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Palme bekommt gelbe Blätter oder braune Blattspitzen: häufige Ursachen

Palme bekommt gelbe Blätter Titel

Eine Palme mit gelben Blättern und braunen Blattspitzen befindet sich nicht in bester Verfassung. Worauf diese Schadbilder zurückzuführen sind, fördert erst eine detaillierte Analyse zutage. Versäumnisse in der Pflege zählen ebenso zu den Auslösern, wie Krankheiten oder Schädlinge. Erst die Kenntnis der tatsächlichen Ursache ermöglicht effektive Gegenmaßnahmen, um die leidende Palme zu retten. Dieser Leitfaden thematisiert häufige Ursachen und gibt praxisorientierte Tipps zur Behebung des Problems.

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Standortwechsel

Zu den häufigsten Ursachen für braune Blattspitzen und gelbe Blätter zählt eine unsachgemäße Standortwahl. Werfen Sie einen Blick auf die Habitate von Palmen, handelt es sich um Regionen, in denen Schatten und kühle Temperaturen Seltenheitswert haben.

Unter Lichtmangel reduzieren die sonnenhungrigen Zimmerpflanzen die Photosynthese. Als Resultat daraus vergilben im frühen Stadium die Wedel, um im weiteren Verlauf von den Spitzen her abzusterben. Der unverzügliche Wechsel an einen Standort mit folgenden Rahmenbedingungen kann das Problem aus der Welt schaffen.

So gelingt es:

  • sonnige bis absonnige Lage mit mindestens 4 Sonnenstunden täglich
  • von Mai bis September gerne auf dem Südbalkon oder an einem sonnendurchfluteten Platz im Garten
  • im Winter am vollsonnigen Südfenster, im hellen Wintergarten oder lichten Treppenhaus
  • ganzjährig nicht unter dem Temperaturminimum von 15 °C

Steht aus Platzmangel während der dunklen Jahreszeit kein sonniger Standort zur Verfügung, gleicht eine Tageslichtlampe den Lichtmangel aus. Das Temperaturminimum von 15 °C bezieht sich auf alle Zimmerpalmen. Winterharte Arten, wie die Nadelpalme oder die Zwergpalme ertragen Frost bis -13 °C oder kälter. Das Erfordernis nach einem sonnigen Standort bleibt unverändert bestehen.

Phoenix canariensis, Kanarische Dattelpalme
Phoenix canariensis, Kanarische Dattelpalme

Luftfeuchtigkeit erhöhen

An die geringere Luftfeuchtigkeit im mitteleuropäischen Klima haben sich Palmen sehr gut angepasst. Prekär wird es für die tropischen und subtopischen Blattschmuckpflanzen, wenn sie im Winter über längere Zeit trockener Heizungsluft ausgesetzt sind. Auf diesen Stress reagieren die Palmen mit braunen Blattspitzen. Bei den ersten Anzeichen dieses Effektes sollte die Luftfeuchtigkeit erhöht werden.

So gelingt es:

  • Wedel und Blätter täglich einsprühen auf den Ober- und Unterseiten
  • vornehmlich kalkfreies, zimmerwarmes Wasser verwenden
  • ergänzend den Untersetzer füllen mit Wasser und Blähtonkugeln oder Splitt

Damit die dekorativen Palmblätter erst gar nicht durch braune Spitzen verunziert werden, wird die Luftfeuchtigkeit in Wohn- und Arbeitsräumen mit Beginn der Heizperiode optimiert. Perfekt geeignet sind Luftbefeuchter aus dem Fachhandel, ein Zimmerbrunnen, ein Aquarium oder Wasserverdunster für Heizkörper.

Wasserversorgung ändern

Die überwiegende Mehrheit der Zimmerpalmen favorisiert ein wechselfeuchtes Substrat. Konkret impliziert diese Vorgabe, dass der Wurzelballen weder austrocknen noch im Wasser stehen sollte. Kommt es im Wasserhaushalt zu einem Ungleichgewicht, sind gelbe Blätter und braune Spitzen unvermeidlich. Fatalerweise entstehen diese Schadbilder sowohl bei Trockenheit als auch bei Staunässe.

