Blutweiderich, Lythrum salicaria: Pflege von A-Z
- Blütenfarbe
- rosa
- Standort
- Halbschatten, Sonnig
- Blütezeit
- Juli, August, September
- Wuchsform
- aufrecht, buschig, horstbildend, Staude
- Höhe
- bis zu 120 Zentimeter hoch
- Bodenart
- lehmig
- Bodenfeuchte
- frisch, nass
- pH-Wert
- neutral, schwach alkalisch, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Weiderichgewächse, Lythraceae
- Pflanzenarten
- Stauden, Teichpflanzen
- Gartenstil
- Naturgarten, Wassergarten
Der Blutweiderich (Lythrum salicaria) ist eine ausgesprochen große Wildstaude. Ihre leuchtend dunkel-rosafarbenen Blüten fallen schon von Weitem ins Auge. Besondere Ansprüche stellt sie vor allem an Standort und Wasserversorgung.
Inhaltsverzeichnis
Standort
In der Natur gedeiht diese Wildstaude vor allem an Bächen, Wassergräben und Teichen, sprich an feuchten bis nassen Standorten. Möglichst ähnliche Bedingungen benötigt sie demzufolge auch im Garten.
- stark von Bodenbeschaffenheit abhängig und umgekehrt
- bevorzugt sonnige, gut belüftete Standorte
- kommt auch im Halbschatten zurecht
- je sonniger der Platz, desto üppiger und farbenprächtiger die Blüte
- Blütenbildung im Schatten stark eingeschränkt
- optimale Bedingungen als Uferbepflanzung, an Gewässerrändern, auf Sumpfwiesen
- eine der wenigen Stauden, der Staunässe nichts ausmacht
Pflanzung
Blutweiderich kann außer im Winter bzw. bei Frost das ganze Jahr über gepflanzt werden. Im Beet pflanzt man vorzugsweise zwischen März und April oder von September bis Oktober, an den Teichrand von Mai bis Juni und in die Flachwasserzone von Mai bis Ende August.
Am und im Teich
Für die Pflanzung am Teichrand und in die Flachwasserzone setzt man die Pflanzen in Gitterkörbe und dann an den Uferrand. Gittertöpfe können dabei den oft knappen Wurzelraum in diesem Bereich ersetzen bzw. ausgleichen. Mit Zierkies können die unschönen Körbe leicht kaschiert werden. Etwas aufwendiger ist die Pflanzung im Teich:
- Pflanzkörbe verwenden
- mit Jute auslegen
- dann Erde, z. B. handelsübliche Teicherde, einfüllen
- humusreiches, dauerfeuchtes bis sumpfiges, kalkhaltiges und nährstoffreiches Substrat
- Blutweiderich einsetzen und Korb mit Erde auffüllen
- anschließend mit Jute, Stroh und Kies abdecken
- ins flache Wasser setzen
- Erde im Korb sollte maximal 10 cm tief im Wasser stehen
Im Beet
Eine Pflanzung im Gartenbeet ist nicht ganz unproblematisch, denn dauerhaft feucht bis nass sind die wenigsten. Wenn jedoch regelmäßig gewässert wird, sodass der Boden nicht austrocknet, kann es klappen. Ideal ist dabei ein sandiger, humoser Boden, der am besten schwach alkalisch bis schwach sauer ist:
- Pflanze einige Zeit wässern
- ausreichend großes Pflanzloch ausheben
- Ballen in Erde-Torfgemisch einsetzen
- Pflanzloch mit Erdaushub auffüllen
- Erde im Wurzelbereich festtreten
- abschließend gründlich wässern
- Pflanzabstände von 50 cm empfehlenswert
Ist der Boden im Beet eher ungeeignet und beispielsweise zu trocken, kann man versuchen, einen ausreichend großen Pflanzkübel aus Kunststoff in die Erde zu setzen und dort hinein den Blutweiderich zu pflanzen. Natürlich muss der Pflanzkübel über Abzugslöcher verfügen. Als Substrat verwendet mit Kompost und Mulch gemischte Gartenerde. So lässt sich auch in trockener Umgebung ein ausreichend feuchter Standort schaffen.
