Dattelpalme, Phoenix-Palme: Pflege von A-Z und Überwintern
- Blütenfarbe
- gelb
- Standort
- Halbschatten, Absonnig, Sonnig
- Blütezeit
- Februar, März, April, Mai
- Wuchsform
- aufrecht, ausladend, buschig, mehrjährig, horstbildend, Überhängend
- Höhe
- 5 bis 15 Meter hoch
- Bodenart
- steinig, sandig, lehmig, kiesig, tonig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht, frisch
- pH-Wert
- neutral, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Palmengewächse, Arecaceae
- Pflanzenarten
- Zimmerpflanzen, Kübelpflanzen, Balkonpflanzen, Mediterrane Pflanzen
- Gartenstil
- Wintergarten, Dachgarten, Topfgarten, Innenhof, Terrassengarten
Mit einem Hauch Karibik füllt die Dattelpalme Räume und ziert Gärten. Sie besitzt einen geringen Pflegeanspruch und gilt als eine genügsame Pflanze, die je nach Art bei richtiger Vorbereitung sogar im Freien überwintern kann. Welche das ist und was Sie sonst über die Phoenix-Palme wissen sollten, können Sie bei Plantopedia nachlesen.
Inhaltsverzeichnis
Pflege
Die Phoenix-Palme gilt als eine der Palmengattung, die am besten mit dem europäischen Klima harmoniert. Der Pflegeaufwand hält sich in Grenzen, aber einige Details sind trotzdem beim Pflanzen, Umtopfen, Gießen und Düngen sowie Schneiden zu beachten. Aus der professionellen Pflege-Anleitung können Sie diese Informationen entnehmen und zusätzlich erfahren, wie Sie Ihre Dattelpalme optimal überwintern und vermehren sowie typischen Krankheiten und Schädlingen zu Leibe rücken können.
Standort
Die Dattelpalmen zählen zu den wenigen Palmenarten, die überwiegend in ihren ursprünglichen Herkunftsländern saisonalen Temperaturunterschieden ausgesetzt wurden und aus diesem Grund im kühleren Mitteleuropa gut zurechtkommen. Neben der Temperatur sind weitere Kriterien bei der Standortwahl zu berücksichtigen, damit die Phoenix eine optimale Basis für ein gesundes, kraftvolles Gedeihen erhält:
- optimale Temperatur ab 20 °C
- hell bis halbschattig
- windgeschützt und ohne Zugluft
- direkte Sonne erst nach einer Gewöhnungszeit
- für regelmäßigen Luftaustausch in Räumen sorgen
- lichtdurchflutete Wintergärten eignen sich besonders gut
- im Winter benötigt sie ein passendes Winterquartier (siehe „Überwintern“)
Tipp: Stehen Dattelpalmen im geschlossenen Räumen und werden rein als Zimmerpflanze gehalten, sollten sie den Sommer aufgrund der höheren Lichtintensität im Freien verbringen. Das erhöht ihre Lebenserwartung deutlich.
Boden/Substrat
Ein weiterer Aspekt, der über die Gesundheit, Langlebigkeit und das Gedeihen entscheidet, ist die Boden- beziehungsweise Substratbeschaffenheit. Folgende Bedingungen sollte der Boden erfüllen:
- hohe Lockerheit
- nährstoffreich
- wasserdurchlässig
- leicht kalkhaltig
- ältere Phoenix-Exemplare vertragen ein wenig Lehm im Boden gut
- Luftfeuchtigkeit zwischen 40 Prozent und 60 Prozent
- pH-Wert: neutral, um die 6,8
Substrat
Die meisten herkömmlichen Palmensubstrate beinhalten vielfach einen Torfanteil. Dieser könnte für die Phoenix-Palme dann ein Problem darstellen, wenn es sich um minderwertigen Torf handelt, der schnell schimmelt und verdichtet. Derartige Substrate sollten unbedingt mit Kokosfasern aufgewertet werden, damit eine Lockerheit des Substrats erhalten und Schimmel vorgebeugt wird. Perlite kann anstelle von Kokosfasern oder zusätzlich in das Substrat gegeben werden oder Sie kaufen von Anfang an ein Produkt, welches diese Bestandteile beinhaltet.
Tipp: Kleine Phoenix-Palmen können Sie auch in Hydrokultur pflanzen. Dies nimmt Ihnen viel der Verantwortung für das Gießen ab.
