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Bananenpflanze, Bananenbaum – Pflege von A-Z

Bananenbaum, Musa basjoo
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Blütenfarbe
gelb, violett, weiss
Standort
Halbschatten, Sonnig
Wuchsform
aufrecht, ausladend, mehrjährig, Staude, Überhängend
Höhe
bis zu 7 Meter hoch
Bodenart
sandig, lehmig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig trocken, frisch
pH-Wert
schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Bananengewächse, Musaceae
Pflanzenarten
Zierpflanzen, Zimmerpflanzen
Gartenstil
Ziergarten, Staudengarten

Ursprünglich stammt die Bananenpflanze aus dem ostasiatischen Raum. Kein Wunder also, dass sie Sonne und Wärme sehr schätzt. Nichtsdestotrotz macht sie es sich immer häufiger auch in unseren Breitengraden gemütlich – und gedeiht prächtig, wenn man sie richtig behandelt.

Video-Tipp

Pflege

Der Bananenbaum ist eine schnellwüchsige Pflanze. Er kommt für die Zimmerkultur ebenso infrage wie für die Aufzucht im Freien – zumindest, wenn es sich um ein winterhartes Exemplar handelt. In puncto Pflege zeigt sich die Bananenstaude relativ bescheiden. Sie stellt aber natürlich dennoch ihre Ansprüche.

Bananenbaum mit Früchten

Wissenswertes

Bananen bilden eine eigene Gattung innerhalb der Familie der Bananengewächse (Musaceae). Alles in allem gibt es circa 70 Arten. Die meisten sind prinzipiell im tropischen bis subtropischen Asien und im westlichen Pazifikraum beheimatet, eine kommt aus Tansania. Schon im 6. Jahrhundert startete die Bananenpflanze ihre Reise um die ganze Welt. Sie fand ihren Weg auch nach Deutschland. Viele Bananenbäume entwickeln essbare Früchte und werden speziell aus diesem Grund angebaut. Tatsächlich lieben die Menschen Bananen – ob roh und pur oder als Eis-, Joghurt- oder sonstige Essenszutat.

Sorten

Verschiedene Sorten der Bananenstaude fungieren allerdings vornehmlich als Zierpflanzen – beispielsweise Zwergbananen. Daneben erfreut sich auch die Japanische Faserbanane (Musa basjoo) zunehmend größeren Zuspruchs hierzulande.

Tipp: Früher wurden Bananen auch als Paradiesfeigen bezeichnet. Sie sind leicht verdaulich und – durch den geringen Anteil an Kochsalz – als Bestandteil schonender Diätkost und für Kleinkinder optimal geeignet.

In unserer Region ist es aufgrund des eher mäßigen Klimas oftmals nicht möglich, Bananen zu ernten. Wer die Kultur einer Bananenpflanze in Angriff nehmen will, sollte sich vorab ausführlich über die jeweilige Sorte informieren, um die Pflege auch im Detail korrekt anzugehen. Dieser Ratgeber befasst sich allgemein mit dem Bananenbaum und liefert eine umfassende Pflegeanleitung, die für alle Arten gilt. Recherchieren Sie ergänzende Fakten zu Ihrer auserwählten Bananenstaude.

Kübelpflanze

Substrat

Wer seine Bananenpflanze im Kübel kultivieren möchte, entscheidet sich für humusreiches Substrat, das grobkörnige, mineralische Anteile aufweist. Torffreies Substrat, das zur Hälfte Lavagranulat oder auch mineralischen Bimskies enthält, ist optimal. Unter keinen Umständen sollte man rein organisches Substrat wie etwa Torf verwenden. Es eignet sich ganz und gar nicht für den Bananenbaum.

Bananenbaum mit einem Hauch von Exotik

Als sinnvolle Alternativen kommen Substrate infrage, die zu 50 Prozent aus Lavasplit, Perlit oder Tongranulat bestehen. Sie bringen den Vorteil mit sich, locker zu sein. So kann das Wasser gut ablaufen und ausreichend Sauerstoff an die Wurzeln des Bananenbaums gelangen.

Tipp: In der Regel gibt sich die Bananenpflanze mit jeder handelsüblichen Kübelpflanzenerde zufrieden, die nicht allzu viel Wasser speichert.

