Bart-Iris, Iris barbata: Pflege von A-Z
- Blütenfarbe
- gelb, mehrfarbig, orange, rot, violett, weiss, blau
- Standort
- Halbschatten, Sonnig
- Blütezeit
- April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober
- Wuchsform
- aufrecht, Staude
- Höhe
- bis zu 40 Zentimeter (niedrige Sorten), bis zu 120 cm (hohe Sorten)
- Bodenart
- lehmig, kiesig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken, frisch
- pH-Wert
- neutral, schwach alkalisch, alkalisch
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Schwertliliengewächse, Iridaceae
- Pflanzenarten
- Beetpflanzen, Rabattenblumen, Schnittblumen
- Gartenstil
- Bauerngarten, Blumengarten, Steingarten
Von der dekorativen Bart-Iris (Iris barbata) gibt es hohe (Iris Barbata-Elatior) und niedrige (Iris barbata-nana) Sorten. Die relativ einfache Pflege sieht bei den verschiedenen Arten der Bartiris jedoch ähnlich aus. Eine Anleitung gibt es im folgenden Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Blüte und Blütezeit
Manche Sorten der Bart-Iris blühen im April und Mai und gehören daher zu den Frühblühern. Spätere Sorten, besonders die hohen Arten, zeigen ihre Blüten erst im Sommer. Dafür aber unter Umständen bis in den Herbst hinein. Die Farben können hierbei sehr stark variieren:
- mehrfarbig, rot über orange bis gelb, blau und violett, weiß
- Blütenform immer gleich
- zugespitzt und schwertförmig
- immer als Einzelblüte
- typischer Bart besitzt meist andere Farbe als Blüte
Bodenbeschaffenheit und Standort
Iris barbata stellt in ihrer Pflege einige Ansprüche an den Boden. Denn in ihrer gewöhnlichen Umgebung wächst sie auf Geröll und Steinen. Daher sollte der Boden auch lehmig bis kiesig sein, damit sich die Pflanze so richtig wohlfühlt. Ein Steingarten im Vorgarten ist hierbei sogar der perfekte Standort:
- sonnig bis halbschattig und windgeschützt
- z.B. im Vorgarten mit viel Sonne, im Topf auf einem Südbalkon, im Kübel im sonnigen Eingang, auf sonniger Terrasse, im Gartenbeet vor Wand
- Boden durchlässig und leicht kalkhaltig
- frisch und nährstoffreich
- keinen Rindenmulch nutzen
Tipp:
Je sonniger Sie den Standort wählen, über desto mehr Blüten können Sie sich freuen.
Düngen und Gießen
Damit die Bart-Iris in jedem Jahr aufs Neue wieder in voller Blüte erstrahlen kann, benötigt sie noch vor dem Austrieb im frühen Frühjahr eine Düngung. Hierzu kann kali- und phosphorhaltiger Volldünger aus dem Handel genutzt werden, alternativ ist auch Kompost zu empfehlen, der vorsichtig rund um die Pflanzen untergehoben wird. Beim Gießen sollte zudem die folgende Anleitung beachtet werden:
- benötigt nicht viel zusätzliches Wasser
- natürlich fallender Regen in der Regel ausreichend
- in sehr trockenen Zeiten zugießen möglich
- Kübelpflanzen immer zugießen
- allerdings eher sparsam als zu viel
- Knollen zwischendurch kurz antrocknen lassen
- könnten ansonsten faulen
Hinweis:
Damit das Wasser gut ablaufen kann, sollte der Gartenerde Kies untergemischt werden, wenn die Bart-Iris nicht in einem Steingarten kultiviert wird.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten sind bei Iris barbata so gut wie keine bekannt. Durch schlechte Pflege kann es jedoch hin und wieder zu einem Faulen der Wurzeln kommen. Dann muss die gesamte Pflanze entsorgt werden, damit die Fäulnis nicht auf die anderen Pflanzen im Beet oder Topf übergreift. Zudem sollte dann darauf geachtet werden, dass die Erde durchlässig ist und es nicht zu einer weiteren Staunässe kommen kann. Die verbliebenen Pflanzen sollten in einem solchen Fall die nächste Zeit kein Wasser erhalten und erst einmal abtrocknen. Schädlinge können hingegen auftreten:
- Wühlmäuse
- Knollen in entsprechende Gitter in der Erde setzen
- Schnecken
- Schneckensperren anlegen
- Igeln im Garten Unterschlupf bieten
- fressen bevorzugt Schnecken
- Blattläuse
- mit hartem Wasserstrahl abspülen
- Nützlinge aus dem Handel einsetzen
Tipp: Im gut sortierten Fachhandel oder im Internet werden Marienkäferlarven oder Florfliegenlarven angeboten, die helfen, den Blattlausbefall zu minimieren, da sie sich hiervon ernähren. Auch ein naturnaher Garten mit vielen Vögeln kann gegen die Blattläuse helfen.
