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Apfelminze, Rundblättrige Minze, Mentha suaveolens – Pflege-Anleitung

Apfelminze, Rundblättrige Minze, Mentha suaveolens
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Blütenfarbe
violett, weiss
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
Juli, August, September
Wuchsform
aufrecht, buschig, horstbildend, Staude
Höhe
bis zu 80 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
alkalisch
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Lippenblütler, Lamiaceae
Pflanzenarten
Nutzpflanzen, Teekräuter, Heilpflanzen, Duftpflanzen
Gartenstil
Nutzgarten, Naturgarten

Die Apfelminze oder Rundblättrige Minze ist ursprünglich in Nordafrika, Makaronesien, China sowie einigen Teilen Europas heimisch. Vor allem in Süd- und Westeuropa besiedelt sie nasse und zeitweise überflutete Weiden sowie Gräben und feuchte Wegränder. Die beliebte Pflanze ist buchstäblich genießbar und leicht zu pflegen. Deshalb kommen auch Anfänger sehr gut mit der Kultivierung des stattlichen Gewächses klar. Doch Vorsicht: Bei unkontrolliertem Wachstum beginnt die Apfel-Minze stark zu wuchern.

Video-Tipp

Pflege

Die ausdauernde, fertile und krautige Nutz- und Zierpflanze bildet unterirdische Ausläufer aus. Ihre Stängel sind zottig-weißhaarig, die Blätter rundlich bis eiförmig, relativ klein sowie an der Oberseite stark runzelig und behaart.

Apfelminze ist eine Nutz- und Zierpflanze

Standort

Wie nahezu alle Minzen präsentiert sich auch die Apfelminze ziemlich robust und kann quasi überall wachsen. Will man die Pflanze gezielt kultivieren, gilt es natürlich dennoch auf einen geeigneten Standort zu achten. Besonders gut wächst die Mentha suaveolens im Garten – an einem halbschattigen oder sonnigen Platz.

Hinweise:

  • Bereiche mit viel Sonneneinstrahlung führen zu einem äußerst üppigen Wachstum
  • Bereiche mit viel Schatten lassen die Rundblättrige Minze relativ langsam wachsen

Des Weiteren fühlt sich die Pflanze in feuchten Gebieten des Gartens wohl. Vor allem der Rand eines Teichs, Bächleins oder anderen Gewässers kommt der Apfelminze sehr gelegen. Nichtsdestotrotz kann man die Minze auch im Freibeet kultivieren. Je nach herrschenden Bedingungen wächst sie gut oder neigt gar zum Wuchern.

Alternativ hat man noch die Möglichkeit, die Mentha suaveolens im Kübel zu ziehen und auf die Terrasse oder den Balkon zu stellen. Dort kann sie auch während der kühlen Jahreszeit verbleiben – aufgrund ihrer ausgeprägten Winterhärte.

Boden

Die erfolgreiche Kultivierung der Apfelminze impliziert auch die Wahl eines adäquaten Bodens.

Apfelminze ist pflegeleicht und so auch für Anfänger geeignet

Folgende Eigenschaften sollte das Substrat, das für die Pflanze verwendet wird, aufweisen:

  • frisch
  • feucht
  • nährstoffreich
  • humos
  • durchlässig

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, gedeiht die Rundblättrige Minze optimal. Gemeinhin reicht allerdings auch ein herkömmlicher Gartenboden aus, um die Mentha suaveolens zu kultivieren.

Tipp: Wer ein besonders üppiges Wachstum der Apfelminze anstrebt, greift am besten zu einem basenreichen Substrat.

Pflanzen

Aussaat und Pflanzung

Für die Aussaat und Pflanzung der Apfel-Minze steht ein relativ großes Zeitfenster zur Verfügung.

Dies zeigt die folgende Übersicht:

  • Vorkultur: ab Mitte März bis Ende Mai
  • Direktsaat: ab Anfang Mai bis Ende Juni
  • Pflanzung: ab Mitte Mai bis Mitte Oktober

Aussaat

Die Aussaat ist grundsätzlich sehr unkompliziert. Je nach Kultivierungszeitraum und -art sollte man allerdings die optimale Saatmenge ermitteln und verwenden.

  • wer anstrebt, die Apfelminze mithilfe einer Vorkultur anzubauen, kann mit einem Bedarf von 0,05g Samen auf 100 Pflanzen rechnen
  • wer sich für eine Direktsaat entscheidet, plant am besten mit einem Verhältnis von 0,1g Samen auf 1qm Fläche

Man streut die Samen aus und drückt sie anschließend nur leicht auf die Erde.

