Drachenbaum, Dracaena Marginata – Pflege der beliebten Zimmerpflanze
- Blütenfarbe
- weiss
- Standort
- Halbschatten, Sonnig
- Wuchsform
- aufrecht, buschig, mehrjährig, Staude
- Höhe
- bis zu 250 Zentimeter hoch
- Bodenart
- sandig, tonig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht, frisch
- pH-Wert
- schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Spargelgewächse, Asparagaceae
- Pflanzenarten
- Zimmerpflanzen, Zierpflanzen
- Gartenstil
- Wohngarten, Wintergarten
Ist die Rede vom Drachenbaum als Zimmerpflanze, meint man fast immer die Dracaena Marginata. Ihre Heimat sind die tropischen und subtropischen Gebiete auf der ganzen Welt und inzwischen auch unsere Innenräume und Wintergärten. Die robuste Marginata ist die beliebteste, der gut 100 Arten aus der Gattung Dracaena (Drachenbäume). Einen „Baum“ im Namen führend, gehören sie jedoch weder zu den Bäumen, noch, wie ihr Aussehen vermuten lässt, zu den Palmen.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Der Drachenbaum benötigt viel Licht, aber nicht unbedingt viel Sonne. Ideal ist ein heller Standort am Fenster, mit Sonne am Morgen oder Nachmittag. Ein Platz an der Südseite sollte wenn, dann so gewählt werden, dass andere Pflanzen, die Außenbepflanzung oder Vorhänge die pralle Mittagssonne abdämpfen.
Pflege
Als wärmeliebende Pflanze mag die Dracaena Marginata ganzjährig in warmen Räumen stehen. Steht sie zu kalt werden die Blätter schlaff und fallen ab. Als subtropisch, tropisches Gewächs hat der Drachenbaum auch relativ hohe Ansprüche an die Luftfeuchtigkeit. Dies sollte man bedenken, wenn der Topf in der Nähe einer Heizung steht. Abhilfe schaffen dann Luftbefeuchter oder Verdunster, die an den Heizkörper angebracht werden.
- Ost-, Westfenster
- Südfenster (leicht beschattet)
- Lichtbedarf: hoch (mindestens 700 Lux)
- Luftfeuchtigkeit: 50 – 65%
- Temperatur ganzjährig: 18 – 25°C
- alle 14 Tage umdrehen (gerader Wuchs)
Wenn der Sommer stabile Temperaturen um die 20°C hat, steht der Drachenbaum auch gerne auf dem Balkon oder auf der Terrasse. Der Standort sollte windgeschützt sein. Auch benötigt er eine sanfte Übergangsphase, um sich an das direkte Sonnenlicht zu gewöhnen. Also nicht gleich in die pralle Sonne stellen.
Substrat, Blumenerde
Wer lange Zeit viel Freude und möglichst wenig Arbeit mit seiner Dracaena Marginata haben möchte, gibt ihr gleich zu Beginn eine optimal abgestimmte Blumenerde mit in den Topf. Normale 08/15 Erde aus dem Baumarkt ist nur bedingt geeignet. Beim Einkauf von fertiger Erde sollte man auf jeden Fall auf die Angabe des pH-Wertes achten. Der Drachenbaum mag es schwach sauer. Das Substrat muss zudem ein guter Träger für die Nährstoffe sein und Wasser gut abfließen lassen.
Ansprüche und Rezept für eine eigene Substrat Mischung:
- pH-Wert: 5,5 – 6,3
- hohe Pufferkraft
- 5 Teile Blumentopferde,
- 2,5 Anteile Gartenerde mit Tonanteilen
- 1 Anteil Quarzsand
- 1 Anteil Bims oder Lavagranulat
Gießen
Außerhalb der Ruhezeit, im Winter, ist die Dracaena Marginata dankbar für feuchtes Substrat. Jedoch mag auch sie nicht mit den Wurzeln ständig im Wasser stehen. Am besten man gießt sie großzügig und kippt nach einer halben Stunde das überschüssige Wasser aus dem Untersetzer.
