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Avocadobaum, Avocado-Pflanze züchten: Avocadokern einpflanzen

Avocado züchten - Kern einpflanzen
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Blütenfarbe
gelb, grün
Standort
Sonnig
Wuchsform
aufrecht
Höhe
bis zu 15 m
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Lorbeergewächse, Lauraceae
Pflanzenarten
Obstbäume, Topfpflanzen
Gartenstil
Topfgarten, Obstgarten

Die Avocado oder auch Persea americana oder Persea gratissima zählt zu den Lorbeergewächsen und ist in warmen, eher trockenen Gebieten heimisch. Avocados aus dem Supermarkt mangelt es häufig an der Qualität und sie sind auch relativ teuer, denn sie haben meist eine weite Reise zurückgelegt. Es ist sicher einen Versuch wert, Ihren eigenen Avocadobaum zu züchten. In dieser Pflanzanleitung finden Sie  hilfreiche Hinweise und Tipps für den Anbau und die Pflege dieses exotischen Gewächses.

Video-Tipp

Herkunft & Wuchs

Der Avocadobaum erreicht eine Höhe von bis zu 15 Metern und kommt ursprünglich aus Südmexiko. Die Frucht wird im tropischen und subtropischen Zentral-Amerika bereits seit 10.000 Jahren gezüchtet. Mit den Spaniern kam die Pflanze nach Chile, Madeira und in die Karibik. Im Laufe des 19. Jahrhunderts verbreitete sie sich auch bis nach Madagaskar, Afrika, die Philippinen und Malaysia.

Avocadobaum

Pflege

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird die Avocado auch im Mittelmeerraum angepflanzt. Außerdem erfolgt der Anbau in den Tropen weltweit in mehr als 400 Kultursorten. Darüber hinaus erreichte die Frucht Israel, Südafrika, Peru, Chile, Kalifornien, Neuseeland, Australien und den Süden Spaniens (Küste von Granada und Malaga).

Beim Avocadobaum handelt es sich um ein immergrünes Gewächs, welches in warmen, eher trockenen Gebieten schnell wächst. Der Baum trägt nach etwa vier Jahren seine ersten Früchte. Damit der Avocadobaum bestäubt werden kann, benötigt er zwei verschiedene andere Baumarten.

Avocado anbauen

Grundsätzlich vermehrt sich der Avocadobaum durch seinen Avocadokern, den Samen. Für die Vermehrung gibt es drei verschiedene Varianten, den Kern zum Wachsen zu bringen:

  • Züchten im Gewächshaus
  • Wasserglas-Zahnstocher-Methode
  • Züchtung durch Einpflanzen des Kerns in feuchte Erde
Avocado
Sie können unreife Avocados nachreifen lassen.

Standort

Auch im mitteleuropäischen Klima lässt sich die exotische Avocado kultivieren. Wird sie nicht im Freien gezüchtet, wächst sie auch bei kontinentalen Klimaverhältnissen.

Bei der Standortwahl sollten Sie beachten:

  • im Sommer mag die Pflanze einen sonnigen Standort im Garten oder einen konstant warmen Platz im Haus oder in der Wohnung
  • gedeihen auch im Gewächshaus gut
  • benötigt hellen Standort
  • Temperaturen um 25 °C ideal
  • direkte Mittagssonne oder prallen Sonnenschein meiden

Hinweis: Schützen Sie Ihre Avocado-Pflanzen ebenfalls vor Frost, denn die jungen Bäume sind in den ersten drei Jahren noch recht kälteempfindlich.

Avocado-Pflanze ziehen

Substrat

  • Erde sollte leicht feucht, aber keinesfalls nass sein
  • Staunässe unbedingt vermeiden
  • am besten normale Anzuchterde, die über ausreichend Nährstoffe verfügt, verwenden
  • Avocado-Sprössling einmal jährlich umtopfen, um Wachstum anzuregen

Hinweis: Zeigen sich braune Blätter an der Pflanze, ist dies oftmals auf zu viel Wasser zurück zu führen. Diese sind sofort zu entfernen.

Anzucht im Topf

Die ideale Pflanzzeit der Avocado sind die Monate Januar und Februar. Eine Avocado in der Wohnung zu züchten ist gar nicht so schwierig. Dafür benötigen Sie einen Topf oder Kübel sowie einen unbeschädigten Avocadokern. Sie können hier selbstverständlich eine Avocado aus dem Supermarkt verwenden.

Avocadokern einpflanzen

Der Kern sollte frei von Fruchtfleisch sein und mit seinem dicken Ende nach unten in die feuchte Erde gesteckt werden. Dabei sollte seine Spitze oben herausschauen. Wenn Sie selbst Avocados anbauen möchten, ist es wichtig, dass sie die Erde im Topf regelmäßig feucht halten. Bis der erste Sprössling sichtbar wird, benötigen Sie Geduld. Beim Züchten von Avocados sollten sie viel Zeit einplanen.

