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Orchideen düngen – Hausmittel und Orchideendünger

Orchideen düngen - die besten Hausmittel und Orchideendünger

Für eine gute Pflege benötigen Orchideen ausreichend Nährstoffe und Mineralien. Diese erhält die Pflanzenart nur in begrenztem Umfang, so dass mit Dünger nachgeholfen werden muss. Welche Dünger für Orchideen am besten geeignet sind und wie man diesen selbst herstellt kann, erfahren Sie hier.

Video-Tipp

Düngen

Neben der richtigen Pflege spielt das Düngen bei Orchideen eine immense Rolle für ein kräftiges, gesundes Wachstum und wunderschöne Blüten. Sie ist sehr sensibel, so dass sich kein herkömmlicher Dünger zur Anwendung eignet. Auch die Menge entscheidet über das Wohlbefinden dieser Blütenpflanze. Im Folgenden erklärt wir Ihnen worauf Sie achten sollten, welche Düngemittel die besten sind und wie Sie unkompliziert mit simplen Hausmitteln selbst Düngemittel herstellen können.

Orchideen brauchen Nährstoffe in Form von Dünger

Zimmerpflanzendünger

Die günstigsten Angebote an Düngeprodukten sind als klassische Blumendünger für Zimmerpflanzen im Handel erhältlich. Diese sollten Sie auf keinen Fall für Ihre Orchideen verwenden, denn sie verfügen über eine allgemeine Nährstoffzusammensetzung, die nicht speziell auf die Bedürfnisse der Gewächse abgestimmt sind.

In der Regel liegt auch der Nährstoffgehalt auf einem Durchschnittsniveau, das sich aus dem Bedarf unzähliger Zimmerpflanzen ergibt. Aber der Bedarf an manchen Mineral- und Nährstoffen liegt bei einer Orchidaceae unter oder über dem Durchschnitt. In der Folge würde die Düngung also meist eher Schäden anrichten, als das Wachstum, die Gesundheit oder die Blütenreichhaltigkeit zu fördern.

Hinweis: Würden Sie Orchideen mit Grünpflanzendünger düngen, kann es in vielen Fällen zu einer Über- oder Unterdosierung kommen.

Düngemethoden

Orchideengewächse benötigen ein spezielles Orchideensubstrat oder werden in Hydrokultur beziehungsweise Semi-Hydro gehalten. Eine wesentliche Eigenschaft ist dabei die grobe Strukturierung und überdurchschnittliche Lockerheit des Nährbodens, damit Licht hindurch bis an die Wurzeln gelangt und zudem sich die Wurzel Halt suchen können. Auf diese Weise wird die Photosynthese unterstützt und benötigter Sauerstoff kann von den Wurzeln aufgenommen werden, was bei den meisten anderen Pflanzen nicht erforderlich ist. Dies nimmt einen wesentlichen Einfluss auf die Wahl, welche Düngemethode Sie anwenden sollten.

Düngerstäbchen

Düngerstäbchen lösen sich in dem speziellen Orchideensubstrat oder in Hydrokultur nur schlecht auf und die Inhaltsstoffe können sich nicht gleichmäßig verteilen. Oft ist damit eine Verschwendung angezeigt, da die Pflanze nur wenig wirklichen Nutzen von den Inhaltsstoffen hat.

Flüssigdünger

Flüssigdünger gelangt im Gegensatz zu Düngerstäbchen, in jeden Luftraum und jedes Substratkorn beziehungsweise in die Blähtonkugeln. Aus diesem Grund sollten Sie beim Düngen Flüssigdünger den Düngerstäbchen vorziehen, um eine ideale und gleichmäßige Düngung zu gewährleisten. Seramis bietet zum Beispiel einen flüssigen Orchideendünger an, der zudem über einen automatischen Rücklauf verfügt, wenn ein zu hoher Pressdruck auf die Flasche ausgeübt wird. Auf diese Weise wird eine Überdosierung verhindert. Dieser Flüssigdünger wird einfach dem Gießwasser zugefügt.

Tipp: Wenn Sie Orchideen-Flüssigdünger in ein Wasserbecken gießen und darin die Pflanze/Wurzeln für einige Minuten eintauchen, erreichen Sie eine optimale Düngeraufnahme.