Für den Drachenbaum heißt es also, keinen ausgetrockneten Wurzelballen und keine Staunässe. Ein regelmäßiges Besprühen mit lauwarmen, weichen Wasser dankt er mit vielen, gut durchgefärbten Blättern. Trockene, braune Spitzen sind ein Zeichen dafür, dass die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist.
Düngen
Vom Frühjahr bis zum Spätherbst ist für den Drachenbaum Wachstumszeit. Neben regelmäßigen Wassergaben, benötigt er ungefähr alle zwei Wochen eine Zugabe Flüssigdünger ins Grießwasser. Hier reicht ein handelsüblicher, flüssiger Volldünger aus.
Schneiden
Auch als Zimmerpflanze kann die Dracaena Marginata bei guten Wachstumsbedingungen eine Höhe von 2,50 m erreichen. Wer sie nicht so hoch wachsen lassen möchte oder weitere Verzweigungen wünscht, kann die Triebspitzen kürzen. Auf welcher Höhe ist egal. Die beste Zeit zum Schneiden ist der Beginn der Wachstumsphase im Frühjahr.
Mit dem Schnitt erreicht man weitere Verzweigungen. Am Stamm, direkt unter dem Schnitt, bilden sich wieder neue Triebe. Die abgeschnittenen Triebspitzen lassen sich zur Vermehrung verwenden. Damit die Drachenpalme mit dem Stress leichter fertig wird und viele Nebenäste bilden kann, die Pflege nach dem Schneiden.
- eine extra Portion Dünger
- besonders auf Luftfeuchtigkeit achten
- auf keinen Fall austrocknen lassen
Winterzeit
Der Drachenbaum braucht für den Winter keinen kühleren oder dunkleren Platz. Lediglich die Wassergaben können eingeschränkt werden. Zusätzliche Nährstoffe benötigt er gar nicht in dieser Zeit.
- Ruhephase: Oktober bis Januar
- hell und warm
- Wurzelballen darf nicht austrocknen
- hohe Luftfeuchtigkeit, weiter besprühen
- für ausreichend Licht sorgen
- nicht düngen
Einkauf
Beim Einkauf einer Dracaena Marginata darauf achten, dass gesunde Blattschöpfe an jeder Verzweigung ausgebildet sind. Sehr trockenes Substrat oder schimmelige Erdoberfläche lassen auf eine nachlässige Behandlung schließen. Sofern man sich nicht als Pflanzenretter sieht, sollte man lieber nicht zugreifen.
Meistens werden die Dracaena Marginata in schwarzen Plastiktöpfen verkauft. Das Substrat ist in der Regel mit weißen Styroporkügelchen durchsetzt. Da heißt es zu Hause auf jeden Fall erst einmal umtopfen.
Umtopfen
Direkt nach dem Einkauf und dann ungefähr alle zwei Jahren sollte man den Drachenbaum umtopfen. Spätestens jedoch, wenn der Topf bereits stark durchwurzelt ist. Die beste Zeit dafür ist vor Beginn der Wachstumsphase.
Die Wurzeln werden dabei vorsichtig von der alten Erde befreit. Erkennt man abgestorbene Wurzelteile, können diese abgeschnitten werden. Dann wird er in einen neuen Topf, mit guter Dränage und neuem Substrat eingesetzt. Umtopfen bedeutet immer Stress für eine Pflanze. Um diesen nicht unnötig zu verstärken, setzt man ihn die ersten zwei Wochen nach dem Umtopfen nicht allzu sehr der Sonne aus.
Vermehren
Vermehren lässt sich die Dracaena Marginata auf drei unterschiedliche Arten, durch
- Kopfsteckling, Triebspitzen
- Stammstücke
- Bodentriebe
Die beste Zeit für das Vermehren ist die aktive Zeit des Drachenbaumes. Je früher man die jungen Triebspitzen oder Bodentriebe entfernt, desto erfolgreicher fällt die Bewurzelung aus. Diese jungen und noch weichen Triebe sollten so ca. 10 cm lang sein.
Vom verholzten Stamm benötigt man ungefähr 5 cm lange Abschnitte. Hierbei unbedingt darauf achten, diese richtig herum, in Wuchsrichtung, in die Erde gesteckt werden. Die entstandenen Wunden am Stämmchen sollten mit Baumwachs oder Kerzenwachs abgedichtet werden, damit keine Keime eindringen können.
