Baum-Magnolie, Magnolia kobus: Pflege von A-Z
- Blütenfarbe
- weiss
- Standort
- Halbschatten, Absonnig, Sonnig
- Blütezeit
- März, April, Mai
- Wuchsform
- aufrecht, ausladend
- Höhe
- bis zu 24 Meter hoch, in unseren Breiten bis max. 10 Meter
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht, sehr feucht, frisch
- pH-Wert
- neutral, schwach alkalisch, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalkintolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Magnoliengewächse, Magnoliaceae
- Pflanzenarten
- Blütenbäume, Kübelpflanzen, Zierbäume
- Gartenstil
- Dachgarten, Japangarten, Parkanlage, Topfgarten
Wie ihre Verwandten besticht die Baum-Magnolie mit imposanten Blüten im Frühjahr. Allerdings braucht es Geduld, bis die Baummagnolie ihre volle Blütenpracht zeigt. In der Pflege ist die Baummagnolie einfach, wenn sie den richtigen Standort bekommen hat. Denn hinsichtlich des Standortes ist die Kobushi-Magnolie eine richtige Diva. Den deutschen Winter verträgt die Baummagnolie gut, ein Frostschutz ist nur bei jungen Pflanzen erforderlich.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Die Baum-Magnolie (Magnolia kobus) bevorzugt
- warme
- sonnige bis halbschattige
Standorte an Waldrändern. Da Baum-Magnolien sehr breit werden können, sollten Sie mindestens vier Quadratmeter für einen Baum einplanen. Außerdem sollten Sie beachten, dass Spätfröste der Blütenpracht binnen weniger Tage ein jähes Ende bereiten können. Deshalb sollte der Standort vor kalten Ostwinden geschützt sein. Ideal gegen Spätfröste ist Platz vor einer Hauswand oder in einer Gebäudeecke.
Tipp: Die Kobushi-Magnolie braucht mindestens vier Sonnenstunden pro Tag.
Boden
Die Baum-Magnolie kann auf beinahe allen Böden kultiviert werden. Sie gedeiht jedoch besonders prächtig auf Böden mit folgenden Eigenschaften:
- sandig und lehmig
- pH-Wert im leicht saurem bis leicht alkalischen Bereich
- gleichmäßig feucht
- humusreich
Tonige oder verdichtete Böden mag die Kobushi-Magnolie nicht. In diesem Fall sollten Sie auf das Pflanzen des Baumes besser verzichten.
Pflanzen
Die beste Zeit zum Pflanzen von Magnolia kobus ist das Frühjahr. Da die Fleischwurzeln der Pflanze sehr empfindlich sind, sollten Sie beim Pflanzen sehr vorsichtig sein. Gehen Sie nach folgender Anleitung vor:
- Pflanzloch ausheben
- Größe: großzügig bemessen, Wurzeln dürfen nicht anstoßen (mindestens dreimal so groß wie der Topfballen)
- nicht zu tief pflanzen: Topfballen schließt mit Bodenoberfläche ab
- vorsichtig auffüllen
- Erde leicht mit den Händen andrücken
- nicht antreten (Gefahr des Wurzelbruchs)
- vorsichtig einschlämmen
Tipp: Legen Sie einen Gießrand an, damit die Feuchtigkeit leichter zu den Wurzeln transportiert wird.
Pflanznachbarn
Die Kobushi-Magnolie kommt am besten als Solitär zur Geltung. Um die Wurzeln zu schützen, empfiehlt sich jedoch eine Unterbepflanzung. Unter den Winter- und Frühlingsblühern passen folgende Pflanzen gut zu Magnolia kobus:
- Märzenbecher (Leucojum vernum)
- Traubenhyazinthen (Muscari)
- Blausternchen (Scilla)
- Winterling (Eranthis)
Als Bodendecker für die Unterbepflanzung eignen sich zum Beispiel:
- Schaumblüte (Tiarella)
- Kleines Immergrün (Vinca minor)
Pflege-Anleitung
Baum-Magnolien sind einfach in der Pflege. Allerdings können Sie auf Konkurrenzwuchs empfindlich reagieren. Deshalb sollten Sie den Boden mit einer Schicht Rindenmulch abdecken. Muss Unkraut entfernt werden, dann sollten Sie äußerst vorsichtig zu Werke gehen, damit Sie bei der Pflege die flachen Wurzeln von Magnolia kobus nicht verletzen.
Gießen
Die pflegeleichte Baum-Magnolie gilt als empfindlich gegenüber Trockenheit. Allerdings soll sie nach neueren Beobachtungen auch Trockenheit sehr gut vertragen. Trotzdem sollten Sie die Baum-Magnolie in sehr trockenen Perioden mit zusätzlichen Wassergaben verwöhnen.
Düngen
Im Frühjahr ist Magnolia kobus für die Gabe eines organischen Volldüngers oder von Hornspänen dankbar. Wurde der Boden mit einer Mulchschicht aus Laub oder Grasschnitt bedeckt, dann braucht die Baum-Magnolie im Frühjahr keine zusätzlichen Düngergaben. Im Herbst freut sich die Pflanze über einen Mehrnährstoffdünger oder über guten Gartenkompost, denn so gestärkt kommt sie gut über den Winter.
Tipp: Organisches Material muss nicht eingearbeitet werden, da die Baum-Magnolie zu den Flachwurzlern gehört.
Schneiden
Einen regelmäßigen Schnitt braucht die Baum-Magnolie nicht. Das Einkürzen der Äste kann sogar dazu führen, dass ihr malerischer Wuchs verloren geht. Deshalb sollten Sie nur kranke und tote Äste entfernen. Des Weiteren ist ein Schnitt erlaubt, wenn der Baum durch ein Unwetter schlimmen Schaden genommen hat. Der ideale Zeitpunkt für alle Schnittmaßnahmen ist nach der Blüte.