Wichtig: Keinesfalls sollten die Samen zu tief in das Substrat eingearbeitet werden.

Apfelminze mit ihren weißlich-grünlichen Blättern

Pflanzung

Will man erwachsene Apfel-Minzen kultivieren, gilt es einen idealen Standort zu finden und fruchtbares Substrat zu wählen. Die Pflanzen werden in einem Abstand von jeweils 40cm in die Erde eingebracht. Pro qm kann man durchschnittlich 6 Minzen veranschlagen. Nach der sorgfältigen Bewässerung der Gewächse funktioniert alles wie gehabt – also im Sinne der allgemeinen Pflege-Anleitung.

Gießen

Zur Pflege der Minze ist regelmäßiges Gießen unabdingbar. Darf die Pflanze auf einem feuchten Boden im Uferbereich eines Gewässers stehen, hat sie bereits gute Grundbedingungen und es genügt, sie alle zwei bis drei Tage morgens oder abends zu gießen. Wird die Rundblättrige Minze nicht auf einem feuchten Boden angebaut, ist eine tägliche Bewässerung – wiederum entweder morgens oder abends – ratsam.

Wichtig: Aufgrund des hohen Wasserbedarfs der Apfelminze muss man unbedingt darauf achten, ein Austrocknen der Pflanze zu vermeiden.

Düngen

Zusätzlich zur kontinuierlichen Bewässerung hat es sich bewährt, das Substrat der Rundblättrigen Minze mit ergänzenden Nährstoffen zu versorgen. Dies ist bei einem sehr armen Boden selbstverständlich besonders wichtig.

Hinweis: Die Apfel-Minze braucht zwingend einen humosen, fruchtbaren Boden, um gesund und reich wachsen zu können.

Im Idealfall arbeitet man Kompost oder organischen Dünger in die Erde ein. Auch Hornspäne sind in diesem Zusammenhang gut geeignet. Durch die Stärkung gedeiht die Pflanze erheblich besser. Zudem macht sie die Vielzahl an Nährstoffen resistenter gegenüber Schädlingen und Krankheiten.

Wachstumsregulierung

Bei ausgezeichneten Bedingungen zeigt die Apfelminze ihre Begeisterung: Sie breitet sich sehr schnell aus und beginnt mitunter auch zu wuchern. Eine solche Entwicklung ist jedoch meist unerwünscht. Um ihr entgegenzuwirken, gibt es mehrere Optionen, die man einzeln oder kombiniert anwenden kann.

  • gezieltes Zurückschneiden
  • Einrichten einer Wurzelsperre

Tipp: Eine weitere Möglichkeit ist die Einschränkung der Nährstoffzufuhr. Da sich diese jedoch nur schwer kontrollieren lässt und die Pflanze die Stoffe dringend braucht, sollte man von der Methode absehen und sich vorrangig auf das Schneiden und gegebenenfalls die Wurzelsperre konzentrieren.

Schneiden

Der Rückschnitt der Mentha suaveolens erfolgt im Frühjahr, bevorzugt im Februar oder März. Auch unmittelbar nach der Blüte kann man einen gezielten Schnitt vornehmen, um das Wachstumsausmaß etwas einzudämmen. Weiterhin ist ein drastischer Rückschnitt im Herbst essenziell, um die Pflanze auf den Winter vorzubereiten. Außerdem wird die Apfel-Minze im Zuge der Ernte geschnitten.

Apfelminze mit rundlichen bis eiförmigen Blättern

Hier die idealen Schneidezeitpunkte noch einmal im Überblick:

  • Frühjahr (Februar oder März)
  • unmittelbar nach der Blüte
  • Herbst (drastischer Rückschnitt)
  • bei der Ernte

Wichtig: Unabhängig davon, in welcher Form und zu welchem Zeitpunkt die Schneidemaßnahmen durchgeführt werden – ein sauberes Schneidewerkzeug mit guter Schärfe ist unverzichtbar.

Wurzelsperre

Als Ergänzung zum fortlaufenden Rückschnitt bietet sich auch eine direkt in den Boden integrierte Wurzelsperre an, um den Ausbreitungsdrang der Rundblättrigen Minze etwas zu bändigen. Die potenziellen Möglichkeiten in der Übersicht.

