Paprika pikieren: wann, welche Erde & Topfgröße
Paprika ist schmackhaft und gesund. Die roten, gelben und grünen Früchte sind reich an Vitaminen und Spurenelementen. Der Anbau gelingt auch im Garten. Wir zeigen, worauf es beim Pikieren ihrer Paprika ankommt.
Auf den Punkt gebracht
- in mittel- und südamerikanischer Heimat mehrjährig, in Mitteleuropa einjährig
- Aussaat Februar bis März auf der Fensterbank
- Pikieren für ungehindertes Wachstum erforderlich
- Pflanzung ins Freiland Ende April bis Mai
Inhaltsverzeichnis
Paprika
Ebenso wie die Tomate gehört die Paprika (Capsicum) zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae). Das Gemüse wird je nach Schärfe in Chili, Pfefferoni, Peperoni und Gemüsepaprika untergliedert. Verantwortlich für die Schärfe ist das enthaltene Capsaicin.
In ihrer Heimat, den subtropischen Gebieten Mittel- und Südamerikas, wächst die Paprikapflanze mehrjährig. In Mitteleuropa wird sie einjährig kultiviert.
Übrigens, Kolumbus brachte die Pflanze mit den wohlschmeckenden Früchten nach Europa.
Immer mehr Hobbygärtner bauen Paprika im Gewächshaus oder im Freiland an. Wer die Bedürfnisse der Pflanzen beachtet und zum richtigen Zeitpunkt pikiert, kann gute Erträge erzielen.
Vorkultur erforderlich
Paprika ist eine außerordentlich kälteempfindliche Pflanze. Aus diesem Grund muss die Aussaat an einem warmen, geschützten Ort erfolgen bevor Sie die Paprika pikieren können. Die Aussaat direkt ins Beet ist ab Mai möglich. Der Erfolg ist jedoch geringer als bei Vorkultur im beheizten Raum.
Anleitung:
- Säen Sie Paprikasamen zwischen Februar und März in Schalen mit Anzuchterde oder Torftöpfe.
- Stellen Sie sie an einen warmen Ort.
- Besprühen Sie die Schalen und Töpfe regelmäßig mit Wasser.
- Nach etwa drei Wochen zeigen sich die Keimblätter. Zwei Wochen später sind auch Laubblätter zu sehen.
- Pikieren Sie die Pflänzchen aus der Anzuchtschale.
- Setzen Sie je eine Paprikapflanze in jeden Topf.
- Wässern Sie die Töpfe regelmäßig.
- Wenn die Pflanzen gut angewachsen sind, stellen Sie sie bei Außentemperaturen von etwa 14 Grad Celsius auf den Balkon, um sie auf den Umzug ins Freiland vorzubereiten.
- Ende Mai, nach den Eisheiligen, können Sie den Paprika ins Beet pflanzen.
Tipp: Wer keinen Garten hat, kann Paprika erfolgreich als Kübelpflanze kultivieren. Verwenden Sie für jede Pflanze einen großen Topf oder einen ausgedienten Maurerkübel mit Wasserabzug für drei Pflanzen.
Substrat
Paprikasamen werden zunächst in Anzuchterde gesät. Diese ist nährstoffarm, wodurch das Wurzelwachstum begünstigt wird. Wir empfehlen, die Pflanzen auch nach dem Pikieren in Töpfe mit einem Gemisch aus Anzucht- und Gartenerde zu pflanzen. Mit diesem Gemisch können die Ansprüche der Gemüsepflanzen gut erfüllt werden. Bis zum Auspflanzen ins Freiland entwickeln sich auf diese Weise stabile, gesunde Wurzeln.
Zeitpunkt
Der beste Termin zum Pikieren der kleinen Pflänzchen der Paprika ist einige Wochen nach der Aussaat, wenn sich zusätzlich zu den beiden Keimblättern zwei kleine Laubblättchen zeigen.
