Zum Inhalt springen
Startseite » Nutzgarten » Gemüsegarten » Fruchtgemüse » Paprika » How to: Paprika im Haus /Gewächshaus vorziehen

How to: Paprika im Haus /Gewächshaus vorziehen

Paprika vorziehen

Paprika gehört hierzulande zu den beliebtesten Gemüsesorten. Die aromatisch-scharfen Früchte können gut im Garten kultiviert werden. Allerdings ist ein Vorziehen der jungen Paprikapflanzen ratsam. Wie es gelingt, dazu nachfolgend Tipps.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • März optimaler Zeitpunkt
  • Vorziehen im Haus oder Gewächshaus möglich
  • nährstoffarmes Substrat verwenden
  • Keimtemperatur von 25 °C notwendig
  • Keimdauer zwei bis drei Wochen

Im März vorziehen

Für den Ernteerfolg muss der richtige Zeitpunkt zum Vorziehen der Jungpflanzen gewählt werden. Erfolgt die Vorkultur zu früh, dann entwickeln sich aufgrund mangelnder Lichtverhältnisse langstielige, schwache Keimlinge. Den kleinen Keimblättern fehlt das Chlorophyll. Mit anderen Worten die Pflanzen vergeilen. Der beste Zeitpunkt zum Vorziehen von Paprika ist Ende Februar bis März. Die Vorkultur bringt dann einige Vorteile mit sich wie

Paprikapflanzen in Reihe
  • früheren Blütenansatz
  • zeitigere Ernte von reifen Früchten
  • Keimlinge strotzen besser Wind, schlechtem Wetter und Schneckenangriffen

Geeignete Gefäße

Zur Aussaat von Paprika (Capsicum) können die unterschiedlichsten Gefäße Verwendung finden. Ideal sind dabei

  • Aussaatschalen
  • spezielle Anzuchttöpfe
  • Zimmergewächshäuser
  • Eierkartons
  • Joghurt- oder Quarkbecher
Paprikapflanzen in Aussattöpfen

Bei der der Verwendung von Anzuchttöpfen sollte die Wahl auf Töpfe aus Torf, Kokos oder anderen kompostierbaren Materialien fallen. Die Jungpflanzen können Sie später mit diesen Töpfen direkt ins Beet pflanzen, ohne dabei den Wurzelballen zu beschädigen. Wichtig bei allen Gefäßen ist, dass sie im Boden ein Loch besitzen. So kann das Gießwasser gut ablaufen.

Erfahren Sie mehr über die Aussaat von Paprikas

Richtiges Substrat

Das Aussaatsubstrat muss keimfrei und nährstoffarm sein. Bestens geeignet sind dafür feinkrümelige Anzucht- oder spezielle Aussaaterden. Sie aktivieren das Wurzelwachstum bei den kleinen Keimlingen. Alternativ kann auch eine Mischung aus

  • Gartenerde
  • Sand und
  • etwas Komposterde

genutzt werden. Das Substrat muss vor der Ausbringung des Samens gut durchfeuchtet werden, darf aber nicht nass sein.

Hinweis: Die Pflanzen brauchen viel Licht. Zusätzlich können Sie eine künstliche Lichtquelle bis 1.000 Lux, in einer Höhe von 20 bis 30 cm über die Gefäße hängen. Das rote und blaue Licht ist für die Photosynthese der Pflanzen wichtig.

Vorziehen im Haus

Im Haus kann Paprika gut auf der Fensterbank vorgezogen werden. Optimal wäre zum Aufstellen der Anzuchttöpfe ein Südfenster über der Heizung. Bei einer zu kalten Fensterbank, kann eine Heizmatte untergelegt werden. Die Temperatur sollte zwischen 25 und 28 °C liegen.

Paprikasamen auf Erde in einen Blumentopf streuen

Zum Aussäen sind folgende Schritte notwendig:

  1. Anzuchttöpfe randvoll mit Erde füllen. Pro Topf 1 bis 3 Samen verwenden.
  2. Abstand der Samen ungefähr 2 cm. Diese mit einer Zentimeter dünnen Schicht gesiebter Erde bedecken.
  3. Erdsubstrat mit lauwarmen Wasser mittels Sprühflasche besprühen, aber nicht einschlämmen.
  4. Zur Schaffung eines feuchtwarmen Klimas Töpfe mit Folie abdecken.
  5. Um Schimmelbildung zu verhindern, täglich Folie kurz zum Lüften entfernen.
  6. Erde gleichmäßig feucht halten. Töpfe hell und warm aufstellen.
  7. Keimung nach 2 bis 3 Wochen bei einer Bodentemperatur von 25 °C.