Gießen, Düngen

  • Pflanzgefäß mit Abzugslöchern für die Bananenstaude verwenden
  • gute Ablaufmöglichkeit überschüssigen Gießwassers erforderlich
  • Staunässe unbedingt vermeiden (führt zum Absterben der Pflanze)
  • regelmäßig gießen (im Winter wesentlich seltener als im Sommer)
  • Wurzelballen der Bananenpflanze darf nie komplett austrocknen
  • Bananenstaude ab und an mit Wasser besprühen (Luftfeuchtigkeit)
  • von April bis September einmal wöchentlich düngen
  • im Winter zur Gänze auf das Düngen verzichten
  • stickstoffhaltigen Dünger zur Pflanzenpflege benutzen

Umtopfen

Der Bananenbaum neigt dazu, schnell zu wachsen. Entsprechend häufig muss er umgetopft werden.

  • jüngere Pflanzen je nach Topfgröße alle ein bis zwei Jahre im Frühling in einen größeren Topf mit frischem Substrat einpflanzen – guter Anhaltspunkt ist ein komplett durchwurzelter Topf
  • bei älteren Pflanzen genügt es gemeinhin, nur die oberste Schicht des Substrats zu erneuern

Wichtig ist das neue Pflanzgefäß für den rasant gedeihenden Bananenbaum darf nicht zu groß ausfallen. Eine ausreichende Standfestigkeit muss stets gewährleistet sein. Des Weiteren ist sinnvoll, Ableger, die sich an der Bananenstaude befinden, vor dem Umtopfen zu entfernen und getrennt von der Mutter einzupflanzen.

Tipp: Bei der Pflanzung generell darauf achten, die Musa nicht zu tief „einzugraben“.

Blattspitze eines Bananenbaumblattes

Überwintern

Wer seine Bananenpflanze in den Sommermonaten draußen hält, ist gefordert, sie vor dem Wintereinbruch ins Haus zu holen. Richtwert: Sobald die Nachttemperaturen regelmäßig unter fünf Grad Celsius fallen, muss die Bananenstaude ins Innere umziehen und dort bei ungefähr null bis fünf Grad überwintern.

Tipp: Wie in der warmen Saison ist der Bananenbaum auch im Winter auf einen hellen Standort angewiesen (an einem solchen entwickelt er sich am besten). Ein unbeheizter Wintergarten empfiehlt sich ebenso wie ein Kalthaus.

Es ist ratsam, die Bananenstaude auf eine Styroporplatte zu stellen. So wird der direkte Kontakt zum Boden vermieden und weder die Pflanze noch der Besitzer brauchen sich vor kalten Füßen und Bodenpilzen zu fürchten.

Weitere Hinweise:

  • im Winterquartier nur mäßig gießen
  • Substrat soll nicht völlig austrocknen
  • immer von oben (nicht unten) gießen
  • auf Düngen in der Zeit voll verzichten

Tipp: Wird der Stamm spürbar weich oder stellt man Schimmelbildung fest, wurde die Musa vermutlich zu stark gegossen. Dies ist ein typischer Fehler bei der Überwinterung des Bananenbaums. Passiert er wirklich, heißt es schnell handeln: Die Pflanze sofort wärmer stellen und das Substrat gut austrocknen lassen. Folgt man dem nicht, geht die Bananenstaude innerhalb kürzester Zeit ein.

Ab Februar will das exotisch anmutende Gewächs wieder in etwas wärmere Gefilde übersiedeln sowie nach den Eisheiligen zurück nach draußen.

Tipp: Die Bananenpflanze nach der Rückkehr ins Freie erst schattig und halbschattig stellen. So kann sie sich in kleinen Schritten an die neuerlich eroberte Freiheit gewöhnen und wird sicher vor Verbrennungen durch die Sonne geschützt.

Freilandpflanze

Pflanzen

Hat man es mit einer jungen Bananenstaude zu tun, ist behutsames Vorgehen essenziell. Der Pflanze fehlt noch die nötige Frostresistenz. Deshalb wird sie im Topf vorgezogen und frostfrei überwintert, ehe sie nach zwei bis drei Jahren in den Garten ausrücken darf.

Zeitpunkt

Der ideale Zeitpunkt für die Auspflanzung ist das Frühjahr, allerdings nicht vor den Eisheiligen Mitte Mai. Bis dahin besteht dauernd die Gefahr von Nachtfrösten. Diese könnten den Blättern des Baums schaden. Bei einer zeitigen Pflanzung hat die Bananenstaude bis zum ersten Frost im Spätherbst genügend Zeit, gut anzuwachsen. Dies wiederum macht sie ausreichend kräftig und robust, um den Premierenwinter im Freien unbeschadet zu überstehen.

