Pampasgras treibt keine Wedel: was tun?
Treibt das Pampasgras seine attraktiven Wedel aus, gehört es zu den schönsten Ziergräsern in unseren Gärten. Doch was, wenn die Blüte ausbleibt? So bringen Sie das Pampasgras zum Blühen.
Auf den Punkt gebracht
- blüht erst nach zwei bis drei Jahren
- Blüte braucht bis vier Sonnenstunden täglich
- tiefgründiger, durchlässiger und nährstoffreicher Boden notwendig
- hat hohen Nährstoffbedarf
- regelmäßige Wassergaben bei Trockenheit
Inhaltsverzeichnis
Geduld haben
Pampasgras (Cortaderia selloana), das Steppengras aus Südamerika, verzaubert mit seinen leicht überhängenden, schmalen schilfartigen Blättern und den imposanten bis 250 Zentimeter hohen Blütenständen. Diese sehen aus wie Wedel und erscheinen je nach Sorte in unterschiedlichen Farben bereits ab Juli, aber meist von September bis November. Allerdings treibt das Ziergras die dekorativen Wedel erst nach zwei bis drei Jahren nach der Pflanzung. Damit die Blütenpracht erhalten bleibt und von Jahr zu Jahr schöner wird, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden.
Pflege-Tipps zum Pampasgras
Viel Sonne notwendig
An einem schattigen und kühlen Standort bleibt das Pampasgras verhältnismäßig klein und treibt keine bis wenig Wedel. Für die Blütenbildung braucht das Gras einen warmen Standort mit mindestens Temperaturen von 20 °C. Weiterhin ist beim Pflanzen zu beachten:
- viel Sonne: mindestens vier Sonnenstunden am Tag
- Schutz vor Wind: sonst Abknicken der langen Halme
Gut durchlässiger Boden
Auch an den Boden stellen diese Ziergräser einige Ansprüche. Auf stark verdichteten Böden, die zu Staunässe neigen, treibt das Gras keine Wedel aus. Besonders im Winter kann Staunässe der Pflanze zum Verhängnis werden. In seiner Heimat wachsen Pampasgräser auf Sand- und Schwemmböden. Ähnliche Bedingungen möchten sie auch im heimischen Garten haben:
- humosen, tiefgründigen, durchlässigen Boden
- mäßig trocken bis feucht
- schwach alkalisch bis schwach sauer
- ideal sandig-lehmiger Boden
Falls der Boden leicht verdichtet ist, sollte das Ziergras umgesetzt oder der Boden verbessert werden:
- Pflanze vorsichtig aus dem Boden heben
- Pflanzloch vergrößern
- mindestens 60 cm tief und 100 cm breit
- Untergrund auflockern
- Drainageschicht aus Sand/Kies einbringen
- Aushub mit nährstoffreichem Humus oder reifen Kompost mischen
- Gras wieder einsetzen
- Aushub auffüllen und festtreten
Hinweis: Vorsicht beim Rückschnitt! Blütenwedel können auch ausbleiben, wenn beim Schneiden der neue Austrieb verletzt oder ganz abgeschnitten wird.
Pflegefehler vermeiden
Mitunter können auch Pflegefehler dafür verantwortlich sein, dass das Pampasgras keine Wedel treibt. Auch wenn diese Ziergräser recht pflegeleicht sind und sich bestens als Anfängerpflanze eignen, gibt es einiges zu beachten:
Düngen
Aufgrund seines schnellen Wachstums hat das Ziergras einen hohen Nährstoffbedarf. Mangelnde, aber auch übermäßige Nährstoffversorgung können ein Ausbleiben der imposanten Blütenrispen verursachen. Hauptsächlich benötigt das Pampasgras Stickstoff, Kalium und Phosphor in einem ausgewogenen Verhältnis. Mit der Düngung wird mit Beginn der Wachstumsphase bzw. nach dem Rückschnitt im April/Mai begonnen. Spätestens im August ist das Düngen einzustellen, sonst kann es zu Überwinterungsschäden kommen. Es sollten nur organische Düngemittel Verwendung finden, zum Beispiel:
Kaffeesatz
- bewährtes Hausmittel mit hohem Gehalt an Stickstoff, Kalium und Phosphor
- nur vollständig getrocknet ausbringen
- pH-Wert gering
- ab Mai verabreichen
- einmal monatlich in Erde einarbeiten
Hornspäne
- nach Rückschnitt geben
- etwa 50 bis 80 Gramm pro Quadratmeter
- in Erde einarbeiten
- Menge ausreichend für eine Saison
Reifer Kompost
- rund um Pflanze in Erde einarbeiten
- etwa 50 bis 80 Gramm pro Quadratmeter
- erstmals im Mai verabreichen
- dann einmal monatlich bis August
Hinweis: Beim Düngen sollten keine Pflanzenjauchen zum Einsatz kommen, denn diese sind sehr stickstoffreich und würden nur das Wachstum der Blattmasse anregen, aber nicht aber die Bildung der Blütenstände.
