Bohnenkraut, Satureja spec.: Pflege-Anleitung
- Blütenfarbe
- rot, violett, weiss
- Standort
- Sonnig, Vollsonne
- Blütezeit
- Juni, Juli, August, September, Oktober
- Wuchsform
- aufrecht, buschig, einjährig, mehrjährig, Halbstrauch
- Höhe
- bis zu 70 Zentimeter hoch
- Bodenart
- sandig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken, mäßig feucht
- pH-Wert
- neutral, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusarm
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Lippenblütler, Lamiaceae
- Pflanzenarten
- Einjährige Pflanzen, Gewürzpflanzen, Heilkräuter, Heilpflanzen, Kräuter, Mediterrane Pflanzen, Topfpflanzen
- Gartenstil
- Apothekergarten, Italienischer Garten, Selbstversorgergarten, Topfgarten
Bohnenkraut ist ein beliebtes Gewürz im Kräutergarten, das, wie der Name schon vermuten lässt, perfekt zu allen Bohnengerichten passt. In der Pflege ist zwischen dem einjährigen Sommer-Bohnenkraut (Satureja hortensis) sowie dem mehrjährigen Winter-Bohnenkraut (Satureja montana) zu unterscheiden.
Inhaltsverzeichnis
Boden und Standort
Ein sonniger und warmer Standort im Garten ist ideal sowohl für das einjährige als auch für das winterharte Kraut. Der Platz sollte zudem vor zu viel Wind geschützt sein. Die Heil- und Würzpflanze lässt sich zudem auch in einem Topf kultivieren:
- sonniger Balkon oder Terrasse
- im Garten Beet vor einer Mauer oder Hecke
- Richtung Süden
- Schatten vermeiden
- kalkhaltiger Boden bevorzugt
- trockene magere Erde wird besser vertragen
- auf zu viele Nährstoffe im Boden verzichten
- lediglich ein wenig Kompost unterheben
Aussaat
Die direkte Aussaat ins Gartenbeet kann im April bis Mai und später auch nochmals im August (Berg-Bohnenkraut) erfolgen. Auch ein Vorziehen der Pflanzen in Anzuchtschalen auf der Fensterbank ist möglich. Bei den Samen, die im gut sortierten Fachhandel erhältlich sind, handelt es sich um Lichtkeimer:
- Anzuchterde im Topf nutzen
- Samen nur auf Erde auflegen
- ganz dünn mit Erde bedecken
- Abstand rundherum 30 Zentimeter im Gartenbeet
- im Anzuchttopf reicht weniger Abstand
- heller und warmer Standort für Keimung
- Erde bis zur Keimung immer feucht halten
Tipp: Wenn Ihnen ein Frühbeetkasten zur Verfügung steht, dann ist dieser ebenfalls für die Anzucht des Bohnenkrauts geeignet. Die kleinen Pflanzen können von hier dann direkt ins Gartenbeet ausgepflanzt werden.
Blüte und Blütezeit
Die Blütezeit von beiden Sorten beginnt im August und zieht sich bis in den September. Bei den Blüten handelt es sich um kleine, feine Lippenblütchen, die an den Spitzen sitzen. Da unzählige Blüten je nach Sorte in weiß, rosa oder violett ausbildet werden, fallen diese dennoch dekorativ optisch ins Auge.
Düngen und Gießen
Das genügsame Bohnenkraut benötigt nicht viel Pflege. Sowohl das Sommer- als auch das Bergbohnenkraut bevorzugt karge Böden, so dass ein Düngen über das Jahr entfallen kann. Jedoch sollte der Boden immer kalkhaltig sein. Es wird empfohlen, der folgenden Anleitung zur Pflege zu folgen:
- optimaler pH-Wert zwischen 6 und 7
- ansonsten Branntkalk oder Kalksteinmehl unterheben
- im Frühjahr ein wenig Kompost untermischen
- reicht als Düngung völlig aus
- im Winter bietet Mulchschicht zusätzliche Nährstoffe
- nur wenig gießen
- Erde immer abtrocknen lassen
- normaler Regen reicht im Gartenbeet aus
- nur in sehr heißen Perioden zugießen
Im Topf kultivierte Kräuter sollten einmal im Frühjahr einen Dünger mit organischer Langzeitwirkung erhalten.
