Kentia-Palme, Bergpalme und Goldfruchtpalme erkennen: 5 Unterschiede
Kentia-Palmen, Bergpalmen und Goldfruchtpalmen zu erkennen beziehungsweise diese auch zu unterscheiden ist nicht ganz einfach, denn die verschiedenen Gewächse ähneln sich optisch sehr stark. Für die angepasste Pflege ist es jedoch entscheidend zu wissen, um welche Pflanze es sich handelt. Unsere Tipps helfen dabei, die Unterschiede zu kennen und dabei die einzelnen Palmen erkennen zu können.
Inhaltsverzeichnis
Kentia-Palme
Die Kentia-Palme wird auch als Paradiespalme bezeichnet und trägt den botanischen Namen Howea forsteriana. Sie ist besonders pflegeleicht und damit ideal für alle, die noch nicht viel Erfahrung bei der Kultur von Pflanzen haben und auch nicht über einen grünen Daumen verfügen. Als Zimmerpflanze ist sie ausgesprochen beliebt, da sie nur wenig Aufwand bei der Pflege erfordert und langsam wächst aber dennoch eine beeindruckende Größe von bis zu drei Metern erreichen kann. In ihren Ursprungsgebieten liegt die Höhe sogar bei bis zu 17 Metern. Bei der Zimmerkultur ist das Höhenwachstum jedoch begrenzt. Die Pflanze wächst breit und üppig.
Die dunkelgrünen Blätter sind in Wedeln angeordnet, die unpaarig gefiedert und lanzettlich sind. Sie wachsen an langen, glatten Stielen und sind immergrün. Einer der klar erkennbaren Unterschiede zu anderen Gewächsen sind die Blüten. Wird das Gewächs in der Zimmerkultur erfolgreich zur Blüte gebracht zeigen sich diese als grüne, dreizählige Blüten zwischen Juni und August. Im Anschluss entwickeln sich daraus orangefarbene Beeren.
Pflege
Bei der Pflege der Paradiespalme sollte auf die folgenden Punkte geachtet werden:
- Standort hell bis halbschattig jedoch keine direkte Sonne
- als Substrat spezielle Palmenerde oder eine Mischung aus Blumenerde und Sand zu gleichen Teilen verwenden
- hohe Luftfeuchtigkeit
- ideale Temperaturen liegen zwischen 18 und 20°C, im Winter nicht unter 15°C
- kann während des Sommers im Freien stehen, jedoch nicht in der prallen Sonne
- mäßiger Wasserbedarf, ideal ist kalkarmes, weiches Wasser
- Blattwedel regelmäßig mit Wasser besprühen
- von Frühjahr bis Spätsommer einmal wöchentlich mit Volldünger versorgen
- Umtopfen nur bei Durchwurzelung des Pflanzkübels notwendig
Bergpalme
Die Bergpalme oder Chamaedorea elegans stammt aus Mittelamerika, wo sie bis zu drei Meter hoch werden kann und eine Breite von bis zu zwei Metern erreicht. Die einzelnen Blattwedel können bis zu 60 Zentimeter lang werden, sind sattgrün und gefiedert.
Das Gewächs kann bereits innerhalb der ersten Jahre blühen und zeigt dabei gelbe aber sehr kleine und unauffällige Blüten. Die getrenntgeschlechtlichen Pflanzen bilden dabei jeweils nur männliche oder weibliche Blüten aus. Ausschließlich die Blüten weiblicher Pflanzen verströmen einen anziehen Duft.
Wiederum lassen sich die Gewächse von anderen Palmen am einfachsten an den Blüten unterscheiden. Bei der Chamaedorea elegans zeigen sich diese auch in der Zimmerkultur recht häufig, vorausgesetzt, das Gewächs wird richtig überwintert.
Pflege
Bei der Kultur der mittelamerikanischen Pflanze sollten die folgenden Faktoren berücksichtigt werden:
- heller bis halbschattiger Standort ohne direkte Sonne
- auch im Sommer möglichst nicht mehr als 20°C am Standort
- spezielle Palmenerde, Blumenerde und Sand zu gleichen Teilen gemischt oder Kräutererde als Substrat
- kann etwa ab Juni ins Freie gestellt werden
- hoher Wasserbedarf, daher durchgängig feucht halten und Erde nie austrocknen lassen
- aufgrund des eher geringen Nährstoffbedarfs ist bei Jungpflanzen und im ersten Jahr nach dem Umtopfen keine zusätzliche Nährstoffgabe notwendig
- bei älteren Pflanzen und ab dem zweiten Jahr nach dem Umtopfen aller zwei bis drei Wochen eine geringe Menge flüssigen Volldünger oder Palmendünger verabreichen
- Umtopfen erst bei durchwurzelter Erde
Goldfruchtpalme
Die Goldfruchtpalme wird botanisch als Dypsis lutescens bezeichnet und stammt aus Madagaskar. Seit dem 19.Jahrhundert ist sie als Zimmerpflanze ausgesprochen beliebt. Sie weist luftreinigende Eigenschaften auf und ist verhältnismäßig pflegeleicht, wodurch sie sich auch wunderbar für Anfänger in der Pflanzenkultur eignet. Am Ursprungsort schafft es die Palme auf eine Höhe von zehn Metern. Als Zimmerpflanze wächst sie vergleichsweise langsam und erreicht meist nur eine Höhe von bis zu drei Metern. Ebenfalls praktisch ist, dass die Gewächse ganzjährig Temperaturen um die 20°C benötigen – normale Zimmertemperaturen sind also ideal für sie.
