Paprika säen: so ziehen Sie ihn in der Wohnung | Mondkalender 2024
Paprika brauchen für ihre Entwicklung viel Wärme. Ein Anbau im Garten gelingt hierzulande leider nur in sehr warmen Regionen. So können die Pflanzen ohne Probleme in den deutschen Weinregionen ausgepflanzt werden. Wer in Regionen Deutschlands mit nicht so mildem Klima zu Hause ist, kann sich jedoch Paprika am Balkon ziehen. Da die Keimdauer und die Anzuchtzeit bei den Pflanzen vergleichsweise lang ist, sollte mit dem Ziehen schon Anfang März auf der Fensterbank begonnen werden.
Inhaltsverzeichnis
Zeitpunkt
Damit Ihre Ernte auch erfolgreich ist, säen Sie die Paprika frühzeitig aus. Wenn Sie den Pflanzen genug Licht bieten können, ist der ideale Zeitpunkt für die Aussaat bereits Ende Februar oder Anfang März. Da die Samen viel Licht und Wärme zum Keimen benötigen, ist ein Mini-Gewächshaus empfehlenswert. Ist dieses nicht vorhanden, können Sie auch eine Anzuchtschale zum Ziehen der Pflanzen verwenden.
Standort
Idealer Standort ist für beide Varianten die Fensterbank am Südfenster.
Tipp: Noch besser als Standort eignet sich ein beheizter Wintergarten oder ein beheiztes Gewächshaus.
Paprika säen in eine Pflanzschale
Die Aussaat in der Pflanzschale ist einfach. Achten Sie darauf, dass die Samen geleichmäßig in der Schale ausgelegt werden. Der Abstand zwischen den einzelnen Samen sollte ungefähr zwei Zentimeter betragen. Wie tief, die Samen in die Aussaaterde kommen, hängt von der Paprikasorte ab. Da nur wenige Paprikasorten Lichtkeimer sind, werden die Samen in der Regel ungefähr einen Zentimeter tief in die Erde gelegt.
Tipp: Für das Säen der Paprika sollten Sie auf alle Fälle Aussaaterde verwenden. Sie aktiviert zusätzlich das Wurzelwachstum.
Angießen
Nach dem Aussäen werden sie mit einer dünnen Erdschicht bedeckt. Danach werden sie vorsichtig angegossen.
Tipp: Ein sanfter Wasserstrahl reicht vollkommen aus. Trifft der Wasserstrahl zu hart auf die Erde, kann es sein, dass Sie dadurch die Samen wieder wegschwemmen. Sie können die Erde aber auch besprühen.
Abdecken
Nach dem Angießen wird die Schale mit einer durchsichtigen Folie oder Haube abgedeckt. Wichtig ist, dass Sie die Schale an einem Platz mit 25 °C in der Wohnung aufstellen. Auch sollte die Fensterbank genügend Licht bieten. Ist die Temperatur zu niedrig, keimen die Samen nicht. Oder es bilden sich Pilze im Substrat. Damit sich unter der Folie bzw. der Haube kein Schimmel bildet, müssen die Sämlinge täglich gelüftet werden. Die Keimdauer von Paprikapflanzen beträgt ungefähr ein bis zwei Wochen.
Tipp: Zwei bis drei Wochen nach Beginn der Keimdauer kann die Haube entfernt werden.
Halten Sie in den folgenden Wochen das Substrat feucht. Es darf aber nicht vollkommen durchnässt sein. Hier ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt.
Pikieren
Haben sich an den Sämlingen zwei bis vier Blätter gebildet, werden sie ihn größere Blumentöpfe umgesetzt. In der Regel dauert dies drei bis vier Wochen. Gehen Sie dabei nach der folgenden Anleitung vor.
- Pflanzen Töpfe mit einem Durchmesser von 10 Zentimetern umsetzen
- junge Pflanzen pikieren
- an einen hellen Standort stellen
- auf hohe Luftfeuchtigkeit achten
- ideale Temperatur zwischen 20 und 22 °C
- für einige Tage nach dem Pikieren keine direkte Sonneneinstrahlung
Tipp: Sind die Pflanzen wieder gut angewurzelt, vertragen sie auch wieder Sonne.
Umtopfen
Da die kleinen Sämlinge sehr zarte Wurzeln haben, ist das erste Umtopfen einfacher, wenn Sie die Samen in sog. Multitopfplatten geben. So können Sie einfach in den neuen Topf umgesetzt werden, ohne dass die Wurzeln zu stark beschädigt werden. Bei guter Pflege und idealen Standortbedingungen in der Wohnung kann es vorkommen, dass sie die Paprikapflanzen ein zweites Mal umtopfen müssen.
Tipp: Bekommen die Pflanzen zu wenig Licht, dann wachsen ihnen lange Hälse. In diesem Fall sollten Sie die jungen Paprika leicht kühler stellen, aber nicht unter eine Temperatur von 18 °C.
Wann Paprika nach dem Mondkalender säen und pflanzen?
Die nachfolgende Tabelle listet die Daten, an denen das Säen von Paprika im Jahr 2024 besonders gut gelingen soll. Diese Tage werden auch als Fruchttage bezeichnet.
