Yucca-Palme hat gelbe Blätter/braune Flecken – was hilft?
Die Palmlilie auch als Yucca-Palme bekannt, ist grundsätzlich robust und pflegeleicht. Dennoch kann auch sie krank werden, was sich u.a. in gelblichen Verfärbungen oder Flecken auf den Blättern äußert. Die Ursachen hierfür können sehr vielschichtig sein. Angefangen bei ungünstigen Standortbedingungen über Pflegefehler, bis hin zu witterungsbedingten Schäden. Wird die Ursache für Blattflecken schnell gefunden, können größere Schäden oder gar der Verlust einzelner Pflanzen meist vermieden werden.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Von den etwa 50 Yucca-Arten gibt es winterharte Sorten, die getrost im Garten ausgepflanzt und dort überwintern können sowie nicht ausreichend Winterharte, die ein frostfreies Winterquartier benötigen. Zeigt eine Palmlilie Verfärbungen oder Flecken auf den Blättern, ist es wichtig, nicht nur die Symptome zu beseitigen, sondern die Ursache zu finden und diese zu beheben bzw. zu bekämpfen. Allerdings können Flecken oder Verfärbungen unterschiedliche Ursachen haben, die es gilt zu finden.
Zu viel Nässe
Die häufigste Ursache ist zu viel Nässe. Nahezu alle Vertreter der Yucca-Palme stammen aus eher trockenen Regionen. Folglich reagieren sie auf einen dauerhaft nassen Wurzelballen aber auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit sehr empfindlich. Es kommt zu Wurzelfäule, die sich an pilzähnlichen Flecken auf den Blättern zeigt. Die betreffende Palmlilie wächst nur noch schwach, verkümmert nach und nach und in Bodennähe ist ein modriger Geruch wahrnehmbar. Bei Exemplaren, die einen Stamm ausbilden, kann sich zu viel Nässe auch darin äußern, dass die Stammbasis weich wird und sie so weder Wasser noch Nährstoffe aufnehmen kann. Dann sollte schnellstens gehandelt werden.
Gegenmaßnahmen
- gießen der Yucca-Palme sofort einstellen und Erde trocken halten
- erst wieder gießen wenn Boden gut abgetrocknet und oberflächlich komplett trocken ist
- bei Kübelpflanzen ist Umtopfen meist unvermeidbar
- dabei alte Erde und sämtliche Faulstellen im Wurzelbereich herausschneiden
- Topf gründlich reinigen und desinfizieren
- Drainage auf dem Topfboden nicht vergessen
- überschüssiges Gießwasser im Untersetzer immer entfernen
- das verwendete Substrat sollte gut durchlässig und strukturstabil sein
Idealerweise liegt der pH-Wert des Bodens zwischen 6,0 und 7,0. Auch wenn das Substrat im Topf schneller austrocknet als im Garten, sollte auch hier nur sparsam gegossen werden, um Staunässe zu vermeiden.
Unser Tipp: Ist die Stammbasis der Yucca-Palme betroffen und matschig, ist es meist zu spät. Falls vorhanden, kann man den gesunden Teil des Stammes abschneiden und versuchen, ihn zur Anzucht einer neuen Pflanze zu nutzen.
Falscher Standort
Zeigt die Palmlilie von Zeit zu Zeit das eine oder andere gelbe oder fleckige Blatt, ist das völlig normal. Tritt dieses Phänomen jedoch vermehrt auf, kann das u.a. an ungünstigen Standortbedingungen liegen. Problematisch sind vor allem Standorte mit zu wenig Licht, wobei es Arten gibt, die sehr viel Licht benötigen und solche, die auch mit weniger auskommen.
Viele vertragen selbst die pralle Mittagssonne ohne Probleme. Eine Ausnahme bilden Arten der Yucca-Palme, die ausschließlich als Zimmerpflanze gehalten werden.
Gegenmaßnahmen
Ist ein zu dunkler Standort Ursache für Blattverfärbungen, reicht es meist aus, die Palmlilie an einen helleren Platz umzupflanzen. Noch leichter ist es bei Kübelpflanzen, die relativ leicht den Standort wechseln können. Zimmerpflanzen sollten sonnig bis halbschattig und vor der Mittagssonne geschützt stehen.
Fehlerhafte Überwinterung
Fehler werden häufig auch bei der Überwinterung gemacht. Vor allem bei einer frostfreien Überwinterung einer Palmlilie im Kübel können Haltungsfehler gelbe Blätter sowie schwarze oder braune Flecken auf den Blättern hervorrufen, die aber meist nicht lebensbedrohend für die Pflanzen sind, sofern man die jeweiligen Mängel schnellstens abstellt. Meist ist der Standort im Winterquartier zu warm oder der Ballen zu nass, worauf nahezu alle Yucca-Palmen mit Blattverfärbungen reagieren. Besonders unvorteilhaft ist eine Überwinterung im warmen Wohnzimmer.
Bei Exemplaren, die draußen überwintern, kann es zu Frostschäden kommen, die sich in Form von hellen Flecken (Kälteflecken) zeigen. Teilweise wird auch der Stamm der Yucca-Palme weich, verbiegt sich und auch Blätter und Äste hängen schlaff herunter. Das ist deshalb möglich, weil die Stämme dieser Pflanzen nicht verholzen. Schuld ist meist ein unzureichender Frostschutz bei jungen und Kübelpflanzen.
