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Pfingstrosen schneiden – 10 Tipps für Stauden- und Strauchpfingstrosen

Pfingstrosen schneiden, Tipps

Ein sachverständiger Rückschnitt zählt zu den Eckpfeilern in der Pflege von Pfingstrosen. Die verschwenderischen Blütenschönheiten gedeihen als krautige Stauden oder verholzende Ziersträucher. Damit die romantischen Päonien ihr legendäres Alter tatsächlich erreichen, schenkt die optimale Schnittführung dem unterschiedlichen Wachstum besondere Beachtung.

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Staudenpfingstrosen

Die Bauernpfingstrose (Paeonia officinalis) und die Chinesische Pfingstrose (Paeonia lactiflora) sind die bekanntesten Vertreter innerhalb der Gattung. Diesen floralen Schmuckstücken verdanken wir im Frühling ein romantisches Blütenfestival mit prall gefüllten Blüten in wunderschönen Farben. Gemeinsam ist den Arten und Sorten, dass sie sich im Herbst vollständig zurückziehen in ihren Wurzelstock und so den Winter überdauern.

Schneiden

Aus den im Boden ruhenden Knospen treiben Staudenpfingstrosen im Frühjahr munter wieder aus und wiederholen die florale Meisterleistung über einen sagenhaften Zeitraum von bis zu 100 Jahren.

Unser Tipp: Bester Schnitt-Zeitpunkt für Stauden-Päonien ist im Herbst.

Pfingstrosen mit satt grünem Blattwerk

Im Anschluss an ihre Blütezeit zieren Staudenpfingstrosen den sommerlichen Garten mit ihrem grünen Laubkleid. Wer bereits jetzt zur Schere greift, beeinträchtigt ihre sagenumwobene Lebensdauer. Stattdessen setzt sich das Pflegeprogramm fort mit einer wohl bemessenen Portion Kompost, um die Anlage der nächsten Knospen tief im Boden zu unterstützen. Erst wenn eine Stauden-Päonie zwischen Oktober und November alle Stängel und Blätter eingezogen hat, wird sie geschnitten. Verfärbte, welke Blätter und Stängel sind ein sichtbarer Hinweis darauf, dass Ihre Pfingstrosen die darin befindlichen Nährstoff-Reste einziehen und im Wurzelstock einlagern. Von diesen Reserven profitieren Wachstum und Blühfreudigkeit im nächsten Jahr.

Unser Tipp: Staudige Pfingstrosen bodennah abschneiden.

Sind alle oberirdischen Pflanzenteile eingezogen, haben sie ihre Aufgabe erfüllt und können weichen.

So machen Sie es richtig:

  • im Herbst alle sichtbaren Pflanzenteile einer Staudenpfingstrose abschneiden
  • die Schere knapp über dem Boden ansetzen
  • das Schnittgut nicht im Beet liegen lassen

Vorteilhaft für den Schutz der Überwinterungsknospen im Wurzelstock ist eine dünne Mulchschicht aus Kompost.

Tipp: Stauden-Pfingstrosen schneiden mit desinfizierter Bypass-Schere

Jede Schnittwunde an Stauden-Päonien ist für Schädlinge und Krankheitserreger eine willkommene Angriffsfläche. Je glatter der Schnitt und sauberer die Klinge, desto geringer die Gefahr einer Infektion. Verwenden Sie daher für den Schnitt der krautigen Stängel eine Bypass-Schere. Diese verfügt über zwei scharfe Klingen. Indem Sie die Griffe zusammendrücken, gleiten die Klingen aneinander vorbei und hinterlassen die kleinst mögliche Schnittwunde. Bitte wischen Sie vor einem Rückschnitt die Klingen mit einem Alkohol-getränkten Tuch ab, um nicht versehentlich darauf befindliche Erreger zu übertragen.