Pflanzen
Aufgrund ihres Wachstums und damit zusammenhängendem Gewicht, wird die Dattelpalme in der Regel nur in Kübel gepflanzt. Wer sie klein hält, kann sie auch über den Sommer bis in den frühen Herbst hinein, ins Freiland pflanzen. Bei der Kübelpflanzung müssen Sie beachten, dass dieser hoch und tief genug ist. Die Wurzeln breiten sich relativ schnell aus und wachsen tief nach unten.
Ansonsten gehen Sie beim Pflanzen wie folgt vor:
- Pflanzloch (mindestens doppelt so breit wie Pflanzballen) vorbereiten
- Wurzelballen in Eimer mit Wasser setzen
- auf Boden des Pflanzlochs/Kübel Drainage aus Kies, Ton oder Quarzsand auslegen
- bilden sich keine Blasen mehr, Palme in Pflanzloch stellen
- Loch schichtweise mit Erde auffüllen und jede Schicht leicht andrücken
- oberste Erdschicht stark andrücken
- mäßig angießen
- in folgenden Tage etwas großzügiger als normal gießen
Pflanzzeit
Die Phoenix-Palme sollte immer im Frühjahr oder zu Beginn des Sommers gepflanzt werden. Hier beginnt für sie die Wachstumsphase, beziehungsweise steckt noch mittendrin, sodass sie sich schnell in der neuen Erde festsetzt. Wichtig ist hierbei bei einer Pflanzung ins Freiland, dass sie nicht zu früh und nicht zu spät gepflanzt wird.
Optimal ist ein Zeitpunkt nach den Eisheiligen, wenn kein Bodenfrost mehr zu erwarten ist, da dieser die neu eingepflanzten Wurzeln beschädigen könnte. Gleiches trifft im Herbst zu, wenn Frost kurz bevor steht und die Phoenix Palme nicht ausreichend Zeit erhält, um sich an ihre neue Bodensituation zu gewöhnen. Auf ein Pflanzen ab Oktober bis einschließlich Mai sollte deshalb verzichtet werden. Als Zimmerpflanze gilt dies ebenfalls, da sie sich im Winter in der Ruhephase befindet und eine Pflanzung eine zu hohe Belastung für sie bedeuten würde. Mit einem gesenkten Stoffwechsel, wie er in der Winterruhe herrscht, kann die Dattelpalme diese nur schlecht ausbalancieren.
Umtopfen
Umgetopft werden muss die Dattelpalme in der Regel nur alle paar Jahre, es sei denn, sie wird zu groß für ihren Kübel und zu eng für das Wurzelsystem. Ansonsten gehen Sie beim Umtopfen genauso vor, wie unter „Pflanzen“ beschrieben. Wichtig ist, dass Sie sorgfältig die alte Erde aus dem Wurzelsystem entfernen. Achten Sie aber darauf, die Wurzeln dabei nicht zu verletzen oder abzubrechen.
Gießen
Da die Phoenix-Palme ein recht großes Blattwerk besitzt, über das viel Wasser verdunstet, ist ihr Wasserbedarf relativ hoch, was sich besonders im Sommer bemerkbar macht. Orientieren Sie sich an der Erdoberfläche, wann der passende Moment zum Gießen gekommen ist. Lässt sich die Erdoberfläche mehr als einen Zentimeter mit dem Daumen eindrücken, hat sie noch ausreichend Feuchtigkeit im Inneren. Ansonsten sollten Sie gießen. Eine regelmäßige Kontrolle der Feuchtigkeit ist wichtig, da dieses Exemplar nicht austrocknen sollte. Vermeiden Sie Staunässe, da dies zu einer Wurzelfäule führen kann.
Verwenden Sie zum Gießen kein kalkhaltiges Leitungswasser. Lassen Sie dieses entweder einen Tag lang stehen, damit sich der Kalk absetzt, oder verwenden Sie natürliches Regenwasser. Ein Besprühen zwei- oder dreimal in der Woche, erhöht den Feuchtigkeitsgehalt.
Tipp: Haben Sie mit kalkhaltigem Wasser gegossen, können Sie anschließend etwas Kaffeesatz auf der Erde verteilen. Dies neutralisiert den Kalkgehalt im Boden.