Die Bewurzelung erfolgt dann bei allen drei Varianten nach dem gleichen Prinzip:
- Anzuchterde oder 2/3 Torferde, 1/3 Sand
- eventuell Bewurzelungshormon verwenden
- Substrat einmalig befeuchten
- 6 Wochen nicht gießen
- Folie oder Plastiktüte darüber decken
- ab und zu lüften
- hell, ohne direkte Sonne
- nach 6 Wochen abdecken
- sparsam gießen
- nach ca. 2 Monaten in normales Substrat einsetzen
- alternativ: Stecklinge im Wasser bewurzeln
Hydrokultur
Die Dracaena Marginata ist für die Hydrokultur bestens geeignet. Wem es bei der Pflege nicht gelingt, dauerhaft die richtige Balance zwischen ausgetrocknetem Wurzelballen und Staunässe zu garantieren, ist mit der Anschaffung einer Hydro-Dracaena auf der sicheren Seite.
Eine Umstellung von Erde auf Hydrokultur ist nicht so einfach, gerade für jemanden, dem das Gärtnern nicht so liegt. Also am besten die Drachenpalme wenn, dann gleich in einem Hydrokultur Substrat kaufen.
Inhaltsstoffe
Der Drachenbaum gilt als giftig, und zwar in allen Pflanzenteilen. Es sind die darin enthaltenen Saponine, die leicht giftig für Menschen sind. Hunde, Katzen und Kaninchen reagieren jedoch empfindlich auf dieses Gift. Beim Anknabbern der Blätter kann es zu leichten Vergiftungserscheinungen, wie Durchfällen, kommen. In der Regel meiden die Tiere jedoch Pflanzen, die ihnen nicht bekommen. Für den Menschen, auch für Kleinkinder, stellt die Pflanze keine große Gefahr dar. Die Blätter schmecken zudem stark bitter und man bekommt sie erst gar nicht herunter geschluckt.
Luftreiniger
Die NASA hat mit ihrer „NASA Clean Air Study“ eine Liste von luftreinigende Pflanzen zusammengestellt. Es ging darum, in wieweit, welche Pflanzen in der Lage sind, die Luft in Raumstationen signifikant zu reinigen. Als besonders reinigend in Bezug auf Benzol, Formaldehyd, Trichlorethen und Ammoniak wurde unter anderen, meist tropisch- und subtropischen Pflanzen, die Dracaena Marginata mit auf diese Liste gesetzt.
Krankheiten
Schäden, Schädlinge, Krankheiten
Durch eine falsche Pflege, einen falschen Standort, kann der Drachenbaum plötzlich gelbe Blattflecken, braune Spitzen bekommen oder er verliert Blätter. Im schlimmsten Fall kommt es zu Krankheiten oder zu einer erhöhten Anfälligkeit für die üblichen Schädlinge, die mit Vorliebe über gestresste Zimmerpflanzen herfallen. Bei den ersten markanten Hinweisen sollte man alle Anweisungen zur Pflege und zum Standort noch einmal kritisch durchgehen.
Blätter werden trocken, verliert Blätter
Die jeweils unteren Blätter werden braun, hellbraun und vertrocknen mit der Zeit. Die Dracaena Marginata verliert Blätter von unten. Das gehört zum normalen Wachstumszyklus. Gleichzeitig bilden sich an der Triebspitze permanent neue Blätter.
Gelbe Blätter, Triebspitzen sind schlaff
In den meisten Fällen sind gelbe Blätter ein Hinweis auf zu viel Wasser oder sogar Staunässe. Achtung, sofort handeln, denn ansonsten faulen die Wurzeln. Dann hilft es nur noch, die Pflanze umzutopfen und dabei bereits verfaulte Wurzeln zu entfernen.