Tipp: Auf einen möglichst abgetrockneten und warmen Boden achten, wenn es an die Pflanzung des Baums geht.

So funktioniert es:

  • ein etwa 80 Zentimeter breites und 50 Zentimeter tiefes Pflanzloch ausheben
  • den Boden im Pflanzloch sorgfältig auflockern
  • das Pflanzloch mit halb verrottetem Kompost oder herkömmlicher Blumenerde auffüllen
  • Sand oder Perlite unter den Kompost oder die Blumenerde untermischen
  • den Bananenbaum ins Gemisch hineinsetzen und gut angießen
Bananenpflanze mit braunen Blatträndern

Standort

  • hell und sonnig (Halbschatten ist auch in Ordnung)
  • windgeschützt (bei Wind reißen die Blätter leicht ein)

Tipp: Ein Standort an einer gen Süden ausgerichteten Wand ist ideal.

  • lockerer, durchlässiger und nährstoffreicher Boden
  • möglichst hoher Humus- und niedriger Lehmanteil

Tipp: Ein gleichmäßiges Gemisch aus Rindenhumus, Gartenerde und Sand ist perfekt.

Durch die Zugabe von Sand oder Kies wird ein schwerer Boden durchlässiger.

Gießen, Düngen

Wichtig ist, den Bananenbaum regelmäßig zu gießen. Über die großen Blätter verdunstet die Pflanze sehr viel Wasser. Dennoch gilt es auch Sorge zu tragen, das Gewächs nicht zu ertränken.

Tipp: Lieber zwei- bis dreimal pro Woche reichlich gießen als jeden Tag ein bisschen.

  • oberste Bodenschicht sollte leicht abgetrocknet sein (vor neuerlichem Gießen)
  • Staunässe unbedingt vermeiden
  • kalkfreies Regenwasser verwenden
  • zehn Zentimeter dicke Schicht Rindenmulch zur Abdeckung des Wurzelbereichs (hält Feuchtigkeit länger im Boden)
  • Bananenbaum immer wieder mit Wasser besprühen (erhöht die Luftfeuchtigkeit)

Düngen ist von Mai bis Oktober ein- bis zweimal pro Monat erforderlich. Dazu benutzt man einen qualitativ hochwertigen Flüssigdünger.

Schneiden

Gemeinhin muss die Bananenpflanze nicht geschnitten werden. Nur bei einer Erkrankung kommt man nicht umhin, den Baum zu kürzen. Dies ist in der Regel problemlos sogar bis auf zwei bis drei Zentimeter möglich. Zwischendurch kann man verwelkte/vertrocknete Blätter abschneiden.

geschlossene Bananenbaumblüte

Überwintern

Wie bereits mehrfach erwähnt, sollte eine junge Bananenpflanze die ersten beiden Jahre ihres Daseins im Innenbereich überwintern. Demgegenüber dürfen ältere Bäume, die einen ausreichend großen Wurzelstock ausgebildet haben, mit passendem Schutz draußen bleiben. Hier eine Übersicht zu den Maßnahmen, die zu treffen sind.

  • welke Blätter vor den ersten Dauerfrösten beseitigen
  • den Stamm etwa 40 bis 60 Zentimeter über dem Boden abschneiden
  • Wurzelbereich und Stammstück mit (in) Stroh, Häckselgut und Laub abdecken (einpacken)

Hinweis: Die Schicht aus Stroh, Häckselgut und Laub sollte circa 40 Zentimeter dick sein.

  • Holzkiste verkehrt herum über den Stammstummel stülpen
  • Alternativen: Schilfrohrmatten, Kaninchen- oder Maschendraht

Hinweis: Die genannten Elemente dienen dazu, das Abdeckgut einzufassen und zu stabilisieren.

  • Pflanze oberhalb mit Plastikfolie abdecken (Regenschutz)

Man entfernt sämtliche Hilfsmittel erst wieder, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Dann treibt der Bananenbaum nach und nach wieder aus.

Vermehren

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Bananenpflanze zu vermehren.

