Zum Inhalt springen
Startseite » Nutzgarten » Obstgarten » Steinobst » Pfirsichbaum schneiden bei Kräuselkrankheit?

Pfirsichbaum schneiden bei Kräuselkrankheit?

Pfirsichbaum schneiden bei Kräuselkrankheit?

Ein Pfirsichbaum im Garten ist ein Traum! Wenn sich die Blätter jedoch plötzlich kräuseln, ist das Erschrecken groß. Kann ein Schnitt die Kräuselkrankheit bekämpfen? Wir haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Kräuselkrankheit bei Pfirsichbäumen häufig
  • Verursacher: Pilz Taphrina deformans
  • Kennzeichen: blasenartige Verformungen, rote und gelbe Verfärbungen der Blätter
  • gezielter Rückschnitt kann helfen
  • widerstandsfähige Sorten wählen

Die Kräuselkrankheit

Wenn sich im Frühjahr am Pfirsichbaum (Prunus persica) grüne Blätter und zauberhafte rosa Pfirsichblüten zeigen, steigt die Vorfreude auf saftige Früchte. Der Pilz ‚Taphrina deformans‘, der Verursacher der Krankheit, kann die Freude jäh beenden. Er reduziert den Ernteertrag und kann den Baum dauerhaft schädigen. Auch Nektarinen- und Aprikosenbäume werden häufig zum Ziel des Erregers.

Kräuselkrankheit Pfirsich
Befallene Aprikosenblätter

Symptome:

  • Blasenbildung sowie rote und gelbe Verfärbungen der Blätter
  • Vertrocknen und Abfallen der Blätter
  • Absterben von Trieben
  • Absondern einer zähen, gelblichen Flüssigkeit (Gummifluss)
  • Erhöhung der Frostempfindlichkeit im Folgejahr
  • Ausfall der Ernte

Hinweis: Die meisten Pfirsichbäume sind in der Lage, den Befall mit Taphrina deformans zu überstehen. Allerdings wird der Baum dauerhaft geschwächt und der Ernteerfolg fällt geringer aus.

Schnittmaßnahmen

Wenn Sie erste Anzeichen der Erkrankung erkennen, kann das gezielte Schneiden des Pfirsichbaums eine Ausbreitung verhindern.

Um den Pfirsichbaum durch den Schnitt nicht zusätzlich zu schwächen, verwenden Sie unbedingt sauberes Werkzeug. Wir raten, Messer und Scheren vor Gebrauch zu desinfizieren. Die Verletzungen können schneller abheilen, wenn das Werkzeug scharf ist.

  1. Sammeln Sie abgefallene Blätter auf.
  2. Entfernen Sie alle Blätter, die Krankheitssymptome aufweisen.
  3. Schneiden Sie betroffene Triebe ab.
  4. Entsorgen Sie alle erkrankten Pflanzenteile im Restmüll oder im Biomüll, nicht auf dem Kompost!
  5. Gießen Sie den Pfirsichbaum mit Pflanzenbrühe. Brennnessel- oder Ackerschachtelhalmbrühen stärken den Baum. Sie helfen beim Überstehen der Erkrankung und beugen einem erneuten Ausbruch vor.

Regelmäßiger Obstbaumschnitt

Pfirsichbaum schneiden

Pfirsichbäume gehören zu den anspruchsvollen Obstgehölzen im Hobbygarten. Ein regelmäßiger Obstbaumschnitt stärkt die Vitalität und trägt zu einer erfolgreichen Ernte bei. Ohne das Schneiden wird die Krone des Pfirsichbaums immer dichter und das Abtrocknen der Blätter wird dadurch erschwert. Diese Situation begünstigt Pilzinfektionen und verringert die Bildung neuer Triebe.

Entfernen Sie jedes Jahr gleich nach der Ernte etwa 75 Prozent der Triebe, die Früchte trugen. Schneiden Sie alle vertrockneten, verholzten und beschädigten Pflanzenteile ab. Kürzen Sie junge Triebe auf drei Knospen.

Hinweis: Die Gefahr, an der Kräuselkrankheit zu erkranken, kann bei Kultur im Kübel daher deutlich reduziert werden.

Kleinbleibende Pfirsichbäume eignen sich dafür ausgezeichnet. Ein trockener Standort unter dem Dach schützt im Frühjahr vor dem gefürchteten Pilz. Sobald die Außentemperatur dauerhaft über 16 °C liegt, können Sie das Bäumchen an den endgültigen Platz im Garten stellen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Bedingungen begünstigen die Kräuselkrankheit bei Pfirsichbäumen?

Temperaturen zwischen 10 und 16 °C sowie Regenwetter im Frühjahr begünstigen den Befall mit dem Schadpilz. Das größte Infektionsrisiko besteht in der Zeit der Knospenbildung. Wenn die Außentemperaturen dauerhaft über 16 °X liegen, ist die Gefahr vorbei.

Wie kann man dem Befall mit Taphrina deformans vorbeugen?

Beobachten Sie Ihre Obstbäume sorgfältig, denn ein frühes Eingreifen kann bei vielen Pflanzenkrankheiten helfen. Pflanzen Sie widerstandsfähige Sorten. Gute Erfahrungen wurden mit den Sorten ‚Bero‘, ‚Dixired‘, Roter Ellerstädter‘, ‚Revita‘, ‚Roter Weinbergpfirsich‘ und ‚Saturn‘ gemacht. Diese Pfirsichsorten werden seltener befallen und verkraften eine Erkrankung gut.

Welcher Standort eignet sich für Pfirsichbäume?

Wählen Sie für Ihren Pfirsichbaum einen sonnigen und geschützten, jedoch nicht vollständig windstillen Standort. Die Knospen können so nach Regenfällen im Frühjahr schnell wieder abtrocknen. Feuchtigkeit bildet die Grundlage für die Ansiedlung des Pilzes. Ein fachgerechter Auslichtungsschnitt unterstützt das Abtrocknen und stärkt den Baum zusätzlich.

Beeinträchtigt der Pilz die Qualität der Pfirsiche?

Der Erreger der Kräuselkrankheit verringert die Knospen- und Blütenbildung und führt langfristig zu Einbußen bei der Ernte. Es werden weniger Früchte gebildet. Ihre Qualität ändert sich nicht. Die Pfirsiche können gefahrlos verzehrt werden.

Autor
Michelle ist mit vielen Haus- und Hoftieren auf dem Bauerngut ihrer Eltern aufgewachsen. Nebenbei kümmert sich die Vegetarierin hingebungsvoll um ihre Kräuter- und Gemüsebeete. Sie notiert ihr erworbenes Wissen und teilt es gerne mit den Plantopedia-Lesern und Leserinnen.
Scroll Up