Düngen
Wenn die Dattelpalme Ende April/Anfang Mai kurz vor Beginn der Wachstumsperiode steht, erhöht sich ihr Nährstoffbedarf rapide. Auch das beste Substrat kann diesem unter Umständen nicht gerecht werden, so dass Sie zusätzlich wie folgt düngen sollten:
- Grünpflanzen- oder speziellen Palmendünger verwenden
- Flüssigdünger optimal, weil er mit dem Gießwasser bis in die untersten Wurzelbereiche ziehen kann
- geringerer Phosphoranteil als Stickstoff- und Kaliumanteil empfehlenswert
- Düngerhythmus: alle zwei Wochen
- Düngezeitraum: ab Ende April/Anfang Mai bis September
- Düngemenge: lieber mit wenig beginnen und langsam bis zur Maximaldosis steigern
Schneiden
Prinzipiell ist eine Dattelpalmen nicht zu schneiden. Sollten Sie dies dennoch durchführen, schaden Sie der Palme meist mehr, als dass Sie damit einen Vorteil erzielen. Sie besitzt nur einen Vegetationspunkt an jedem Stamm, an dem sich die neuen Blätter bilden. Schneiden sie diesen ab, wird Ihre Palme immer kahler werden.
Unschöne Pflanzenteile schneiden
Kranke, vertrocknete oder braune Blätter können und sollten Sie sogar abschneiden. Den Schnittpunkt sollten Sie stets circa zwei Zentimeter vor dem Stamm wählen, wenn ein ganzes Blatt vertrocknet ist. Sind nur Blattspitzen braun, schneiden Sie diese schräg ab. Hier sollten Sie aber nicht bis in den grünen Bereich schneiden, sondern rund einen Zentimeter der braunen/vertrockneten Struktur stehen lassen.
Schneiden zu Höhenregulation
Zur Wachstumskontrolle sind auch die Wurzeln zu kürzen. Hier bietet sich vor allem der Zeitpunkt des Umtopfens an, wenn Sie die Dattelpalme bereits ausgetopft haben. Kleiner wird die Palme dadurch zwar nicht, aber sie wird deutlich langsamer wachsen. Deshalb ist es intelligent, wenn Sie das Wachstum Ihres Exemplars genau beobachten und rechtzeitig das Wachstum durch den Wurzelschnitt reduzieren. Bei dem Schnitt dürfen Sie nicht die nach unten reichenden Pfahlwurzeln schneiden, sondern nur den seitlichen Wurzelbereich.
Hinweis: Dattelpalmen sind zwar nicht giftig, aber die spitzen Blattspitzen können schmerzhaft stechen. Beim Schneiden also immer vorsichtig vorgehen und idealerweise Handschuhe und eine Schutzbrille tragen.
Überwintern
Nicht jede Dattelpalme ist winterhart und viele müssen unter wärmeren Bedingungen überwintern. Die Winterhärte zeigt sich bei den frostfesten Exemplaren meist nur bis zu einer Außentemperatur von bis zu -5 oder -6 °C.
Frostfeste Sorten
Auch wenn Sie eine frostrobustere Sorte besitzen, sollten Sie beachten, dass die Palme dennoch einen gewissen Schutz benötigt. Den liefern Sie, indem Sie die Dattelpalme an einen windgeschützten Standort stellen, der viel Sonne und Licht bietet. Decken Sie den Bereich über der Wurzel mit Stroh, Reisig, Laub oder Tannenadeln ab. Steht die Palme in einem Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse, sollte eine Isolierschicht unter dem Pflanzgefäß vor kaltem Bodenfrost schützen. Dazu eignen sich Platten aus Holz und Styropor. Auch Pappe erfüllt den Zweck. In langen, kalten Wintern empfiehlt es sich, das Blattwerk durch ein spezielles Vlies oder einen Jutesack vor Temperaturen zu schützen, die weit über -5 °C hinausgehen. Da die Winter immer kälter werden, empfiehlt es sich allerdings, Dattelpalmen grundsätzlich in ein Winterquartier umziehen zu lassen.
Frostempfindliche Sorten
Die meisten Sorten reagieren auf Frost mit Erfrierungserscheinungen, weshalb sie rechtzeitig vor Kälteeinbruch ins Warme gestellt werden sollten. Optimal sind Temperaturen zwischen 5 und 12 °C. Sie sollte hell und sonnig stehen. Vermeiden Sie einen Standort, an dem kalte Zugluft auf sie treffen könnte.