Tipp: Um zu sehen, ob der Boden den optimalen pH-Wert besitzt, können Sie im Handel Stäbchen erwerben, die Sie einfach in die Erde stecken und so sehen können, wie hoch der Wert ist. Entsprechend sehen Sie, ob Handlungsbedarf besteht oder nicht.
Erntezeit
Idealerweise wird im Sommer zur Blüte geerntet, da in dieser Zeit beide Sorten das würzigste und größte Aroma entfalten. Allerdings können die Triebe des Winter-Bohnenkrauts das ganz Jahr über geerntet werden, wohingegen das Sommer-Bohnenkraut nur im Sommer geerntet wird:
- Zweige direkt über Boden schneiden
- Stiele bündeln
- kopfüber aufhängen
- an luftigem und schattigem Ort
- Bohnenkraut wird in der Regel getrocknet verwendet
- auch Verwendung frischer Blätter möglich
- getrocknete Blätter von Trieben abstreifen
- in verschlossenen Dosen aufbewahren
- würziger Geschmack hält länger
Hinweis: Es gibt eine weitere, geschmacklich sehr interessante Sorte. Hierbei handelt es sich um das ebenfalls mehrjährige und winterharte Zitronige Bergbohnenkraut (Satureja montana var. citriodora). Dieses schmeckt nicht ganz so herb wie das Bergbohnenkraut und besitzt ein Aroma, das sehr warm ist und leicht an Zitronengeschmack erinnert.
Krankheiten und Schädlinge
Bei allen Sorten des Bohnenkrauts sind keine Krankheiten oder ein Schädlingsbefall bekannt.
Pflanzen
Etwa einen Monat vor dem Pflanzen sollte die Erde im Gartenbeet mit ein wenig Kompost angereichert werden. Dann können sich die Nährstoffe bereits vorher lösen und stehen den Kräutern sofort zur Verfügung. Die Pflanzung erfolgt gemäß der folgenden Anleitung:
- Löcher ausheben
- Pflanzabstand von 30 Zentimeter einhalten
- Drainage aus Steinen einlegen
- vermeidet Staunässe
- Pflanzen einsetzen
- Erde wieder einfüllen
- gut andrücken
- einmal gut angießen
- später nur noch mäßig gießen
Hinweis: Wollen Sie Ihr Bohnenkraut in einem Topf oder Balkonkasten kultivieren, sollten Sie hier ebenfalls auf den nötigen Abstand achten. Es bietet sich an, über den Abflusslöchern eine Drainage aus Kies oder Tonscherben, bzw. -kugeln anzulegen.
Schneiden
Für die Küche werden immer wieder neue Triebe benötigt, um die schmackhaften und würzigen Blätter zu ernten. Daher ist es sinnvoll, die Triebe für die richtige Pflege regelmäßig zu entspitzen. So wird das mehrjährige Bergbohnenkraut zu neuer Triebbildung angeregt. Dieser Schnitt sollte auch einmal vor der Blüte durchgeführt und die Pflanze insgesamt um 10 Zentimeter eingekürzt werden.
Überwintern
Das mehrjährige Bergbohnenkraut ist winterhart und muss nur in sehr kalten Winterzonen ein wenig geschützt werden. Wurde es hingegen im Topf kultiviert, ist Winterschutz immer notwendig, da die Erde schnell durchfrieren kann:
- im Freiland letzte Triebe ernten
- bodennah zurückschneiden
- bei sehr kalten Temperaturen mit Stroh oder Reisig abdecken
- Kraut verträgt Temperaturen bis zu -20° Celsius
- Töpfe nach Innen stellen
- frostfreier und kühler Schuppen
- unbeheiztes Treppenhaus
Ein Topf kann auch auf Styropor oder ein Holzbrett gestellt und dann auf dem Balkon oder der Terrasse in eine schützende Ecke geschoben werden. Der Topf und die Pflanze werden dann insgesamt mit Pflanzenvlies oder Reisigmatten eingeschlagen. Den Schutz, ob im Beet oder Topf im frühen Frühjahr wieder abnehmen, damit das Kraut wieder neu austreiben kann.