Möglichkeit 1: Maurerkübel

  • der klassische Maurerkübel aus Kunststoff ist eine besonders einfache und auch preiswerte Lösung
  • man braucht bloß Löcher in den Boden des Gefäßes zu schneiden oder diesen komplett zu entfernen
  • daraufhin wird er bis zum Rand in den Erdboden versenkt

Hinweis: Löcher sind bei dieser DIY-Variante ausgesprochen wichtig. Ansonsten läuft auch die robusteste Minze Gefahr, zu ertrinken.

Möglichkeit 2: Rhizomsperre

Im Fachgeschäft kann man eine spezielle Rhizomsperre kaufen. Der durch die Sperre begrenzte Raum macht es der so gepflanzten Apfelminze unmöglich, über diesen Bereich hinauszuwachsen. Damit wirkt sie sich nicht mehr störend auf die benachbarten Pflanzen aus.

Überwintern

Die Rundblättrige Minze ist eine mehrjährige Pflanze – sie treibt also jedes Jahr neu aus. In unseren Breitengraden präsentiert sich die Mentha suaveolens sehr winterhart. Insofern steht einer Überwinterung im Freien nichts im Wege.

Wenn die kalte Jahreszeit anbricht, kann die Apfelminze sowohl im Freibeet als auch im Kübel auf der Terrasse oder dem Balkon aufgestellt werden. Zusätzliche Schutzmaßnahmen, etwa eine Abdeckung, sind nicht erforderlich.

Tipp: Allein auf den bodennahen Rückschnitt im Herbst sollte nicht verzichtet werden, um das Gewächs perfekt auf den Winter vorzubereiten.

Vermehren

Die Rundblättrige Minze lässt sich auf drei verschiedene Arten vermehren.

  • durch Teilung
  • mithilfe von Kopfstecklingen
  • durch Wurzelausläufer

Teilung

Bei der Teilung gräbt man zunächst einmal die erwachsene Minze aus, die quasi geklont werden soll. Dazu greift man zum Spaten und sticht mit diesem um die Pflanze herum. Dann hebt man die Mentha suaveolens vorsichtig mit der Grabegabel aus der Erde, ehe man das Gewächs im Wurzelbereich trennt.

Wichtig: Unbedingt darauf achten, dass jedes Teilstück genügend Pflanzenmaterial aufweist.

Zu guter Letzt setzt man die beiden Teilstücke in die vorbereitete Erde und bewässert sie gründlich.

Kopfstecklinge

Die Variante mit den Kopfstecklingen funktioniert wie folgt: Man schneidet zuerst mehrere Stecklinge von den Triebspitzen, die mindestens 10cm lang sind. Die Stecklinge einfach mit einem sauberen Schnitt unterhalb eines Knotens abtrennen.

Daraufhin entfernt man die unteren Blätter der Stecklinge und gibt Letztere mit dem ursprünglich basalen Teil nach unten in Schalen mit Anzuchterde.

Empfehlung:

  • die Anzucht klappt besonders gut, wenn die Wurzeln vorab mit einem geeigneten Bewurzelungsmittel behandelt werden
  • wenigstens ein Auge sollte nach dem Stecken aus der Schale herausschauen

Während der Wachstumszeit ist eine hohe Luftfeuchtigkeit bedeutsam. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, die Kultur mit Folie abzudecken.

Tipp: Sobald sich neue Blätter entfaltet haben, setzt man die jungen Minzen am besten in Töpfe oder ins Freiland um.

Ernte

Die Haupterntezeit der Apfelminze nimmt im Juni – noch vor der Blüte – ihren Anfang. Zu diesem Zeitpunkt enthält die Pflanze einen besonders hohen Anteil an ätherischen Ölen, was sich selbstverständlich auch im Aroma widerspiegelt. Man zupft einfach die Blätter von den Stängeln ab, die man verwenden möchte. Praktisch: Die Ernte kann sowohl nach Bedarf als auch auf Vorrat erfolgen.

Tipp: Entscheidet man sich für die Ernte auf Vorrat, breitet man die gepflückten Blätter auf einem sauberen Tuch aus – und zwar nebeneinander. Sie sollten nicht gestapelt werden. So trocknen sie schneller und man vermeidet die gefährliche Schimmelbildung. Nach einer Trockenzeit von ungefähr 14 Tagen gibt man die Blätter zur Aufbewahrung in ein dunkles Gefäß.

Inhaltsstoffe

Zu den ätherischen Ölen, die sich in der Rundblättrigen Minze finden, zählen.