  • Ableger
  • Aussaat
Bananenpflanze durch Ableger vermehren

Ableger

Die Ableger werden vom Bananenbaum selbst gebildet. Sie sollten so lange an der Mutterpflanze bleiben, bis sie 60 bis 70 Zentimeter messen und Wurzeln gebildet haben. Der ideale Zeitpunkt für die Abnahme der Ableger ist Mitte August – aber nicht ohne vorherige Prüfung, ob wirklich schon Wurzeln vorhanden sind.

  • vorsichtig die Erde entfernen und so Ableger offenbaren
  • Ableger samt Wurzeln mit scharfem Messer abschneiden (am Rhizom der Mutterpflanze)
  • Schnittfläche mit Holzasche bestäuben (am Ableger und an der Mutterpflanze; dient zur Desinfektion)
  • Ableger in einzelne Töpfe mit circa 20 Grad Celsius warmer Aussaat- oder Pflanzerde stecken
  • Substrat ausreichend befeuchten

Tipp: Die unteren Blätter entfernen und die Ableger nicht nur regelmäßig gießen, sondern auch mit Wasser besprühen. So hält man die Verdunstung gering. Nur im Gewächshaus sind die Zusätze nicht nötig.

  • Ableger im Haus überwintern
  • im nächsten Frühjahr in größere Töpfe umtopfen
  • Wechsel immer, wenn Topf gut durchwurzelt ist

Hinweis: Erst nach einigen Tagen wird die Wunde am Rhizom der Mutterpflanze wieder mit Erde bedeckt (wenn sie einen harten Eindruck macht).

Aussaat

  • äußerste Schicht der hartschaligen Samen anfeilen
  • Samen für etwa 24 Stunden in lauwarmem Wasser einweichen
  • zwei bis drei Zentimeter tief in Aussaatgefäß legen
  • lockeres, nährstoffarmes (!) Substrat (z.B. Kokosfaser)
  • Substrat befeuchten
  • Pflanzgefäß mit lichtdurchlässiger Folie abdecken
  • an einen 25 bis 30 Grad Celsius warmen Platz stellen

Meist dauert es mehrere Monate, bis es zur Keimung kommt. Wie lange der Zeitraum tatsächlich ausfällt, hängt nicht zuletzt von der Frische der Samen ab. Daraufhin müssen die jungen Bananenpflänzchen einzeln und bei hoher Luftfeuchte an einem hellen, warmen Platz weiterkultiviert werden.

Hinweis: Beide Arten der Vermehrung sind relativ problemlos umsetzbar. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich jedoch, die Ableger-Variante zu wählen.

Schädlinge

Kübelpflanzen werden während der Überwinterung mitunter von Wollläusen oder Spinnmilben befallen. Oft liegt die Ursache dafür in einer unangemessenen Haltung (zu niedrige Luftfeuchtigkeit und/oder zu kühle Temperaturen).

Tipp: Man kann einer solch negativen Entwicklung vorbeugen, indem man die Bananenpflanze regelmäßig mit handwarmem Wasser besprüht und auf optimale Temperaturen achtet.

Ist der Befall schon eingetreten, sollten zunächst die betreffende und alle benachbarten Pflanzen gründlich abgebraust werden. Danach spritzt man die befallenen Bananenstauden mit für die Gattung geeigneten Pflanzenschutzmitteln.

Blüte des Bananenbaums

Häufig gestellte Fragen

Warum verliert die Bananenpflanze ihre Blätter?

Der Grund dafür, dass die Bananenstaude ihre Blätter verliert, ist meist ein zu nasser und/oder zu dunkler Standort. Demgegenüber behält die Pflanze ihre prächtigen Elemente unter Umständen selbst im Winter, wenn sie hell genug steht und eine perfekte Wasserversorgung genießt.

Weshalb tropfen die Blätter des Bananenbaums?

In der Regel handelt es sich dabei um die sogenannte Guttation – einen völlig normalen Vorgang, der bei hoher Luftfeuchtigkeit auftritt. Die Pflanze gibt über ihre Blätter Wasser ab. So stellt sie sicher, dass Wasser und Nährstoffe von den Wurzeln bis in die oberirdischen Pflanzenteile gelangen.

Was bedeuten braune oder gelbe Blattverfärbungen?

Im Herbst verfärben sich die Blätter auf natürliche Weise – sie verwelken. Treten braune und/oder gelbe Flecken in einer anderen Jahreszeit auf, kann das verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel Licht-, Wasser- oder Nährstoffmangel, zu geringe Luftfeuchtigkeit, Staunässe und Überdüngung oder ein zu kleines Pflanzgefäß.


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