Tipp: Das Bohnenkraut im Topf müssen Sie nicht vor dem Winter abernten, sondern können den gesamten Winter über die Triebe weiter auch frisch nutzen, wenn sie das Kraut in einem Innenraum überwintern.
Umtopfen
Wurden die Bohnenkraut-Gewächse im Kübel kultiviert, dann bietet sich ein Umtopfen der winterharten Sorte in der Pflege alle zwei bis drei Jahre an. Hierbei muss der Topf nicht notwendiger Weise geändert werden, denn die Pflanzen können gleichzeitig auch geteilt und somit vermehrt werden. Der alte Topf sowie weitere neue Gefäße können somit genutzt werden:
- Pflanze vorsichtig Topf entnehmen
- alte Erde von den Wurzeln entfernen
- Topf mit Essigwasser gut auswaschen und -bürsten
- neue Drainage anlegen
- frische Erde zur Hälfte einfüllen
- Pflanze einsetzen
- restliche Erde zugeben und gut angießen
- Auffangteller nach halber Stunde abschütten
Tipp: Wenn Sie für die Gefäße normale Blumenerde nutzen, können Sie ein Stück Tafelkreide dazugeben. So erhält das Bohnenkraut die gewünschte kalkreiche Erde. Denn bei Kreide handelt es sich um weiches Kalkgestein.
Vermehren
Während Satureja hortensis immer wieder neu ausgesät werden muss, kann das winterharte Satureja montana durch Teilung oder Stecklinge vermehrt werden, wenn es einmal im Beet oder Topf kultiviert wurde. Die Teilung der Pflanzen im Gefäß sollte während des Umtopfens erfolgen, ansonsten wird wie folgt vorgegangen:
- Kraut vorsichtig der Erde entnehmen
- Frühjahr bester Zeitpunkt
- Wurzeln mit Messer durchtrennen
- in drei bis vier Stücke teilen
- danach wieder in genügend Abstand einpflanzen
- Stecklinge können das ganze Jahr entnommen werden
- Triebe schneiden
- untere Blätter entfernen
- in Glas mit Wasser stellen
- alternativ in Anzuchterde
An einen warmen und hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen. Die Erde muss bis zur Bewurzelung immer feucht gehalten werden. Bilden sich die ersten Wurzeln, können die neuen Krautgewächse am vorgesehenen Standort gemäß der Pflanz-Anleitung eingepflanzt werden.
Häufig gestellte Fragen
Beide Arten wachsen buschig und aufrecht und verholzen schnell im unteren Bereich. Daher ist es im ersten Moment gar nicht so einfach zu erkennen, ob es sich um die winterharte oder die einjährige Sorte des Bohnenkrauts handelt. Allerdings fehlt dem Bergbohnenkraut der violette Schimmer, den das einjährige Kraut besitzt.
Dies liegt an den ätherischen Ölen, deren Gehalt in den Blättern und Trieben kurz vor der Blüte ansteigt, was zu der starken Würze vor und während der Blüte führt.
Wenn Sie das Kraut ins gleiche Beet pflanzen wie Ihre Stangen- und Buschbohnen, dann bietet dies einen großen Vorteil für die Bohnen. Denn das Kraut verhindert aufgrund seines Geruchs den Befall der Schwarzen Bohnenlaus. Weitere gute Pflanznachbarn sind verschiedene Kräuter wie Oregano, Thymian, Lavendel und Salbei. Auf Pfefferminze im selben Beet oder Topf sollten Sie hingegen verzichten.
Sie können das Gewürzkraut für viele verschiedene Gerichte verwenden, nicht nur Bohnen können hiermit gewürzt werden. So passt es auch wunderbar in viele Eintöpfe und zu Kartoffeln. Das Bergbohnenkraut wird zudem auch gerne für das Würzen von Wild oder Lamm genutzt. Gehen Sie mit der Dosierung aber immer vorsichtig um, denn das Kraut hat einen sehr intensiven Geschmack.