  • Menthol
  • Menthon
  • Cineol
  • diverse Terpene

Darüber hinaus sind auch Gerb- und Bitterstoffe in der Pflanze enthalten.

Hinweis: Passenderweise kommen die guten Inhaltsstoffe allesamt größtenteils in den Blättern vor.

Wirkung

Die Inhaltsstoffe der Rundblättrigen Minze entfalten eine weitestgehend positive Wirkung.

Sie gelten als:

  • krampflösend
  • durchblutungsfördernd
  • desinfizierend

In übergroßen Mengen sollte man sie jedoch nicht konsumieren. Ansonsten können Haut- und Schleimhautreizungen sowie Leberschäden die Folgen sein.

Apfelminze zeigt auf seinem Blattwerk eine leichte Behaarung

Verwendung

Die Rundblättrige Minze riecht und schmeckt sehr lieblich und mild, was sie zu einem beliebten Bestandteil vieler Tee-Sorten macht, die man im Handel kaufen kann. Natürlich lässt sich auch selbst Tee mit den frischen Minzblättern herstellen. Dazu braucht man lediglich 10-15 Blätter in eine Tasse zu legen und mit 250ml kochenden Wassers zu übergießen. Die Blätter verbleiben im Tee und sind auch zum Verzehr geeignet.

Tipp: Dass die Mentha suaveolens auf Deutsch Apfelminze heißt, liegt angeblich daran, dass ihr Aroma so gut zu Äpfeln passt. In diesem Sinne kann man sich eine leckere Erfrischung bereiten, indem man 10 – 15 Minzblätter mit 125 ml kalten Apfelsafts und 125 ml kalten Wassers übergießt. Das Ergebnis ist ein köstlicher Apfelminztee, wunderbar an heißen Sommertagen.

Dank des angenehmen Aromas reicht die Verwendung weit über die Aufwertung von Tee-Kreationen hinaus.

Zusätzliche Einsatzmöglichkeiten der Blätter sind:

  • minzige Soßen
  • Gewürzessig
  • Salate
  • Smoothies
  • Cocktails
  • Liköre

Tipp: Werden die Minzblätter nicht gerade für Tees genutzt, empfiehlt es sich, sie klein zu schneiden.

Krankheiten

Krankheiten und Schädlinge

An und für sich präsentiert sich die Apfel-Minze sehr robust und entsprechend widerstandsfähig. Nichtsdestotrotz können verschiedene Krankheiten oder Schädlinge an der Pflanze zutage treten.

Dies sind vor allem:

  • Minzerost
  • Minzekäfer
  • Blattlaus

Minzerost

Bei Minzerost handelt es sich um eine Pilzerkrankung. Sie zeigt sich durch rostrote Flecken auf den Unterseiten und gelbliche Tupfer auf den Oberseiten der Blätter. Betroffen sind vornehmlich ältere Minzpflanzen. Die Krankheit breitet sich bei feuchtwarmer Witterung ziemlich rasch aus.

Tipp: Bei einem Minzerostbefall sollte man die Pflanze sofort bodentief abschneiden.

Minzekäfer

Der sogenannte Minzekäfer macht sich gemeinhin ab Juni auf den Weg, die Apfelminze zu befallen. Gefährlich sind in erster Linie die Larven – sie treten ab August auf und fressen auch einmal ganze Bestände kahl.

Tipp: Um die Fortpflanzung des Minzekäfers am eigenen Pflanzenbestand und damit gravierende Folgeschäden zu verhindern, ist es ratsam, die Tiere sofort abzusammeln und umzusiedeln, wenn man sie an den Blättern der Minze erblickt. Am besten führt man die Inspektionen stets in den Morgenstunden durch, da die Schädlinge zu diesem Zeitpunkt noch recht träge und folglich leichter zu fassen sind. Wer die erwachsenen Käfer schon frühzeitig beseitigt, muss sich in der Regel nicht um eine mögliche Larvenplage sorgen.

Apfelminze bevorzugt einen halbschattigen bis sonnigen Standort

Blattlaus

Auch die Blattlaus hat eine Vorliebe für die Rundblättrige Minze. Betroffen sind hier insbesondere überpflegte Pflanzen. Das heißt: Eine übermäßige Nährstoffzufuhr oder Übernässung macht die Blätter weich und anfällig für den Schädling.

Tipp: Glücklicherweise ist die Blattlaus kein allzu starker Gegner. Sie lässt sich relativ simpel bekämpfen – etwa durch das gezielte Abspritzen der Blätter.

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