Pflege
Diese Ansprüche stellt der Blutweiderich an seine Pflege.
Gießen
In der Pflege ist Blutweiderich recht anspruchslos. Wichtigster Teile der Pflege ist eine konstante Versorgung mit Wasser. Der Boden sollte zu keiner Zeit austrocknen. Das ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn im Beet oder Kübel gepflanzt wurde und in heißen Sommermonaten. Gegebenenfalls muss sogar mehrmals täglich gewässert werden. Gelegentliches Mulchen kann die Feuchtigkeit länger im Boden halten und vor Austrocknung schützen. Am Teichrand oder im Flachwasserbereich ist die Wasserversorgung in der Regel kein Problem.
Tipp: Nehmen Sie zum Wässern Teich- oder Regenwasser. Steht nur Leitungswasser zur Verfügung, lässt man es vor dem Gießen einige Stunden stehen, damit sich der Kalk absetzen kann.
Düngen
Was diese Staude gar nicht mag, ist eine Überdüngung und zu stickstoffreiche Dünger. An Gewässerstandorten kann in der Regel auf Düngen verzichtet werden. An Standorten, wo laufend gewässert werden muss, sollte man im Frühling einen Langzeit-Staudendünger oder Kompost verabreichen. So ist diese Pflanze den ganzen Sommer über gut mit Nährstoffen versorgt, sodass nicht mehr nachgedüngt werden muss. Bei einer Kultivierung im Beet oder Kübel wird alle zwei Jahre der Austausch des Bodens empfohlen.
Schneiden
Blutweiderich ist eine Pflanze, die sich stark durch Selbstaussaat vermehrt. Ist das nicht gewünscht, müssen verblühte Teile der Pflanze im Herbst abgeschnitten werden, um einer Samenbildung zuvorzukommen. Wen das nicht stört, der sollte die Pflanzen bis zum Frühjahr stehen lassen, dann können die Samen Vögeln und Insekten im Winter als Nahrungsquelle dienen. Der Rückschnitt erfolgt dann im Frühjahr, und zwar bodennah. Ein weiterer Schnitt direkt nach der Blüte kann die Bildung von Seitentrieben fördern.
Überwintern
Im Beet kommt Blutweiderich ganz ohne Schutz aus. Exemplare, die im Uferbereich eines Gewässers oder der Flachwasserzone stehen, sollten vorsorglich entnommen werden und in einem frostfreien Quartier überwintern. Das kann ein unbeheizter aber frostfreier Keller, eine Garage oder Treppenhaus sein. Man holt sie vor dem ersten Frost raus und stellt den Ballen in einen Wassereimer. Als Alternative können diese Pflanzen auch in Töpfe gepflanzt und mitsamt Topf im Garten eingegraben werden. Im Frühjahr gräbt man sie wieder aus und setzt den Weiderich zurück in oder an den Teich.
Überwintern im Kübel sieht so aus, dass man den Kübel außen mit Vlies, Folie oder Kokosmatten isoliert und zum Schutz vor Frost von unten, auf eine Palette oder Styropor stellt. Der Kübel selbst sollte über ein größeres Fassungsvermögen verfügen, um nicht komplett durchzufrieren. An frostfreien Tagen muss gelegentlich gegossen werden.
Vermehren
Für die Vermehrung von Blutweiderich kommen die folgenden drei Methoden in Frage.
Quelle: Salicyna, Lythrum salicaria 2018-05-24 2876, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 4.0
Aussaat
Samen zur Vermehrung des Blutweiderichs können Sie im Fachhandel kaufen oder im Spätsommer von den welken Blüten ernten. Die selbst geernteten Samen lassen Sie anschließend über den Winter trocknen:
- Direktaussaat zwischen März und April oder im Spätsommer
- oder von Februar bis März vorziehen
- zu gegebener Zeit an gewünschten Platz pflanzen
- Samen an Ort und Stelle aussäen und andrücken
- nicht mit Erde bedecken
- bis zur Keimung konstant feucht halten
- Kältebehandlung unterstützt Keimung
- kann im Freien über Winter erfolgen
Stecklinge
Eine Vermehrung über Stecklinge hat den Vorteil, dass die daraus entstehenden Pflanzen exakte Kopien der Mutterpflanze sind, was bei einer Aussaat nicht der Fall ist. Bester Zeitpunkt für eine Stecklingsvermehrung ist im Frühjahr und Frühsommer, etwa Anfang Mai bis Mitte Juni, auf jeden Fall noch vor der Blüte.