Sie sollten die Dattelpalme nicht in beheizten Räumen überwintern lassen. Tage sind im Winter kürzer und dunkler. Aus dieser Kombination heraus kann die Palme geschwächt werden, sodass dies sogar bis zum Absterben führen kann. Optimale Winterquartiere sind zum Beispiel ein ungeheizter Wintergarten mit viel Glas oder ein Gartenhaus mit einem Platz an einem Südfenster.
Pflege im Winter
Die Dattelpalme fährt im Winter ihren Stoffwechsel herunter. Je kälter sie steht, desto weniger Pflege brauchen sie. Gedüngt wird sie während dieser Zeit nicht und der Wasserbedarf sinkt auf ein Minimum.
Winterende
Die frostunempfindlicheren Sorten können je nach Witterung, in der Regel schon ab Mitte April wieder ins Freie. Bei den empfindlicheren Exemplaren sollten Sie bis Mitte Mai warten, wenngleich alle Sorten kurzzeitigen Frost ganz gut überstehen. Achten Sie darauf, dass in den ersten Tagen keine direkte Sonne auf sie scheint. Dies könnte zu Verbrennungen an den Blättern führen.
Vermehrung
Für das Vermehren von Dattelpalmen stehen Ihnen zwei Methoden zu Verfügung: die Aussaat mittels Samen und über Schösslinge. Das Ziehen über Samen ist sehr langwierig, aber auch Schösslinge können Sie nur dann nutzen, wenn sie im Frühjahr aus dem Boden herausgewachsen sind.
Schösslings-Vermehrung: Anleitung
- neuen Trieb vorsichtig aus Boden ziehen
- Anzuchttopf mit Anzuchterde füllen (keine Palmenerde verwenden)
- Schössling circa ein Drittel in Anzuchterde stecken
- Erde festdrücken
- gegebenenfalls Schössling mit Holzstab für mehr Stabilität fixieren
- Standort: hell, keine direkte Sonne
- Umgebungstemperatur: zwischen 20 und 30 °C
- Anzuchterde gleichmäßig feucht halten, aber nicht übernässen
- neue Blattknospen weisen auf Wurzelbildung hin
- in normales Substrat umtopfen, wenn Wurzeln aus Topf wachsen
Aussaat-Anleitung
- Samen 24 Stunden in lauwarmen Wasser einweichen
- Anzuchttopf mit Anzuchterde füllen und Samen leicht in Erde drücken
- mit etwa einem Zentimeter Erde abdecken (Dunkelkeimer)
- Standort: hell ohne direkte Sonneneinstrahlung
- Umgebungstemperatur: um die 25 °C
- Anzuchterde feucht halten, aber nicht übernässen
- Keimzeit: zwischen drei Wochen und drei Monaten
- Pikieren: ab Wuchshöhe von circa zehn Zentimeter
- danach in tiefen Blumentopf mit Substrat oder Palmenerde pflanzen
Krankheiten
Am häufigsten kommt bei der Dattelpalme die Wurzelfäule vor, welche durch den Fusarium ausgelöst wird. Die Palmen sind in der Regel nicht mehr zu retten. Vor allem Jungpflanzen sterben ab.
Schädlinge
Früher nur in Afrika beheimatet, heute mittlerweile auch in Deutschland angesiedelt: die Dattelpalmenschildlaus. Diese wird oftmals durch eine falsche Pflege hervorgerufen. Zu erkennen ist sie an folgenden Anzeichen:
- spinnennetzartigen Gebilde überwiegend unter den Blättern
- kleine weiße Tierchen im Spinnennetz
- provozieren Blattwelke
- klebriger Honigtau an den Blättern und oftmals an de Stielen
- Wachstumsstörungen bis hin zu Verkrüppelungen der Blätter
So bekämpfen Sie die Schädlinge:
- Spiritus und Schmierseife im Verhältnis 1:1 mischen
- Lösung in Sprühbehälter füllen
- Dattelpalme tropfnass einsprühen
- sind nach drei Tagen nicht alle Schildläuse abgestorben, Vorgang erneut wiederholen
Hinweis: Da Spiritus unangenehm riecht, sollte die Anwendung idealerweise nur im Freien erfolgen. Kann die Dattelpalme nicht umgesetzt werden, weil sie zum Beispiel zu schwer ist, wählen Sie einen warmen Tag zur Behandlung aus, an dem Sie die Fenster den ganzen Tag öffnen können, damit der Geruch nach draußen gelangt oder greifen Sie auf ein natürliches Bio-Insektizid mit Neemöl zurück.