Bogenhanf, Sansevieria trifasciata – Steckbrief und Pflege-Anleitung
- Blütenfarbe
- weiss, grün
- Standort
- Halbschatten, Sonnig
- Blütezeit
- Mai, Juni
- Wuchsform
- aufrecht
- Höhe
- bis zu 120 Zentimeter
- Bodenart
- sandig, tonig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht, frisch
- pH-Wert
- neutral
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusarm
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Spargelgewächse, Asparagaceae
- Pflanzenarten
- Zimmerpflanzen
- Gartenstil
- Wohngarten
Der Bogenhanf gehört hierzulande zu den bekannteren Zimmerpflanzen, denn das Gewächs ist ausgesprochen langlebig und ausdauernd. Vor allem für Anfänger und Menschen ohne grünen Daumen ist die Sansevieria trifasciata – wie der Bogenhanf auch genannt wird – also bestens geeignet. Ganz ohne das entsprechende Wissen geht es jedoch auch bei dem Gewächs mit dem merkwürdigen deutschen Namen Schwiergermutterzunge nicht. Die wichtigsten Fakten und Tipps gibt es hier.
Standort
Ob es sich um die kompakte Sansevieria trifasciata hahnii mit einer Höhe von etwa 20 Zentimetern oder die Sansevieria trifasciata laurentii mit stattlichen 1,2 Meter langen Blättern handelt – der Bogenhanf benötigt einen warmen und sonnigen Standort. Günstig ist daher ein Fensterbrett, im Idealfall Richtung Süden. Halbschatten verträgt das Gewächs zwar ebenfalls, Sorten mit bunten Blättern zeigen ihre Farben dann allerdings nicht allzu deutlich und auch die Wuchskraft ist eingeschränkt.
Das Gewächs stammt aus den warmfeuchten Gebieten Afrikas und kommt daher mit kühleren Temperaturen nicht gut zurecht. Bereits bei unter 12°C wird es der Sansevieria zu kalt und sie kann Schaden nehmen. Bei der Auswahl des richtigen Standplatzes sollte daher auch auf Zugluft geachtet werden. Denn diese kann der Zimmerpflanze im Winter schnell schwer zu schaffen machen.
An undichten Fenstern oder solchen, die häufig zum Lüften benutzt werden, sollte die Schwiegermutterzunge also besser nicht stehen. Besser ist hier ein kleiner Abstand von etwa einem Meter.
Substrat
Das richtige Substrat für den Bogenhanf ist humusarm, nährstoffarm und mäßig locker. Zudem sollte es einen neutralen pH-Wert aufweisen. Einfache Fertiglösungen sind daher Kakteenerde und Tongranulat. Auch zwei Teile Pflanzenerde, die mit einem Teil Sand, Bimsstein oder Tongranulat vermischt wird, bietet sich an.
Tipp: Eine Drainageschicht unter der Erde vereinfacht die Pflege der Sansevieria. Tonscherben oder gröbere Steine bieten sich hierfür an.
Pflanzgefäß
An sich benötigt die Sansevieria trifasciata kein besonderes Pflanzgefäß, gerade bei den größeren Sorten lohnt sich aber die bedachte Auswahl.
Aufgrund der langen und dickfleischigen Blätter werden die Gewächse schnell kopflastig und neigen zum Umfallen, wenn der Topf nicht entsprechend schwer ist. Es empfiehlt sich also, einen stabilen und möglichst schweren Topf oder Übertopf zu wählen.
Gießen
Die Wachstumsphase des Bogenhanfs reicht etwa von März bis September oder Oktober. Nur in dieser Zeit sollte die Sansevieria großzügig gegossen werden. Das Substrat wird geschwemmt oder getaucht, sodass es gut durchnässt ist. Im Anschluss muss es jedoch gut ablaufen können. Wasserreste sind dringend aus dem Übertopf beziehungsweise Untersetzer zu entfernen.
Zwischen den Wassergaben muss das Substrat etwa zur Hälfte gut abtrocknen. Vollständig austrocknen sollte es jedoch nicht. Es sollte also darauf geachtet werden, dass die Abstände zwischen den Wassergaben nicht zu klein sind.
Während der Ruhephase im Winter darf das Gießen noch sparsamer erfolgen. Gewässert wird wöchentlich, allerdings nur Schlückchen Weise – gerade so, dass die Erde nicht vollständig austrocknet. Bei dem Wasser ist der Bogenhanf nicht wählerisch. Aufgrund der Kalktoleranz kann auch härteres Leitungswasser direkt verwendet werden. Besser ist jedoch Regenwasser oder weiches Wasser.
