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Drillingsblume, Bougainvillea: Pflanzen, Pflege und Überwintern

Drillingsblume (Bougainvillea)
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Blütenfarbe
gelb, orange, rosa, rot, weiss
Standort
Vollsonne
Blütezeit
März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober
Wuchsform
aufrecht, Kletterpflanze
Höhe
1,5 m bis 3 m
Bodenart
sandig
Bodenfeuchte
mäßig feucht
pH-Wert
schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Wunderblumengewächse, Nyctaginaceae
Pflanzenarten
Balkonpflanzen
Gartenstil
Ziergarten

Als florale Botschafterin tropischer Blütenpracht, zieht die Drillingsblume im sommerlichen Garten alle Blicke auf sich. Ihren eingängigen Namen verdankt die exotische Bougainvillea drei zierlichen, cremefarbenen Blüten, umrahmt von drei farbenfrohen, großen Hochblättern. Vom Frühling bis zum Herbst begeistert das wundersame Ziergehölz mit seinem opulenten Blütenkleid. Soviel Prachtentfaltung will fachgerecht umsorgt sein. Alle Informationen zu Pflanzen, Pflege und Überwintern erhalten Sie hier.

Video-Tipp

Blüten

Mit einer Drillingsblume hält der verschwenderische Zauber tropischer Blütenpracht Einzug in den sommerlichen Garten, setzt sich auf dem Balkon in Szene oder dekoriert den Wintergarten. Ihre nicht enden wollende Blütezeit ist ebenso legendär, wie die atemberaubende Leuchtkraft ihrer drei Hochblätter, die sich um drei zierliche, in verschiedenen Farben leuchtenden Blüten entfalten.

Bougainvillea pflegen

Pflege

In mehreren Schüben legt das malerische Ziergehölz sein Blütenkleid an, bis es im Winter eine Verschnaufpause einlegt. Um in den Genuss von so viel exotischem Flair zu gelangen, darf es der anspruchsvollen Schönheit an nichts fehlen. Diese Anleitung bringt alle Maßnahmen rund um Pflanzen, Pflege und Überwintern auf den Punkt.

Als Spreizklimmer sind die meisten Arten mit zahlreichen Stacheln ausgestattet, die eine Länge von 0,2 bis 0,8 cm erreichen. Steht eine Kletterhilfe zur Verfügung, werden Höhen von bis zu 3 Metern erzielt. Andernfalls nimmt der Blütenstrauch einen kompakten, buschigen und aufrechten Habitus an.

Pflanzen

Da die Drillingsblume bei Temperaturen unter 5 °C nicht überleben kann, gedeiht sie vornehmlich im Kübel. Diese Form der Kultivierung ermöglicht mehr Flexibilität bei der Wahl des Standortes sowie ein problemloses Einräumen im Herbst.

Damit das Wunderblumengewächs im Beet für Furore sorgen kann, setzen Sie die Pflanze kurzerhand mitsamt Topf in den Boden. Alle relevanten Aspekte rund um das fachgerechte Pflanzen werden im Folgenden näher erläutert.

Substrat

Normale Blumenerde aus dem Gartencenter oder Baumarkt wird den Ansprüchen einer Bougainvillea nicht gerecht. Pflanzen Sie den exotischen Blütenstrauch idealerweise in eine hochwertige Kübelpflanzenerde, angereichert mit Perlite, Lavagranulat, Kokosfasern oder Blähton. Je geringer der Torfanteil, desto besser ist die erforderliche Pufferkraft im Substrat gewährleistet. Von Vorteil für Vitalität und Blühwilligkeit ist fernerhin ein leicht saurer pH-Wert von 6,0 bis 6,5.

Kübel

Der Kübel sollte auf die besonderen Attribute einer Drillingsblume abgestimmt sein. Hierzu zählt, dass der Blütenstrauch ein filigranes Wurzelsystem entwickelt, dessen zarte Wurzelstränge sich in einem großporigen Tongefäß festklammern.

Bei jedem Umtopfen besteht somit die Gefahr, dass die Wurzeln beschädigt werden und es zu Wachstumsdepressionen kommt. Fernerhin entwickelt das Ziergehölz als Spreizklimmer lange Ranken, die sich an adäquaten Kletterhilfen buschiger und dichter ausbilden. Schenken Sie bei der Wahl des Pflanzgefäßes daher diesen Eigenschaften Ihre besondere Aufmerksamkeit:

  • glasierte Gefäß-Innenwände zum Schutz der feinen Wurzel
  • idealerweise mit integrierter Rankhilfe, wie einem Obelisken oder einem Kletterstab
  • eine Bodenöffnung als Wasserablauf

Das Topfvolumen sollte so gewählt sein, dass zwischen Wurzelballen und Gefäßrand 5 bis 8 cm Spielraum sind. In einem zu großen Kübel macht sich die Drillingsblume zunächst einmal emsig daran, das Gefäß zu durchwurzeln, was zulasten von Wachstum und Blütenfülle verläuft.