Pflanzen
Die Bart-Iris wird als Knolle in den Boden gesetzt und bildet hier mit der Zeit Rhizome und breitet sich so von ganz alleine aus. Damit hierfür genügend Platz ist, sollten die ersten eingesetzten Knollen der Pflanzen nicht zu nah beieinander im Beet oder auch Kübel eingesetzt werden. Vor dem Pflanzen und wenn Kompost im Gartenbeet genutzt werden soll, bietet es sich an, diesen schon ein bis zwei Monate vorher in die Erde einzuarbeiten:
- bester Zeitpunkt im Sommer zwischen Juni und August
- können vor der Kälte im Winter noch anwachsen
- Knollen in Löcher geben
- nur leicht mit Erde bedecken
- auf keinen Fall mulchen
- Knollen benötigen genügend „Luft“ zum Abtrocknen
- leicht angießen
Tipp:
Wenn Sie vergessen haben, Ihre Iris barbata im Sommer ins Beet zu pflanzen, dann können Sie dies alternativ auch noch im Spätwinter bis ins frühe Frühjahr erledigen, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist. Ideal ist es dann auch, die Knollen über den Winter in einen Topf zu setzen und im Frühling dann ins Beet zu pflanzen.
Kübelhaltung
Wenn kein Gartenbeet zur Verfügung steht oder die Pflanzen auf der Terrasse einen Platz finden sollen, dann eignet sich die Bart-Iris auch für eine Kultivierung im Kübel. Dieser sollte vor allem breit genug gewählt werden, da sich die Knollen auch hier nach allen Seiten ausbreiten:
- Gartenerde mit Kies und Kompost mischen
- alternativ lockere Blumenerde aus dem Handel
- über Abflussloch Drainage aus Tonscherben- oder Kugeln
- hierüber Pflanzenvlies
- dann Erde einfüllen
- Knollen nur oben auf Erde legen
- leichte Schicht Erde aufgeben
- angießen
Schneiden
Es besteht für die Pflege keine Notwendigkeit, die Bart-Iris zu schneiden. Allerdings ist es für die Optik sinnvoller, die verblühten Blüten mit dem Stängel an der Basis zu trennen. Werden die Blätter kurz vor dem Winter gelb, sollten diese einfach nur abgezogen werden. Die Pflanze treibt im nächsten Frühjahr von ganz allein wieder aus.
Überwintern
Die Knollen der Bart-Iris, die in der Erde verbleiben, sind absolut winterhart. Die oberen Teile sterben vor dem Winter ab und können entsorgt werden. Im Gartenbeet sollte auch wegen der Staunässe auf ein Mulchen verzichtet werden. Kübel werden unter ein Dach geschoben, damit kein Regen einfallen kann und es zu Schäden durch Nässe kommen kann. Dennoch sollte in sehr trockenen Wintern ab und zu ein wenig Wasser, auch bei Kübelpflanzen, gegeben werden, damit die Knollen nicht ganz austrocknen.