Gegenmaßnahmen
- frisch gepflanzte Exemplare im Garten mit leichtem Winterschutz versehen
- frostharte Yucca-Palme im Kübel mit entsprechendem Schutz auch draußen überwintern
- dazu an einen vor Regen und direkter Sonne geschützten Platz stellen
- Pflanzgefäß mit Vlies und Luftpolsterfolie umwickeln
- Topf vom Boden weg auf eine Holzpalette oder Styropor stellen
- das soll ein Durchfrieren des Ballens verhindern
- nicht winterharte Kübelpflanzen hell bei etwa 10 Grad überwintern
- selten und sehr sparsam gießen
- Blattflecken verschwinden meist, wenn Temperaturen wieder steigen
- Stamm der nur weich und nicht matschig ist, mittels einer Stütze wieder aufzurichten
- sie erholen sich meist, wenn es wärmer wird, sofern die Schäden nicht zu gravierend sind
Unser Tipp: Tipp: Mit der Fingerprobe kann man im Winter testen, ob die Blätter geschädigt sind oder nicht. Dazu nimmt man ein augenscheinlich geschädigtes Blatt zwischen zwei Finger, bis sich diese Stelle erwärmt hat. Sind die Flecken danach nicht mehr zu sehen, ist das Gewebe gesund.
Nährstoffmangel oder -Überschuss
Blattflecken können auch durch einen Nährstoffüberschuss oder einen Mangel entstehen. Palmlilien, die man in Gartencentern erwerben kann, stehen häufig in viel zu kleinen Pflanztöpfen und Enge im Wurzelbereich mag die Yucca-Palme gar nicht. Zudem sind hier die Nährstoffe schnell aufgebraucht, sodass es zu einem Nährstoffmangel kommt, der wiederum eine Gelbfärbung der Blätter zur Folge hat. Ebenso schädlich ist eine Überversorgung mit Nährstoffen, die in der Regel häufiger vorkommt. Was den Nährstoffbedarf betrifft, sind Palmlilien grundsätzlich sehr genügsam.
Gegenmaßnahmen
Eine neu gekaufte Palmlilie sollte man zeitnah in frische Erde und gegebenenfalls ein größeres Pflanzgefäß umtopfen. Auch ältere Kübelpflanzen sollten regelmäßig, etwa alle 2-3 Jahre, in größere Kübel und frische Erde umgetopft werden. Bester Zeitpunkt hierfür ist vor dem Neuaustrieb im zeitigen Frühjahr. Liegt eine Unterversorgung vor, sollte man während der Wachstumsphase in vierzehntägigen Abständen düngen, bis sich die Pflanzen erholt haben.
Später reicht es aus, Kübelpflanzen einmalig im Frühjahr einen Langzeitdünger zu verabreichen und im Garten von März bis Juli einmal monatlich Hornspäne oder gekörnten Rinderdung in den Boden einzuarbeiten. Teilweise muss im Garten auch gar nicht zusätzlich gedüngt werden. Ab August wird die Düngung komplett eingestellt. Gelbe und fleckige Blätter können abgeschnitten werden. Wurde zu viel Dünger verabreicht, was vorwiegend bei Kübelpflanzen vorkommt, sollten betroffene Pflanzen einige Wochen gar nicht gedüngt werden. In den meisten Fällen erholen sie sich dann relativ schnell wieder.
Unser Tipp: Flüssigdünger sollte man immer mit dem Gießwasser verabreichen und nicht auf trockenen Boden geben. Anderenfalls könnten die im Dünger enthaltenen Salze Verbrennungen an den Wurzeln verursachen.
Blattfleckenkrankheit
Der bedrohlichste Auslöser für gelbe Blätter und schwarze oder braune Flecken auf den Blättern der sonst problemlosen Gewächse ist die sogenannte Blattfleckenkrankheit. Betroffen sind vorwiegend bereits geschwächte Pflanzen, wobei breitblättrige Yucca-Palmen besonders häufig befallen werden. Meist gehen einem Pilzbefall gravierende Fehler in der Pflege voraus, wie z.B. zu viel Nässe im Wurzelbereich, unzureichende Drainage, Luftfeuchtigkeit über 85 Prozent sowie ein zu kalter Standort und mangelhafte Belüftung. Die Blattflecken können dabei in Größe, Form und Farbe variieren.
Bekämpfungsmöglichkeiten
- bester und effektivster Schutz ist die Wahl des richtigen Standorts
- dabei artspezifische Besonderheiten beachten
- stark befallene Blätter entfernen und im Hausmüll entsorgen oder verbrennen
- nicht auf dem Kompost entsorgen
- Handel bietet zahlreiche Spritzmittel zur Bekämpfung an
- sehr wirksam und effektiv sind systemisch wirkende Mittel
- sie verteilen sich über den Saftstrom in der kompletten Pflanze
Um eine Neuinfektion zu vermeiden, können im Oktober vorsorglich Kupferpräparate, z.B. Grünkupfer, gespritzt werden. Das Ganze wird jeweils im Winter und im Frühjahr wiederholt. Im Gegensatz zu systemisch wirkenden Mitteln werden diese nicht von den Pflanzen aufgenommen. Sie bleiben auf der Oberfläche und verhindern so das Eindringen bzw. Keimen der Pilzsporen.