- Stecklinge sollten eine gewisse Länge erreicht haben
- idealerweise am frühen Morgen schneiden
- von jungen, wüchsigen, einjährigen und blütenlosen Trieben
- Stecklinge sollten etwa 10 cm lang sein
- immer unterhalb einer Knospe oder eines Blattpaares abschneiden
- bis auf die obersten, alle Blätter entfernen
- kleine Töpfe mit einer Mischung aus Kompost und Sand befüllen
- Stecklinge in Substrat einsetzen
- Erde fest andrücken und angießen
- Töpfe mit lichtdurchlässiger Folie abdecken
- an hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen
Bis sich die ersten frischen Blättchen zeigen, kann es mehrere Wochen dauern. Die Pflege beschränkt sich während dieser Zeit auf eine gute Wasserversorgung. Die Folie muss für eine optimale Belüftung zwischenzeitlich öfter entfernt werden.
Tipp: Zu spät geschnittene Stecklinge bilden keine Überwinterungsknospen aus und überleben den Winter in der Regel nicht.
Teilung
Eine Teilung ist im Frühjahr und Herbst möglich, vorzugsweise aber im Frühjahr, sobald sich die ersten jungen Triebspitzen zeigen. Sie bietet sich vor allem für größere Horste an. Dazu holt man die komplette Pflanze aus dem Boden und teilt sie anschließend mit dem Spaten in mehrere Teilstücke. Dabei ist darauf zu achten, dass jedes einzelne Teilstück über ausreichend Wurzelwerk verfügt. Bevor man die dann getrennt voneinander wieder einpflanzt, entfernt man beschädigte und abgestorbene Wurzelteile und kürzt die verbleibenden etwas ein. Nach dem Einpflanzen muss nun noch gründlich gewässert werden.
Tipp: Blutweiderich sollte generell etwa alle fünf Jahre geteilt werden. Beim Teilen werden die Pflanzen dabei gleichzeitig verjüngt.
Krankheiten
Schädlingen und Krankheiten gegenüber ist diese Pflanze relativ robust. Eine Ausnahme bildet dabei die sogenannte Blattfleckenkrankheit, die kann ihr stark zusetzen. Man erkennt sie an dunklen, scharf umrandeten Flecken auf Blattober- und Unterseiten. Später werden sie braun und vertrocknen. Bei einem leichten Befall reicht es manchmal aus, befallene Blätter zu entfernen. Ist er jedoch bereits fortgeschritten, müssen betroffene Pflanzen komplett entfernt und im Hausmüll entsorgt werden.
Häufig gestellte Fragen
Lythrum salicaria besitzt keine giftigen Pflanzenteile. Trotz allem können empfindliche Personen empfindlich auf den einen oder anderen Inhaltsstoff reagieren, beispielsweise in Form von Hautreizungen. Für diese Personen kann es deshalb ratsam sein, beim Hantieren mit dieser Pflanze Handschuhe zu tragen.
Die beste Zeit zum Umpflanzen ist zu Beginn und am Ende der Wachstumsphase. Exemplare im Topf sollten spätestens dann umgetopft werden, wenn der Topf stark durchwurzelt ist oder die ersten Wurzeln bereits oben aus dem Topf wachsen.
Gute Begleitpflanzen für den sumpfigen bis nassen Teichrand sind beispielsweise Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus), Dotterblume (Caltha), Hängende Segge (Carex pendula), Goldkolben (Ligularia). Im Beet bieten sich u. a. Astilben, Eisenhut, Dreimasterblume, Katzenminze aber auch Gauklerblume, Goldfelberich und Witwenblume an.