Avocadobaum ziehen

Nach vier bis acht Wochen springt der Avocadokern auf und bildet einen Sprössling aus. Dieser ist anfangs recht unansehnlich und wirkt noch sehr karg. Scheuen Sie sich nun nicht und schneiden Sie oberhalb der Avocadokern-Spitze zehn bis zwanzig Zentimeter ab. So bilden sich ansehnlichere Verzweigungen, die die Pflanze buschiger und fülliger aussehen lassen.

Anzucht im Wasserglas

Die Wasserglas-Zahnstocher-Methode

Auch bei dieser Anzucht-Methode verwenden Sie nach dem Verzehr der Avocado den vom Fruchtfleisch gelösten Kern. Nun stecken Sie den Kern mit seinem dicken Ende nach unten in ein Wasserglas. Anschließend befestigen Sie drei Zahnstocher am Kern. Achten Sie darauf, diese nicht zu tief hinein zu stecken, nur so weit, dass die Zahnstocher Halt finden.

Avocadobaum ziehen

Der Avocadokern steht bei dieser Konstruktion aufrecht im Glas. Das Wasserglas ist dann mit Pflanzensubstrat und Wasser aufzufüllen und zwar bis knapp unter die Spitze des Kerns. Es wird empfohlen, das Glas mit Alufolie oder Papier von der Seite her einzuhüllen. Nach oben sollte es offen bleiben.

Damit der Avocadokern gut keimen kann, bewahren Sie ihn an einem warmen und dunklen Ort auf. Die Temperatur sollte mindestens 20 Grad Celsius betragen. Nun brauchen Sie wieder Geduld. Nach vier bis acht Wochen bilden sich die ersten Wurzeln und der Spross beginnt zu wachsen. Der Wasserstand ist in dieser Zeit stets konstant zu halten.

Avocadobaum ziehen

Entdecken Sie die ersten Wurzeln und Triebe des Keimlings, stellen Sie das Gefäß an einen hellen Platz. Schützen Sie den Keimling jedoch vor direkter Sonneneinstrahlung. Die Wurzeln dürfen niemals in der Sonne stehen, daher sollte auch das Glas umwickelt bleiben.

Umtopfen

Wenn der Wurzelballen das Glas komplett ausfüllt, ist der Zeitpunkt gekommen, den Avocadokern bzw. das Miniatur-Avocadobäumchen in ein größeres Gefäß umzutopfen. Verwenden Sie hierfür ein nährstoffarmes Substrat. Die Erde sollte dabei nicht zu sauer sein und über einen hohen Sandanteil verfügen.

Für das Umtopfen benötigen Sie:

  • einen größeren Behälter, am besten einen Topf aus Ton
  • frisches Substrat (Torf-Mischung, Palmen- oder Blumenerde)
  • Sprühflasche
  • Nagel- oder Rosenschere
  • zum Besprühen der Pflanze: zimmerwarmes, abgestandenes Wasser

Beim Umtopfen gehen Sie wie folgt vor:

  • Avocado aus Topf nehmen
  • am Stamm packen, möglichst weit unten
  • Topf und alte Erdreste vom Wurzelballen entfernen
  • Ballen nun in dafür bereitgestellten neuen Topf setzen
  • Topf mit frischem Substrat auffüllen
  • Reste des Kerns entfernen
  • Avocado nun tiefer mit Erde bedecken, um neue Wurzeln auszubilden
  • zum Schluss Erde und Blätter der Pflanze mit Wasser besprühen
Avocado-Pflanze

Anzucht im Gewächshaus

Auch im Gewächshaus ist die Anzucht einer Avocadopflanze problemlos möglich. Setzen Sie dafür wie zuvor beschrieben den Kern in einen Blumentopf oder gehen Sie nach der Wasserglas-Methode vor. Voraussetzung für die Anzucht der Avocado im Gewächshaus ist jedoch ein sonniger, heller Standort. Das Gewächshaus sollte auch in der kalten Jahreszeit beheizt sein. Die Avocado benötigt konstant warme Temperaturen.

Die Ernte

Avocadobäume, die aus Samen oder Stecklingen gezogen wurden, tragen erst nach frühestens vier bis sechs Jahren. Gehen Sie eher davon aus, dass Sie Ihre ersten Avocados erst nach zehn Jahren ernten können. Bei unseren klimatischen Verhältnissen ist es eher unwahrscheinlich, dass der Avocadobaum überhaupt jemals Früchte trägt.

Der Grund dafür ist, dass die Avocado nicht zu den Selbstbestäubern gehört und die hiesigen Wärmeperioden für die Ausbildung einer Frucht einfach von zu kurzer Dauer ist. Der Avocadobaum selbst ist jedoch eine attraktive Pflanze, die bei Gartenfreunden äußerst beliebt ist, auch wenn sie keine Früchte ernten können.

Gießen

Die Avocado benötigt nur eine geringe Menge Wasser. Sie verträgt keine Staunässe und  sollte daher nur wenig gegossen werden. Sie dürfen Sie auch mal völlig austrocknen lassen. Wenn die Blätter hängen, gießen Sie die Pflanze wieder. An heißen Sommertagen benötigt die Avocado täglich Wasser, im Winter darf seltener gegossen werden. Das Gießwasser ist vorzugsweise abgestanden und zimmerwarm.

