How to: Kann man Pastinaken roh essen?
Pastinaken (Pastinaca sativa) sind auf verschiedene Arten zuzubereiten. Doch sind sie auch roh zu essen oder im Rohzustand giftig? Alles Wissenswerte lesen Sie im Folgenden.
Auf den Punkt gebracht
- Pastinake ist Wintergemüse
- bedenkenlos roh zu essen
- roher Verzehr gesünder als gekochter
- dennoch bedingt giftig
Inhaltsverzeichnis
Pastinaken
Die Pastinake gehört zu den Doldenblütlern (Apiaceae) und zählt zum Wintergemüse. Saison hat es als solches zwischen Ende Oktober/Anfang November und April. Hauptsächlich ist diese Gemüseart durch die Wurzel bekannt, die vor allem für den besonderen Geschmack in Suppen verwendet wird. Sie roh zu essen, ist in hiesigen Gefilden nicht weit verbreitet. Da sie aber im Rohzustand über den höchsten Gehalt an gesunden Inhaltsstoffen verfügt, ist der rohe Verzehr sogar empfehlenswert. Sobald Hitze durch beispielsweise Kochen ins Spiel kommt, nimmt der Gehalt leicht ab.
Pastinaken bedingt giftig
Dieser Doldenblütler beinhaltet ätherische Öle. Für Menschen sind diese auch beim Rohverzehr unbedenklich. Es gibt keine Einschränkungen in der Menge.
Allerdings kann manch ein Tier auf die ätherischen Öle mit Vergiftungserscheinungen reagieren. Insbesondere junge sowie alte/kranke Hunde und Katzen reagieren meist stark darauf, denn ihr Stoffwechsel kann ätherische Öle nicht gut verarbeiten.
Folgende Vergiftungserscheinungen können bei Tieren auftreten:
- Bauchschmerzen
- Erbrechen und Durchfall
- Schwäche
- Muskelzittern und -krämpfe
- Störungen der Bewegungsabläufe
- hohes Fieber
- unter Umständen Atemprobleme
Vorsicht bei der Ernte!
Wer Pastinaken selbst anbaut sollte bei der Ernte der Blätter vorsichtig sein. Sie enthalten das sogenannte Furocoumarine, eine Art natürlicher Abwehrwehrstoff, den die Pflanzen produzieren. Es kann bei empfindlichen Menschen zu Hautirritationen bis hin zu Blasenbildungen und verbrennungsähnlichen Zuständen kommen. Das geschieht aber nur, wenn nach dem Hautkontakt mit Pflanzensaft unmittelbar UV-Licht darauf gelangt. Da dies beim Verzehr nicht vorkommen kann, ist dementsprechend auch nicht mit den genannten Reaktionen im Körperinneren zu rechnen.
Tipp: Ernten Sie die Blätter deshalb am besten mit Handschuhen!
Roh essbare Pflanzenteile
Bei den Pastinaken sind alle Pflanzenteile roh essbar, auch die Schale. Direkt unter dieser sind die meisten Vitamine enthalten. Deshalb sollten die Wurzeln entweder gar nicht oder nur extrem dünn geschält werden. Die Stiele können wie die Blätter zerkleinert und als Würzkraut auch roh über Gerichte und Speisen verteilt werden.
So schmecken rohe Pastinaken
Wer das Wurzelgemüse roh essen möchte, erfährt ein deutlich milderes Aroma als im gekochten, gegarten oder gebratenen Zustand. Eine nussige, leicht süßliche Note ist gut herauszuschmecken. Wird das Wintergemüse Frost ausgesetzt, schmeckt es noch milder und süßer. Dennoch ist der Geschmack im Vergleich zu Karotten würziger. Das Aroma der Blätter erinnert an Petersilie, weist aber eine leichte Note von Fenchel auf.
Tipp: Um eine Verwechslung mit Petersilie zu vermeiden, achten Sie auch die Blätter. Beide besitzen gefiederte Blätter, aber bei der Pastinake ein- bis zweifach und bei der Petersilie zwei- bis dreifach gefiedert. Zudem sind Pastinakenblätter immer glatt, riechen leicht nach Fenchel und erreichen Stielhöhen von bis zu drei Meter.
Pastinaken roh zubereiten
Gleich, ob gekaufte oder aus dem eigenen Garten geerntet, Pastinaken sind nach dem Abbürsten und Abwaschen sofort für den rohen Verzehr geeignet. Lediglich folgende Details sollten dabei beachtet werden:
- runzelige Pastinaken besser zum Kochen, Garen, Braten geeignet
- runzelige Schalen in jedem Fall vorher schälen
- bis zur Weiterverarbeitung oder Rohverzehr in einem Stück lassen
- zu frühes Schneiden führt zu Austrocknung
Tipp: Haben Sie eine frische Pastinake bereits geschält, aber sie wird nicht sofort roh gegessen, verfärbt sie sich schnell braun. Um das zu vermeiden, legen Sie das geschälte Gemüse bis zum Verzehr oder der Weiterverarbeitung in eine Schüssel mit kaltem Wasser.
Haltbarkeit roher Pastinaken
Eine frische, rohe Pastinake wird bei Zimmertemperatur zügig unansehnlich braun und matschig. Vor allem für rohen Verzehr fehlt es in der Folge an „Knackigkeit“ und Geschmack. Aus dem Grund sollte die Pastinaca direkt nach der Ernte oder dem Kauf in den Kühlschrank. Dort hält sie sich zwischen drei und vier Wochen. Sie ist zudem einzufrieren und erhält dadurch eine Haltbarkeit zwischen zehn und zwölf Monate. Allerdings verliert sie nach dem Auftauen an Stabilität und wird weicher. Auswirkungen auf den Geschmack hat das Einfrieren nicht, sie ist beim Rohverzehr lediglich nicht mehr so bissfest.
Häufig gestellt Fragen
Grundsätzlich sollte es sich immer um erntefrische Pastinaken handeln. Diese erkennen Sie an einer glatten Schale und einer festen Konsistenz. Empfehlenswert sind zudem junge, kleinere Exemplare um die 20 Zentimeter Länge und mit einem Gewicht von etwa 300 Gramm. Diese besitzen erfahrungsgemäß einen aromatischeren Geschmack und sind zarter im Biss. Große Pastinaken schmecken häufig holzig. Zusätzlich sollten keine Druckstellen vorhanden sein.
Damit während der Standzeit von angerichteten Salaten die rohe Pastinake nicht braun wird, sollten Sie diese vor der Salatzubereitung mit Zitronensaft beträufeln. Das verhindert die schnelle Braunfärbung.
Theoretisch ab dem fünften Lebensmonat ja, wenn sie ausreichend viele Zähne zum Kauen haben. Das ist in der Regel aber erst um das erste Lebensjahr herum der Fall. Dann können sie bedenklich zum Knabbern gereicht werden. Abgesehen von den zahlreichen gesunden Nährstoffen, wirken sie auch stuhlgangregulierend, leicht beruhigend auf den Magen und sind gut bekömmlich. Die Kleinen mögen das leicht süßliche Aroma meist besonders gern.