Verblühte Osterglocken – darf man sie abschneiden? Tipps zur Pflege
Osterglocken sind hierzulande sehr beliebte Frühlingsblüher. Sie gedeihen im Beet, im Rasen oder im Blumentopf auf Balkon oder Terrasse. Ihre weißen oder gelben Blüten haben eine glockenähnliche Form. Die Blüten selbst sind schon von weitem zu erkennen. Osterglocken sind pflegeleichte Pflanzen. Sind die Zwiebeln einmal eingesetzt, treiben die Pflanzen über mehrere Jahre immer wieder aus. Und mit ein bisschen Unterstützung kann die Zwiebel nach der Blüte noch genügend Nährstoffe für das kommende Frühjahr sammeln.
Inhaltsverzeichnis
Blumenzwiebel
Osterglocken heißen ganz einfach Osterglocken, weil sie in der Regel zu Ostern blühen. Vielerorts werden sie aber auch Narzissen genannt. Narzissen, botanisch Narcissus pseudonarcissus, gehören der Pflanzenfamilie der Amaryllisgewächse an. Unter ihrer botanischen Verwandtschaft finden sich beispielsweise Bärlauch, Ritterstern und Blutblume. Da sie, wie Tulpen und Krokusse, zu den Frühlingsblumen zählen, werden sie häufig auch zur Familie der Frühlingsblüher gezählt. Dies ist allerdings keine botanische Zuordnung. Neben der Blühzeit haben diese Frühlingsblüher auch noch eine andere Gemeinsamkeit. Im Erdreich sitzt eine Blumenzwiebel, die die Pflanze mit Nährstoffen versorgt.
Lebenszyklus
Lebenszyklus der Blumenzwiebel
Die Blumenzwiebel ist der Energiespeicher der Osterglocke. Im Frühjahr gibt sie Energie frei, damit sich die ersten Blätter der Narzisse an die Oberfläche kämpfen können. Sind die Strahlen der Frühlingssonne erreicht, dienen die Blätter als Nährstofflieferanten für die Zwiebel, die jetzt beginnt, Blüten zu entwickeln. Die dritte Aufgabe der Zwiebel im Frühling ist, genügend Energie freizusetzen, damit die Narzisse nach der Blüte Samen ausbilden kann. Ist auch diese Aufgabe erledigt, sammelt die Zwiebel Nährstoffe. Diese werden während der Winterruhe gespeichert, damit die Narzisse im kommenden Frühjahr wieder mit genug Energie versorgt werden kann.
- Blumenzwiebeln sind mehrjährig
- Teilung alle paar Jahre möglich
- äußerst kleine Blumenzwiebeln aussortieren
Verblühtes
Verblühtes entfernen
Ist die Blüte der Narzisse verblüht, dient sie quasi nur noch der Samenbildung. Samen sind für die Pflanze wichtig, da sie der Vermehrung dienen. Für den Hobbygärtner sind die Samen eher unwichtig, da für ihn eine Vermehrung durch die Teilung der Zwiebel einfacher ist. Daher schneiden Sie verblühte Blüten ab, aber möglichst knapp unter der Blüte, damit der Stängel noch stehen bleibt.
So geben Sie der Narzisse doppelt Energie:
- Energieeinsparung, weil keine Samen gebildet werden
- blütenloser Stängel als weitere, wertvolle Energiequelle
Blätter
Energie aus Blättern
Die Narzissenblätter sind für die Zwiebel ein zweiter wichtiger Energielieferant. Deshalb dürfen Sie nicht abgeschnitten werden. Sie werden erst entsorgt, wenn sie gelb und vertrocknet sind. Dann hat die Zwiebel alle Nährstoffe aus den Blättern „aufgesogen“.
Tipp: Achten Sie auch beim Rasenmähen darauf, dass die Blätter der Narzissen nicht abgemäht werden.
Leider sind die gelblichen Narzissenblätter vielen Hobbygärtnern ein Dorn im Auge, weil sie nicht gerade hübsch aussehen. Wer sich sehr daran stört, aber auf Narzissen nicht verzichten will, kann Folgendes tun.
- die Narzissenblätter zusammenbinden
- die Pflanzen umsetzen
So stören die Blätter im Garten nicht weiter, und die Zwiebel kann sich die wichtigen Nährstoffe einverleiben.
Tipp: Wenn Sie die Zwiebeln in kleine Pflanzkörbe setzen, vereinfacht dies das Umsetzen.
Düngen
Nährstoffzufuhr mit Dünger
Wie andere Pflanzen freuen sich auch Osterglocken über zusätzliche Nährstoffe. Gerade für die Zwiebel ist das Frühjahr eine kräftezehrende Zeit. Als Dünger eignet sich Folgendes.
- feste oder flüssige Dünger
- Mehrstoff- und Universaldünger
Hornmehl
Mit dem Düngen kann begonnen werden, wenn die Blätter ungefähr zehn Zentimeter aus dem Boden ragen. Die letzte Düngergabe erfolgt, wenn die Narzissen verblüht sind. So geben Sie ihnen nochmal eine Portion Nährstoffe für die kommende Winterruhe mit. Bringen Sie den Dünger rund um die Blätterbasis aus, so kann er von der Zwiebel optimal aufgenommen werden.