Nach dem Erscheinen der ersten Keimlinge, können Sie die Folie komplett entfernen. Das Substrat muss weiterhin feucht, aber nicht nass sein. Die Töpfe können Sie dann etwas kühler, bei 17 bis 19 °C, aufgestellen. Dadurch wird verhindert, dass die Pflänzchen zu schnell in die Höhe wachsen und vergeilen.

Hinweis: Vor der Aussaat sollten die Samenkörner ein bis zwei Tage in lauwarmes Wasser eingeweicht werden. Dadurch erfolgt eine bessere und schnellere Keimung.

Pikieren und Auspflanzen

Paprikapflanze einpflanzen

Wenn die jungen Pflanzen in den Töpfen eine Höhe von fünf Zentimetern erreicht haben, ist ein Pikieren notwendig. Der Platz im Topf wird zu eng und es beginnt ein Konkurrenzkampf um Wasser und Nährstoffe:

  • einzelne Keimlinge mit Hand, Pikierstab oder Pinzette aus Erde entnehmen
  • dabei Wurzeln nicht beschädigen
  • in größere Gefäße umtopfen
  • gut feucht halten

Nach den Eisheiligen, Mitte Mai können die Jungpflanzen dann ins Freiland gepflanzt werden.

Mehr Tipps zum Anpflanzen von Paprikas

Vorkultur im Gewächshaus

Eine Aussaat kann hier direkt in die Erde erfolgen. Die Paprikapflanzen können hier während der gesamten Saison stehen bleiben. Weitere Vorteile für ein Vorziehen im Gewächshaus von Paprika wären noch:

  • trotz verregneten Sommern eine gute Ernte
  • ständiger Schutz vor Wind und Regen
  • durch Sonne Aufheizung des Gewächshauses
Paprikapflanzen im Gewächshaus

Beim Aussäen ist folgendes zu beachten:

  • 50 cm Abstand zwischen einzelnen Samenkörnern
  • Substrat feucht halten
  • nach Aussaat mit Folie abdecken
  • täglich zum Lüften abnehmen
  • erste Keimlinge sichtbar, Folie komplett entfernen
  • auf Schneckenschutz achten
  • Pflanzen mit Stock stützen
  • ab Mai/Juni Gewächshaus regelmäßig öffnen

Häufig gestellte Fragen

Welche Ansprüche stellt Paprika im Garten an Boden und Standort?

Paprika liebt einen windgeschützten, warmen, hellen bis sonnigen Platz. Direkte Sonneneinstrahlung sollte jedoch vermieden werden. Der Boden muss locker, gut durchlässig und etwas sandig sein. Der ideale pH-Wert des Bodens liegt zwischen leicht sauer bis neutral. Werden diese Ansprüche berücksichtigt, weisen die Schoten ein fruchtiges und scharfes Aroma auf.

Was ist bei der Pflege besonders zu beachten?

Die Pflanzen müssen regelmäßig gegossen werden. Je nach Wetterlage zwei bis viermal wöchentlich. Staunässe ist dabei zu vermeiden. Bereits beim Pflanzen ist eine Gabe von Langzeitdünger ratsam. In diesem Fall sollte eine weitere Gabe nach zwei Monaten erfolgen. Wichtig ist die Versorgung der Pflanzen mit ausreichend Stickstoff, Kalium und Phosphor.

Müssen Paprikapflanzen genau wie Tomaten ausgegeizt werden?

Ja, alle unfruchtbaren Seitentriebe, die so genannten Geiztriebe, sollten regelmäßig zur Seite hin abgebrochen werden. Daneben ist die Entfernung der Königsblüte bei jeder Pflanze ratsam. Dabei handelt es sich um die zuerst erscheinende Blüte an der obersten Verzweigung des Stängels. Sie wird mit zwei Fingern herausgedreht oder gebrochen. Dadurch werden die Energiereserven der Pflanze dann gleichmäßig für die Bildung der Früchte eingesetzt.

Kann Paprika auch im Frühbeet vorgezogen werden?

Ja. Allerdings in einem sehr kalten und verregnetem Frühjahr ist es nicht zu empfehlen. Es ist dann zur Keimung der Samen zu kalt. Das Frühbeet muss in voller Sonne stehen. Ausgesät wird in kleinen Töpfen. Die Erde muss gut feucht gehalten werden. Die Abdeckung wird an trockenen Tagen nur kurz zum Lüften abgenommen. Nach dem Erscheinen der ersten Keimlinge wird sie dann komplett entfernt. Zum Schutz kann ein Abdecknetz Verwendung finden.

Scroll Up