Umtopfen
Haben sich zu viele Ableger im Topf gebildet, dann sollten diese geteilt werden. Da hierfür, wie auch aus dem Gartenbeet auch, alle Knollen entnommen werden, kann frische neue Erde genutzt werden, um den Topf zu füllen. Gerade bei Kübelpflanzen sollte etwa alle zwei Jahre frische Erde verwendet werden:
- Gießwasser schwemmt Nährstoffe schnell aus
- zu wenig Nährstoffe vorhanden
- reichhaltige Blüte bleibt mit der Zeit aus
- Erde im Topf verdichtet sich schneller als im Gartenbeet
- Bart-Iris benötigt leichte, durchlässige Erde
Vermehren
Die Bart-Iris vermehrt sich über die unterirdischen Rhizome von selbst. Jedes Jahr wachsen neue Knollen an, aus denen sich dann auch neue Pflanzen bilden. Allerdings kann es passieren, dass die dekorative Blume mit der Zeit blühfaul wird. Dann ist es an der Zeit, die Knollen zu teilen und einzeln wieder einzusetzen. Aber auch, wenn einfach ein weiteres Beet mit den Bart-Iris angelegt werden soll, kann die Pflanze gemäß der Anleitung jedes Jahr wieder neu vermehrt werden:
- bester Zeitpunkt nach der Blüte
- alternativ im Spätsommer
- Knollen vorsichtig der Erde entnehmen
- alte Teile abschneiden
- junge Rhizome in Stücke teilen
- Blätter einkürzen
- wieder einsetzen wie bei der Pflanzung
Tipp:
Das Teilen sollte so früh wie möglich vor dem Winter erfolgen damit die Knollen vor dem ersten Frost genügend Zeit haben, anzuwachsen und somit widerstandsfähig gegen Kälte sind.
Häufig gestellte Fragen
Das ist natürlich möglich und ein Gartenbeet, zum Beispiel in einem Vorgarten wird optisch besonders hervorgehoben, wenn hier hohe und niedrige Bartiris gemeinsam eingepflanzt wurden. Wichtig hierbei ist, dass die höheren Sorten hinten und die niedrigen Sorten vorne stehen sollten. In einem runden Beet werden die hohen Sorten in die Mitte gepflanzt und die niedrigen rundherum.
Kompost zersetzt sich nur sehr langsam. Wird daher das Beet für die Iris barbata vorbereitet bietet es sich an den Kompost schon ein bis zwei Monate früher unterzuheben. So wird die Erde gelockert und die Nährstoffe haben sich bis dahin freigesetzt und sind so ab dem ersten Tag der Pflanzung bereit, damit die Pflanzen diese mit ihren Wurzeln aufnehmen können.
Hierzu können Sie eine scharfe Gartenschere oder ein scharfes Küchenmesser nutzen. Ganz wichtig ist hierbei immer, dass die Schneidegeräte sauber sind und desinfiziert wurden. Für die Desinfizierung erhalten Sie reinen Alkohol in der Apotheke. Denn wurde vor dem Schnitt nicht desinfiziert, dann können sich am Schneidegerät befindliche Bakterien, Viren oder Pilze in die Knollen gelangen und die Pflanzen so schädigen.
Ganz wichtig ist, wenn Sie die Knollen der Erde für eine Teilung und ein späteres Umpflanzen entnehmen, dass Sie diese nicht zu lange an der Luft trocknen lassen. Das Um- und Einpflanzen sollten Sie daher so schnell wie möglich vornehmen, vor allem auch dann, wenn Sie vorher die gesamte Erde von den Wurzeln entfernt haben.
Leben Sie in einer sehr regenreichen Region, dann bietet es sich an, die Bart-Iris auf eine leichte Erhöhung im Beet zu pflanzen, damit das überschüssige Wasser nach den Seiten schneller abfließen kann und so die Knollen keinen Nässeschaden nehmen.