Orchideen mit speziellem Dünger pflegen

Dünger-Spray

Orchideenblätter nehmen ebenso wie die Wurzeln, Nährstoffe auf und verteilen sie im Pflanzeninneren. Aus diesem Grund wurden auch Düngersprays entwickelt, wie zum Beispiel das Orchideen Vital Spray aus dem Hause Chrysal. In der Regel besitzen Sprays Harnstoffe, welche als am häufigsten verwendeten Stickstoffdünger verwendet werden. Zusätzlich sorgen Sprays für einen besonderen Glanz der Blätter. Auf Blüten darf das Spray allerdings nicht gesprüht werden. Ein empfehlenswerte Produkt ist zum Beispiel das PURITAL Premium Orchideen Spray. Es ist aus hochwertigen Rohstoffen zusammengesetzt, die optimal über die Blätter aufgenommen werden können. Das Produkt hat zudem den Vorteil, dass es keinen Kalk beinhaltet, der unschöne Flecken auf den Blättern hinterlassen könnte, wie das bei manch anderen Sprays der Fall ist.

Inhaltsstoffe

Guter Dünger für die Orchidaceae sollte schwerpunktmäßig Kalium und Stickstoff enthalten. Phosphor ist ein wichtiger Bestandteil für das Blühen. Vor allem bei der Selbstherstellung sowie ökologischen Düngemitteln sollten Sie dies beachten.

KaliumStickstoffPhosphat
verleiht Orchideen mehr Kraft lebensnotwendig; zunehmendes Alter höherer Bedarf; positiv Unterstützung des Wachstumsregt die Blütenbildung an
verbessert Versorgungstransport zu viel Stickstoff kann die Blüte verhindern verlängert die Blühdauer
Kaliummangel: Blätter fallen ab; absterben der PflanzeStickstoffmangel: verkümmertes WachstumÜberversorgung: weniger & kürzere Blüten/zeit
Dünger aus Kompost, Stallmist, HefeKompost-Düngung
Orchideen chemiefrei mit Dünger behandeln

Homöopathische Düngung

Umweltfreundlich, biologisch abbaubar, frei von jeglichen Schadstoffen und chemischen Substanzen, zeigt sich eine homöopathische Düngung. Empfehlenswert ist hier zum Beispiel das Produkt des Herstellers Neudorff „Homöopathisches Orchideen-Elixier“, das als Spray das Blatt- sowie Blütenwachstum stärkt und die Widerstandskraft gegen Erkrankungen und Parasiten erhöht.

Es beinhaltet unter anderem optimale Mengen an:

  • Kalium
  • Calcium
  • Eisen
  • Magnesium
  • Phosphor
  • Bor
  • Mangan
  • Silizium
  • organisches Germanium und Uronsäuren (Pflanzenschleime in homöopathisch dynamisierten Formen nach D6-D100)

Naturdünger anstatt Chemie

Künstlich hergestellte Dünger aus chemischen Bestandteilen verlieren in der Welt der Pflanzen und Blumen immer mehr an Bedeutung. Vermehrt nimmt Naturdünger ihren Platz ein.

Orchideen mit Hausmitteln düngen

Abgesehen von oftmals gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen und teilweise gefährlichen Giften, sind viele Produkte nicht natürlich abbaubar. Das belastet nicht nur die Umwelt, sondern kann vor allem bei einer eventuellen Überdosierung, der empfindlichen Orchidee das Leben kosten. Optimaler ist die Gabe von Naturdünger, der selbst bei einer Überdosierung die Pflanze aufgrund des natürlichen Abbaus oftmals wieder zu Kräften kommen lässt. Der Hersteller COMPO bietet hier zum Beispiel einen speziellen Flüssigdünger mit Guano und Pflanzenenzymen für Beet- und Topf-Orchideen an. Guano ist ein wertvoller, natürlicher Nährstofflieferant, der das Wurzelwachstum sowie die Widerstandskraft stärkt, die Lebensdauer sowie die Blühdauer verlängert.

Hausmittel

Eine ähnliche oder gleich effektive Wirkung wie von einem Naturdünger oder homöopathischen Produkt, können Sie mithilfe verschiedener Hausmittel erzielen, die Sie zum Düngen der Orchideen simpel selbst herstellen können.

Kompost-Tee

Kompost gilt als das beste Düngemittel für Orchideen. Allerdings sollten Sie hier nicht auf gewöhnlichen Gartenkompost zurückgreifen, sondern nur blattreiche Pflanzenmaterialien wie beispielsweise Salate oder Schwarzwurzeln, verwenden. Auch altes Gemüse wie Tomaten oder Gurken können hinzugefügt werden.

Während fester Kompost ideal in die Erde von Beet-Orchideen eingearbeitet werden kann, verteilt er bei der Zimmer-Orchidee einen unangenehmen Geruch im Raum. Aus diesem Grund und weil er sich besser im Substrat oder Blähton verteilt, empfiehlt sich die Zubereitung von Kompost-Tee.