Neben den gefiederten Blattwedeln und den namensgebenden goldfarbenen Früchten, die sich bei einer reinen Zimmerkultur jedoch nicht bilden, lassen sich die Goldfruchtpalmen relativ einfach durch die gelb-schwarzen Punkte an den Blattspindeln von anderen Gewächsen unterscheiden. Zudem wirken die Blätter luftiger und filigraner in Verteilung und Form.
Pflege
Auch bei der Pflege der Goldfruchtpalme ergeben sich Unterschiede im Vergleich zu Bergpalmen und Kentia-Palmen. Bei der Kultur sollte auf die folgenden Faktoren geachtet werden:
- heller Standort aber keine direkte Sonne
- ganzjährig Temperaturen um 20°C, weniger als 15°C können auch im Winter schnell zu Schäden führen
- Einheitserde oder Hydrokultur als Substrat
- Substrat stets feucht halten aber Staunässe dringend vermeiden
- zum Gießen kann auch hartes Leitungswasser verwendet werden.
- von Frühjahr bis Herbst einmal wöchentlich mit Flüssigdünger versorgen, im Winter aller drei Wochen düngen
- Jungpflanzen jedes Jahr umtopfen oder Erde erneuern, bei älteren Pflanzen reicht ein Umtopfen aller zwei bis drei Jahre aus
Unterschiede auf einen Blick
Die verschiedenen Gewächse zeigen zahlreiche Gemeinsamkeiten. So sollten beispielsweise alle einen hellen Standort erhalten, jedoch nicht direkt in der Sonne stehen. Auch die ähnlichen Erscheinungen lassen auf den ersten Blick kaum Unterschiede auffallen. Dennoch ist es durch die folgenden Punkte möglich, die verschiedenen Pflanzen zu erkennen:
Blattfarbe
Kentia-Palmen weisen dunkelgrüne Blätter auf. Bei den Bergpalmen handelt es sich noch immer um ein sattes Grün, es ist im Vergleich jedoch auffallend heller. Goldfruchtpalmen haben ein eher frisches, helles Grün als Blattfarbe.
Blattform und Blattgröße
Die Blattform ähnelt sich bei allen drei Palmenarten stark. Sie sind linear bis lanzettlich. Die Blätter der Goldfruchtpalmen sind jedoch deutlich schmaler, kürzer und filigraner als die von Berg- und Kentia-Palmen. Dafür können die Stiele bis zu 60 Zentimeter bemessen.
Auffällig bei den Kentia-Palmen ist, dass die Blätter unpaarig gefiedert sind. Bei den Bergpalmen sind die Blattwedel hingegen sehr ausladend und breiter.
Blattspindeln
Goldfruchtpalmen lassen sich relativ einfach daran erkennen, dass die Blattspindeln gelb-schwarze Punkte aufweisen. Sowohl bei Kentia- als auch bei Bergpalmen sind diese nicht vorhanden.
Blüten
Die Kentia-Palme blüht grün. Die Goldfrucht- und Bergpalme blüht gelb. Auffallend ist, dass sowohl die Goldfrucht- als auch die Kentia-Palme als Zimmerpflanzen nur ausgesprochen selten blühen. Bergpalmen bilden hingegen schon recht zeitig Blüten aus, die im Falle der weiblichen Pflanzen auch angenehm duften können.
Vermehrung
Alle drei Gewächse können durch Samen vermehrt werden. Da sie bei der Zimmerkultur aber nur selten Blüten ausbilden und dadurch auch keine Samen entstehen können, gestaltet sich die Gewinnung von bereits vorhandenen Pflanzen schwierig.
Dennoch kann die Art der Vermehrung zur Unterscheidung herangezogen werden. Die Bergpalme und die Goldfruchtpalme bilden Bodentriebe beziehungsweise Schösslinge aus. Diese können einfach von der Mutterpflanze abgeschnitten und zur Vermehrung verwendet werden.
Tipp:
Wer die Palmen trotz der fünf Hinweise nicht unterscheiden oder sicher erkennen kann, sollte sich in einer Gärtnerei beraten lassen oder Fotos vergleichen. Dabei fallen die Unterschiede meist deutlicher auf.