Topfgröße
Wir empfehlen, jedes Pflänzchen nach dem Pikieren in einen Plastik- oder Tontopf mit einem Durchmesser von acht bis zehn Zentimetern umzusetzen.
Pikieren
Pikieren stammt von dem französischen Wort „picer“ für „stechen“ ab. Das bedeutet bedeutet, ein Pflänzchen mit Hilfe eines Pikierstäbchens herauszustechen und an einen anderen Standort umzusetzen. Gewöhnlich werden zunächst Samenkörner in Anzuchtschalen gesät. Dicht an dicht erscheinen nach einigen Tagen kleine Pflänzchen. Um ihnen den notwendigen Platz zu verschaffen, werden sie pikiert und an einem anderen Ort eingepflanzt.
Gründe Auf den ersten Blick erscheint das Pikieren von Paprika recht aufwändig. Doch der Aufwand lohnt sich! Das Umsetzen der Pflänzchen verhindert die Konkurrenz um Nährstoffe, Wasser und Licht. Wer auf das Pikieren verzichtet, erhält dünne, kümmerliche Paprikapflänzchen. Wenn sie eng gedrängt wachsen, müssen sie schnell in die Höhe sprießen, um sich ausreichend mit Licht versorgen zu können. Das schnelle Höhenwachstum ergibt dünne Pflanzen. Nach dem Pikieren erhält jedes Pflänzchen ausreichend Platz und genug Licht. Im Ergebnis des Pikierens entstehen gesunde und robuste Pflanzen.
Paprika pikieren – Anleitung
Werkzeug: Pikierstab, Pikiergabel, kleiner Löffel oder Schaschlikstäbchen
- Füllen Sie kleine Töpfchen mit einem Gemisch aus Anzucht- und Gartenerde.
- Drücken Sie die Oberfläche etwas fest.
- Besprühen Sie das Substrat mit Wasser.
- Stechen Sie mit dem Pikierstab neben einem Keimling in die Erde ein.
- Hebeln Sie das Pflänzchen vorsichtig aus.
- Bereiten Sie am neuen Standort ein kleines Pflanzloch vor.
- Setzen Sie das Pflänzchen vorsichtig ein.
- Drücken Sie die Erde um den Keimling an.
- Wenn alle gesunden Paprikapflanzen umgesetzt sind, besprühen Sie das Substrat mit Wasser in Zimmertemperatur.
- Versorgen Sie die Paprikapflanzen regelmäßig mit Wasser.
Hinweis: Pikieren Sie nur die kräftigsten Pflanzen.
Häufig gestellte Fragen
Paprikasamen keimen nicht so zuverlässig wie andere Sorten. Aus diesem Grund werden drei oder vier Samen pro Töpfchen gesät. Dieses Vorgehen ist platz- und ressourcenschonend. Durch das Pikieren erfolgt die Auswahl der robustesten Pflänzchen.
Auch, wenn Sie sehr vorsichtig vorgehen, kann beim Pikieren ein Stück der Wurzel abbrechen oder ein Teil der feinen Haarwurzeln im Boden bleiben. Das ist in den meisten Fällen kein Problem. Setzen Sie die Pflanze in den neuen Topf und drücken Sie das Substrat gut an. Wässern Sie die Pflanze vorsichtig. Schon bald hat sie sich erholt! Wenn die Hauptwurzel jedoch abbricht, kann der Keimling nicht mehr gerettet werden.
Setzen Sie die Paprikakeimlinge bis kurz unter den ersten beiden Keimblättern in das Substrat des neuen Topfes.
Pikiersets bestehen aus einem Pikierstäbchen und einem Spatel oder kleinen Löffel. Mit diesem Set gelingt das vorsichtige Herausnehmen der empfindlichen Pflanzen sehr gut. Alternativ können Sie ein Schaschlikspieß und einen Holzspatel oder einen kleinen Löffel verwenden.