze bis keine Blattläuse mehr vorhanden sind.

Tipp: Von Oleanderkrebs betroffene Pflanzenteile sind hoch infektiös. Zum Schutz anderer Pflanzen sollten Sie deshalb die abgeschnittenen Pflanzenteile auf keinen Fall kompostieren. Verbrennen Sie die Pflanzenteile oder entsorgen Sie diese über die Restmülltonne.

Trockenfäule (Ascochyta)

Oleander ist in der Regel immergrün

Eine Gefahr für Oleanderpflanzen stellt die Erkrankung an Ascochyta dar. Diese Trockenfäule zeigt sich hauptsächlich im Winter an den Blütenständen. Sie vertrocknen und sterben ab. Die trockenen Stellen breiten sich immer weiter aus. Wenn die Trockenfäule bis zum Stamm des Oleanders vorgedrungen ist, stirbt die gesamte Pflanze. Ascochyta ist eine Pilzerkrankung. Die Ascochyta-Pilze bilden Sporen, die in das Oleandergewebe eindringen und sich immer weiter verbreiten. Eine große Gefahr für eine Erkrankung bilden Sommer mit viel Regen. Die Ascochyta-Pilze verbreiten sich durch den Regen und das Gießen.

Maßnahmen bei einem Ascochyta-Befall

Wenn Sie an Ihrer Pflanze durch Verformungen und trockene Stellen einen Befall durch Ascochyta feststellen, sollten Sie schnell handeln. Denn sie können Ihren Oleander noch retten! Alle Pflanzenteile oberhalb eines sichtbar befallenen Triebes können jedoch nicht mehr erhalten werden. Schneiden Sie daher sämtliche betroffene Pflanzenteile und alle Triebe oberhalb ab.

Vorbeugende Spritzungen, vor allem im Herbst vor Beginn der Winterruhe, können vor einem Befall mit Ascochyta bewahren.

Tipp:

Verletztes Gewebe stellt eine Eintrittspforte für Ascochyta-Pilze und andere Oleanderkrankheiten dar. Versiegeln Sie daher alle Schnittflächen nach einem Rückschnitt. Im Herbst sollte auf einen Rückschnitt vollständig verzichtet werden.

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