Drillingsblume

Eintopfen

Um einer frisch erworbenen Bougainvillea beste Startbedingungen zu bieten, wird sie sogleich eingepflanzt in den idealen Kübel mit dem hier empfohlenen Substrat. Dem empfindlichen Wurzelballen sollte dabei besondere Zuwendung zuteilwerden.

So machen Sie es richtig:

  • im Kübel Drainage aus Tonscherben über Bodenöffnung anlegen
  • wasser- und luftdurchlässiges Vlies als Abdeckung verhindert, dass das Drainagematerial verschlämmt
  • erste Schicht Substrat einfüllen und leicht andrücken, damit keine Luftlöcher entstehen
  • Wurzelballen mit Messer vorsichtig vom Rand des Anzuchtgefäßes lösen
  • Drillingsblume aus Topf holen ohne starken Zug auf Triebe auszuüben

Setzen Sie die Pflanze mittig in das frische Substrat, wobei die bisherige Pflanztiefe beibehalten wird. Praktisch ist ein Gießrand von 3 von 5 cm, damit später nichts überschwappt. Angegossen wird die Drillingsblume mit weichem Wasser bei Zimmertemperatur.

Hinweis:

Wirft das Blütengehölz im Anschluss an diese Strapazen seine Blätter ab, ist dies kein Grund zur Besorgnis. Innerhalb der folgenden 2 bis 3 Wochen setzt der Austrieb wieder ein.

Standort

Je besser der Standort ihrem sonnigen Gemüt entspricht, desto verschwenderischer blüht die Drillingsblume. Platzieren Sie den Kübel daher an einem vollsonnigen, warmen und geschützten Platz auf dem Balkon oder im Garten. Von Mai bis September ist es von Vorteil, wenn sich die Pflanze an der frischen Luft befindet. Je wärmer die Lage, desto intensiver färben sich die Hochblätter.

Sommerliche Hitze ist somit kein Hinderungsgrund bei der Standortwahl, sondern erwünscht. Leidet der Blütenstrauch unter Sauerstoffmangel in schlecht gelüfteten Räumen, werden Sie nach den hübschen Blüten vergeblich Ausschau halten. Die Wachstumsruhe verbringt eine Bougainvillea vorzugsweise an einem hellen Platz mit Temperaturen zwischen 5 und 15 °C.

Gießen

Während der Wachstums- und Blütenperiode befindet sich der Wasserbedarf einer Drillingsblume auf hohem Niveau:

  • immer dann gießen, wenn Substratoberfläche angetrocknet ist
  • an warmen Sommertagen häufig täglich gießen
  • weiches, kalkfreies Wasser direkt auf Wurzelscheibe geben
  • überschüssiges Wasser nach 10 Minuten aus Untersetzer abgießen

Hinweis:

Proportional zu fallenden Temperaturen und dunkleren Lichtverhältnissen, sinkt der Wasserbedarf. Reduzieren Sie daher ab Herbst die Wassergaben, damit es nicht zu Wurzelfäulnis kommt.

Pflege der Bougainvillea

Düngen

In Sachen Nährstoffhaushalt gibt sich die Drillingsblume pflegeleicht. Von April bis September düngen Sie die exotische Blütenschönheit im Wochentakt mit einem Flüssigdünger. Von Oktober bis März stellen Sie die Nährstoffzufuhr ein.

Bitte verabreichen Sie den Dünger nicht auf angetrocknete Erde, da die Wurzeln sensibel auf die darin enthaltenen Salze reagieren. Sie gehen dem Problem aus dem Weg, indem Sie zunächst mit klarem, weichem Wasser gießen, um erst anschließend den Flüssigdünger hinzuzufügen.

Schneiden

Im fachgerechten Pflegeprogramm einer Drillingsblume nimmt der Rückschnitt eine Schlüsselfunktion ein. Als Kletterpflanze neigt das Wunderblumengewächs dazu, lange, schmale Triebe zu entwickeln. Tatsächlich blüht das Ziergehölz an kurzen, jungen Zweigen sehr viel üppiger. Zwischen den einzelnen Blütenschüben kommt daher die Schere zum Einsatz. Sobald die Blüten verwelkt sind, kürzen Sie die Zweige um die Hälfte ein.