Vertrocknete Wurzeln sind naturgemäß nicht in der Lage, Wasser in die Palmblätter zu transportieren. Sind die Wurzelstränge durch einen Wasserüberschuss aufgeweicht, kommt die Zuführung ebenfalls zum Erliegen. Um die Wasserversorgung wieder ins Lot zu bringen, ist somit Ihr gärtnerisches Fingerspitzengefühl gefragt.

So machen Sie es richtig:

  • erst dann gießen, wenn die Palmenerde 2-4 cm tief angetrocknet ist
  • das kalkfreie Wasser auf die Wurzelscheibe laufen lassen, bis sich der Untersetzer füllt
  • den Untersetzer nach 20 Minuten ausgießen, sofern dieser nicht mit Kieseln oder Blähton gefüllt ist

Der tatsächliche Wasserbedarf hängt ab von mannigfaltigen Faktoren. Hierzu zählen die Palmenart, Jahreszeit, Größe des Kübels, Substratstruktur sowie die Licht- und Temperaturverhältnisse am Standort. Prüfen Sie daher bitte regelmäßig per Daumenprobe, ob ein aktueller Gießbedarf besteht. Während heißer Sommerperioden kann dies alle 2 Tage erforderlich sein, wohingegen während des Winters die Gießkanne nur alle 1 bis 2 Wochen zum Einsatz kommt.

Trachycarpus fortunei, Chinesische Hanfpalme
Trachycarpus fortunei, Chinesische Hanfpalme

Richtig düngen

Die große Familie der Palmen beschert uns eine Vielzahl unterschiedlicher Arten, die mit individuellen Wünschen an die Nährstoffversorgung daher kommen. Eine schnell wachsende Petticoat-Palme (Washingtonia robusta) verlangt nach einer höheren Düngekonzentration, als beispielsweise die extrem langsam wachsende Nadelpalmen-Art Rhapidophyllum hystrix. Auf eine Über- oder Unterdosierung von Dünger antwortet die betroffene Palme mit braunen Blattspitzen oder gelben Blättern. Stellen Sie daher die Nährstoffversorgung auf den Prüfstand, inwiefern die folgenden Grundvoraussetzungen gegeben sind.

So gelingt es:

  • Palmen organisch oder mineralisch-organisch düngen während der Wachstumszeit von April bis September
  • kleine und langsam wachsende Palmarten in halber Konzentration düngen
  • von Oktober bis März die Nährstoffzufuhr einstellen

Trotz ihrer tropischen und subtropischen Herkunft, verlangen Palmen ebenso nach einer ausgewogenen Formulierung aus Stickstoff, Phosphor und Kalium (NPK), wie alle anderen Grünpflanzen in Zimmerkultur. Es steht Ihnen natürlich frei, einen speziellen, hochpreisigen Palmendünger zu verabreichen.

Ein handelsüblicher Grünpflanzendünger deckt den Bedarf hingegen gleichfalls ab. Greifen Sie bitte zu einem Flüssigdünger, den Sie dem Gießwasser hinzufügen. Wichtig zu beachten ist, dass Sie Dünger niemals auf trockenes Substrat geben. Die enthaltenen Salze fügen den Wurzeln Schaden zu, woraufhin sich braune Blattspitzen bilden. Gießen Sie vorher und nachher mit klarem Wasser, gehen Sie diesem Problem aus dem Weg.

Substrat ändern

Palmen sind ausgestattet mit tief reichenden Pfahlwurzeln und einem engmaschigen System aus Feinwurzeln. Dementsprechend locker und durchlässig sollte das Substrat beschaffen sein, damit die unzähligen Adventiv- und Haarwurzeln nicht unter Druck geraten.

Unter dem Einfluss verdichteter Erde gerät die Versorgung der Palmwedel ins Stocken, woraufhin sich gelbe Verfärbungen und braune Blattspitzen entwickeln. Können Sie diese Ursache als Auslöser für die Schadbilder identifizieren, wird das Problem durch sofortiges Umtopfen in frische Erde bereinigt.

