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Papayakerne: essbar oder giftig? | Anleitung zum Trocknen

Sie haben sich eine Papaya gegönnt und fragen sich bei der Zubereitung, ob die dunklen, kugelrunden Papayakerne verwendet werden können? Diese Frage stellen sich viele Menschen, die das Tropengemüse gerne essen, denn im Inneren der Früchte sind zahlreiche der Obstkerne zu finden. Gerade aus diesem Grund wäre es effektiv, diese nutzen zu können. Ob diese essbar oder doch giftig sind, erfahren Sie hier.

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Papayakerne: Giftig oder essbar?

Die Beantwortung dieser Frage ist mit einem „Jein“ zu beantworten. Der Grund liegt in den verschiedenen Reifestadien der Papaya, denn je nach Alter der geernteten Früchte verändert sich der Gehalt an Inhaltsstoffen. Unreife Früchte bilden weiße bis hellgrüne Samen aus, die nach dem Verzehr zu den folgenden Symptomen führen können:

  • starke Magenbeschwerden
  • Magenkrämpfe
  • Schwächeanfälle bei empfindliche Personen

Das ist aber nur der Fall, wenn die Papayas noch nicht reif sind. Der Grund dafür ist das enthaltene Papain, ein natürliches Enzym, welches von der Papaya zur Schädlingsabwehr ausgebildet wird. Dieses wirkt stark auf den Magen und sorgt somit für die unangenehmen Schmerzen. Diese Symptome können bei Erwachsenen schon nach dem Verzehr von zwei bis drei, bei Kindern nach einem Kern auftreten. Daher sollten Sie ausschließlich die reifen Kerne verzehren. Reife Papaya erkennen Sie an den folgenden Eigenschaften:

  • Schale gibt bei Fingerdruck leicht nach
  • gelbe Farbe
  • Schale mit Flecken und Streifen in roter Farbe versehen
reife Papaya

Unreife Früchte sind grün und hart und dadurch problemlos von den reifen Früchten zu unterscheiden. Wenn Sie nur die Samen verwenden wollen, können Sie sogar überreife Papaya verwenden. Diese sind noch weicher und lassen sich stark eindrücken. Um mögliche Probleme zu vermeiden, sollten Sie ebenfalls die empfohlene, maximale Tagesmenge der Samen beachten:

  • Erwachsene: maximal 15
  • Kinder: zwei bis drei

Essbarkeit

Auf diese Weise können Sie auf Nummer sicher gehen, da zwar die Samen der reifen Papaya essbar sind, aber noch geringe Mengen an Papain enthalten. Komplett auf den Verzehr der Samen verzichten sollten Sie, wenn Sie schwanger sind, stillen oder als Paar einen Kinderwunsch hegen. Aufgrund der Wirkung des Enzyms kann es zu den folgenden Problemen nach dem Verzehr kommen:

  • Fruchtwasser wird geschädigt
  • Magen-Darm-Trakt des Fötus oder Neugeborenen wird stark gereizt
  • Männer werden über die Zeit der Einnahme unfruchtbar

Aufgrund der anti-parasitären Wirkung des Enzyms werden die Kerne in vielen Völkern seit Jahrhunderten als Mittel zur Verhütung verwendet. Die Spermienzahl verringert sich drastisch, wenn über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen täglich die Kerne eingenommen werden, bis keine Befruchtung mehr möglich ist. Wird die Einnahme beendet, reguliert sich die Spermienzahl danach wieder. Natürlich können Sie die Papayakerne auf diese Weise als Prävention nutzen. Föten dagegen können dauerhaft durch die Einnahme geschädigt werden, während es bei Babys durch die Muttermilch zu unangenehmen Magenbeschwerden kommt, die zu schlimmeren Erkrankungen führen können.

Tipp: Falls Sie Latex- oder Birkenpollenallergiker sind, kann es sein, dass Sie zusätzlich an einer Papaya-Kreuzallergie leiden. In diesem Fall sollten Sie vorsichtig einen getrockneten Kern ausprobieren und beobachten, ob es zu einer allergischen Reaktion kommt.

Wirkung der Papayakerne

Wenn Sie Papayasamen in Ihren Ernährungsplan integrieren wollen, können Sie sich über eine Vielzahl positiver Eigenschaften freuen. Wird die tägliche Dosis der reifen Samen nicht überschritten, wirken sie entschlackend und entwässernd auf den Körper. Weitere Anwendungsgebiete sind:

Darmsanierung

Aufgrund der verdauungsfördernden Wirkung des Papains wird die Darmflora gestärkt. Der Grund dafür ist die Spaltung von Proteinen in der Nahrung, die anschließend zu Aminosäuren umgewandelt werden. Das hat einen förderlichen Effekt auf Ihre Verdauung und kann sogar bei Verstopfungen helfen.

Killerzellen-Produktion

Papayasamen ermöglichen die erhöhte Produktion und Aktivierung von Killerzellen und Radikalfängern im Körpern. Das hilft bei der Bekämpfung schädlicher Zellen im Körper, die zum Beispiel von Krankheitserregern befallen sind und den Körper nur noch negativ beeinflussen. Radikalfänger zum Beispiel wirken gegen die Bildung von Krebszellen.