Monat | Fruchttage |
---|---|
Februar | 07.-09., 18.-19., 26.-27. |
März | 06.-09., 16.-18., 25.-26. |
April | 03.-05., 13.-14., 22., 29.-30. |
Mai | 02., 11.-12., 19., 27.-30. |
Düngen
Die Düngezeit der Pflanzen beginnt nach dem Pikieren. Geben Sie den kleinen Pflanzen nach ungefähr zwei Wochen die erste Düngergabe. Verwenden Sie dazu am besten einen organischen Flüssigdünger. Denn dieser lässt sich einfach mit dem Gießwasser verabreichen.
Auspflanzen
Haben Sie die Paprikapflanzen in der Wohnung gezogen, dann können Sie die Pflanzen im Mai ins Freie stellen. So werden sie langsam abgehärtet und können sich an das Sonnenlicht im Freien gewöhnen. Ende Mai, wenn kein Nachtfrost mehr zu erwarten ist, können sie ins Gartenbeet ausgepflanzt werden. Das Beet sollte einen warmen und sonnigen Standort haben.
Tipp: Wenn Sie die Paprika in einem Gewächshaus ziehen, können Sie bereits Mitte bis Ende April in den Garten umziehen.
Boden
Paprika bevorzugen einen tiefgründigen und humusreichen Boden. Zudem sollte Wasser gut speichern können.
Tipp: Reichern Sie den Boden mit Kompost oder Hornmehl an.
Pflanzabstand
Der optimale Pflanzabstand ist wie folgt.
- 40 bis 50 Zentimeter in der Beetreihe
- 60 Zentimeter zwischen den Beetreihen
Als Faustregel gelten zwei Pflanzen pro Quadratmeter Beet.
Kultivierung als Kübelpflanze
Wer seine Paprika nicht auspflanzen will, kann sie auch im Kübel auf Balkon oder Terrasse kultivieren. Setzen Sie dafür die Pflanze in möglichst große Blumenkübel. Auch sollten immer eine Paprika pro Kübel eingepflanzt werden. Pro Pflanze sollte der Topf einen Durchmesser von 20 bis 25 Zentimeter haben. In einen Blumenkasten mit einer Länge von 80 Zentimetern, setzen Sie drei Paprikapflanzen. Normale Gemüseerde reicht als Substrat für die Kübelpflanzen.
Tipp: Achten Sie weiter darauf, dass die Pflanzen einen warmen, aber regen- und windgestützten, Standort bekommen.
Düngen
Paprikapflanzen sollten Sie alle zwei Wochen mit einem organischen Dünger versorgen. Alternativ können Sie die Pflanzen aber auch von Mitte Juni bis Ende August mit einem organischen Gemüsedünger düngen. Zusätzlich können Sie der Paprika Brennnesseljauche geben.
Gießen
Paprikapflanzen brauchen viel Wasser. Werden sie als Kübelpflanzen kultiviert, brauchen sie im Sommer nahezu täglich Wasser. Staunässe sollte jedoch vermieden werden.
Pflege
Haben Sie eine großfruchtige Paprika angebaut, sollten sie die sog. Königsblüte, also die erste Blüte, ausbrechen. Sie wird von der Pflanze in der Gabelung zwischen dem Haupttrieb und dem ersten Seitentrieb gebildet. Durch das Ausbrechen, also das Abzwicken der Blüte mit den Fingern, regen Sie das Triebwachstum an und können einen höheren Ernteertrag erzielen. Zudem sollten Sie die Pflanze mit einem Stab stabilisieren. Dies ist bereit bei jungen Pflanzen zu empfehlen.
Ausgeizen
Ob die Paprika ausgegeizt werden muss oder nicht, wird heftig diskutiert. Das Argument der Befürworter lautet, das durch das Entfernen der unfruchtbaren Seitentriebe, die Pflanze weniger Blattmasse und dafür mehr Blüten ausbildet. Die Gegner verneinen diesen Zusammenhang. Wenn Sie Ihre Paprika ausgeizen möchten, können Sie das tun. Schaden tut es der Pflanze nicht. Sie sollten dann aber bereits bei jungen Pflanzen damit beginnen und den Vorgang solange durchführen, bis die Pflanze Früchte trägt. Gehen Sie nach folgender Anleitung vor.
- am Morgen ausgeizen
- bei trockenem Wetter
- am besten bereits kleine Geiztriebe entfernen
- Pflanze regelmäßig auf Neubildung überprüfen
- Pflanze auf alle Fälle mit einem Stab stabilisieren
Tipp: Geiztriebe entwickeln sich in den Blattachseln zwischen dem Stiel der Pflanze und den Sommertrieben.
Ernte
Wann Sie die ersten Früchte ernten, hängt von der Witterung und der Sorte ab. Im Garten bzw. auf dem Balkon werden die ersten Früchte in der Regel Mitte August reif. Schneiden Sie sie dann einfach mit einer Schere oder einem Messer ab. Ernten Sie die erste Paprika noch im unreifen, also grünem, Zustand. Denn das soll die Pflanze zur vermehrten Fruchtbildung anregen.
Tipp: Auch grüne Paprika bekommen an der Pflanze mit der Zeit eine gelbe oder rote Farbe. Sie können diese aber trotzdem essen.