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Berg-Aster, Aster amellus: Pflege von A-Z

Berg-Aster (Aster amellus)
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Blütenfarbe
violett, blau
Standort
Sonnig
Blütezeit
August, September, Oktober
Wuchsform
aufrecht, buschig, horstbildend
Höhe
bis zu 60 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
sehr trocken, mäßig trocken
pH-Wert
schwach alkalisch, alkalisch
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusarm
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Korbblütler, Asteraceae
Pflanzenarten
Stauden, Steingartenpflanzen
Gartenstil
Blumengarten, Präriegarten, Steingarten

Gleich mehrere Blütenstände schmücken die krautigen Stängel der Berg-Aster und machen die Blume somit zu einem der beliebtesten Herbstblüher. Bläulich violette Blüten mit strahlendem, gelbem Zentrum sorgen teilweise bis in die ersten Oktoberwochen für Farbe im Gartenbeet. Leider wird das Gewächs, welches sich seinem Namen getreu in bergigen Lagen wohl fühlt, immer seltener. Umso wirksamer ist es, Aster amellus im eigenen Garten zu kultivieren. Beachtet der Gärtner die folgenden Pflege-Tipps, steht einer erfolgreichen Haltung nichts im Wege.

Video-Tipp

Pflege-Anleitung

Grundsätzlich ist die Berg-Aster (Aster amellus) sehr pflegeleicht. Erfahrungsgemäß entwickeln sich Berg-Astern eher langsam. Hat sich die Pflanze aber erst einmal an ihren Standort gewöhnt, beeindruckt sie mit einer langandauernden, strahlenden Blüte, auf die sich der Gärtner jedes Jahr aufs Neue freuen kann. Einige Faktoren sollte er bei der Haltung dennoch beachten.

Standort

Steinige Hänge und viele Sonnenstunden bieten ideale Bedingungen für die Staude. Aufgrund dieser Ansprüche ist sie im alpinen Raum öfter anzutreffen als in ebenen Breiten. Dennoch ist es jedem mit der richtigen Pflege möglich, den Sonnenanbeter erfolgreich zu kultivieren. Beste Voraussetzungen bietet ein Kies- oder Steingarten. Sortenbedingt lässt sich die Berg-Aster aber auch im Kübel halten, da sie mit einer Wuchshöhe von etwa einem halben Meter relativ niedrig bleibt. Droht das Gewächs abzuknicken – ganz gleich ob im Kübel oder im Beet – benötigt die Pflanze eine Stütze.

Bergaster (Aster amellus)
Die Berg-Aster (hier die Sorte ‚Veilchenkönigin‘) fühlt sich in sonnigen Lagen pudelwohl.

Bergastern lieben es warm und sonnig. In der freien Natur erscheinen sie in Kiefernwäldern nur an lichten Orten. Zeitweise toleriert das Gewächs auch den Halbschatten. Mehrere Sonnenstunden am Tag sind jedoch unabdingbar für eine gesunde Entwicklung und eine reichhaltige Blüte.

Tipp: Blasse, nicht ausgebildete Blüten sind ein deutlicher Hinweis auf Lichtmangel.

Dennoch ist ein Standort auf einer nach Süden ausgerichteten Terrasse nur mit Einschränkungen empfehlenswert. Zu warm darf es am Standort nämlich nicht werden. In diesem Fall wird die Pflanze anfällig für Krankheiten und verkürzt ihre Blütezeit.

Die Aster breitet sich selbstständig über Ableger aus. Fühlt sie sich an ihrem Standort wohl, vermehrt sich die Blume rasch und flächendeckend.

Boden

Bergastern stellen nur wenig Ansprüche an einen gepflegten Boden. Sie wachsen auch an Orten, an denen es anderen Blühpflanzen viel zu trocken und steinig ist. Viele Nährstoffe sollte die Erde dennoch liefern. Ansonsten gibt sie sich mit trockenem, lehmig- sandigem Substrat zufrieden. Optimaler Weise legt der Gärtner das Beet mit Kies oder Steinen aus. Wichtig ist nur, dass der Boden gut drainiert ist. Staunässe verträgt die Berg-Aster nämlich nicht. Ganz besonders bei der Kübelhaltung ist darauf zu achten, dass Regen- und Gießwasser problemlos abfließen können. Eine Kiesschicht eignet sich hier im doppelten Sinne. Zum einen schafft der Gärtner beste Standortvoraussetzungen, da steiniger Boden den natürlichen Ansprüchen der Aster entspricht. Zum anderen ist Kies eine gute Möglichkeit, eine Drainage zu legen.