Zudem enthalten Papayakerne geringe Mengen wertvoller Vitamine wie C, A und E, sowie Mineralstoffe, darunter hauptsächlich Kalium und Magnesium. Folsäure ist ebenfalls enthalten.

Papayakerne trocknen: Anleitung

Da Sie nun wissen, dass Sie die Fruchtkerne reifer Papayas essen können, sollten Sie diese auf die richtige Weise verwenden. Zwar können die Kerne wie oben beschrieben problemlos roh verzehrt werden, getrocknet sind sie aber deutlich länger haltbar und müssen nicht sofort verbraucht werden. Gerade die zahlreichen Gerichte und Anwendungsmöglichkeiten sind es, die sich mit den getrockneten Obstkernen zubereiten lassen:

  • Smoothies
  • Haferbrei
  • Desserts
  • Pasta
  • Salate

Das ist nur eine kleine Auswahl an möglichen Gerichten, die Sie mit Papayakernen zubereiten können. Da die getrockneten Tropenfruchtkerne aufgrund ihrer Härte nicht so einfach gegessen werden können, sondern zerkleinert werden, sind sie zudem noch leichter zu verdauen. Getrockneten werden diese nach der folgenden Anleitung:

1. Reife Papaya wählen

Wählen Sie zuerst die Papaya nach den bereits oben genannten Kriterien aus, damit Sie nicht an ein Exemplar gelangen, das giftig ist. Die Giftstoffe lassen sich nicht durch Hitze zersetzen und daher können diese nach dem Trocknen immer noch in Ihren Körper gelangen. Wählen Sie die Frucht also mit Bedacht aus. Zu empfehlen sind Früchte aus dem Bio- oder Tropenkostladen, da diese häufig zu den richtigen Reifezeiten angeboten werden.

reife Papaya wählen

2. Papaya aufschneiden

Schneiden Sie die Carica auf und entnehmen Sie die Obstkerne. Natürlich sollten Sie das Fruchtfleisch danach verwenden, zum Beispiel roh essen oder anderweitig verarbeiten.

Papaya aufschneiden und Kerne entnehmen

3. Kerne waschen

Die Papayakerne müssen nun gewaschen werden, damit sich kein Fruchtfleisch mehr an diesen befindet. Das Fruchtfleisch verzögert die Trocknung ungemein und kann dazu führen, dass es nicht einmal zu dieser kommt. Sie können hierfür ebenfalls eine weiche Bürste nehmen. Das dauert zwar ein wenig länger, bis alle der Obstkerne komplett frei vom Fruchtfleisch sind, dafür sind diese im Idealfall aber nicht einmal mit viel von diesem bedeckt. Trocknen Sie diese danach gründlich ab, damit die Trocknung effektiver funktioniert.

Papayakerne waschen und trocknen

4. Backblech vorbereiten

Nun bereiten Sie ein Backblech vor und legen auf diesem ein Stück Backpapier aus. Alternativ können Sie Ihren Dörrautomaten benutzen und die Bleche für die Kerne vorbereiten.

5. Kerne verteilen

Verteilen Sie die Kerne nun auf den Blechen. Passen Sie danach unbedingt darauf auf, nicht an den Blechen hängen zu bleiben oder diese zu weit zu kippen, da die runden Obstkerne problemlos von diesen rutschen können und für eine Menge Arbeit sorgt, wenn Sie diese vom Boden auflesen müssen.

Backblech vorbereiten

6. Kerne trocknen

Stellen Sie den Backofen auf eine Temperatur von 40°C bis 50°C ein, denn diese reicht völlig zum Trocknen aus. Falls Sie einen leistungsfähigen Backofen haben, reicht es meist sogar aus, nur das Licht anzuschalten, um auf diese Temperatur zu kommen. Wenn Sie einen Dörrautomaten nutzen, stellen Sie diesen auf die entsprechende Stufe. Ebenso können Sie die Bleche einfach für zwei bis drei Tage in die direkte Sonne legen.

7. Trocknungszeit

Die Kerne verbleiben auf diese Weise für zwei bis drei Stunden, denn länger benötigen sie nicht, um getrocknet zu werden. Lassen Sie während der gesamten Zeit die Ofentür einen Spalt geöffnet, damit die Luft zirkulieren kann. Somit wird dem Faulen der Obstkerne vorgebeugt.

8. Kontrolle

Nach dieser Zeitspanne überprüfen Sie die Papayakerne. Diese sollten deutlicher runzliger und nicht mehr glänzend sein. Ist das nicht der Fall, sollten diese ruhig noch eine Weile im Ofen oder Dörrautomaten verweilen.

Trocknungsstufen der Papayakerne

9. Kerne lagern

Sind sie endlich ausreichend getrocknet, füllen Sie die Kerne in luftdichte Behälter um, die gut verschlossen werden können. Die getrockneten Obstkerne sind sehr lange haltbar, solange keine Luft an diese gelangt.

getrocknete Papayakerne

Tipp: Sobald Sie die getrockneten Kerne zur Verfügung haben, können Sie diese als Pfefferersatz nutzen. Gemahlen bieten sich Papayakerne hervorragend dafür an, vor allem wenn Sie ein mildes, aber dennoch würziges Aroma wünschen.

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