Überwintern
Magnolia kobus ist eine winterharte Pflanze. Allerdings sollten Sie Jungpflanzen in den ersten zwei bis drei Standortjahren vor der Kälte im Winter schützen. Für eine Windbarriere:
- Stöcke um die Jungpflanze in den Boden stecken
- ein Winterschutzvlies um die Stöcke winkeln
Bei älteren Pflanzen ist diese Prozedur nicht mehr notwendig. Sie vertragen Temperaturen bis minus 34,5 °C. Das entspricht der Winterhärtezone (WHZ) 4. Da auf Sandböden die Frosthärte höher ist, sollten Sie feuchte, nährstoffreiche Lehmböden mit Sand und Laubhumus verbessern.
Vermehren
Das Vermehren der Kobushi-Magnolie ist relativ einfach, allerdings müssen Sie mehrere Jahre auf die ersten Blüten warten. Zudem verlangen Vermehrungsmethoden wie Steckling oder Absenker viel Geduld.
Quelle: Photo by David J. Stang, Magnolia kobus 5zz, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
Stecklinge
Da die Kobushi-Magnolie zu den laubabwerfenden Magnolien gehört, werden die Stecklinge im Frühsommer nach der Blüte genommen. Für die erfolgreiche Vermehrung auf diese Art und Weise halten Sie sich einfach an folgende Anleitung:
- Triebspitze in Länge von 10 bis 15 Zentimetern abschneiden
- nur Spitzen von gesunden, kräftigen, leicht verholzten Trieben verwenden
- unteres Blattpaar entfernen
- Rinde im unteren Bereich mit scharfem Messer abschaben
- Steckling in feuchte Anzuchterde stecken
- mit durchsichtigem Plastikbeutel abdecken
- Standort: halbschattig, keine Mittagssonne
- Pflege: stets feucht halten
- nach Bildung erster Wurzeln Plastikhaube entfernen
Nach weiteren vier Wochen können Sie die junge Baummagnolie in einen Topf mit humoser Erde pflanzen. Ausgepflanzt wird die Jungpflanze erst im kommenden Frühjahr, da sie den ersten Winter frostfrei überwintert werden soll.
Absenker
Voraussetzung für die Technik ist, dass Sie einen nicht zu stark verholzten Ast bis zum Boden ziehen können. Nachdem Sie einen Ast ausgewählt haben, halten Sie sich einfach an folgende Anleitung:
- Boden auflockern
- mit Kompost anreichern
- mit Spaten eine 15 bis 20 Zentimeter tiefe Furche ziehen
- Absenker entlauben, Blüten entfernen
- an zwei bis drei Stellen mit scharfem Messer oder Rasierklinge leicht anritzen
- Absenker in Furche ziehen
- mit Erde bedecken
- mit Steinen beschweren
- Triebspitze nicht mit Erde bedecken
- angießen
Hat der Absenker nach einigen Monaten eigene Wurzeln entwickelt, können Sie ihn mit einem glatten Schnitt vom Mutter-Baum trennen. Danach kann er am ausgewählten Standort eingepflanzt werden. Dies ist entweder im Spätherbst oder im kommenden Frühjahr.
Abmoosen
Für das Abmoosen wählen Sie einen zweijährigen, unverzweigten Trieb aus. Haben Sie den Trieb abgeschnitten, dann gehen Sie nach folgender Anleitung vor:
- Rinde im Abstand von zwei Zentimetern vorsichtig anscheiden
- Rinde vorsichtig abschälen, darunterliegendes Gewebe nicht beschädigen
- geschälten Trieb mit Moos umhüllen
- Manschette aus aufgeschnittenem Plastiktopf um Moos legen
- Topf mit durchsichtiger Plastikfolie umhüllen und fest verschließen
- Moos stets feucht halten
- im Herbst Trieb vorsichtig freilegen
- Zweig unterhalb der jungen Wurzeln abschneiden
- Jungpflanze in Topf mit humoser Erde einpflanzen
- Topf mit Abzugsloch verwenden
- angießen
- oberirdische Triebe um zwei Drittel einkürzen
Anschließend die junge Baum-Magnolie an einem hellen, frostfreien Standort wie eine erwachsene Pflanze pflegen. Im kommenden Mai kann die Jungpflanze im Garten ausgepflanzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Quelle: Bruce Marlin, Magnolia kobus borealis, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
Blattfleckenkrankheit
Eine Infektion mit dem Bakterium Pseudomonas syringae erkennen Sie an schwarzen Flecken auf den Blättern. Sie tritt vor allem bei feuchtkalter Witterung auf. Da die befallenen Triebe komplett absterben können, sollten Sie kranke Triebe frühzeitig bis ins gesunde Holz zurückschneiden. Außerdem sollten Sie herabgefallenes Laub regelmäßig im Hausmüll entsorgen, da die Bakterien im Laub überwintern.
Mehltau
Hat Echter oder Falscher Mehltau die Baummagnolie befallen, sollten Sie die kranken Triebe und Äste entfernen, damit sich der Pilz nicht weiter ausbreiten kann.
Raupen
Einige Raupen finden die Blätter von Magnolia kobus äußerst lecker. Da sich nach dem Abfressen jedoch sofort neue Blätter bilden, sollte der Baum diese Plage ohne Gegenmaßnahmen problemlos überstehen.
Weiße Fliege
Der eigentliche Feind der Baum-Magnolie sind die Larven der Weißen Fliege, denn diese ernähren sich von den Blattsäften und können den Baum nachhaltig schädigen. Die Eier werden auf der Blattunterseite abgelegt. Ein natürlicher Feind der Weißen Fliege sind Schlupfwespen, die Sie im Fachhandel kaufen können.