Pferdemist im Hochbeet richtig anwenden
Wer sein Hochbeet ökologisch und natürlich anlegen möchte, der muss hierbei auch auf den richtigen Dünger achten. So ist vorher aufbereiteter Pferdemist gut geeignet, um die Pflanzen im Hochbeet zu einem gesunden Wachstum anzuregen.
Auf den Punkt gebracht
- Pferdemist ist, wenn er aufbereitet wurde, ein guter ökologischer und natürlicher Dünger
- kann einfach beim Bauern oder einem Reitstall günstig in Tüten abgefüllt besorgt werden
- Stroh aus dem Mist enthält zusätzlich scharfen Urin, nur die Pferdeäpfel nutzen
- unbehandelt hervorragender Dünger für Obstbäume, für das Hochbeet vorab als Kompost aufbereiten
- enthält verschiedene Nährstoffe sowie Ballaststoffe, die die Erde mit einem hohen Anteil an Humus versorgen
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsstoffe
Je nach Fütterung der Pferde sowie dem Einstreuanteil im Mist können die hierin enthaltenen Nährstoffe stark schwanken. In der Regel ist das Verhältnis jedoch gut ausgewogen und passt für fast jede Pflanze. So enthält frischer Mist vom Pferd:
- etwa 0,6 Prozent Stickstoff
- 0,3 Prozent Phosphat
- 0,5 Prozent Kalium
- sowie einen Teil Magnesium
Hinweis: Pferde sind im Gegensatz zu Rindern oder Schafen schlechte Futterverwerter. Dies bedeutet, dass sie die Pflanzen nicht so gut verdauen können. Gerade für die Düngung im Hochbeet oder Garten allgemein ist dieser Aspekt von Pferdemist ein großer Vorteil.
Zeitpunkt
Für das Anwenden von Dünger aus dem Mist der Pferde muss der richtige Zeitpunkt gewählt werden. Denn aufgrund der enthaltenen Stoffe, die den Gemüsepflanzen im Beet schaden könnten, ist dies wichtig:
- im Herbst unter die Erde im Hochbeet eingraben
- dann kann der Mist sich über den Winter zersetzen
- vorher auf jeden Fall das schädliche Stroh entfernen
- wichtige Nährstoffe stehen im Frühjahr bereit
- schädliche Stoffe konnten ausgeschwemmt werden
- bei Gemüse und Kräutern nicht im Frühjahr anwenden
- dann zersetzt sich der Mist zu spät
- die schädlichen Stoffe gelangen an die Wurzeln
- Gemüsepflanzen könnten eingehen
Hinweis: Es ist besser, wenn Sie den Pferdemist nicht sofort nach Erhalt frisch verwenden. Besser ist es, wenn Sie diesen etwa ein halbes Jahr ablagern lassen oder direkt abgelagerten Pferdemist für das Hochbeet bestellen.
Kompostierung
Viele Gärtner gehen auch her, und kompostieren den erhaltenen Mist von Pferden. Dies ist eine gute Möglichkeit, dass sich der Mist vor dem Düngen gut zersetzt, wenn er mit anderen organischen Abfällen gemischt wird:
- separat aufsetzen
- nicht mit normalem Kompost mischen
- bei Bedarf anderes organische Material wie Laub zusetzen
- auch gehäckselter Strauchschnitt ist geeignet
- sollte mindestens 12 Monate kompostieren
- zwischendurch nicht umgraben
- riecht der Haufen erdig und wird dunkelbraun ist er kompostiert
- kann so im Hochbeet untergehoben werden
- auch im Frühjahr für das Gemüse verwendbar
Hinweis: Achten Sie darauf, dass der Misthaufen, den Sie in einer Ecke für das Kompostieren angelegt haben, nicht höher wird als einen Meter. Denn der Haufen kann während der Verrottung mitunter sehr heiß werden.
Hochbeet für Pferdemist vorbereiten
Wurde der Mist gut kompostiert, kann die Erde für die Beete vorbereitet werden. Wurde ein Hochbeet neu gebaut, ist das Anwenden von dem Kompost einfacher um diesen unterzuheben, als bei einem bereits bestehenden:
- richtiger Zeitpunkt im späten Winter
- Erde und Kompost aus Mist mischen
- hierzu normale Gartenerde nutzen
- zwei Teile Erde und ein Teil Kompost
- den unteren Teil des Hochbeets mit Kies auffüllen
- darüber normale Gartenerde
- das obere 1/3 mit Mistkompost-Erde-Gemisch auffüllen
- Pflanzen können sofort eingepflanzt oder ausgesät werden
Pferdemist in bestehendem Hochbeet
Wenn ein bereits länger bestehendes Hochbeet mit dem Kompost aus Pferdemist aufbereitet werden soll, dann ist hierbei wie folgt vorzugehen:
- leeres Beet oberhalb umgraben
- 1/3 Gartenerde entnehmen
- mit dem Kompost 1:2 mischen
- wieder ins Beet geben
- Pflanzen einsetzen oder aussäen
Pferdemist in bepflanztes Beet
Handelt es sich um ein Hochbeet, das mit mehrjährigen Pflanzen kultiviert ist, dann kann der kompostierte Pferdemist nicht einfach untergehoben werden, da ansonsten die Wurzeln beschädigt werden könnten:
- Mistkompost auf Erde verteilen
- zwischen den Pflanzen rundherum ausbringen
- mit kleiner Handharke gut verteilen
- vorsichtig leicht unterheben
- eine Schicht von etwa zwei Zentimetern ausbringen
- Nährstoffe gelangen mit Gießwasser an die Wurzeln
Hinweis: Sie müssen keinen unangenehmen Geruch befürchten, da der Kompost oben aufliegen bleibt. Denn ist dieser gut durchgezogen, riecht er angenehm erdig und keinesfalls mehr nach Pferdemist.
Häufig gestellte Fragen
Über Futter können die Pferde Rückstände eines Herbezides aufgenommen haben, bei dem es sich um ein Unkrautvernichtungsmittel handelt. Die Tiere können das Mittel problemlos wieder ausscheiden. Allerdings befinden sich die Reste von Aminopryalid im Pferdemist. Verschiedene Gemüsepflanzen können hierauf mit einer stark beeinträchtigten Entwicklung reagieren.
Das im Mist enthaltene Stroh sollten Sie tatsächlich aussortieren. Denn hierin befindet sich viel scharfer Urin, der den Pflanzen ebenfalls schaden könnte. Zum direkten Düngen im Beet müssen Sie daher die Pferdeäpfel vom Stroh trennen und nur diese unterheben. Bei Ostbäumen oder anderen robusten Pflanzen kann das Stroh jedoch mit verteilt werden.
Der kompostierte Mist ist am Rand in der Regel nicht ganz versetzt und trocken. Daher sollten Sie nur das Innere dieses Mistkompostes für das Gemüse- oder Kräuterbeet nutzen. Den Rest können Sie dann mit frischem Mist für das nächste Jahr wieder neu ansetzen.
Der verrottete Mist ist gut verträglich für alle Pflanzen, so auch für die zarten Gemüse- und Kräuterpflanzen. Er eignet sich daher auch hervorragend für eine insgesamte Verbesserung des Bodens, nicht nur zum Düngen. So eignet sich dieser Kompost gut für die Beetvorbereitung für Gemüse sowie auch Zierpflanzen.
Da müssen Sie nichts befürchten, denn da die Nährstoffe im sowohl frischen Mist als auch im kompostierten nur sehr langsam freigesetzt werden und es sich daher um einen idealen Langzeitdünger handelt. Daher ist eine Überdüngung hier kaum möglich