Hinweis:

Die lehmigen Bodenansprüche der Pflanze können hingegen zum Verhängnis werden. Lehmiger Boden ist von Natur aus dicht und undurchlässig.

So legen Sie Drainage im Blumenbeet an:

  • Boden bis in die tiefen Schichten umgraben
  • Aushub mit Sand vermischen
  • Erde erneut in das Loch einarbeiten
  • nicht festklopfen oder -stampfen

Kalken

Eine Handvoll Gartenkalk
Bei Bedarf sollten Sie den Boden für Berg-Astern unbedingt kalken (hier Gartenkalk).

Zudem besitzt die Berg-Aster eine besondere Vorliebe für kalkhaltige Böden. Dieser Eigenschaft verdient sie auch ihren Beinamen Kalk-Aster. Um die optimalen Standortbedingungen zu schaffen, empfiehlt es sich, den Kalkgehalt des Bodens zunächst mit einem Teststreifen aus dem Baumarkt zu prüfen. Zeigt das Ergebnis einen zu sauren pH-Wert, kalkt der Gärtner seinen Boden wie folgt:

  • Lehmböden bei einem pH-Wert von 7
  • sandige Lehmböden bei einem pH-Wert von 6,5
  • sandige Böden bei einem pH-Wert von 5,5

Bei leichten Abweichungen dieser Werte reicht es aus, alle drei Jahre rund 150 g Kalk pro Quadratmeter in die Erde einzuarbeiten. Bessern sich die Werte nicht oder liegen sie deutlich unter dem empfohlenen Wert, erhöht der Gärtner die Menge auf 250 g pro Quadratmeter.

Der geeignete Zeitpunkt, um den Boden zu kalken, ist das Frühjahr. An einem trocknen Tag arbeitet der Gärtner das Mittel tief in die Erde ein. Wichtig ist, dass der Boden dafür trocken ist. Alternativ kann dies auch im Herbst geschehen:

  • humoser Boden: kohlensaurer oder Algenkalk
  • schwerer Lehmboden: Branntkalk
  • leichter bis mittleren Boden: Gartenkalk
  • alternativ: Gesteinsmehl

Pflanzen

Im Grunde kann der Gärtner junge Pflanzen das ganze Jahr über in die Erde setzen. Das einzige Ausschlusskriterium ist gefrorener Boden. Empfehlenswert ist aber das Frühjahr, wenn das Laub bereits abgefallen ist und sich noch nicht erneut gebildet hat. Halten Sie sich dabei an unsere Pflanz-Anleitung:

  • Boden auflockern/Drainage einarbeiten
  • Abstand von 40 bis 50 cm einhalten
  • 4 bis 6 Pflanzen pro Quadratmeter setzen
  • Bergastern aus dem Handel nicht tiefer als im vorhandenen Topf pflanzen

Tipp: Bergastern bilden nicht nur einen Blickfang im Beet, sondern eignen sich auch optimal, um Beete einzufassen. Dennoch sollte der Gärtner sie auch für diesen Zweck nicht zu dicht pflanzen. Aster amellus breitet sich schnell aus und wächst bei guter Pflege mit der Zeit dicht zusammen.

Geeignete Pflanzpartner

Pflanznachbarn für Berg-Aster - Prachtscharte und Sonnenhut
Prachtscharte und Sonnenhut sind nur zwei der für Aster amellus geeigneten Pflanznachbarn.

Gießen

Da Aster amellus auf trockenen Böden gedeiht, genügt der normale Niederschlag als Gießwasser. Nur bei langanhaltender Trockenheit muss der Gärtner ihr Wasser zusätzlich Wasser geben.

Tipp: Im Sommer sollte die Wassergabe möglichst in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden erfolgen, um Verbrennungen durch intensive Sonneneinstrahlung zu verhindern.

Düngen

Astern freuen sich über eine zweimalige Düngergabe im Jahr. Bei der Berg-Aster empfiehlt sich die Anreicherung des Substrats vor allem im ersten Standjahr. Geeignet ist ein lang wirkender Staudendünger. Diese Pflege Maßnahme führt erfahrungsgemäß zu einer reichhaltigeren Blütenentwicklung.

Schneiden

Damit sich auch im Folgejahr viele violette Blüten bilden, muss der Gärtner die Bergaster jährlich zurückschneiden. Die Schnitt-Anleitung sieht diese Maßnahme für den Herbst oder nach der Blüte vor. Alle drei bis vier Jahre sollte er die Pflanze zudem verjüngen. Dabei entfernt er sämtliche alte und verholzte Pflanzenteile.