So gehen Sie dabei vor:

  • Palme austopfen, um Wurzelballen von altem Substrat zu reinigen
  • auf Topfboden wasserführende Schicht aus Tonscherben anlegen
  • hochwertige Kübelpflanzenerde zu einem Drittel mit Laub- oder Nadelkompost sowie Kokosfasern anreichern
  • alternativ als Substrat ein Mix aus je 1 Teil Lehmerde und Laubkompost, angereichert mit Hornspänen und Perlite
  • Palme so eintopfen, dass bisherige Pflanztiefe unverändert bleibt
  • durchdringend angießen mit weichem Wasser
  • für 8 bis 10 Tage am halbschattigen, warmen Standort regenerieren lassen

Herkömmliche Blumenerde ist nicht geeignet für Ihre Palme. Derartiges Substrat ist aufgrund des hohen Torfanteils nicht strukturstabil und neigt zur Verdichtung. Fernerhin fehlt es in normaler Blumenerde an ausreichender Luftzufuhr, worauf insbesondere die Feinwurzeln zwingend angewiesen sind.

Wer das adäquate Substrat nicht selbst mischen möchte, greift auf spezielle Palmenerde aus dem Fachhandel zurück. Qualitativ gute Produkte sind bereits fix und fertig mit Zuschlagstoffen für eine strukturstabile Durchlässigkeit sowie einem ausreichenden Düngervorrat für 2 bis 4 Monate.

Trachycarpus fortunei, Chinesische Hanfpalme
Trachycarpus fortunei, Chinesische Hanfpalme

Kalkfreies Wasser

Nur wenige Palmen können sich mit einem kalkhaltigen Substrat arrangieren. In der Regel wird eine saure, kalkfreie Erde bevorzugt. Kommt für die Wasserversorgung überwiegend hartes Leitungswasser in die Gießkanne, baut sich im Substrat ein Kalküberschuss auf. Das hat zur Folge, dass lebenswichtige Nährstoffe festgelegt werden.

In erster Linie gelangen Eisen und Magnesium nicht mehr bis in die Palmwedel, obschon sie als Mikroelemente in ausreichender Menge im Substrat vorhanden sind. Typisches Symptom für diese Mangelerscheinung sind gelbe Blätter, aus denen die grünen Blattadern hervorstechen.

So stellen Sie das Gleichgewicht wieder her:

  • Palme ab sofort mit abgekochtem Leitungswasser oder gesammeltem Regenwasser gießen
  • Eisenmangel mit speziellem Eisen-Chelate-Dünger (ohne Eisen-II-Sulfat) ausgleichen
  • Magnesiummangel mit pH-neutralem Kieserit oder Bittersalz beheben
  • Düngemittel in kalkfreiem Wasser auflösen und als Blattdüngung verabreichen

Es nimmt einige Zeit in Anspruch, bis der Nährstoffmangel behoben ist. Für die betroffenen Blätter kommen die Maßnahmen zu spät, sollte die Blattchlorose bereits weit fortgeschritten sein. Schneiden Sie die Wedel dennoch nicht ab, weil jeder Schnitt die ohnehin gestresste Palme zusätzlich schwächt. Warten Sie ab, bis ein Palmblatt vollständig abgestorben ist und ziehen es dann vom Stamm ab.

Ein- und Ausräumen

Zimmerpalmen lieben es, wenn sie den Sommer auf dem sonnigen, warmen Balkon verbringen können. Allerdings haben die exotischen Schmuckstücke nicht gelernt, mit kühlen Temperaturen oder gar Frost umzugehen. Siedeln Sie Ihre Palme im Frühling zu spät um oder holen sie im Herbst nicht rechtzeitig ins Haus, sind braune Blattspitzen die Folge. Friert gar der Wurzelballen teilweise oder vollständig durch, vergilben die Blätter und sterben ab.

So umgehen Sie das Problem:

  • Zimmerpalmen mit ersten Anzeichen brauner Blattspitzen sogleich einräumen
  • im sonnigen, hellen Winterquartier aufstellen bei 18 bis 20 °C
  • Gartenpalmen mit licht- und luftdurchlässigem Vlies umhüllen
  • Kübel auf Holz stellen und mit Noppenfolie einpacken

Die braunen Blattspitzen stören das exotische Erscheinungsbild einer Palme. Sie können die Schadstellen abschneiden, wobei ein kleiner Rand des braunen Pflanzengewebes stehen bleibt. Schneiden Sie bitte nicht in gesundes, grünes Blattgewebe, da dieses sich daraufhin ebenfalls braun verfärbt.