Düngen
Direkt nach dem Kaufen und nach dem Umtopfen ist die Sansevieria für etwa ein Jahr gut mit Nährstoffen versorgt, die Pflege beschränkt sich während dieser Zeit also auf das Gießen des Bogenhanfs.
Ab dem zweiten Jahr in der Erde sollte mit der Düngung begonnen werden. Geeignet ist Langzeitdünger, beispielsweise in Stäbchenform, der im März in die Erde gesteckt wird. Alternativ kann ein Flüssigdünger für Zimmerpflanzen verwendet werden. Dieser wird in mittlerer Konzentration verdünnt und aller vier Wochen dem Gießwasser zugegeben.
Blüte
Die Blüte des Bogenhanfs setzt etwa im Mai ein und ist bis zum Juni zu bewundern. Je nach Zuchtform sind die filigranen Blüten weiß oder grün.
Die rispenförmig angeordneten Blüten geben einen sehr intensiven, angenehmen Duft von sich. Zu bewundern sind sie allerdings nur bei optimaler Pflege und selbst dann nur an älteren Gewächsen. Es kann also eine ganze Weile dauern, bis die erste Blütephase auftritt.
Extra-Tipp: Wer sich nicht so lange gedulden möchte, sollte den Bogenhanf bereits ausgewachsen kaufen und auf optimale Bedingungen am Standort achten.
Schneiden
Die Sansevieria benötigt gar keinen Verschnitt. Wenn die Blüte vertrocknet ist, kann diese mit einem Ruck entfernt werden. Kommt es zu Knicken oder sonstigen Schäden an den Blättern, können diese mit einem scharfen Messer abgeschnitten werden.
Tipp: Ist die Blüte noch nicht vollständig vertrocknet oder wird in die frischen Blätter geschnitten, sollten Handschuhe getragen werden. Der austretende Pflanzensaft ist giftig.
Umtopfen
Wenn die Sansevieria trifasciata einen sonnigen Standplatz erhält und optimal gepflegt wird, kann sie recht schnell wachsen. Ein Umtopfen ist dennoch nicht jährlich nötig. In der Regel reicht ein Substratwechsel aller drei Jahre aus. Bei dieser Gelegenheit kann – sofern gewünscht – auch die Vermehrung erfolgen.
Direkt nach dem Umtopfen kann die Düngung für ein Jahr ausgesetzt werden. Der beste Zeitpunkt für den Erdwechsel ist das Frühjahr oder genauer der zeitige März.
Überwintern
Die Sansevieria trifasciata zeigt sich bei der Überwinterung besonders pflegeleicht. Die Düngung wird ab September ausgesetzt. Das Gießen erfolgt nur mit sehr kleinen Wassermengen einmal wöchentlich, sodass die Erde nicht vollständig austrocknet.
Abgesehen davon ist keine gesonderte Pflege von Nöten. Die Zimmerpflanze bleibt sogar am gewohnten Standort. Es sollte lediglich darauf geachtet werden, dass das Gewächs nicht direkt in der kalten Zugluft steht. Auch heiße, trockene Luft ist nicht ideal. Zusätzlich zum Gießen kann also für ein angenehmeres Klima gesorgt werden, indem die Pflanze hin und wieder mit weichem Wasser besprüht wird.
Vermehren
Den Bogenhanf zu vermehren ist vergleichsweise einfach und dazu auf drei verschiedenen Wegen möglich: Über Blattstecklinge, über Teilung und über Ableger.
Ableger
Die weitaus einfachste Möglichkeit der Vermehrung ist die Verwendung von Ablegern. Die Sansevieria bildet selbst sogenannte Kindel – also Seitensprosse – aus. Diese können von der Mutterpflanze gelöst und separat eingepflanzt werden. Damit ist die Vermehrung bei dieser Variante bereits abgeschlossen.
Zu beachten ist lediglich, dass nur Ableger mit bereits ausgebildeten Wurzeln direkt in das obig beschriebene Substrat eingebracht werden sollten. Unbewurzelte Kindel sollten zunächst in eine Mischung aus gleichen Teilen Torf und Sand gesetzt werden, das leicht feucht gehalten wird.
Teilung
Die Teilung der gesamten Pflanze ist ebenfalls eine vergleichsweise einfache Form der Vermehrung. Sie funktioniert jedoch besser bei der Laurentii als bei Vertretern der Hahnii Gruppe. Bei letzteren Formen steht nur eine Rosette zur Verfügung, die sich schwer teilen lässt.