Gießen
Das Ziergras reagiert auf zu hohe und auch auf zu geringe Wassergaben empfindlich. So treibt das Pampasgras bei auftretender Staunässe keine Wedel aus. Der Wurzelballen darf allerdings nie ganz austrocknen. Gerade während der Wachstumszeit muss der Boden stets mäßig feucht, aber nie zu sein:
- in Morgen- oder Abendstunden gießen
- rund um Pflanze gießen
- niemals von oben ins Herz der Gräser
Tipp: Das Aufbringen einer Mulchschicht hält die Feuchtigkeit länger im Boden.
Männliche Pflanzen
Das Ausbleiben der Blütenrispen kann auch an der Wahl der Pflanzen liegen. Das Ziergras gehört zu den zweihäusigen Pflanzen, also es gibt männliche und weibliche Gräser. Männliche Pflanzen bringen hier keine oder nur sehr wenige Blütenstände hervor. Hingegen treibt weibliches Pampasgras schöne und stark verästelte Blütenrispen. Schon beim Kauf sollte man daher auf das Geschlecht achten. Vorsicht ist auch bei der Aussaat des Grases geboten, falls selbstgesammelter Samen verwendet wird. Es kann sein, dass keine weibliche Pflanze entsteht.
Hinweis: Auch Schädlinge wie Blattläuse können für das Ausbleiben von Blütenständen verantwortlich sein. Das Aussaugen der Pflanzensäfte schwächt die Gräser so enorm, dass diese schließlich keine Energie mehr zur Blütenbildung haben.
Häufig gestellte Fragen
Ja, die Kübelgröße muss jedoch mindestens 40 Liter betragen und mit das Pflanzgefäß mit Abflusslöchern versehen sein. Die Wurzeln müssen sich gut ausbreiten können. Ist er zu klein bilden sich keine Blütenstände. Zusätzlich wird eine Drainage aus Blähton oder groben Kies eingebracht. Das Substrat muss nährstoffreich, durchlässig und locker sein. Gut eignet sich Bambus- oder Gräsererde. Alle zwei bis vier Wochen muss eine Flüssigdüngergabe erfolgen.
Nicht die Kälte, sondern die Nässe im Winter macht dem Gras zu schaffen. Sie darf nicht in das Herz der Pflanze eindringen, sonst fault der Wurzelballen. Dazu ist es notwendig vor den ersten Frösten die Blätter im oberen Drittel zu einem Schopf zusammenzubinden. Zusätzlich können noch Laub und Tannenzweigen rund um den Wurzelballen verteilt werden. Kübelpflanzen werden ebenso geschützt oder in einem nicht beheizten Gewächshaus überwintert.
Das Gras darf nicht zu früh, aber auch nicht zu spät im Frühjahr geschnitten werden. Beste Zeit ist März bis April, je nach Witterung. Die vertrockneten Blätter werden dabei ausputzt und alle Halme ungefähr 20 cm über dem Boden zurückgeschnitten. Bereits neuer Austrieb sollte nicht beschädigt werden. Aufgrund der scharfkantigen Blätter ist das Tragen von Handschuhen beim Schneiden angebracht.