Der Schnitt erfolgt in kurzem Abstand oberhalb einer nach außen gerichteten Knospe oder eines Blattknotens. Im Anschluss an die Überwinterung schneiden Sie den Strauch nochmals um ein Drittel zurück, rechtzeitig vor dem Start in die diesjährige Saison. Nach dem jeweiligen Schnitt verwöhnen Sie die Bougainvillea mit einer Dosis Flüssigdünger.

Blüteninduktion

Selbst unter idealen Witterungsbedingungen reicht das mitteleuropäische Klima nicht an die Rahmenbedingungen im Habitat einer Drillingsblume heran. Die Pflanze ist somit dankbar für jede Unterstützung für die Blütenbildung. Stärken Sie daher die Vitalität und Blühfreudigkeit mit regelmäßigen Baldrian-Spritzungen. Geben Sie auf 1000 ml gefiltertes Regenwasser 30 ml Baldrian, um den Blütenstrauch damit wöchentlich zu besprühen.

Pflege der Drillingsblume

Überwintern

Fällt im Herbst die Quecksilbersäule auch bei Nacht unter 10 °C, räumen Sie die nicht winterharte Drillingsblume ein. So geleiten Sie die tropische Blütendiva gesund und munter durch den Winter:

  • helles und kühles Winterquartier, mit Temperaturen zwischen 5 und 15 °C
  • Wassergaben reduzieren
  • von Oktober bis März nicht düngen
  • wiederholt mit 3-prozentiger Baldrianlösung besprühen
  • für buschiges Wachstum Triebe im Februar um ein Drittel oder die Hälfte einkürzen

Es ist kein Grund zur Besorgnis, wenn das Laubgehölz im Verlauf der Überwinterung seine Blätter abwirft, sondern ein völlig normaler Prozess. Anfang März setzt die Nährstoffzufuhr sukzessive wieder ein, indem Sie bis Mai alle 4 Wochen flüssig düngen. Parallel zum Umzug in den Garten, setzt das sommerliche Pflegeprogramm ein.

Tipp:

Um die Drillingsblume auf die Freiland-Saison vorzubereiten, wird sie ab Anfang April tagsüber am halbschattigen Standort auf dem Balkon abgehärtet. Die Nächte verbringt der Zierstrauch bis nach den Eisheiligen hinter Glas.

Vermehren

Jeder Rückschnitt liefert eine Fülle verwertbaren Materials für die vegetative Vermehrung. Ohnehin besteht im Verlauf der gesamten Vegetationsphase die Möglichkeit, weitere Drillingsblumen mithilfe von Stecklingen zu züchten. Diese Form der Nachzucht birgt den Vorteil, dass die Jungpflanzen über die gleichen wunderschönen Attribute ihrer Mutterpflanze verfügen.

Geeignet sind alle halb verholzten, nicht blühenden Triebspitzen mit einer Länge von 10 bis 15 cm. Schneiden Sie einen Kopfsteckling unterhalb eines schlafenden Auges ab und tunken die Schnittstelle in Bewurzelungspulver. Die Blätter in der unteren Hälfte werden entfernt.

Drillingsblume

So verfahren Sie weiter:

  • kleine Töpfe mit Anzuchterde füllen und mit kalkfreiem Wasser anfeuchten
  • Pflanzloch mit Pikierstab im Substrat vorbohren, um jeweils einen Steckling darin einzusetzen
  • im beheizbaren Vermehrungskasten bei 24 bis 28 °C am hellen, nicht vollsonnigen Standort aufstellen
  • Stecklinge konstant leicht feucht halten, ohne Staunässe zu verursachen

Innerhalb von 2 bis 3 Monaten entwickeln die Stecklinge ein eigenständiges Wurzelsystem. Als sichtbares Signal für eine vitale Bewurzelung, treiben die Ableger frisch aus. Ist der Anzuchttopf vollständig durchwurzelt, pflanzen Sie die jungen Drillingsblumen um in normales Substrat.

Krankheiten

Am sonnigen, warmen Standort mit viel frischer Luft und liebevoll umsorgt nach dem hier erläuterten Pflegeprogramm, haben Krankheitserreger und Schädlinge an einer Drillingsblume keine Angriffsmöglichkeiten. An einer gestressten Pflanze kann es zu folgenden Problemen kommen.

