Pfifferlinge finden: wo wachsen sie? | 5 Tipps
Pfifferlinge gehören zu den beliebtesten Speisepilzen. Man kann sie in der Pilzsaison auf Märkten kaufen oder selbst im Wald sammeln. Mit unseren Tipps wissen Sie, wo Sie Pfifferlinge finden können.
Auf den Punkt gebracht
- Sammelzeit für Pfifferlinge zwischen Juni und November
- Fundorte in Laub- und Nadelwäldern
- massenhaftes Auftreten möglich
- in vielen Regionen selten geworden
- Verwechslungsgefahr mit dem Falschen Pfifferling
Inhaltsverzeichnis
1. Pfifferlinge erkennen
Der Echte Pfifferling (Cantharellus cibarius) steht bei Pilzliebhabern ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Er wird auch Dotterpilz, Eierschwamm, Eierpilz, Gelbschwämmchen, Gelböhrchen oder Rehling genannt.
Der schmackhafte Speisepilz gehört zu den Leistenpilzen. Ein Kennzeichen dieser Pilzfamilie ist, dass das sogenannte Hymenium, die Fruchtschicht, nicht auf hohen Lamellen ausgebildet wird. Niedrige, dicke, stumpfrandige, leistenartige Vorsprünge überziehen stattdessen die Unterseite des Hutes. Diese Leisten sind deutlich niedriger und dicker als gewöhnliche Lamellen und laufen am Stiel herab.
Merkmale
- drei bis zehn Zentimeter breiter Hut
- gelbe bis hellgelbe Hutfärbung
- schwache, später tiefer werdende Hutwölbung
- Hut fleischig, glatt, nicht glänzend
- unregelmäßiger Hutrand
- dottergelbe, faltige, durch Querrippen verbundene Leisten
- weißes oder weißgelbes, festes Fleisch, in Längsfasern zerteilbar
- kahler, glatter, gefüllter und nach oben dicker werdender Stiel
- riecht angenehm obstartig
- schmeckt mild mit pfeffrigem Abgang
Bevorzugte Standorte finden
Ältere Pilzsammler erinnern sich noch an Zeiten, in denen Pfifferlinge an einem geeigneten Standort massenhaft auftraten. Man brauchte nur in den Wald zu gehen und konnte die beliebten Pilze ernten. Heute sind sie selten geworden.
Echte Pfifferlinge wachsen in lichten Laub- und Nadelwäldern. In Wäldern mit strauchartigem, dichtem Bewuchs bleiben die Sammelkörbe hingegen leer. Der Boden muss nährstoff- und basenarm sein. Die Fundstellen befinden sich häufig an morschen Baumstümpfen. Auch auf Flächen, die kaum bewachsen sind, siedeln sich Pfifferlinge gern an.
Pilzpartnerschaften kennen
Der Echte Pfifferling ist ein sogenannter Mykorrhizapilz. Er geht mit bestimmten Bäumen eine Symbiose ein. Zu den bevorzugten Baumpartnern gehören
- Gemeine Buchen
- Fichten
- Rotbuchen
Häufig finden Sie die Fundstellen auch rund um
- Eichen
- Kiefern
- Tannen
Auf richtiges Wetter achten
Wenn es im Spätsommer oder Herbst schwülwarm ist, schießen die Pilze aus dem Boden. Auch der Echte Pfifferling benötigt Wärme, hohe Luftfeuchtigkeit und einen feuchten Boden. Wenn es zu kalt wird, stellt er das Wachstum ein.
Hinweis: Die Fruchtkörper des Echten Pfifferlings erscheinen in Mitteleuropa von Juni bis November.
Verwechslungsgefahr beachten
Wenn Sie Waldpilze verzehren wollen, sollten Sie sich der Gefahr giftiger Sorten bewusst sein. Es gibt kein Merkmal, welches allein eindeutig die Genießbarkeit eines Pilzes bestätigt. Nehmen Sie Fachliteratur zu Hilfe. Wenn der zu bestimmende Pilz nicht in allen Merkmalen mit den Angaben übereinstimmt, kann es sich um eine andere Art handeln. Nutzen Sie in diesem Fall die Fachkenntnis eines Pilzberaters.
Der Echte Pfifferling wird häufig mit dem schwach giftigen Falschen Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca) verwechselt.
- unangenehmer Geschmack
- kein Leistenpilz
- kleiner, biegsamer
- geruchlos
- orangegelbe Farbe
- wächst häufig auf morschem Nadelholz
Hinweis: Der Pfifferling hat seine Beliebtheit auch der Tatsache zu verdanken, dass Maden um ihn einen großen Bogen machen.
Häufig gestellte Fragen
Der häufigste Grund dafür, dass Pilzsucher mit leeren Körben nach Hause kommen, ist die Trockenheit im zurückliegenden Sommer. Wenn im Sommer wenig Niederschläge fallen, kann auch das beste Pilzwetter im Herbst nichts mehr ändern. Gut entwickeln sich Pfifferlinge und Co. bei schwülwarmem Wetter. Häufige Wärmegewitter im Sommer läuten eine ertragreiche Pilzsaison ein.
Sammeln Sie ausschließlich Exemplare, deren Hüte wenigstens zwei Zentimeter Durchmesser haben. Schneiden Sie den Stiel kurz über dem Boden mit einem scharfen Messer ab. Reißen Sie das Geflecht nicht heraus, es bildet die Grundlage für die Bildung neuer Pilze an diesem Standort.
Die Ursachen für den Rückgang der Pfifferlingsvorkommen konnten noch nicht vollständig aufgedeckt werden. Einen entscheidenden Einfluss hat das massive Sammeln der Pilzsucher. Wenn selbst kleinste Exemplare mitgenommen werden und das Pilzgeflecht achtlos herausgerissen wird, entwickelt sich kein Nachwuchs. Die in den vergangenen Jahren häufig gewordene extreme Hitze und Trockenheit im Sommer führen dazu, dass ursprüngliche Fundorte den Feuchtigkeitsbedarf des Pfifferlings nicht mehr gerecht werden.
Nein, zum Trocknen eignet sich der Speisepilz nicht. Er wird im getrockneten Zustand selbst bei Kontakt mit Wasser nicht wieder weich.
Wie alle Wildpilze kann auch der Echte Pfifferling mit Schwermetallen wie Quecksilber, Blei und Kadmium sowie mit radioaktiven Stoffen belastet sein. Nehmen Sie daher nur einmal pro Woche höchstens 250 Gramm zu sich. Schwangere Frauen und Kleinkinder sollten auf den Verzehr von Pfifferlingen verzichten.