Pfingstrosen sollten richtig verschnitten werden

Strauchpfingstrosen

Im Gegensatz zu den Stauden innerhalb der Gattung, bilden Strauchpfingstrosen bis zu 300 cm lange, verholzte Triebe. Im Herbst werfen die Ziersträucher ihr Laub ab und haben bereits die Knospen für die nächstjährige Frühlingsblüte angelegt. Aufgrund ihres straff aufrechten Habitus und der majestätischen Größe, werden Paeonia suffruticosa auch als Baum-Pfingstrosen bezeichnet.

Tipp: Bester Schnitt-Zeitpunkt für Strauch-Pfingstrosen ist im Spätwinter

Schneiden

Strauch-Päonien sind weniger frostverträglich, als ihre krautigen Artgenossen. Aus diesem Grund erfolgt ein Rückschnitt erst im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr, rechtzeitig vor dem neuen Austrieb. Bis dahin fungieren die Triebspitzen als natürlicher Kältepuffer für die darunter befindlichen Knospen. Wählen Sie daher bitte einen Termin zwischen Ende Januar und Ende Februar, sofern Sie einen umfangreichen Form- und Erhaltungsschnitt planen. Ab 1. März erlaubt das Bundesnaturschutzgesetz lediglich leichte Pflegeschnitte, um beispielsweise zurückgefrorene Zweige abzuschneiden.

Tipp: Rosen- oder Rebschere eignen sich perfekt für den Schnitt an Päonien-Strauch

Das Wachstum junger Strauchpfingstrosen ist vergleichbar mit Rosen oder Weinreben. Somit eignen sich eine Rosen- oder Rebschere ausgezeichnet für den Schnitt. Diese basieren auf der Bypass-Technologie, wobei eine gebogene, scharfe Klinge an einer geraden, scharfen Klinge vorbeigleitet. Sofern Sie Strauch-Päonien als Hecke kultivieren, bietet der Fachhandel Elektro- oder Akku-Rebscheren an für ein ermüdungsfreies Schneiden.

Pfingstrosen mit richtiger Schnittführung schneiden

Ab einem Alter von 10 bis 15 Jahren sind die älteren Triebe so stark verholzt, dass nunmehr eine stabile Handsäge für glatte Schnitte sorgt. Wichtig zu beachten ist, dass Sie die Klingen von Schere oder Säge regelmäßig schleifen und desinfizieren.

Tipp: Pfingstrosen-Strauch schneiden nach dem Minimumprinzip

Für ihre atemberaubende Blütenfülle und elegante Wuchsform sind Strauchpfingstrosen nicht auf einen Formschnitt angewiesen. Im Gegenteil besteht bei jedem Rückschnitt die Gefahr, bereits angelegte Knospen unwiederbringlich zu entfernen. Schneiden Sie daher die Blütensträucher nach dem Minimumprinzip: Das zu angestrebte Ziel einer prachtvollen, gesunden Strauchpfingstrose wird erreicht mit einem minimalen Rückschnitt, der nicht mehr als unbedingt nötig entfernt.

Der Griff zur Schere ist lediglich in folgenden Ausnahmefällen erforderlich:

  • Totholz bodennah abschneiden
  • erfrorene Zweige zurückschneiden bis ins gesunde Holz
  • von zu eng stehenden Ästen den schwächeren Trieb auslichten

Sofern sich noch abgestorbenes Laub an den Zweigen befindet, wird es in Verbindung mit dem Reinigungsschnitt entfernt. Da an Pfingstrosen die Gefahr von Pilzinfektionen allgegenwärtig ist, kann diese Maßnahme auch schon im Herbst erfolgen.

Tipp: Wildtriebe zeitnah abschneiden

Pfingstrosen mit ihrem grünen Laubkleid

Die schönsten Strauchpfingstrosen gedeihen als Veredelungen auf einer robusten Wildunterlage. Im Rahmen der Pflanzung werden sie so tief in die Erde gesetzt, dass im Laufe der Jahre der Edelreiser eigene Wurzeln schlägt und die Unterlage überflüssig wird. Bis dahin trachtet die Wildunterlage permanent danach durchzutreiben. Dieses Streben ist erkennbar an Wildtrieben, die steil aufwärts gerichtet sind und kleinere Blätter aufweisen. Entfernen Sie diese Wasserschosser sogleich, damit sie den veredelten Pflanzenteil nicht überwuchern.