Mehltau

Unter dem Einfluss feucht-warmer Witterung, in Verbindung mit Lichtmangel infolge dichter Wolken, finden die Pilzsporen des Mehltaus ideale Lebensbedingungen vor. Erkennbar ist die Infektion an einem mehligen Belag auf den Ober- und Unterseiten der Blätter. Diese Behandlung hat sich insbesondere bei einem frühen Befallsstadium bewährt:

  • alle befallenen Pflanzenteile abschneiden und im Hausmüll entsorgen
  • Milch-Wasser-Mischung herstellen
    • im Verhältnis 1:8 mischen
    • in Sprühflasche füllen
    • Drillingsblume alle 2 bis 3 Tage einsprühen

Blattläuse

Im Garten und auf dem Balkon lauern Blattläuse darauf, eine geschwächte Bougainvillea zu befallen. Kontrollieren Sie daher regelmäßig die Ober- und Unterseiten des Laubs auf die winzigen Schädlinge, um ihnen sogleich mit einem gut bewährten Hausmittel entgegenzuwirken:

  • 15 ml Schmierseife sowie 1 bis 2 Tropfen Spiritus auf 1 Liter Wasser geben
  • befallene Pflanzen alle 2 bis 3 Tage einsprühen

Sorten

Unter den mehr als 18 Arten innerhalb der Gattung, dienen vornehmlich die beiden Arten  Bougainvillea glabra und Bougainvillea spectabilis als Elternpflanzen für prachtvolle Hybriden. Die folgende Selektion stellt Ihnen einige der schönsten Sorten näher vor.

Drillingsblume (Bougainvillea 'Barbara Karst')
Bougainvillea ‚Barbara Karst‘
Quelle: Stickpen, Bougainvillea-barbarakarst, Bearbeitet von Plantopedia, CC0 1.0

Barbara Karst

Die Premium-Sorte begeistert mit intensiv leuchtenden Blüten in sattem Weinrot. Typisch für diese Drillingsblume ist, dass die jungen Blätter ebenfalls einen rötlichen Schimmer aufweisen. Im Verlauf der Blütezeit verblassen die Farben sukzessive und nehmen einen rosafarbenen Ton an. Mit dem nächsten Blütenschub gedeihen dann wiederum tiefrote Blüten und der Wandel beginnt von vorn.

Magnifica

Diese Bougainvillea prahlt mit den größten Blüten in markantem Violett. Im Gegensatz zur reinen Wildart, breiten sich die farbenfrohen Hochblätter um nahezu den doppelten Durchmesser aus. Augenfällig kontrastieren hierzu die cremefarbenen, echten Blüten im Zentrum. Wie bei allen Drillingsblumen, nimmt die Farbintensität allmählich ab und tendiert am Ende der jeweiligen Blütenetappe zum einem hellen Lila.

Varietät

Die Sorte erzielt ein hohes Maß an Attraktivität, indem sich die violetten Blüten über grün-gelb panaschierten Blättern erheben. Dank dieser Eigenschaft bleibt der dekorative Wert der Kübelpflanze zwischen den Blütenphasen erhalten. Darüber hinaus ist dieser Hybride ausgestattet mit einer robusten Konstitution, sodass er besonders Einsteigern ans Herz gelegt wird.

Mary Palmer

Eine besonders gelungene Züchtung setzt sich mit zweifarbigen Blüten in Szene. ‚Mary Palmer‘ besticht mit rosa und weißen Hochblättern in unterschiedlicher Ausprägung. Je wärmer und sonniger der Standort, desto intensiver gestaltet sich das Farbenspiel.

Jamaica White

Eine weiß blühende Drillingsblume darf in keiner Sammlung fehlen. Die Sorte überzeugt darüber hinaus mit einer geringeren Anfälligkeit gegenüber Standortproblemen oder Pflegefehlern. In Kombination mit einer farbigen Bougainvillea am Rankgitter kultiviert, eröffnen sich kreative Gestaltungsmöglichkeiten auf dem Balkon und im Wintergarten.

Fernerhin haben wir kompetenten Züchtern eine Reihe gefüllt blühender Drillingsblumen zu verdanken. In Rot, Rosa, Violett oder Orange zaubern die opulenten Hybriden ein malerisches Erscheinungsbild. Diese verschwenderische Blütenfülle erfordert eine umsichtige Pflege mit wenig Spielraum für Versäumnisse, da der Züchtungserfolg auf Kosten der Widerstandskraft erzielt wurde.

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