Chamaedorea, Bergpalme
Chamaedorea, Bergpalme

Akklimatisieren

Palmen zählen zu den Sonnenanbetern unter den Zimmerpflanzen. Gleichwohl können sie einen Sonnenbrand erleiden, wenn sie im Frühling unvermittelt dem prallen Sonnenlicht ausgesetzt werden. Als sichtbares Zeichen vergilben die Blätter oder es bilden sich braune Blattspitzen. Damit es erst gar nicht so weit kommt, härten Sie die Palmen für 8 bis 14 Tage ab an einem halbschattigen, warmen Standort auf dem Balkon oder im Garten. Erst dann nimmt die Pflanze ihren endgültigen Platz am sonnigen Standort ein.

Auf der Südfensterbank von Wohn- und Arbeitsräumen kann es ebenfalls zu gelben Blättern infolge von Sonnenbrand kommen. Haben Sie eine Palme im Gartencenter erworben, befand sie sich dort nur selten an einem vollsonnigen Standort. Weisen Sie Ihren neuen Zimmergenossen zur Akklimatisierung für 14 Tage einen Platz am halbschattigen Westfenster zu.

Schädlinge bekämpfen

Im geschützten Wohnraum oder Wintergarten sind Palmen keinesfalls sicher vor Schädlingen. Es sind vornehmlich Spinnmilben, die während der Winterzeit die trockene Heizungsluft nutzen, um sich über die Blätter herzumachen. Auf den Blattunterseiten nimmt das Drama seinen Anfang.

Hier siedeln sich die ersten Kolonien an, was bei einigen Arten an weißen Gespinsten zu erkennen ist. Spinnmilben stechen das Blattgewebe an und entziehen ihm den Pflanzensaft und somit auch die grüne Farbe. Fällt die gelbe Verfärbung ins Auge, ist der Befall bereits weit fortgeschritten.

So bekämpfen Sie die Plage mit ökologischen Mitteln:

  • eine mit Spinnmilben befallene Palme von anderen Zimmerpflanzen isolieren
  • Kübel in wasserdichte Hülle packen, um Blätter kräftig abzuduschen
  • Wedel anschließend mit Alkohol-getränktem Tuch abwischen
  • schwer erreichbare Blattachseln mit Wattestäbchen, die zuvor in Alkohol getaucht wurden, betupfen
  • hartnäckigen Befall mit biologischem Insektizid auf Basis von Raps- oder Neemöl bekämpfen

Als Hausmittel bestens bewährt hat sich die klassische Schmierseifenlösung. Diese stellen Sie her als Mix aus 1 Liter abgekochtem Wasser, 1 bis 2 Esslöffeln reiner Schmierseife sowie 15 ml Spiritus. Damit sprühen Sie die Unter- und Oberseiten der Blätter alle 2 bis 3 Tage ein.

Sofern Ihre Palme noch keine majestätischen Dimensionen erreicht hat, steht eine ebenso unkomplizierte, wie effektive Option zur Verfügung. Sprühen Sie die gesamte Pflanze ein mit weichem Wasser. Daraufhin stülpen Sie ihr einen transparenten Plastiksack über. Unter dem Einfluss der hohen Luftfeuchtigkeit und der mangelnden Sauerstoffversorgung sterben die Spinnmilben innerhalb weniger Tage ab.

Phoenix canariensis, Kanarische Dattelpalme
Phoenix canariensis, Kanarische Dattelpalme

Abwarten

Färben sich lediglich die unteren Palmwedel gelb, während zeitgleich in der Baumkrone ein neues Blatt gedeiht, sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich. In diesem Fall handelt es sich um einen vollkommen normalen Prozess im Vegetationszyklus. Idealerweise fassen Sie sich in Geduld, bis die Palme das vergilbte Blatt von selbst freigibt. Ziehen Sie den Wedel vom Stamm einfach ab, um eine Schnittwunde zu vermeiden.

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