Die einzelnen Abschnitte bei dem langblättrigen Bogenhanf macht das Vermehren hingegen einfach. Während des Umtopfens wird der Wurzelballen mit einem scharfen Messer so geteilt, das zwei möglichst gleichgroße Hälften entstehen. Hat sich ein Abschnitt schon von der Mutterpflanze separiert, kann auch dieser abgeschnitten werden. Die so entstandenen separaten Pflanzen werden in das gewohnte Substrat eingesetzt.
Blattstecklinge
Das Vermehren über Blattstecklinge ist die weitaus schwierigste und langwierigste Variante. Ein einzelnes Blatt wird dazu in einzelne Stücke mit einer Länge von jeweils mindestens fünf Zentimetern geschnitten. Mit den unteren Schnittstellen wird jeder Blattsteckling in eine Mischung aus Sand und Torf oder aber Anzuchterde mit Sand gesetzt. Wichtig ist, dass wirklich die Schnittstelle in das Substrat gesetzt wird, die auch zuvor in Richtung der Wurzeln zeigte. Anderenfalls wird keine Bewurzelung erfolgen.
Krankheiten
Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler
Krankheiten
Die Sansevieria trifasciata ist eine an sich robuste und widerstandsfähige Pflanze. In Hinblick auf Krankheiten tritt lediglich Wurzelfäule gelegentlich auf. Diese ist jedoch auf Staunässe oder ungeeignetes Substrat zurückzuführen.
Schädlinge
Bei Schädlingen können Dickmaulrüssler dem Gewächs zu schaffen machen. Die adulten Parasiten ernähren sich von den Blättern und fressen halbkreisförmige Löcher in deren Ränder. Viel gefährlicher sind jedoch die Larven des Schädlings. Diese fressen die Wurzeln, wodurch die Pflanze scheinbar grundlos zu kümmern beginnt. Bei einem Befall ist der Bogenhanf aber durchaus noch zu retten, sofern entsprechende Erste-Hilfe-Maßnahmen möglichst schnell durchgeführt werden.
Möglichkeiten der Behandlung sind:
- das Einbringen von Nematoden in das Substrat, die Nützlinge setzen in den Larven Bakterien frei, die zu deren Absterben führen
- das Aufstellen eines mit Holzwolle gefüllten Gefäßes direkt neben der Sansevieria trifasciata, die erwachsenen Dickmaulrüssler verstecken sich während des Tages darin und können dann sehr einfach entfernt werden, dieser Behandlungsweg sollte mit den Nematoden oder einem Substratwechsel kombiniert werden, im Alleingang ist er nicht wirksam genug
- ein völliger Substratwechsel reduziert die Anzahl der Larven erheblich oder kann sogar alle entfernen, die Wurzeln sollten dabei abgespült und das alte Substrat im Anschluss im Backofen oder der Mikrowelle erhitzt werden, um die Schädlinge zu vernichten
Da die Parasiten nicht wählerisch sind, sollten Pflanzen in der Umgebung am besten gleich mitbehandelt werden. Auch wenn hier kein Blattfraß auffällt, können sich die Larven bereits an den Wurzeln zu schaffen machen. Das schwächt die Pflanze und erhöht zudem das Risiko für Pilzinfektionen.
Pflegefehler
Bei den Pflegefehlern belegen falsches Gießen und ein unpassender Standort die ersten Plätze. Ein zu dunkler Stellplatz führt zum verminderten Wachstum und schwächt die Widerstandskraft des Bogenhanfs. Direkte Sonne muss es zwar nicht unbedingt sein, die schattigste Ecke ist jedoch in jedem Fall ungeeignet.
Zudem ist zu beachten, dass ein plötzlicher Standortwechsel aus dem Schatten in die pralle Sonne zu Verbrennungen an den Blättern führen kann. Beim Umstellen sollte also schrittweise vorgegangen werden, sodass sich die Sansevieria trifasciata allmählich daran gewöhnen kann. Beim Gießen gilt es das Gleichgewicht zu halten. Gewässert werden sollte immer erst dann, wenn die oberste Substratschicht abgetrocknet ist.
Vorsicht: Giftig!
Der Bogenhanf ist aufgrund der enthaltenen Saponine in allen Teilen giftig für Menschen und Haustiere. Das Gewächs sollte daher außerhalb der Reichweite von Kindern und Tieren stehen. Werden die frischen Blätter verschnitten, sind zudem Handschuhe zu tragen um direkten Hautkontakt zu dem austretenden Pflanzensaft zu vermeiden.