Berg-Aster (Aster amellus)
Die Berg-Aster ist bei Bienen, Schmetterlingen und anderen Bestäuberinsekten sehr beliebt.

Hinweis:

Häufig weisen Garten-Ratgeber darauf hin, Astern nicht vor dem Wintereinbruch zu kürzen. Im Falle der Berg-Aster ist ein bodennaher Rückschnitt im Herbst jedoch kein Problem. Während die Triebe anderer Arten einen wichtigen Frostschutz darstellen, ist die Berg-Aster winterfest.

Vermehren

Wer Aster amellus bei der Ausbreitung nicht sich selbst überlassen, sondern die Blume gezielt vermehren möchte, kann dies über eine Teilung erreichen. Andernfalls bildet die Pflanze Ausläufer und erscheint hin und wieder an unerwünschten Orten im Garten. Die beste Zeit für eine Teilung ist das Frühjahr oder die Phase nach der Blüte. Idealerweise erfolgt die Teilung im Abstand von zwei bis drei Jahren, um die Pflanze zu verjüngen. Gehen Sie dabei am besten wie folgt vor:

  • Berg-Aster ausgraben
  • Wurzelballen je nach Größe mit dem Spaten trennen (alternativ mit den Händen auseinanderzerren)
  • Teilstücke mit zwei bis drei Augen an neuen Standort pflanzen
  • ursprünglichen Wurzelballen auf kahle Stellen kontrollieren
  • diese nicht erneut einpflanzen, sondern auf dem Kompost entsorgen

Hinweis:

Die Teilung ist das einfachste Verfahren der Vermehrung. Nach Belieben kann der Gärtner seine Pflanze aber auch durch Aussaat oder Stecklinge vervielfachen.

Überwintern

Im Gegensatz zu vielen anderen Aster-Arten ist die Sorte Aster amellus winterhart. Sie hält Temperaturen von -23 bis zu -28 °C aus. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, deckt den Wurzelballen mit etwas Laub ab. Vor allem bei Kübeln, in denen das Substrat schnell gefriert, kann eine präventive Pflege-Maßnahme nicht schaden.

Bergaster (Aster amellus) in Vase auf Tisch
Auch als Schnittblume macht die ausgesprochen winterharte Bergaster eine gute Figur.

Krankheiten und Schädlinge

Unstimmige Standortverhältnisse erhöhen die Schädlingsanfälligkeit der Bergaster. Vor allem Lichtmangel führt häufig zu einem Krankheitsbefall.

Ein zu dichter Wuchs ruft zum Beispiel Mehltau hervor. Der Parasit äußert sich an einem weißen Belag auf den Blättern. Die Schädlinge sitzen jedoch meistens an den Blattunterseiten. Bei einem leichten Befall genügt es, diesen Belag mit einem Tuch abzuwischen und den Standort zu wechseln. Langfristig lässt sich die Pflanze mit Pflanzenbrühen aus Ackerschachtelhalm oder Milch behandeln. Auch Nützlinge wie Marienkäfer bekämpfen den Schön- beziehungsweise Schlechtwetterpilz auf biologische Weise.

Gefürchtet ist auch die Asternwelke, bei der die Blätter schlaff hinunterhängen, als sei die Blume vertrocknet. In diesem Fall pflanzt der Gärtner das Gewächs um und ersetzt es mit einer robusten Pflanze. Erst nach mindestens vier Jahren darf er am selben Standort erneut eine Aster pflanzen.

Hinweis:

Die falsche Pflege führt manchmal zum Verkahlen der Bergaster. Zu wenig Nährstoffe sind dann die Ursache. Mit etwas Kompost oder anderem organischen Dünger ist die unansehnliche Optik schnell behoben.

Beliebte Sorten

Berg-Aster - Aster amellus 'Ultramarine'
Eines ist allen Sorten der Berg-Aster (hier ‚Ultramarine‘) gemein: Sie gedeihen auch auf kargen Böden hervorragend.
Quelle: Sandstein, Aster amellus ‚Ultramarine‘, Elfenau, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 3.0

Zu den schönsten Sorten der Berg-Aster gehören unter anderem

  • ‚Dr. Otto Petscheck‘
  • ‚Glücksfund‘
  • ‚Rosa Erfüllung‘
  • ‚Rudolf Goethe‘
  • ‚Sternkugel‘
  • ‚Ultramarine‘
  • ‚Veilchenkönigin‘
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