Düngen

Die Avocado ist das erste Mal zu düngen, wenn sie zwischen vier und sechs Monate alt ist. Die jungen Avocados beziehen ihre Nährstoffe noch aus dem Kern, daher ist die Pflanze auch behutsam an Düngemittel zu gewöhnen. Am besten eignet sich Dünger für Zitrusfrüchte oder Kübelpflanzen. Beginnen sollten Sie mit höchstens einem Drittel der angegebenen Konzentratmenge. Die Menge des Düngers ist langsam zu steigern. Die Düngung sollte alle zwei Wochen erfolgen, im Winter ist seltener zu düngen.

Avocadobaum

Braune Blätter haben häufig folgende Ursachen:

  • zu viel Wasser (kontrollieren Sie die Wurzeln auf Fäulnis)
  • zu wenig Wasser (die Blätter sind besonders an den Spitzen braun und bröseln)
  • falsches Substrat (es gibt Avocado-Sorten, die keine klassische Blumenerde vertragen)
  • falscher Dünger
  • falsche Düngemenge (zu viel oder zu wenig)
  • zu kleiner Topf (im Zweifelsfall sollten Sie die Pflanze immer umtopfen)

Schneiden

Wenn Sie die Avocadopflanze sich selbst überlassen wird und nicht schneiden, bildet sie lediglich einen Trieb aus. Dieser schießt in die Höhe und knickt dann in der Regel irgendwann ab. Hier hilft meistens nur ein radikaler Schnitt, indem Sie die Pflanzenspitze entfernen.

Nach einigen Tagen können Sie bereits neue Seitentriebe an der Pflanze erkennen, die nun ebenfalls in die Höhe wachsen. Diese sollten nach einer gewissen Zeit auch geschnitten werden. Avocados verzweigen sich meistens recht gut, wenn ihnen die Spitze genommen wurde. Unbeschnittene Avocadopflanzen sind im Wachstum eher träge.

Überwintern

Avocados sind robust genug, um bis zum ersten Frost im Freien zu stehen. Dann wird es jedoch höchste Zeit, sie in die Wohnung oder ins Haus zu holen. Bei zu großen Temperaturunterschieden treibt die Pflanze zu schnell aus. Um dies zu verhindern, sollten Sie die Avocadopflanze schon bei milden Temperaturen nach drinnen verbringen. Ein heller Standort mit einer konstanten Raumtemperatur ist für die Überwinterung ideal.

Gießen Sie im Winter nur sparsam. Die Erde darf auch ab und zu komplett trocken werden. Avocados sind Tropengewächse und benötigen eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Trockene Heizungsluft lässt häufig die Blätter braun werden. Um dies zu verhindern, ist die Pflanze alle zwei bis drei Tagen mit lauwarmem Wasser zu besprühen. Im Frühling, wenn keine Nachtfröste mehr auftreten, darf die Pflanze wieder zurück ins Freie. Dort verbleibt sie dann wieder bis zum Herbst.

Krankheiten

Der robuste Avocadobaum ist nicht besonders krankheitsanfällig. Dennoch kommt es vor, dass bei trockener Heizungsluft oder warmen Temperaturen der ideale Nährboden für Schädlinge gegeben ist. Dabei werden die Pflanzen dann häufig von Spinnmilben oder Schildläusen befallen. Um diesen Plagegeistern vorzubeugen, dürfen Sie die Pflanze regelmäßig mit Wasser abbrausen.

Eine weitere Krankheit, die bei der Avocadopflanze auftreten kann ist die Wurzelfäule. Diese tritt in der Regel aufgrund von übermäßigem Gießen auf. Avocados vertragen keine Staunässe. Wurzelfäule entsteht durch Schlauchpilze. Diese vermehren sich vorwiegend in feuchten Milieus und befallen die Wurzeln.

Avocado-Pflanze ziehen

Die Folge ist ihr langsames Absterben. Ist die Pflanze an Wurzelfäule erkrankt, wirkt sie mickrig und verkümmert. Auch die Erde riecht unangenehm muffig und faulig. Stellen Sie Wurzelfäule an Ihrer Avocadopflanze fest, sollten Sie die nasse Erde umgehend entfernen und die Pflanze mit frischer, trockener Erde versorgen. So kommt es häufig zur Regeneration des Gewächses.

Schädlinge

Avocados leiden zeitweise an Pilzkrankheiten, jedoch sind Schäden durch Insekten oder Viruserkrankungen eher selten. Bei Avocados wurde eine Form von Viruserkrankung festgestellt, es handelt sich hier um die so genannten „Sonnenflecken“. Der seltene Virus kann über Samen und Pollen verbreitet werden, aber nicht durch Insekten. Es gibt zwar viele Insekten, die Pflanze und Früchte schädigen, diese treten jedoch lediglich lokal im größeren Ausmaß auf. Es entstehen niemals so große Schäden an der Pflanze, wie sie durch Pilze verursacht werden können.

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