Orchideen mit Naturdünger versorgen

Herstellung:

  • einen Eimer mit chlor- und kalkfreiem Wasser füllen
  • auf ein Kilogramm Pflanzenmaterial kommt ein Liter Wasser
  • mindestens für 24 Stunden ruhen/verrotten lassen
  • empfohlene Umgebungstemperatur sind mindestens 20 Grad Celsius – je höher, desto besser
  • nach der Ruhezeit verrottetes Material aussieben
  • Tee in Gießkanne oder in eine Tauchwanne füllen
  • Tee-Reste abdecken, so halten sie sich einige Wochen und können wiederverwendet werden

Hefe

Das Düngen mit Hefe ist einer der Experten-Tipps, die das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit von Orchideengewächsen verbessert. In einem Hefewürfel ist vor allem Kalium enthalten sowie ein halb so hoher Phosphor-Gehalt. Stickstoff ist in Trockenhefe in der Regel mit circa 60 Prozent beinhaltet, weshalb Sie Trockenhefe zum Düngen vorziehen sollten. Daraus können Sie eine Lösung zum Gießen selbst zubereiten.

zwei Hefewürfel

Herstellung:

  • einen Hefewürfel in 10 Liter lauwarmes, kalkarmes Wasser bröseln
  • umrühren beschleunigt den Auflösungsprozess
  • erst verwenden, wenn keine festen Hefereste mehr vorhanden sind
  • Gießrhythmus ist alle zwei bis drei Wochen
  • Anwendungszeitraum ist vor und während des Blühens
  • eignet sich hervorragend auch für in Blähton gepflanzte Orchideen

Kaffeesatz

Kaffee wird in den meisten Haushalten getrunken. Anstatt den Kaffeesatz im Müll zu entsorgen, können Sie diesen auch zum Düngen von Orchideen verwenden. Dieses Hausmittel beinhaltet alles an Stoffen, die eine Orchidaceae zum prächtigen Gedeihen benötigt.

Allerdings bietet sich dies nur für Pflanzen in Substrat an, während sie bei einer Hydrokultur darauf verzichten sollten.

Kaffeesatz auf Teller trocknen
Kaffeesatz vor der Verwendung unbedingt gründlich trocknen lassen.

Gehen Sie wie folgt bei der Düngung vor:

  • verteilen Sie den Kaffeesatz auf die Substrat-Oberfläche
  • gießen Sie ein wenig nur nach dem Auslegen
  • ist er abgetrocknet oder spätestens nach drei Tagen, gegen frischen Kaffeesatz ersetzen
  • bleibt er zu lange feucht auf dem Substrat liegen, besteht Schimmelgefahr

Tipp: Die Orchidee in Hydrokultur muss nicht auf die wertvollen Düngestoffe des Kaffees verzichten. Alternativ kann bei jedem zweiten Gießen auf Zimmertemperatur abgekühlter, schwarzer Kaffee verwendet werden.

Schwarzer Tee

Über die gleichen Düngeeigenschaften wie Kaffeesatz und schwarzer Kaffee, verfügt auch schwarzer Tee. Wer also zu den Teetrinkern anstatt Kaffeetrinkern gehört, findet auch in schwarzem Tee ein perfektes Hausmittel zum Düngen seiner Orchidee.

Dazu verwenden Sie aber nicht einen neuen Teebeutel beziehungsweise bereiten den Tee frisch zu, sondern bedienen sich ausschließlich den übrig gebliebenen Resten nach dem Aufbrühen. Hier sind dann Kalium, Phosphor und Stickstoff in optimaler Menge enthalten, so dass dies exakt den Ansprüchen der Orchidaceae gerecht wird. Durch den schwarzen Tee wird das Wachstum begünstigt und die Pflanze wird insgesamt robuster. Das bedeutet, sie wird unanfälliger für Krankheiten.

Herstellung

  • tauchen Sie das gebrauchte Teeei oder den Teebeutel in warmes Wasser
  • rechnen Sie mit einem Teebeutel pro 250 Milliliter Wasser
  • circa 20 Minuten ziehen lassen
  • Teebeutel/Teeei entfernen und Tee-Wasser auf Zimmertemperatur abkühlen lassen
  • dann als Gießwasser verwenden
  • das Tee-Gießwasser sollte immer frisch zubereitet werden
  • verwenden Sie nur kalkarmes/-freies Wasser
  • tägliches Gießen mit dem Tee provoziert keine Überversorgung von Nähr- und Mineralstoffen
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