Blätter zeigen vertrocknete, helle, braune Spitzen
Das ist ein häufiges Schadbild. Es gibt mehrere Ursachen dafür. Der Drachenbaum steht irgendwo im Durchgang und wird ständig an den Blattspitzen gestreift. Zeigen sich diese Hinweise jedoch rund um die ganze Pflanze, bekommt sie zu wenig Wasser und der Ballen ist trocken geworden. Oder die Luftfeuchtigkeit ist zu gering.
Blätter werden einfarbig, blass grün
Einfarbigkeit, weniger Glanz und Leuchtkraft der Blätter, das sind meistens Indizien für einen zu dunklen Standort. Steht die Dracaena Marginata im Raum und findet sich für sie kein Platz am Fenster, sollte man über die Anschaffung einer Pflanzlampe nachdenken.
Blätter zeigen dunkle Stippen
Zeigen die Blätter dunkelbraune, kleine Stippen und ein Befall von Tieren kann nicht festgestellt werden? Das könnte an einer Überdüngung liegen. Auch unregelmäßiges Gießen kann dieses Schadbild hervorrufen.
Verformte, nekrotische Blätter
Meistens handelt es sich dabei um Kälteschäden. Oft reicht hierfür schon ein offenes Fenster bei einstelligen Temperaturen für nur wenige Stunden. Der Schaden ist erst einige Tage später sichtbar.
Spinnmilben, Thripsen
Spinnmilbenbefall entdeckt man zuerst an einem weißlichen Gespinst zwischen den Trieben und Blättern. Die Pünktchen darauf sind die Spinnmilben, die die Blätter aussaugen. Die Thripsen befinden sich als weißliche Larven und schwarz-weiß geflügelte adulte Tiere auf den Blättern. Die Blätter bekommen eine gelb-gräuliche Sprenkelung.
Beide Schädlinge lieben die Winterzeit bei trockener Heizungsluft. Zuwenig Luftfeuchtigkeit und ein ausgetrockneter Wurzelballen ruft sie auf den Plan. Zur Vorbeugung die Dracaena Marginata im Winter regelmäßig abbrausen und für ausreichend Feuchtigkeit in Erde und Luft sorgen.
Wollläuse, Schmierläuse
Auf den Blättern erkennt man sie an einem pelzigen, wollähnlichen Belag. Die Pflanze am besten sofort mit einer niemölhaltigen Lösung oder einer Mischung mit Schmierseife besprühen. Stark befallene Teile entfernen. Leider befinden sich die Läuse Eier auch in den Wurzeln. Da hilft es nur, den Drachenbaum umzutopfen und die Wurzeln dabei gründlich auszuspülen.
Weichfäule
Man erkennt die Weichfäule an braunen, matschigen und übel riechenden Stammenden. Es ist im Nachhinein sehr schwer, gegen diese bakterielle Krankheit anzugehen. Eventuell lassen sich noch nicht befallende Triebspitzen neu bewurzeln.
Pilzkrankheiten
Die häufigsten Pilzkrankheiten sind die Fusarium Blattflecken und die Stamm-Rotte. Beide Erkrankungen erkennt man an ständig feuchten jungen Blättern. Einen Befall mit diesen Sporen kann man nur mit Fungiziden bekämpfen. Für den Zimmergärtner, die – gärtnerin ist das eher problematisch. Vorbeugend ist eine hohe Luftfeuchtigkeit wichtig, aber bei gutem Luftaustausch. Nur so bleibt keine Nässe auf den Blättern, als Nährboden für die Sporen, stehen.
Sorten
Hauptsächlich drei Arten der Dracaena werden bei uns als Zimmerpflanze kultiviert.
Dracaena marginata
- schmale, lange Blätter und dünner Stamm
Dracaena deremensis
- etwas breitere Blätter und breiterer Stamm
Dracaena fragrans
- sehr lange, breitere Blätter in Büscheln und breiterer Stamm
Von der D. Marginata gibt es, neben den dunkelgrün-rotgeränderten, schmalen Blättern, auch einige Varietäten im Handel, beliebt sind zum Beispiel die Folgenden.
D. marginata ‚Sunray‘
- die Blätter sind hellgrün, leuchten und haben außen einen weißen Streifen
D. marginata „Tricolor“
- die Blätter sind rosarot, cremeweiß und grün gestreift