Petersilie: perfekte Keimzeit und Keimtemperatur
Petersilie (Petroselinum crispum) ist einer der Klassiker unter den Küchenkräutern, ganz gleich ob Krause- oder Blattpetersilie. Sie ist aromatisch und vielseitig verwendbar. Bei der Keimung gibt es jedoch oft Probleme, da die Petersilie einige Ansprüche an Keimzeit und Keimtemperatur stellt.
Auf den Punkt gebracht
- Petroselinum crispum keimt sehr langsam
- nicht alle Samen keimen gut
- Saatgut sollte nicht zu alt sein
- Keimung von Saatgut, Standort, Bodenbeschaffenheit und Bodentemperatur abhängig
Inhaltsverzeichnis
Dunkelkeimer Petersilie
Grundsätzlich benötigen alle Pflanzen Licht zum Keimen. Der Unterschied liegt in der Intensität. Im Gegensatz zu vielen anderen Kräutern gehört Petersilie zu den sogenannten Dunkelkeimern. Die Samen müssen also stets dunkel gehalten werden. Sät man sie nicht tief genug, keimen sie dementsprechend langsamer. Sie reagieren auf langwelliges, sprich energiearmes Licht, das dünnere Bodenschichten durchdringen kann. Dagegen würde kurzwelliges (energiereiches) Licht die Keimung hemmen.
Tipp: Das verwendete Saatgut sollte nicht älter als zwei Jahre sein, denn Petersiliensamen bleiben etwa zwei Jahre keimfähig. Auch eine optimale Lagerung bei 10-14 Grad ändert daran nichts.
Beste Keimzeit & Keimdauer
Alle Samen, auch die von Petroselinum crispum, benötigen eine gewisse Zeit zum keimen. Frühe Petersilien-Aussaaten keimen nur sehr langsam und unregelmäßig, da sie durch Kälte, Nässe und Verkrustungen des Bodens behindert werden.
- je kälter der Boden, desto langwieriger der Keimprozess
- Saat im Frühjahr benötigt etwa vier bis sechs Wochen zum keimen
- teilweise auch noch länger
- nicht jedes Samenkorn ist auch keimfähig
- spätere Aussaaten im August keimen deutlich besser
- je wärmer der Boden, desto kürzer die Keimzeit
- Keimung dann meist innerhalb von zwei Wochen
Man geht generell von einer Keimzeit von 21-28 Tagen aus. Dabei spielt auch die Fruchtfolge eine Rolle, denn Petersilie ist mit sich selbst und anderen Doldenblütlern unverträglich. Demzufolge sollte man sie nur alle vier bis fünf Jahre am selben Standort aussäen.
Keimtemperatur
Die Keimtemperatur bei Petersilie bezieht sich immer auf den Boden bzw. das Substrat und nicht auf die Umgebungstemperatur. Petersiliensaat keimt in der Regel ab einer Temperatur von ca. drei Grad. Allerdings benötigt sie dann drei- bis viermal so viel Zeit wie normalerweise. Die Samen können zwar keimen, aufgrund der langen Liegezeit im Boden besteht aber die Gefahr von Fäulnis, Schimmelbildung und Fraß sowie für Pilzbefall und Bakterien.
- Bodentemperatur mindestens acht Grad warm
- Keimzeit dann etwa acht Wochen
- Samen gegebenenfalls vorkeimen lassen
- optimale Keimtemperatur liegt bei 20-25 Grad
- bei Temperaturen um 12 Grad, etwa 25 Tage bis zur Keimung
- bei 20 Grad ungefähr 12 Tage
Wird die Idealtemperatur nur um zwei bis drei Grad überschritten, kann das die Keimfähigkeit beeinträchtigen und die Keimung um Tage verzögern. Sollte sie deutlich unterschritten werden, können die Samen absterben.
Tipp: Das Wichtigste beim Vorkeimen von Petersilie im Haus ist Feuchtigkeit und die richtige Keimtemperatur. Die Samen werden nur so lange vorgekeimt, bis die äußere Samenhülle aufgebrochen und ein kleiner Keim zu sehen ist.
Häufig gestellte Fragen
Sinnvoll ist sie schon aufgrund dessen, dass Petersilie sehr langsam keimt, insbesondere frühe Aussaaten. Sie sind aufgrund der noch ungünstigen Bedingungen am gefährdetsten. Es besteht die Gefahr, dass sie ohne entsprechende Vorbereitung nur schlecht oder gar nicht keimen. Zudem kann man mit einer Vorkultur einen Wachstumsvorsprung von bis zu fünf Wochen erzielen.
Dazu lässt man sie zunächst für ein paar Stunden in einem Glas mit warmem Wasser vorquellen. Anschließend verteilt man sie auf Anzuchterde und bedeckt sie ein- bis zwei Zentimeter dick mit Erde. Das Ganze stellt man dann ins Fensterbrett. Bei 20 Grad keimen die Samen in ca. 14 Tagen.
Ursächlich können ein ungünstiger Standort, ein ausgelaugter, staunasser oder zu kalter Boden sein sowie Pilzerkrankungen im Boden oder Nichteinhalten der Fruchtfolge. Auch minderwertiges Saatgut kann verantwortlich sein. Am besten sät man an unterschiedlichen Standorten aus. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein guter Platz dabei ist.