Itho-Hybriden

Intersektionelle Hybriden

Sie sind das Nonplusultra in der Züchtung von Päonien. Intersektionelle Hybriden – kurz Itho-Hybriden – schlagen eine geniale Brücke zwischen Stauden- und Strauchpfingstrosen. Der Geniestreich gelang einem japanischen Züchter, der eine neue Generation hervorbrachte, die alle Tugenden beider Arten der edlen Gattung auf sich vereint. Sorten mit diesem zweigeteilten Stammbaum verfügen über die Winterhärte von Stauden und die Stabilität von Sträuchern. Das verholzte Triebgerüst wird von Jahr zu Jahr kräftiger und bildet die Basis für den frischen Austrieb nach dem Winter. Gesundes, dekoratives Laub, locker gefüllte Blüten, kompaktes Wachstum und eine lange Lebenserwartung zeichnen diese innovativen Pfingstrosen aus.

Tipp: Bester Schnitt-Zeitpunkt für Itho-Hybriden ist im Spätwinter

Schneiden

Abhängig vom lokalen Winterklima, frieren Itho-Pfingstrosen mehr oder weniger zurück. Warten Sie daher mit einem Rückschnitt bis zum Ende des Winters. Zu dieser Zeit können Sie gut erkennen, ob es zu Frostschäden gekommen ist, um diese zu regulieren.

Sofern sich Ihr Garten in einer wintermilden Region innerhalb der Winterhärtezone Z8 befindet, steht es Ihnen frei, bereits im Spätherbst Ihre Itho-Päonien zurückzuschneiden bis zum verholzten Triebgerüst.

Tipp: Itho-Päonien schneiden wie Halbsträucher

Als der goldene Mittelweg zwischen einer krautigen Staude und einem verholzenden Strauch, ist die Schnittführung an Intersektionellen Pfingstrosen mit Halbsträuchern vergleichbar. Im Frühjahr treiben die asiatischen Blütenwunder entweder unmittelbar aus dem Wurzelstock oder aus dem verholzten Triebgerüst wieder aus. Um für die diesjährige Blütengeneration Platz zu schaffen, schneiden Sie Itho-Päonien so.

  • junge Itho-Pfingstrosen zurückschneiden bis Handbreit über dem Boden
  • ältere Pflanzen einkürzen bis zur verholzten Basis
  • zurückgefrorene Zweige bis ins gesunde Holz beschneiden
Pfingstrosen fachgerecht schneiden

Lassen Sie das Schnittgut bitte nicht im Beet liegen, um die Gefahr von Pilzinfektionen zu reduzieren. Auf dem Kompost sollten die leicht giftigen Pflanzenteile nur dann entsorgt werden, wenn Tiere hierzu keinen Zugang haben.

Tipp: Ausputzen sorgt für eine extra lange Blütezeit

Dieser letzte Tipp rund um den fachgerechten Schnitt an Stauden- und Strauchpfingstrosen hat für alle Arten und Sorten Gültigkeit. Indem Sie verwelkte Blüten zeitnah ausputzen, schaffen Sie Platz für weitere Blüten. Diese Maßnahme erhöht bei zahlreichen Sorten die Chance auf eine Nachblüte. Im gleichen Zug unterbinden Sie das kraftraubende Wachstum von Samenständen.

So gehen Sie fachgerecht vor:

  • an Strauchpfingstrosen verwelkte Blüten abschneiden bis zum nächsten Blattpaar
  • an Staudenpfingstrosen Stängel mit verwelkten Blüten 5-10 cm über dem Boden abschneiden

Konsequentes Ausputzen verwelkter Blüten ist vornehmlich an Baum-Päonien lohnenswert, da sich hier die Blüten zeitversetzt öffnen. Indem Sie diesen Tipp beherzigen, bewahren die Blütenschönheiten ein gepflegtes Erscheinungsbild und lassen sich zur Entfaltung weiterer Knospen ermutigen.

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